T °C - JuSER - Forschungszentrum Jülich
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Einleitung 1<br />
1. Einleitung<br />
Die heutigen Fertigungsverfahren ermöglichen es, komplexe Werkzeuge aus<br />
unterschiedlichen Bauteilen mit unterschiedlichen Werkstoffen mit diversen<br />
Eigenschaften zu Bauteilen definierter Belastungsfähigkeit zu kombinieren. Dieser<br />
Umstand eröffnet der Forschergemeinschaft eine bisher ungeahnte Vielfalt an<br />
Möglichkeiten, neue anwendungsspezifische Hochtemperatur-Werkstoffe zu<br />
entwickeln. Dabei sind aufgrund der hohen Komplexität der Werkzeuge, bei<br />
gleichzeitig hohen Anforderungen an die zu fügenden Komponenten, spezielle<br />
Fügetechniken unerlässlich.<br />
Mit dem Begriff “Fügetechnik“ verbindet der Werkstoffwissenschaftler im Allgemeinen<br />
das Verbinden von Bauteilen oder Werkstücken durch kraft-, form- oder<br />
stoffschlüssige Verfahren [MEY 2006]. Darin bieten stoffschlüssige Fügeverfahren<br />
diverse Möglichkeiten mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen [Wal 1972].<br />
So zählen z. B. das Kleben, Schweißen und Löten zu den weit verbreiteten<br />
Fügeverfahren. Nach dem Aufschmelzen der Oberflächen entstehen durch<br />
Diffusionsvorgänge chemische Bindungen zwischen den zu fügenden Teilen. Diese<br />
bilden zum Teil unlösbare Verbindungen zwischen den Fügepartnern [MEY 2006],<br />
welche der Anspruch von Gas- und/oder Flüssigkeitsdichtigkeit erfüllen können.<br />
In der modernen Fügetechnologie zeigt die Löttechnik aufgrund ihrer besonderen<br />
Flexibilität besondere Vorteile, da sowohl unterschiedliche Materialien miteinander<br />
gefügt werden, als auch Wärmebehandlungen dem eigentlichen Fügeprozess<br />
angeschlossen werden können. Zusätzlich kann im Vergleich zu anderen<br />
stoffschlüssigen Fügeverfahren wie z.B. beim Kleben die thermische Beanspruchung<br />
der Grundwerkstoffe gering gehalten wird [Wal 1972]. In vielen Bereichen ist das<br />
Löten mit Gläsern oder glaskeramischen Verbundwerkstoffen, vor allem aus<br />
ökonomischen aber auch aus ökologischen Gründen, inzwischen Standard. Das<br />
Einsatzspektrum von Gläsern oder glaskeramischen Verbundwerkstoffen in der<br />
Fügetechnik erweitert sich stetig, insbesondere da, wo aggressive Medien unter<br />
kritischen Bedingungen zum Einsatz kommen. Auch Werkstoffe mit unterschiedlichen<br />
physikalischen und chemischen Eigenschaften bedingen eine Ausweitung dieses<br />
Spektrums. So werden heutzutage beim Bau einer Hochtemperatur-Brennstoffzelle<br />
(auch als Feststoff-Elektrolyt-Brennstoffzelle bezeichnet, Solid-Oxid-Fuel-Cell:<br />
SOFC) verschiedene Material-Komponenten mit unterschiedlichen Eigenschaften<br />
zusammengefügt, um die Gasdichtigkeit bei der gewünschten Betriebstemperatur zu<br />
gewährleisten. In diesem Bereich werden heutzutage üblicherweise Gläser mit<br />
großem Erfolg verwendet, so wird es möglich, artgleiche (Stahl/Stahl) wie auch<br />
artfremde (Keramik/Stahl) Bauteile zu kombinieren.<br />
Durch langjährige Kooperation zwischen dem <strong>Forschungszentrum</strong> <strong>Jülich</strong> und dem<br />
Institut für Gesteinshüttenkunde der RWTH-Aachen University (GHI-Aachen) wurden