T °C - JuSER - Forschungszentrum Jülich
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2 Einleitung<br />
Glaslotwerkstoffe z.B. basierend auf einem BaO-CaO-SiO2-Stoffsystem als<br />
Fügematerial für den Einsatz in der Hochtemperatur-Brennstoffzelle entwickelt<br />
[Bat 1997]; [Sch 2002]; [Pea 2003]; [Gro 2005a]; [Gro 2005b]; [Wan 2007]. Weitere<br />
oxidische Systeme für den Einsatz in der Hochtemperatur-Brennstoffzelle wurden<br />
ebenso von Pascual et al. entwickelt [Pas 2004a]; [Pas 2004b]; [Pas 2006]. Dennoch<br />
ist es bis dato trotz immensen Aufwandes nur ansatzweise gelungen, die wichtigsten<br />
und primären Anforderungen an die Lotmaterialien, wie z. B. die genaue Anpassung<br />
des Ausdehnungskoeffizienten, der Fließfähigkeit sowie die Kontrolle des<br />
Kristallisationsverhaltens während und nach dem Fügeprozess in Kombination zu<br />
realisieren. Dabei stützt sich die bisherige Forschung auf die im Kapitel 2 (Stand des<br />
Wissens) dargestellten wissensbasierten Werkzeuge und Konzepte zur Entwicklung<br />
eines Lotwerkstoffs. Diese wissensbasierten Werkzeuge und Konzepte für die<br />
Glaslotentwicklung fokussieren sich meistens nur auf eine bestimmte Eigenschaft<br />
und sind letztendlich sehr anwendungsspezifisch und somit für einen breiten<br />
Anwendungsbereich nicht geeignet. Die derart entwickelten Lotmaterialien lassen<br />
sich nicht ohne weiteres mit einer beliebig anderen zu fügenden Komponente<br />
verwenden. Daher ist bis zum heutigen Zeitpunkt nur ein sehr kleines Einsatzgebiet<br />
für die entwickelten Fügematerialien vorhanden. Somit ist die Notwendigkeit eines<br />
neuen Konzeptes zur Entwicklung maßgeschneiderter Lotwerkstoffe mit optimierten<br />
Eigenschaften für eine breite Anwendung gegeben. Neue Hochtemperatur-<br />
Werkstoffe für einen breiteren Anwendungsbereich zu entwickeln, setzt eine<br />
profunde Kenntnis der wissensbasierten Werkzeuge, der unterschiedlichen Konzepte<br />
und vor allem eine Kombination der werkstoffspezifischen unterschiedlichen<br />
Eigenschaften und deren chemisch-physikalischen Wechsel-wirkungen voraus.<br />
Somit muss der Entwickler mit dem Wissen über z.B. oxidische bzw. nicht oxidische<br />
anorganische Stoffsysteme vertraut sein. Die Eigenschaften, die an die Verbindung<br />
der Bauteile gestellt werden, können vielfältig sein. Primär werden bestimmte<br />
Anforderungen an den Ausdehnungskoeffizienten und in vielen Fällen auch an die<br />
Viskosität gestellt. Darin besteht das Ziel dieser Arbeit, neue Konzepten zur<br />
Steuerung primären Eigenschaften (wie z.B. thermische Ausdehnung, Fließfähigkeit)<br />
eines Lotmaterials zu entwickeln. Hierbei sollen die Anpassung der thermischen<br />
Ausdehnungskoeffizienten, sowie die Anpassung der Fließfähigkeit an das jeweilige<br />
Fügeverfahren unabhängig voneinander gesteuert werden.<br />
In Vorversuchen zu dieser Dissertation wurde festgestellt, dass man den Ausdehnungskoeffizient<br />
von einem Verbundwerkstoffsystem von Metall mit Keramik,<br />
durch eine Variation des Massenverhältnisses der beiden Komponenten im<br />
Fügewerkstoff einstellen kann [Ver 2004]. Diese Ergebnisse stellen eine gute<br />
Grundlage für die Entwicklung eines neuen Konzeptes zur Steuerung der