T °C - JuSER - Forschungszentrum Jülich
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Stand des Wissens 13<br />
ebenfalls als geeignet für die Hochtemperatur-Brennstoffzelle. Die dem Elektrolyt<br />
zugewandte Seite besteht somit aus einem ZrO2-dotiertem Perowskit, welcher<br />
sowohl für Elektronen als auch für Sauerstoffionen die gewünschte Leitfähigkeit<br />
aufweist.<br />
• Anode<br />
Die Adsorption und die Oxidation von Wasserstoff sind primäre Funktionen der<br />
Anode an der Dreiphasengrenze Anode/Elektrolyt/Brenngas. Hier herrschen<br />
reduzierende Bedingungen. Es reagieren die Sauerstoffionen aus dem Elektrolyten<br />
mit Wasserstoff zu Wasser. Dabei entstehen Elektronen, die in den Stromkreis<br />
fließen. Um diese Funktion der Anode zu gewährleisten, muss das Anodenmaterial<br />
eine hohe elektrische Leitfähigkeit aufweisen. Bislang erfüllt ein Nickel-<br />
Yttriumstabilisiertes Zirkonoxid-Cermet (Ni-YSZ-Cermet) als Anodenmaterial diese<br />
Eigenschaft und wird am häufigsten eingesetzt [Sim 1997]; [Buc 1996]; [Haa 1996].<br />
Das verwendete Anodensubstrat am <strong>Forschungszentrum</strong> <strong>Jülich</strong> ist ein Gemisch aus<br />
Anoden – und Elektrolytmaterialien, welches die eigentliche elektrochemisch aktive<br />
Grundstruktur der Zelle mechanisch trägt und sie stabilisiert. Es besteht aus Nickel<br />
mit einer Porosität von 30 Vol. % Cermet, welches die Sinterung des Nickels<br />
verhindert [Egu 1993]; [Set 1992]. Es kann daher eine optimale elektrische<br />
Leitfähigkeit sowie einen gut thermisch angepassten Ausdehnungskoeffizienten zum<br />
Elektrolyten nachweisen. Die Herstellung erfolgt durch Mischung einer Paste aus<br />
Nickeloxid, Zirkonoxid (ZrO2) und einem Binder. Diese Paste wird direkt durch<br />
Siebdruck auf den Elektrolyten aufgebracht und bei Temperaturen > 1000 <strong>°C</strong><br />
gesintert.<br />
• Elektrolyt<br />
Damit man die Energie einer Zelle nutzen kann, müssen die einzelnen zugeführten<br />
chemischen Reaktanden miteinander reagieren, ohne sich vorher zu mischen. Der<br />
Elektrolyt trennt die zugeführten chemischen Reaktanden. Aufgrund der Porosität der<br />
Elektrode ist das Elektrolyt-Material sowohl einer reduzierenden als auch einer<br />
oxidierenden Atmosphäre ausgesetzt und soll unter diesen extremen Bedingungen<br />
chemische Stabilität aufweisen [Buc 1996]; [Haa 1996]; [Sab 1984]; [Erd 1994];<br />
[His 1994]. Zudem muss es gasdicht sein und eine hohe ionische Leitfähigkeit<br />
besitzen, um den Sauerstofftransport zu gewährleisten. Das bislang einzige Material,<br />
das diesen Anforderungen genügt, ist ein mit 8 % Yttriumoxid stabilisiertes<br />
Zirkondioxid (8 YSZ). Die 8 % Yttrium verleihen dem Elektrolytmaterial eine stabile<br />
kubische kristalline Form bei hoher Temperatur [Ral 2001]. Im Gegensatz dazu zeigt