T °C - JuSER - Forschungszentrum Jülich
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108 Zusammenfassung<br />
aus demselben Koexistenz-Bereich der Ausdehnungskoeffizient (im Bereich<br />
zwischen 9 und 15·10 -6 K -1 ) in Abhängigkeit der Variation der Massenverhältnisse der<br />
zugemischten kristallinen BS-Phase zu erzielen.<br />
Die zuvor mittels wissensbasierter Werkzeuge identifizierten konstitutionellen Phasen<br />
in den Glaszusammensetzungen wurden zum strukturellen Nachweis über XRD-<br />
Analysen bestätigt.<br />
Um entsprechend den Applikationsbedingungen eine homogene Verteilung der<br />
multikomponentigen Phasen zu erreichen, wurde ein neues Konzept zur Steuerung<br />
der Fließfähigkeit entwickelt. Der erste Ansatz, multikomponentige Lotbasis-Systeme<br />
mit niedriger Liquidustemperatur zu bilden, war aufgrund der Auswahl des Lotbasis-<br />
Systems extrem eingeschränkt.<br />
Beim zweiten Ansatz wurde analog zur Anforderung an den angepassten<br />
Ausdehnungskoeffizienten durch den Zusatz von Phasen mit niedriger<br />
Liquidustemperatur eine erhebliche Verbesserung der Fließfähigkeit erreicht. Die<br />
dem multikomponentigen Lotbasis-System beigefügte niedrigschmelzende Phase<br />
besitzt eine als „Schmiermittel“ zu bezeichnende Eigenschaft. Somit konnte eine<br />
massive Absenkung der Fügetemperatur in dem zuvor entwickelten GKK erreicht<br />
werden.<br />
Die zur Reduzierung der Fügetemperaturen von bis zu 300 K zum Einsatz<br />
gekommenen niedrig schmelzenden Phasen, schon bei einem Zusatz von 10 Ma.-%,<br />
stammen aus den Systemen Bi2O3-B2O3, CaO-V2O5, MgO-V2O5.<br />
Um eine detailliertere Aussage zu den Fließfähigkeiten zu bekommen, wurde die mit<br />
diesem Begriff eng verbundene dynamische Viskosität mittels experimenteller<br />
Methoden wie Rotationsviskosimetrie und Balkenbiegeviskosimetrie gemessen und<br />
mit den Berechnungen von Datensätze wie SCIGLASS ® verglichen. Eine erhebliche<br />
Differenz der berechneten Ergebnisse im Vergleich zu den experimentellen<br />
Untersuchungen zeigte sich vor allem im hochviskosen Bereich, während im<br />
niedrigviskosen Bereich eine gute Übereinstimmung mit den rotationsviskosimetrischen<br />
Daten zu beobachten war.<br />
Aufgrund der bei Langzeitversuchen unter hohen Temperaturen geforderten Stabilität<br />
der mechanischen Eigenschaften kommt dem Kristallisationsverhalten des<br />
Glaslotmaterials eine große Bedeutung zu. Um das relativ Kristallisationsverhalten<br />
eines Glases abschätzen zu können, wurden die Ansätze nach Weinberg- und<br />
Hrubÿ, welche die Glasstabilität bzw. die Fähigkeit zur Glasbildung gegenüber der<br />
Kristallisation eines Glases beschreiben, angewendet. Es zeigt sich deutlich, welche<br />
Gläser am schnellsten bzw. langsamsten kristallisierten.<br />
Abschließend wurden mittels wissensbasierter Werkzeuge mit den entwickelten<br />
Glaskeramik-Komposite (GKK) am Beispiel der Fügung von SOFC 800<br />
beziehungsweise SOFC 600 gute bis hervorragende Ergebnisse bzgl. der<br />
Dichtigkeitswerte (10 -4 – 10 -9 mbar·l·s -1 ) erzielt.