T °C - JuSER - Forschungszentrum Jülich
T °C - JuSER - Forschungszentrum Jülich
T °C - JuSER - Forschungszentrum Jülich
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Stand des Wissens 19<br />
Abb. 2-6. Zusammenhang zwischen thermischem Ausdehnungskoeffizienten und<br />
Erweichungstemperatur verschiedener Glaslote [Don 1993]; [Con 2006].<br />
Glasige Lote<br />
Glaslote sind spezielle Gläser aus einem anorganischen Schmelzprodukt mit einer<br />
i.a. besonders niedrigen Erweichungstemperatur, welche beim Abkühlen nicht<br />
kristallisieren (kleine Keimbildungsgeschwindigkeit, kleine Kristallisationsgeschwindigkeit)<br />
[Sac 1965]. Diese amorphen Lotmaterialien werden viskos gesintert<br />
und spannungsfrei getempert. Sie verhalten sich im allgemein wie herkömmliche<br />
Gläser und verbinden sich mit Werkstoffen aus Glas, Keramik oder Metall, ohne sie<br />
thermisch zu schädigen. Die jeweiligen Eigenschaften sind immer unter<br />
Berücksichtigung der maximalen Arbeitstemperaturen der jeweiligen Fügepartner zu<br />
betrachten. Beim Fügeprozess können die Lötstellen bis ca. 100 K unterhalb der<br />
ermittelten Fügetemperaturen des jeweiligen Glaslotes belastet werden. Hierbei<br />
bezieht sich die Fügetemperatur aus dem Halbkugelpunkt des jeweiligen<br />
gemessenen Glases in Erhitzungsmikroskop. Die Eigenschaften des Glases<br />
verändern sich kaum während des Lötprozesses und demzufolge zeigt ihre<br />
Erweichung beim Wiedererhitzen der Lötstelle die gleiche Temperaturabhängigkeit<br />
wie bei vorhergegangenen Lötprozessen. Bei Langzeitexposition bei hohen<br />
Temperaturen kann sich ein Glas in Richtung auf den thermodynamischen<br />
Gleichgewichtszustand hin verändern. Allgemein ist diese Alterung der Gläser von