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Beelitzer Nachrichten - September 2013

Wittbrietzen hat aufgetafelt: Neue DorfGemeinschaftsMitte, Beelitz-Tag, Neubauern-Jubiläum: Eine Woche lang hat das Dorf gefeiert - und sich dabei neu erfunden. Auf Beeren-Jagd: Nach Spargel und Heidelbeeren wird jetzt die Aroniabeere zum Beelitzer Exportschlager. Landwirt Gerhard Jochen hat insgesamt fünf Tonnen geerntet. Unter Strom: Die Schlingnatter, Reptil des Jahres, kommt auch in Beelitz vor. Ihr Lebensraum unter einer Starkstromtrasse soll jetzt noch besser geschützt werden.

Wittbrietzen hat aufgetafelt: Neue DorfGemeinschaftsMitte, Beelitz-Tag, Neubauern-Jubiläum: Eine Woche lang hat das Dorf gefeiert - und sich dabei neu erfunden.
Auf Beeren-Jagd: Nach Spargel und Heidelbeeren wird jetzt die Aroniabeere zum Beelitzer Exportschlager. Landwirt Gerhard Jochen hat insgesamt fünf Tonnen geerntet.
Unter Strom: Die Schlingnatter, Reptil des Jahres, kommt auch in Beelitz vor. Ihr Lebensraum unter einer Starkstromtrasse soll jetzt noch besser geschützt werden.

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25. SEPTEMBER <strong>2013</strong>, SEITE 18 NR. 8 / 24. JAHRGANG<br />

Auf Beeren-Jagd<br />

Nach Spargel, Heidelbeere und Kürbis<br />

gibt es jetzt eine weitere Spezialität aus<br />

Beelitz: Die Aroniabeere. Die erbsengroße<br />

schwarze Wildfrucht ist besonders<br />

gesund: Sie fördert die Blutbildung,<br />

stärkt das Immunsystem und kann sogar<br />

Krebs vorbeugen.<br />

Angebaut wird die<br />

auch als schwarze<br />

Eberesche oder Apfelbeere<br />

bekannte<br />

Wildfrucht vom <strong>Beelitzer</strong><br />

Landwirt Gerhard<br />

Jochen. Anfang<br />

<strong>September</strong> hat er die<br />

erste große Ernte<br />

eingebracht. Die<br />

insgesamt rund fün f<br />

Tonnen werden zum<br />

Teil zu Marmeladen<br />

und anderen Spezialitätenweiterverarbeitet.<br />

„Als kleiner Landwirt<br />

muss man ver-<br />

suchen, eine Nische<br />

zu besetzen“ , sagt<br />

der 62-Jährige, der<br />

bis vor kurzem vor<br />

allem Spargel angebaut<br />

hat. Vor sieben Jahren hatte er erstmals<br />

auf der Brandenburgischen Landwirtschaftsausstellung<br />

von der Aroniabeere<br />

gehört und sich dazu belesen. Die<br />

ursprünglich aus dem Osten Nordamerikas<br />

stammende Frucht mit ihrem süßlich<br />

-herben Geschmack legt neben der heilsamen<br />

Wirkung auch Eigenschaften an<br />

den Tag, die der Bauer zu schätzen<br />

weiß: So sind die Sträucher resistent<br />

gegen P flanzenkrankheiten, müssen<br />

nicht gedüngt werden – und der Ertrag<br />

steigert sich von<br />

Jahr zu Jahr um ein<br />

Vielfaches.<br />

Auf drei Hektar hat<br />

Landwirt Jochen die<br />

Aroniabeere vor<br />

drei Jahren angepflanzt,<br />

insgesamt<br />

mehrere Tausend<br />

Sträucher. Die diesjährige<br />

Ernte ist die<br />

erste große. Das<br />

meiste davon ist per<br />

Selbtpflücke an den<br />

Verbraucher gegangen:<br />

An zwei Wochenenden<br />

streiften<br />

Hunderte Beeren-<br />

Jäger und –sammler<br />

durch das Feld an<br />

der B 246 von Beelitz<br />

nach Trebbin,<br />

Abzweig Schlunkendorf,<br />

um die<br />

Aroniabeere zu ernten..<br />

Ein Teil der Beeren wird indes dieser<br />

Tage veredelt: Obstmucker Frank Freiberg,<br />

der seit über zehn Jahren in Ferch<br />

unter der Marke „Brandenburg Spezialitäten“<br />

regionale Erzeugnisse zu Marme-<br />

BEELITZER NACHRICHTEN<br />

Die Aroniabeere rundet die <strong>Beelitzer</strong> Produktpalette ab. Landwirt Gerhard<br />

Jochen hat in diesem Jahr die erste große Ernte eingebracht<br />

In mühevoller Arbeit wird die Aron iabeere per<br />

Hand gepflückt. Gerhard Jochen (unteres<br />

Foto, l.) hat mit Frank Freiberg (r.) einen<br />

festen Abnehmer für sein Produkt gefunden.<br />

Fotos: Thomas Lähns<br />

laden, Säften und anderen Leckereien<br />

macht, hat mehrere hundert Kilogramm<br />

abgeholt. Aus den Aroniabeeren sollen<br />

Marmeladen, Fruchtsoßen und Dressing<br />

sowie Saft und Sirup gewonnen werden,<br />

kündigte er an. „Die Aronia ist für unser<br />

Sortiment eine Bereicherung“ , sagte der<br />

Fercher, der unter anderem durch Auftritte<br />

auf der Grünen Woche zu einer<br />

festen Größe für Feinschmecker geworden<br />

ist. Der Trend zu regionalen Produkten<br />

habe sich vor allem in den letzten<br />

beiden Jahren stark bemerkbar gemacht,<br />

so Freiberg weiter. Das liege zum einen<br />

an einer bewussteren Ernährung, zum<br />

anderen aber auch an der wachsenden<br />

Bereitschaft, mehr Geld für Produkte<br />

von nebenan auszugeben.<br />

Auch vonseiten des Spargelvereins wird<br />

die neue <strong>Beelitzer</strong> Vielfalt, die mittlerweile<br />

fast das ganze Jahr über Feld- und<br />

Strauchfrüchte aus der Region für die<br />

Verbraucher bereit hält, begrüßt.<br />

„Wildfrüchte wurden bereits zu DDR-<br />

Zeiten erforscht und getestet“ , erinnert<br />

sich der Vorsitzende Manfred Schmidt,<br />

der als Agrarwissenschaftler jahrzehntelang<br />

an der Berliner Humboldt-Uni gearbeitet<br />

hat. Allerdings sei die Forschung<br />

in den Ansätzen stecken geblieben. Klar<br />

sei aber, dass Früchte wie Sanddorn,<br />

Hagebutte, Heidelbeere und Co. besonders<br />

gesund seien. „Und die Aronia ist<br />

eine besonders wertvolle Vitaminbombe<br />

mit Inhaltsstoffen ohne Ende“ , bescheinigt<br />

der Experte. T.L.

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