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FACHBLATT - Bauwirtschaft Südbaden

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Verband<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

<strong>Südbaden</strong> e.V.<br />

Badischer<br />

Zimmerer- und<br />

Holzbauverband e.V.<br />

Fachverband<br />

Putz, Stuck<br />

und Trockenbau<br />

Baden e.V.<br />

Berufsförderungswerk<br />

der<br />

Südbadischen<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> GmbH<br />

BAU<br />

<strong>FACHBLATT</strong><br />

12/2005<br />

Organ<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

<strong>Südbaden</strong><br />

E 5327<br />

Südbadische<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong><br />

meldet leichte<br />

konjunkturelle<br />

Erholung im<br />

Herbst 2005<br />

In Baden-<br />

Württemberg<br />

stabile<br />

Wohnungsbaunachfrage<br />

im dritten<br />

Quartal 2005<br />

Tagung der<br />

Fachgruppe<br />

Straßen-<br />

und Tiefbau<br />

in Freiburg<br />

ISSN 0343-1444<br />

BAUWIRTSCHAFT<br />

SUDBADEN


Technische<br />

Lehrgänge / Seminare<br />

Termin: Ort: Thema:<br />

13. + 14.01.2006 Bühl SIVV Vorbereitungskurs<br />

16. - 27.01.2006 Bühl SIVV Kurs<br />

17.01.2006 Bühl Sicherer Umgang mit MIWO-Dämmstoffen<br />

23.01. - 03.02.2006 Bühl Vorarbeiter Hochbau / Tiefbau<br />

25.01.2006 Bühl DIN 1052 Holzbau<br />

26.01.2006 Bühl Gabelstaplerfahrer VBG U 36<br />

31.01.2006 Bühl Betonpraxis<br />

01.02.2006 Bühl Vermeidung von Baggerschäden<br />

07.02.2006 Bühl Aufschulung Baggerführer<br />

08. - 10.02.2006 Freiburg Solarfachbetrieb Dach<br />

08.02.2006 Donaueschingen Bodenbeschichtung<br />

09. + 10.02.2006 Donaueschingen Mängelfreier Erd-/Asphaltbau<br />

13. - 17.02.2006 Bühl PUR Lehrgang<br />

13.02.2006 Donaueschingen Mängelfreier Kanalbau<br />

14.02.2006 Donaueschingen Wochenplanung auf der Baustelle<br />

20. - 23.02.2006 Bühl PUR Prüfung<br />

20. - 23.02.0206 Bühl PUR Verlängerungsprüfung<br />

21.02.2006 Donaueschingen Gipsfaserplatten Verarbeitung<br />

22. + 23.02.2006 Bühl Lehm Sanierung<br />

02. + 03.03.2006 Donaueschingen Aufschulung Kranführer<br />

07.03.2006 Bühl Wärmebrückenprogramm<br />

14.03.2006 Bühl Grundstücksentwässerung<br />

14.03.2006 Donaueschingen Keramik als Betonschutz<br />

15. + 16.03.2006 Donaueschingen Wandgestaltung mit innovativen Spachtelmassen<br />

22.03.2006 Bühl Kosten- und Leistungsdenken<br />

30.03.2006 Bühl SIVV Nachschulung<br />

03. - 05.04.2006 Bühl Vermessungskurs<br />

06.04.2006 Freiburg Schnittstelle WDVS<br />

18. - 21.04.2006<br />

27.+28.4. +<br />

Bühl Bauspezifische Schulung für kaufmännische<br />

Auszubildende<br />

04.+05.05.2006 Bühl Sigeko gemäß RAB 30 B<br />

Info: Berufsförderungswerk der Südbadischen <strong>Bauwirtschaft</strong> GmbH, Siemensstraße 4, 77815 Bühl,<br />

Telefon 0 72 23 / 93 39 - 23, Fax 0 72 23 / 93 39 - 50, E-Mail: mhassmann@bausuedbaden.de, www.bausuedbaden.de<br />

2 Baufachblatt 12/2005<br />

Berufsförderungswerk<br />

der Südbadischen<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> GmbH


Inhalt Fachbeilagen<br />

Aktuelle<br />

Themen<br />

12<br />

Aktuelles aus der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

Brennpunkt<br />

Südbadische <strong>Bauwirtschaft</strong> meldet leichte<br />

konjunkturelle Erholung im Herbst 2005 4<br />

Aufträge im Bauhauptgewerbe steigen im September<br />

2005<br />

2005 bundesweit um real 3,1 % zum Vorjahr 5<br />

In Baden-Württemberg stabile Wohnungsbaunachfrage<br />

im dritten Quartal 2005 5<br />

Nachfrageschwäche im Nichtwohnbau in<br />

Baden-Württemberg offenbar überwunden 6<br />

Beschäftigung ausländischer Arbeitnehmer in<br />

Deutschland auf der Grundlage von Werkverträgen 6<br />

Freier Hochschulzugang: Wichtiges Signal für junge<br />

Handwerker 6<br />

Aus den Verbänden<br />

Verband der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> e.V.:<br />

Tagung der Fachgruppe Straßen- und Tiefbau am<br />

8. Dezember 2005 in Freiburg 7<br />

Sitzung des Arbeitskreises Public-Private-Partnership 8<br />

Badischer Zimmerer- und Holzbauverband e.V.:<br />

75 Jahre Zimmerei Mangler 8<br />

Veranstaltungen 9<br />

Nachwuchsmarketing 9<br />

Termine 10<br />

Impressum<br />

12/2005, 36. Jahrgang<br />

Das Baufachblatt ist das offizielle Organ der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> und gemeinsames Rundschreiben<br />

des Verbandes der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> e.V., des Badischen Zimmerer- und<br />

Holzbauverbandes e.V. und des Fachverbandes Putz, Stuck und Trockenbau Baden e.V.<br />

Herausgeber und Verlag: Service-GmbH der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>, Holbeinstr. 16,<br />

79100 Freiburg, Telefon (07 61) 7 03 02 - 0, Telefax (07 61) 7 03 02 - 30, E-mail: service@<br />

bausuedbaden.de<br />

Verantwortlich: Michael Hafner, Verbandsdirektor<br />

Redaktion: Gregor Gierden M.A., Betriebswirt (VWA)<br />

Anzeigenverwaltung: Petra Schramm, Telefon (07 61) 7 03 02 - 41<br />

E-Mail: pschramm@bausuedbaden.de. Zur Zeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 9 vom 1. 1. 2003<br />

Bezugspreis: Abonnement 45,– € jährlich inkl. Mehrwertsteuer und Versandkosten in der<br />

Bundesrepublik Deutschland, für Verbandsmitglieder mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten<br />

Herstellung: Meisterdruck GmbH, Kreuzmattenstraße 13, 79276 Reute<br />

Erscheinungsweise: 10 x im Jahr<br />

Betriebswirtschaft,<br />

Recht,<br />

EDV und<br />

Steuern<br />

Betriebswirtschaft<br />

Baumaschinenpreise 1<br />

Bilanzanalyse Bauaktiengesellschaften und große<br />

Baubetriebe 2004 1<br />

Wirtschaftsrecht<br />

Verzugszinsen nach VOB/B 2000 2<br />

Ausschluss von Angeboten wegen Angaben zum<br />

Zeitpunkt für die Berechnung der Mehrwertsteuer 2<br />

Steuern 3<br />

Tarif-,<br />

ArbeitsundSozialrecht<br />

Tarifrecht<br />

Nicht abgeführte Zahlungen an die Urlaubs- und<br />

Lohnausgleichskasse der <strong>Bauwirtschaft</strong> 1<br />

Arbeits- und Sozialrecht<br />

Neuer Gefahrtarif der Berufsgenossenschaft<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong> (BG BAU) ab 1. Januar 2006 1<br />

Hauptunternehmerhaftung – Wirkungslose<br />

Bescheinigungen der Krankenkassen 2<br />

Technik,<br />

Umwelt,<br />

Aus- und<br />

Weiterbildung<br />

Technik<br />

LKW-Maut: Neue Version der Software OBU 2.0 ab<br />

1. Januar 2006 1<br />

Information für Energie- und Gebäudeenergieberater 1<br />

DIN EN 18202 „Toleranzen im Hochbau – Bauwerke“ 2<br />

Baufachblatt 12/2005 3


Allen Mitgliedern,<br />

deren Familienangehörigen<br />

und besonders den<br />

für uns tätigen Ehrenamtsträgern<br />

danken wir<br />

für die vertrauensvolle Unterstützung<br />

im vergangenen Jahr.<br />

Wir verbinden hiermit<br />

die besten Wünsche für ein<br />

Gesegnetes<br />

Weihnachtsfest<br />

und ein gutes,<br />

gesundes, erfolgreiches<br />

Jahr 2006<br />

Verband der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

<strong>Südbaden</strong> e.V.<br />

Badischer Zimmerer- und<br />

Holzbauverband e.V.<br />

Fachverband Putz, Stuck und<br />

Trockenbau Baden e.V.<br />

Berufsförderungswerk der<br />

Südbadischen <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

GmbH<br />

Service-GmbH<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong><br />

Verlag · Redaktion<br />

Anzeigenverwaltung<br />

4 Baufachblatt 12/2005<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong><br />

fordert mehr öffentliche<br />

Bauinvestitionen und<br />

durchgreifende wirtschafts-<br />

und sozialpolitische<br />

Reformen<br />

Brennpunkt<br />

Südbadische<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong><br />

meldet leichte<br />

konjunkturelle<br />

Erholung<br />

im Herbst 2005<br />

Die Baukonjunktur hat sich<br />

in <strong>Südbaden</strong> im Herbst<br />

2005 im Vergleich zum Vorjahr<br />

etwas aufgehellt. Wie<br />

eine Erhebung des Verbandes<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> unter seinen Mitgliedern<br />

ergab, bezeichnen 7 % der Firmen ihre Geschäftslage als<br />

gut, 32 % als befriedigend und 61 % als unbefriedigend<br />

(Vorjahr: 4 %, 25 % bzw. 71 %).<br />

Am günstigsten beurteilen die Unternehmen die Lage im<br />

Tiefbau sowie im Straßenbau. Hier bewerten die Hälfte der<br />

Firmen ihre Lage als gut oder befriedigend. Ebenfalls relativ<br />

viele positive Meldungen (48 %) sind im Ein- und Zweifamilienhausbau<br />

zu verzeichnen. Dagegen klagen im Mehrfamilienhausbau<br />

drei Viertel der Unternehmen über eine unbefriedigende<br />

Geschäftssituation. Im Wirtschaftsbau liegt dieser<br />

Wert bei 61 %, im Öffentlichen Hochbau, der das baukonjunkturelle<br />

Schlusslicht bildet, bei 80 %.<br />

Zu kämpfen haben die Bauunternehmen nach wie vor mit<br />

einem äußerst harten bis ruinösen Wettbewerb. Große<br />

Sorge bereiten den Firmen auch die säumige Zahlungsweise<br />

der Auftraggeber sowie zahlreiche VOB-Verletzungen.<br />

Infolge der weiter schwierigen Situation sehen sich<br />

37 % der Unternehmen zur Entlassung gewerblicher Arbeitnehmer<br />

gezwungen. Trotzdem herrscht in der Branche<br />

Facharbeitermangel: Fast ein Drittel der Unternehmen klagt<br />

über fehlende Fachkräfte. Rund 40 Ausbildungsplätze waren<br />

im September 2005 in südbadischen Baubetrieben<br />

noch unbesetzt.<br />

Was die Erwartungen an die nächste Zukunft angeht, so<br />

gehen 6 % der Firmen von einer ansteigenden und 50 %<br />

von einer gleichbleibenden Geschäftslage aus. 44 % rechnen<br />

mit einer rückläufigen Entwicklung.<br />

Appell an die neue Bundesregierung: Durchgreifenden<br />

Reformen sind überfällig!<br />

Um die lahmende Konjunktur endlich in Schwung zu bringen,<br />

fordert die <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> die neue Bundesregierung<br />

zu einer tatkräftigen Politik der wirtschafts- und<br />

sozialpolitischen Erneuerung auf. Insbesondere müssen die<br />

sozialen Sicherungssysteme reformiert werden. Darüber<br />

hinaus ist eine spürbare steuerliche Entlastung der Unternehmen<br />

unabdingbar. Gerade in den beiden genannten<br />

wichtigen Punkten besteht bei der Koalitionsvereinbarung<br />

der Regierungsparteien erheblicher Nachholbedarf.<br />

Notwendig zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts<br />

Deutschland ist auch eine Ausweitung und Verstetigung<br />

der öffentlichen Bauinvestitionen. Denn das Investitionsdefizit<br />

im Bereich der öffentlichen Infrastruktur ist gewaltig.<br />

Die Ankündigung der Regierungskoalition, die Verkehrsinvestitionen<br />

in den kommenden drei Jahren deutlich zu erhöhen,<br />

wird daher von der <strong>Bauwirtschaft</strong> begrüßt. Zusätzlich<br />

bedarf es im Bereich des Straßenbaus der Einführung<br />

einer allgemeinen Autobahnbenutzungsgebühr auch für<br />

PKW - wobei die Einnahmen für den Verkehrswegebau<br />

zweckgebunden sein müssen. Des Weiteren ist die ver-


stärkte Anwendung von Public Private Partnership-Modellen<br />

zur Realisierung öffentlicher Hochbauprojekte geboten –<br />

hier ist auf eine mittelstandsfreundliche Ausschreibung zu<br />

achten.<br />

Scharf abgelehnt wird von den Verbänden die beabsichtigte<br />

Streichung der Eigenheimzulage. Denn eine solche<br />

Maßnahme wird zu einem weiteren Rückgang der Nachfrage<br />

im Wohnungsbau führen. Die <strong>Bauwirtschaft</strong> fordert<br />

daher die Bundesregierung eindringlich auf, diese Entscheidung<br />

zu korrigieren. Sinnvoll ist stattdessen die Umwandlung<br />

der Eigenheimförderung in eine Investitionszulage,<br />

bei der das Fördervolumen von der Höhe der vorgelegten<br />

Baurechnungen abhängt. Eine solche Modifizierung<br />

wäre gleichzeitig ein wirksamer Beitrag zur Bekämpfung<br />

der Schwarzarbeit.<br />

Fest steht: Nur durch mutige, zukunftsorientierte Schritte<br />

kann Deutschland wieder auf Wachstumskurs gebracht und<br />

die hohe Arbeitslosigkeit bekämpft werden. Die <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

hat nach wie vor eine Schlüsselrolle für die gesamtwirtschaftliche<br />

Dynamik. Vor diesem Hintergrund sind energische<br />

Maßnahmen zur Ankurbelung der Baukonjunktur<br />

das Gebot der Stunde. Die große Koalition wird schon bald<br />

an ihren Erfolgen gemessen werden – daher müssen jetzt<br />

die richtigen Weichenstellungen für mehr Wachstum und<br />

Beschäftigung ohne Zögern vorgenommen werden! ■<br />

Aufträge im<br />

Bauhauptgewerbe<br />

steigen im<br />

September 2005<br />

bundesweit<br />

um real 3,1 %<br />

zum Vorjahr<br />

(gi) Wie das Statistische<br />

Bundesamt mitteilt, verzeichnete<br />

das Bauhauptgewerbe<br />

(Betriebe mit<br />

20 und mehr Beschäftigten)<br />

im September 2005 in<br />

Deutschland preisbereinigt<br />

3,1 % höhere Auftragseingänge<br />

als im Vorjahresmonat.<br />

Die Baunachfrage<br />

nahm im Hochbau um<br />

6,9 % zu, im Tiefbau ver-<br />

ringerte sie sich leicht um 0,7 %.<br />

In den Betrieben des Hoch- und Tiefbaus waren Ende<br />

September 2005 714.000 Personen tätig; das waren<br />

74.000 weniger als vor einem Jahr (– 9,4 %). Der<br />

Gesamtumsatz belief sich im Berichtsmonat auf rund<br />

7,4 Milliarden € (– 3,3 % gegenüber September 2004).<br />

Im Vergleich der Ergebnisse der Monate Januar bis September<br />

2005 mit denjenigen des entsprechenden Vorjahreszeitraums<br />

sind die Auftragseingänge preisbereinigt um<br />

4,2 % gesunken. Der Gesamtumsatz belief sich auf<br />

51,3 Milliarden € und lag damit um 9,2 % unter dem Niveau<br />

der ersten neun Monate 2004. ■<br />

Service Ihres Verbandes<br />

Auf Wunsch erhalten Sie Ehrenurkunden für langjährige<br />

Mitarbeiter Ihres Betriebes.<br />

Dieser Service ist für unsere Mitglieder kostenlos.<br />

Fordern Sie die Urkunden bei der Geschäftsstelle<br />

(Frau Wagner, Durchwahl: 07 61 / 7 03 02 - 21) an.<br />

In den ersten neun<br />

Monaten 2005 nahezu<br />

26.800 Wohnungen zum<br />

Bau freigegeben<br />

Aktuelles aus der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

(gi) Nach Feststellung des<br />

Statistischen Landesamtes<br />

Baden-Württemberg entwickelte<br />

sich die Nachfrage<br />

im Wohnungsneubau insgesamt,<br />

wie sie in den erteilten<br />

Baugenehmigungen<br />

In Baden-<br />

Württemberg<br />

stabile<br />

Wohnungsbaunachfrage<br />

im<br />

dritten Quartal<br />

2005<br />

(einschließlich der gemeldeten Kenntnisgaben) zum Ausdruck<br />

kommt, im 3. Quartal 2005 weiterhin recht stabil. Gegenüber<br />

den Genehmigungen der Monate Juli bis September<br />

des Vorjahres wurden im Berichtszeitraum mit annähernd<br />

8.000 Wohnungen in neu zu errichtenden Wohngebäuden<br />

sogar um rund 10 % mehr Wohnungen zum Bau<br />

freigegeben.<br />

Beim Vergleich der Genehmigungszahlen des gesamten<br />

Zeitraums Januar bis September 2005 mit dem Vorjahr wirken<br />

sich weiteren Berechnungen des Statistischen Landesamtes<br />

zufolge allerdings immer noch die außergewöhnlich<br />

hohen Genehmigungszahlen Anfang 2004 dämpfend aus.<br />

So wurden einschließlich der Wohnungen in Wohnheimen<br />

mit gut 23.300 Einheiten in den ersten neun Monaten 2005<br />

um nahezu 10 % weniger Wohnungen zum Neubau freigegeben<br />

als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die mit Abstand<br />

größte Minusrate errechnete sich bei den Zweifamilienhäusern,<br />

in denen im Zeitraum Januar bis September<br />

2005 mit annähernd 3.300 Wohnungen um rund 23 % weniger<br />

Neubauwohnungen genehmigt wurden als im entsprechenden<br />

Vorjahreszeitraum. Ganz erheblich geringer<br />

fiel dagegen der Rückstand bei den Genehmigungen für<br />

Ein- und Mehrfamilienhäuser aus. So errechnete sich bei<br />

den Einfamilienhäusern in den ersten neun Monaten 2005<br />

mit gut 11.200 Baufreigaben eine Abnahme von rund 7 %<br />

gegenüber dem Vergleichszeitraum 2004. Dieselbe Abnahmerate<br />

ergab sich auch bei den Mehrfamilienhäusern, in<br />

denen im selben Zeitraum nahezu 8.700 Neubauwohnungen<br />

zum Bau freigegeben wurden.<br />

Die Baufreigaben für Wohnungen, die durch Baumaßnahmen<br />

im vorhandenen Gebäudebestand neu entstehen sollen,<br />

lagen mit knapp 2.750 Einheiten in den ersten neun<br />

Monaten 2005 um 2 % über Vorjahresniveau. Rechnet man<br />

Anzeige<br />

Baufachblatt 12/2005 5


Aktuelles aus der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

noch die Wohnungen hinzu, die durch den Neubau von<br />

Nichtwohngebäuden (Gebäude, die nicht schwerpunktmäßig<br />

für Wohnzwecke genutzt werden) errichtet werden<br />

sollen, so ermittelt das Statistische Landesamt für den Zeitraum<br />

Januar bis September 2005 bei einer Gesamtzahl<br />

(Neubau und Baumaßnahmen im Bestand) von annähernd<br />

26.800 genehmigten Wohnungen gegenüber den ersten<br />

neun Monaten 2004 einen Rückstand von rund 8 %. ■<br />

Nachfrageschwäche<br />

im<br />

Nichtwohnbau<br />

in Baden-<br />

Württemberg<br />

offenbar<br />

überwunden<br />

Kräftige Belebung im<br />

dritten Quartal 2005 –<br />

Genehmigtes Neubauvolumen<br />

Januar bis<br />

September 2005 nahezu<br />

18 % über Vorjahr<br />

(gi) Wie das Statistische<br />

Landesamt Baden-Württemberg<br />

feststellt, brachte<br />

das dritte Quartal 2005 bei<br />

der Nachfrage im Nicht-<br />

wohnbau, wie sie in den erteilten Baugenehmigungen zum<br />

Ausdruck kommt, nach der Schwächeperiode des Vorquartals<br />

eine kräftige Belebung (zum so genannten Nichtwohnbau<br />

zählen vor allem gewerbliche Betriebs- und Bürogebäude<br />

sowie Hochbauten der öffentlichen Hand). Da<br />

schon die Genehmigungen des ersten Quartals 2005 eine<br />

außerordentlich freundliche Entwicklung gezeigt hatten, fiel<br />

das Genehmigungsergebnis auch für den Gesamtzeitraum<br />

Januar bis September 2005 entsprechend positiv aus. So<br />

wurden in den ersten neun Monaten 2005 mit 2.679 Nichtwohngebäuden<br />

zwar um rund 5 % weniger Gebäude zum<br />

Neubau freigegeben als im Vergleichszeitraum 2004, der in<br />

diesen Nichtwohngebäuden genehmigte umbaute Raum<br />

lag aber gleichzeitig mit annähernd 18,6 Millionen m 3 um<br />

nahezu 18 % höher als das entsprechende Genehmigungsvolumen<br />

der Monate Januar bis September 2004.<br />

Weiteren Berechnungen des Statistischen Landesamtes<br />

zufolge trugen die am Nichtwohnbau beteiligten Bauherrengruppen<br />

in unterschiedlichem Ausmaß zu diesem Ergebnis<br />

bei. Für die in diesem Bausektor mit großem Abstand<br />

gewichtigste (knapp 80 % des gesamten Genehmigungsvolumens<br />

im Berichtszeitraum) Bauherrengruppe der<br />

Wirtschaftsunternehmen (einschließlich Deutsche Bahn<br />

AG und Nachfolgeunternehmen der Bundespost sowie<br />

Land- und Forstwirtschaft) wurde in den Monaten Januar<br />

bis September 2005 mit rund 14,8 Mill. m 3 um gut 20 %<br />

mehr umbauter Raum zum Neubau freigegeben als im Vergleichszeitraum<br />

des Vorjahres. Gleichzeitig nahm auch das<br />

für öffentliche Bauherren (einschließlich Organisationen<br />

ohne Erwerbszweck) in den ersten neun Monaten 2005 in<br />

Nichtwohngebäuden genehmigte Neubauvolumen um gut<br />

17 % auf rund 2,4 Mill. m 3 zu. Für private Bauherren (z. B.<br />

private Bauherrengemeinschaften) wurden im selben Zeitraum<br />

rund 1,3 Mill. m 3 in Nichtwohngebäuden zum Neubau<br />

freigegeben, was ein Minus von etwas mehr als 6 % gegenüber<br />

dem Januar bis September 2004 bedeutet. ■<br />

6 Baufachblatt 12/2005<br />

Die aufgeführte Tabelle informiert<br />

über die Anzahl<br />

ausländischer Arbeitnehmer,<br />

welche im Rahmen<br />

von Regierungsvereinbarungen<br />

auf der Grundlage<br />

von Werkverträgen im Bundesgebiet<br />

tätig sind (Bezugsmonat:<br />

September<br />

2005).<br />

EU = Mit dem Beitritt, Mai 2004, besteht Dienstleistungsfreiheit. Hiervon<br />

sind das Baugewerbe, einschließlich verwandter Bereiche, das Reinigungsgewerbe<br />

sowie der Bereich Innendekoration ausgenommen.<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit ■<br />

(gi) Nach der vom Landtag<br />

beschlossenen Änderung<br />

des Landeshochschulgesetzes<br />

sind die Hochschulen<br />

für Meister offen. Landeshandwerkspräsident<br />

Joachim Möhrle bezeichnete<br />

den freien Hochschulzugang<br />

für Meister in fachbezogenen<br />

Studiengängen<br />

als großen Erfolg: „Dass<br />

die berufliche und schuli-<br />

Beschäftigung<br />

ausländischer<br />

Arbeitnehmer in<br />

Deutschland<br />

auf der Grundlage<br />

von Werkverträgen<br />

Land Wirtschaftszweige der WZ93/BA<br />

Bau- Sonstige Isolierer Restau- Insges. darunter<br />

gewerbe Baugewerb. rateure BRD NBL<br />

60 61 70 80<br />

Bulgarien 898 58 163 0 1.226 0<br />

Bosn.-Herzeg. 575 259 436 0 1.804 0<br />

Kroatien 614 525 378 0 3.348 148<br />

Mazedonien 59 31 31 0 139 0<br />

Rumänien 2.266 239 118 0 3.070 60<br />

Serbien-Mont. 135 164 65 0 470 0<br />

Türkei 354 157 2 0 620 12<br />

Lettland-EU 0 0 0 0 0 0<br />

Polen-EU 5.429 2.845 1.725 173 11.094 133<br />

Slowakei-EU 560 88 24 0 679 31<br />

Slowenien-EU 13 61 0 0 74 0<br />

Tschechien-EU 154 158 22 8 342 20<br />

Ungarn-EU 406 518 159 5 1.088 117<br />

insgesamt 11.463 5.103 3.123 186 23.954 521<br />

Freier<br />

Hochschulzugang:<br />

Wichtiges Signal<br />

für junge<br />

Handwerker<br />

sche Bildung als gleichwertig anerkannt werden, war längst<br />

überfällig.“ Die Öffnung der Hochschulen und Berufsakademien<br />

für qualifizierte Berufstätige stärkt die Attraktivität<br />

und die Wettbewerbsfähigkeit der handwerklichen<br />

Ausbildung. Denn begabte Jugendliche entscheiden sich<br />

leichter für eine praktische Ausbildung, wenn klar ist, dass<br />

eine Berufsausbildung auch den Zugang zu den Universitäten<br />

öffnet. Nicht zuletzt wird der Wissensaustausch zwischen<br />

Praktikern und Theoretikern gefördert, von dem<br />

beide Seiten profitieren.


Sowohl die Landesregierung als auch die Oppositionsfraktionen<br />

unterstützen den freien Hochschulzugang für<br />

Meister. Damit hat Baden-Württemberg den Anschluss an<br />

ein modernes Hochschulrecht gefunden, das für beruflich<br />

Qualifizierte länderübergreifend einheitliche Zugangswege<br />

in die Hochschulen schafft und nicht gerechtfertigte Zugangsbarrieren<br />

abbaut. ■<br />

Verband der<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong><br />

<strong>Südbaden</strong> e.V.<br />

Tagung der FachgruppeStraßenund<br />

Tiefbau am<br />

8. Dezember 2005<br />

in Freiburg<br />

Geschäftslage in der<br />

südbadischen Straßenbauwirtschaft<br />

hellt<br />

sich auf<br />

(gi) Die konjunkturelle Situation in der südbadischen<br />

Straßen- und Tiefbaubauwirtschaft hat sich im Herbst 2005<br />

im Vergleich zum Vorjahr aufgehellt. Dies stellten die Mitglieder<br />

der Fachgruppe Straßen- und Tiefbau des Verbandes<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> bei ihrer Tagung am<br />

8. Dezember 2005 in Freiburg fest. Nach einer Verbandserhebung<br />

meldeten in der Sparte Straßenbau 15 % der Firmen<br />

eine gute und 35 % eine befriedigende Geschäftslage<br />

(Vorjahr: 7 % bzw. 20 %). In der Sparte Tiefbau bewerteten<br />

11 % der Unternehmen ihre Lage als gut, 39 % als befriedigend<br />

(Vorjahr: 4 % bzw. 33 %). „Der Verkehrswegebau<br />

profitiert in diesem Jahr vom Investitionsprogramm der<br />

Bundesregierung sowie von den Einnahmen durch die<br />

LKW-Maut“, erläuterte Fachgruppenleiter Thomas Pontiggia.<br />

Auch im kommenden Jahr planen Bund und Land<br />

Straßenbauinvestitionen in einem ähnlichen Umfang.<br />

Norbert Launer vom Regierungspräsidium Freiburg (rechts)<br />

und Fachgruppenleiter Thomas Pontiggia bei der Diskussion<br />

über aktuelle Themen und Entwicklungen im Straßenbau.<br />

Verband fordert zweckgebundene PKW-Maut<br />

Trotz des leichten Aufwärtstrends sei es für eine Entwarnung<br />

bei den Verkehrswegeinvestitionen zu früh, betonte<br />

Pontiggia. „Die Straßenbaufirmen haben in den vergangenen<br />

Jahren ihre Kapazitäten deutlich abgebaut – die leichte<br />

Aufwärtsbewegung geht daher von einem sehr niedrigen<br />

Niveau aus.“ Zudem, so der Fachgruppenleiter, habe sich in<br />

Aus den Verbänden<br />

den vergangenen Jahren im baden-württembergischen<br />

Straßenbau ein Investitionsdefizit in Milliardenhöhe aufgestaut.<br />

Tatsache ist, dass 51 % des Landesstraßennetzes<br />

und 22 % des Bundesstraßennetzes in Baden-Württemberg<br />

in einem schlechten bis sehr schlechten Zustand sind.<br />

Um die Investitionslücke zu schließen, fordert der Verband<br />

eine für alle Fahrzeuge geltende Autobahnbenutzungsgebühr,<br />

wobei die Einnahmen für den Verkehrswegebau<br />

zweckgebunden sein müssen.<br />

Auf Ablehnung stößt in der Fachgruppe der Gedanke<br />

einer Privatisierung des deutschen Autobahnnetzes, verbunden<br />

mit der Ausschreibung und Vergabe von Konzessionen<br />

für Bau, Ausbau, Unterhaltung und Betrieb von Teilnetzen.<br />

Es steht zu befürchten, dass bei einer Umsetzung<br />

dieser Pläne mittelständische Bauunternehmen keine<br />

Chance mehr hätten, Autobahnbauprojekte umzusetzen.<br />

Ausbau der Oberrhein-Bahnstrecke kommt mit<br />

Verzögerung voran<br />

Ein wichtiges Projekt des Verkehrswegebaus ist in <strong>Südbaden</strong><br />

der Ausbau der Oberrhein-Bahnstrecke zwischen Karlsruhe<br />

und Basel. Verbandsdirektor Michael Hafner<br />

informierte über den Fortgang des Bauprojekts. Insbesondere<br />

im südlichen Streckenbereich zwischen Buggingen<br />

und Basel ist in den nächsten Jahren ein zügiger Baufortschritt<br />

vorgesehen, mit dem Ziel, den im Bau befindlichen<br />

Katzenbergtunnel zu nutzen.<br />

Hafner ging des Weiteren auf die tarifpolitische Entwicklung<br />

ein und wies auf die Kostenentlastung für die Mitgliedsbetriebe<br />

hin, welche im Zuge der diesjährigen Tarifverhandlungen<br />

unter anderem durch die Verlängerung der Wochenarbeitszeit<br />

ohne Lohnausgleich sowie den Wegfall des Lohnausgleichs<br />

zum Jahresende erreicht werden konnte.<br />

Ein weiteres Tagungsthema war die „Präqualifikation von<br />

Bauunternehmen“. Hierbei geht es um ein Verfahren bei<br />

der Vergabe öffentlicher Bauaufträge, welches den Unternehmen<br />

durch einen vorgelagerten Eignungsnachweis die<br />

Angebotsabgabe vereinfachen soll. Gefordert ist von den<br />

beteiligten Firmen unter anderem der Nachweis von Referenzobjekten.<br />

Geplant ist die Schaffung einer im Internet<br />

zugänglichen bundesweiten Liste, in der die präqualifizierten<br />

Unternehmen geführt werden. Anerkannte Präqualifikationsstelle<br />

ist die Zertifizierung Bau e.V. in Berlin. Der Verband<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> bietet seinen Mitgliedern<br />

die Teilnahme am Präqualifikationsverfahren an.<br />

Anzeige<br />

Baufachblatt 12/2005 7


Aus den Verbänden<br />

Gruppenfoto nach der Freisprechung: Straßenbaumeister<br />

Peter Fuchs (2. von rechts), Fachgruppenleiter Thomas<br />

Pontiggia (rechts) und Verbandsdirektor Michael Hafner<br />

(links) übergaben den Junggesellen ihre Gesellenbriefe.<br />

Freisprechungsfeier der südbadischen Junggesellen<br />

im Straßenbauerhandwerk<br />

Die südbadischen Junggesellen im Straßenbauerhandwerk,<br />

die im vergangenen Sommer ihre Ausbildung erfolgreich<br />

abgeschlossen hatten, erhielten im Rahmen der Fachgruppensitzung<br />

ihre Gesellenbriefe. Straßenbaumeister Peter<br />

Fuchs, Meisterbeisitzer im landesweiten Gesellenprüfungsausschuss<br />

des Straßenbauerhandwerks,<br />

Thomas<br />

Pontiggia, Leiter der Fachgruppe<br />

Straßen- und Tiefbau<br />

des Verbandes der<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>,<br />

und Verbandsdirektor Michael<br />

Hafner übergaben<br />

den Nachwuchskräften ihre<br />

Urkunden.<br />

Manuela Schwörer vom<br />

Berufsförderungswerk der<br />

Südbadischen Bauwirt-<br />

Manuela Schwörer forderte<br />

die Junggesellen auf, ihre<br />

beruflichen Entwicklungschancen<br />

zu nutzen.<br />

schaft, Freiburg, wies die<br />

Junggesellen auf die Zukunftschancen<br />

im Straßenbauerberuf<br />

hin. In der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

gebe es weiter<br />

eine hohen Bedarf an gut<br />

ausgebildeten Fachkräften.<br />

Zunehmend wichtig sei die lebenslange Weiterbildung im<br />

erlernten Beruf, um mit der rasanten technischen Entwicklung<br />

Schritt zu halten. Gemeinsam mit Straßenbaumeister<br />

Peter Fuchs wünschte sie den Gesellen viel Glück und alles<br />

Gute für die Zukunft. ■<br />

Sitzung des Arbeitskreises<br />

Public-Private-Partnership<br />

(gi) Am 10. November 2005 traf sich in Freiburg der Arbeitskreis<br />

Public-Private-Partnership des Verbandes der<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> zu seiner zweiten Sitzung. Inhaltlich<br />

ging es zunächst darum, die Teilnehmer über aktuelle<br />

Entwicklungen im Bereich PPP zu informieren. So hat im<br />

8 Baufachblatt 12/2005<br />

Mai 2005 die baden-württembergischeLandesregierung<br />

einen Grundsatzbeschluss<br />

zugunsten von Public-Private-Partnershipgefasst.<br />

Ziel ist es vor allem,<br />

Rechtssicherheit für PPP-<br />

Projekte zu schaffen. Im<br />

September 2005 ist darüber<br />

hinaus das PPP-Beschleunigungsgesetz<br />

der Bundesregierung<br />

in Kraft getreten,<br />

welches Erleichterungen für<br />

privat-öffentliche Partnerschaften<br />

mit sich bringt. Inzwischen<br />

werden bundesweit<br />

zahlreiche Projekte<br />

umgesetzt oder sind in Vorbereitung,<br />

darunter einige in<br />

Baden-Württemberg.<br />

Auf der Tagesordnung<br />

stand darüber hinaus ein<br />

Vortrag zum Thema „PPP -<br />

Ganzheitliche Realisierung<br />

kommunaler Investitionen“. René Faber von der Deutschen<br />

Immobilien-Leasing stellte verschiedene PPP-Modellvarianten<br />

mit ihren Chancen und Auswirkungen vor. Des Weiteren<br />

präsentierte Rainer Graf vom Zentralen Gebäudemanagement<br />

der Stadt Freiburg den aktuellen Sachstand bei<br />

den Freiburger PPP-Projekten. Hier geht es um die Sanierung<br />

und Modernisierung von zehn Schulen, die Erweiterung<br />

und Sanierung der Hauptfeuerwache sowie die Bauunterhaltung<br />

und den Betrieb dieser Gebäude. Wie die<br />

durchgeführte Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudie<br />

ergeben hat, kann durch das vorgesehene PPP-Modell<br />

über die Gesamtlaufzeit im Verhältnis zur Eigenrealisierung<br />

ein Wirtschaftlichkeitsvorteil von 14,7 % erreicht werden.<br />

Derzeit befindet sich das Vorhaben noch in der politischen<br />

Diskussion. Der Verband der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> setzt<br />

sich dafür ein, dass die zu erbringenden Bauleistungen in<br />

Losgrößen ausgeschrieben werden, die von mittelständischen<br />

Bauunternehmen bewältigt werden können.<br />

Der Arbeitskreis Public-Private-Partnership wird sich in<br />

seinen kommenden Sitzungen weiter mit aktuellen Fragen<br />

aus dem Bereich PPP befassen. Das nächste Arbeitskreistreffen<br />

zum Thema „Steuern“ ist für Frühjahr 2006 vorgesehen.<br />

■<br />

75 Jahre Zimmerei<br />

Mangler<br />

Rainer Graf von der Stadt<br />

Freiburg informierte die Teilnehmer<br />

über die Freiburger<br />

PPP-Projekte.<br />

Badischer<br />

Zimmerer- und<br />

Holzbauverband<br />

e.V.<br />

Die Zimmerei Mangler<br />

GmbH aus Loffenau feiert<br />

ihr 75-jähriges Bestehen.<br />

Das Holzbau-Unternehmen<br />

wurde am 1. Dezember<br />

1930 von Wilhelm<br />

Mangler aus Loffenau, damals<br />

24 Jahre alt, gegründet.<br />

Schon bald hatte die Firma mit den Folgen der Welt-


wirtschaftskrise Ende der zwanziger und zu Beginn der<br />

dreißiger Jahre zu kämpfen. Wenig später begann der<br />

Zweite Weltkrieg. 1940 wurde der jetzige Seniorchef, Rudi<br />

Mangler, geboren. Der Neuanfang in den ersten Nachkriegsjahren<br />

war zunächst schwierig, doch 1949 konnte der<br />

Bau eines Werkstattgebäudes in Angriff genommen werden,<br />

welches nach und nach durch Wohnräume erweitert<br />

wurde. 1970 übernahm Rudi Mangler mit seinem Bruder<br />

Georg die Firma. Ein Arbeitsschwerpunkt war nun die Errichtung<br />

von Dachstühlen, die im Umkreis von rund 30 Kilometern<br />

erstellt wurden. Im Jahr 2000 übernahm der 1968<br />

geborene Sohn Heiko das Unternehmen. Neben der Meisterprüfung<br />

im Zimmererhandwerk hatte er auch die Qualifikation<br />

als Dachdeckermeister erworben. Unterstützt wird<br />

er von seinem Bruder Dirk, ebenfalls Zimmermeister, sowie<br />

einem Zimmererhelfer. Heute bilden Sanierungen,<br />

Dachausbauten, Wärmeschutzmaßnahmen sowie der Bau<br />

von Carports und Pergolen, Holzbalkonen, Fassadenverkleidungen<br />

und Treppen die Tätigkeitsschwerpunkte.<br />

Die Zimmerei Mangler wird heute von Heiko Mangler (Mitte)<br />

geführt, unterstützt von Bruder Dirk und Vater Rudi (rechts).<br />

Foto: Fieting ■<br />

Veranstaltungen<br />

Starke Leistungen<br />

beim 54. Bundesleistungswettbewerb<br />

in den bauhandwerklichen<br />

Berufen<br />

(gi) Zum 54. Mal haben sich die besten Junggesellen des<br />

Bauhandwerks zum Berufswettkampf auf Bundesebene<br />

versammelt. Es kämpften insgesamt 57 Teilnehmer (darunter<br />

eine Junggesellin) in sieben bauhandwerklichen Berufen<br />

um die begehrten Gold-, Silber- und Bronzemedaillen. Der<br />

Bundesleistungswettbewerb wurde vom 12. bis 14. November<br />

vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes<br />

in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Bauakademie in<br />

Feuchtwangen in den Berufen Zimmerer, Maurer, Stuckateur,<br />

Estrichleger, Beton- und Stahlbetonbauer, Fliesen-,<br />

Platten- und Mosaikleger sowie Straßenbauer durchgeführt.<br />

Auch im diesjährigen Wettbewerb haben die Bundessieger<br />

die Bewertungsausschüsse und die zahlreichen Besucher<br />

von ihrem Können überzeugt. Umfangreiche Kenntnisse,<br />

ausgeprägte handwerkliche Fertigkeiten und Ner-<br />

Aus den Verbänden<br />

venstärke waren der Schlüssel zum Erfolg. Die Bundessieger<br />

der Berufe Maurer, Zimmerer sowie Fliesen-, Plattenund<br />

Mosaikleger haben nun die Chance, sich in einem weiteren<br />

Ausscheidungswettkampf für die Berufsweltmeisterschaft<br />

der Jugend zu qualifizieren, die 2007 in Japan stattfindet.<br />

Aus <strong>Südbaden</strong> haben sich zwei Teilnehmer hervorgetan:<br />

Beim Bundesleistungwettbewerb im Maurerberuf errang<br />

Simon Schneider aus Biederbach den 4. Rang (Ausbildungsbetrieb:<br />

Gebr. Pontiggia GmbH & Co. KG, Elzach).<br />

Beim Wettbewerb der Beton- und Stahlbetonbauer belegte<br />

Markus Ringwald aus Sasbach Platz 5 (Ausbildungsbetrieb:<br />

Max Früh GmbH & Co. KG, Achern). ■<br />

Workshop „Erste Schwelle…“<br />

im Ausbildungszentrum<br />

Bau in Bühl:<br />

Nachwuchsmarketing<br />

Hauptschüler erlebten erste Kontakte<br />

mit Arbeitswelt und Wirtschaft<br />

(gi) Hauptschülern in der Berufsorientierungsphase Einblicke<br />

in das Berufsleben und Kontakte zur Wirtschaft zu<br />

ermöglichen – dies war das Ziel des Workshops „Erste<br />

Schwelle“ am 22. November 2005 im Ausbildungszentrum<br />

Bau in Bühl. Hier hatten 54 Schüler der Wilhelm-Hausenstein-Schule<br />

in Hornberg, der Brandenbergschule in Oberharmersbach<br />

sowie der Grund- und Hauptschule Zunsweier<br />

Gelegenheit, sich bei Auszubildenden und Ausbildungsmeistern<br />

über Berufsbilder sowie berufliche Chancen<br />

zu informieren und sich für künftige Vorstellungsgespräche<br />

fit zu machen.<br />

Zu Beginn ihres rund sechsstündigen Aufenthalts im Ausbildungszentrum<br />

wurden die Schüler der drei Schulen gemischt<br />

und in acht kleine Gruppen eingeteilt. Am Vormittag<br />

sowie frühen Nachmittag konnte sich jede Gruppe dann an<br />

insgesamt vier Stationen Erfahrungen erarbeiten. So ging<br />

es bei Station 1 darum, zunächst als Zuschauer ein gespieltes<br />

Vorstellungsgespräch zu beobachten und anschließend<br />

zu bewerten. Danach konnte jeder Schüler<br />

selbst in die Rolle des Bewerbers schlüpfen und an einem<br />

„Vorstellungsgespräch“ teilnehmen. Station 2 bot den<br />

Schülern Gelegenheit, sich durch ein Interview mit einem<br />

Beschäftigten des Ausbildungszentrums ein Bild vom Arbeitsleben,<br />

Tagesabläufen, beruflicher Motivation sowie po-<br />

Schulamtsdirektor Bernd Antes mit Schülern beim Workshop<br />

in Bühl.<br />

Baufachblatt 12/2005 9


Aus den Verbänden<br />

sitiven und negativen Erfahrungen am Arbeitsplatz zu machen.<br />

Inhalt der Station 3 war die Erprobung der eigenen<br />

praktischen Fertigkeiten. Hierzu erstellte jeder Schüler ein<br />

Werkstück, welches anschließend durch einen Ausbildungsmeister<br />

bewertet wurde. Schließlich beschäftigten<br />

sich die Teilnehmer an der vierten Station mit ihren eigenen<br />

Vorstellungen, was ihnen bei der Berufswahl wichtig ist.<br />

Außerdem ging es um die Verdienstmöglichkeiten sowie<br />

die Arbeitsgebiete und Tätigkeiten im gewünschten Beruf<br />

und um die Bildungswege, die zu diesem Beruf führen.<br />

Hierzu nahmen die Besucher an einem Brainstorming, einem<br />

Gruppengespräch und einer „Expedition“ in eine<br />

Werkhalle des Ausbildungszentrums teil.<br />

Damit sie das beim Workshop Gelernte später nochmals<br />

nachlesen können, haben die Schüler ihre Eindrücke und<br />

Erfahrungen in einem persönlichen Heft aufgeschrieben.<br />

Dies ist auch deswegen notwendig, weil ihnen ihre Lehrer<br />

zur Nachbereitung des Workshops eine Aufgabe gestellt<br />

haben: Sie sollen das, was sie im Ausbildungszentrum erlebt<br />

haben, den siebten Klassen ihrer Schule präsentieren<br />

und weitergeben.<br />

Veranstaltet wurde der Workshop von der Vereinigung<br />

Badischer Unternehmerverbände, Freiburg, und dem Amt<br />

für Schule und Bildung im Landratsamt Ortenaukreis, Offenburg.<br />

Ziel ist es, im Rahmen der Berufsorientierung<br />

durch geeignete Aktionen Kontakte zwischen Schülern und<br />

Wirtschaft herzustellen. Weitere Workshops sind geplant. ■<br />

10 Baufachblatt 12/2005<br />

32. Lindauer Bauseminar<br />

am 25./26. Januar 2006<br />

Am 25./26. Januar 2006 findet das<br />

32. Lindauer Bauseminar der Bauakademie<br />

Biberach statt. Das Thema lautet:<br />

„Nachhaltiges Denken und Handeln zur<br />

Optimierung des Life Cycles im Bauwesen“.<br />

Info: Bauakademie Biberach, Telefon 0 73 51 - 551,<br />

E-Mail: kontakt@bauakademie-biberach.de ■<br />

Vortragsveranstaltung<br />

der Deutschen Gesellschaft<br />

für Baurecht e.V.<br />

Termine<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Baurecht lädt zu einer Vortragsveranstaltung<br />

zum Thema „Entscheidungen der Vergabekammern<br />

und Vergabesenate des Jahres 2005 und<br />

ihre Auswirkungen auf Auftraggeber und Auftragnehmer“<br />

ein. Die Veranstaltung findet statt am Donnerstag, 26. Januar<br />

2006, von 9.30 Uhr bis 17.00 Uhr im Steigenberger<br />

Airport-Hotel in Frankfurt am Main.<br />

Info: Deutsche Gesellschaft für Baurecht e.V., Friedrichstraße<br />

15, 60323 Frankfurt am Main, Tel. 069/748893,<br />

Fax 069/70609899, E-Mail: dt.gesbaurecht@t-online.de ■


Betriebswirtschaft,<br />

Recht, EDV<br />

und<br />

Steuern<br />

12<br />

Wirtschaftsrecht<br />

Betriebswirtschaft<br />

Baumaschinenpreise 1<br />

Bilanzanalyse Bauaktiengesellschaften und große<br />

Baubetriebe 2004 1<br />

2005<br />

liche Grenze 3<br />

Verzugszinsen nach VOB/B 2000 2<br />

Ausschluss von Angeboten wegen Angaben zum<br />

Zeitpunkt für die Berechnung der Mehrwertsteuer 2<br />

Entscheidung zum Bauvergaberecht 2<br />

Preisanpassungsverlangen bei Mengenänderungen – zeit-<br />

Wann stellt eine Abnahmeerklärung „unter Vorbehalt“<br />

eine wirksame Abnahme dar? 3<br />

Steuern<br />

Abschaffung der Eigenheimzulage 3<br />

Steueränderungen 4<br />

Buchtipp 4<br />

Optimieren<br />

Sie Ihre<br />

Rufen Sie<br />

uns an!<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong><br />

<strong>Südbaden</strong><br />

Tel.<br />

0761/70302 - 40<br />

Unternehmensführung<br />

Der Verbandsservice Unternehmensführung<br />

bietet allen<br />

Mitgliedern Beratung und Information,<br />

z. B. zu den Themen<br />

– Steuern<br />

– Bürgschaftsservice<br />

– Kostenanalyse im Betrieb<br />

Nutzen Sie die Leistungen Ihres<br />

Verbandes!<br />

Baufachblatt<br />

Fachbeilage Betriebswirtschaft, Recht, EDV<br />

und Steuern<br />

Das Baufachblatt ist das offizielle Organ der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> und gemeinsames Rundschreiben<br />

des Verbandes der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> e.V., des Badischen Zimmerer- und<br />

Holzbauverbandes e.V. und des Fachverbandes Putz, Stuck und Trockenbau Baden e.V.<br />

Herausgeber und Verlag: Service-GmbH der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>, Holbeinstraße 16,<br />

79100 Freiburg, Telefon (07 61) 7 03 02 - 0, Telefax (07 61) 7 03 02 - 30, E-mail: service@<br />

bausuedbaden.de<br />

Der Erzeugerpreisindex für<br />

Maschinen für die <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

betrug im Oktober<br />

2005 auf der Basis<br />

2000=100 (Baugeräteliste<br />

2001) 105,2. Im Vergleich<br />

zum Vormonat ist der Index<br />

um 0,1 % gestiegen. Zum<br />

Vorjahr betrug die Steigerung<br />

1,6 %.<br />

ZEITRAUM<br />

Betriebswirtschaft<br />

MASCHINEN FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT<br />

INDEX (ohne MwSt.)<br />

2000 = 100 1) 1990=100 2)<br />

JD 1990 86,7 100,0<br />

JD 1991 89,7 103,5<br />

JD 1992 92,7 107,0<br />

JD 1993 95,4 110,1<br />

JD 1994 95,9 110,7<br />

JD 1995 97,4 112,4<br />

JD 1996 98,3 113,4<br />

JD 1997 98,3 113,4<br />

JD 1998 98,4 113,6<br />

JD 1999 99,6 114,9<br />

JD 2000 100,0 115,4<br />

JD 2001 100,9 116,4<br />

JD 2002 101,8 117,5<br />

JD 2003 101,6 117,2<br />

JD 2004 102,7 118,5<br />

2005:<br />

Januar 104,1 120,1<br />

Februar 104,4 120,5<br />

März 104,4 120,5<br />

April 104,6 120,7<br />

Mai 104,8 120,9<br />

Juni 104,8 120,9<br />

Juli 105,0 121,2<br />

August 105,0 121,2<br />

September 105,1 121,3<br />

Oktober 105,2 121,4<br />

–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––<br />

1) Basisjahr des Statistischen Bundesamtes, Basisjahr der Baugeräteliste 2001.<br />

2) Umrechnung von Basis 2000 = 100 auf Basis 1990 = 100: Index 2000 = 100 multipliziert<br />

mit 1,154, Basisjahr der Baugeräteliste 1991.<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 17, Reihe 2 ■<br />

(bs) Die Schott + Partner<br />

GmbH hat die Bilanzanalyse<br />

von Bauaktiengesellschaften<br />

und großen Baubetrieben<br />

fertiggestellt.<br />

Ausgewertet wurden die<br />

Bilanzdaten von 13 Aktiengesellschaften<br />

und 37<br />

großen Bauunternehmen<br />

anderer Rechtsformen.<br />

Das Teilnehmerfeld repräsentiert<br />

eine Gesamtbauleistung<br />

von 33 Mrd. €.<br />

Baumaschinenpreise<br />

Bilanzanalyse<br />

Bauaktiengesellschaften<br />

und große<br />

Baubetriebe 2004<br />

Untersucht wurden wie in den Vorjahren der finanzwirtschaftliche<br />

Unternehmensaufbau (Vermögens- und Kapitalstruktur,<br />

Sach- und Finanzanlagen, Forderungen und<br />

geleistete Anzahlungen, Eigen- und Fremdkapitalstruktur),<br />

Baufachblatt 12/2005 1


Wirtschaftsrecht<br />

weitere finanzwirtschaftliche Kennzahlen (Kapitalrelationen,<br />

Anlagendeckung, Liquidität, Investmentintensität) und<br />

die Rentabilität (Bilanzergebnis, Cashflow, Personalkosten<br />

und Dividende).<br />

Die Bilanzanalyse kann zum Preis von 298,– € zzgl.<br />

MwSt. direkt bei Schott + Partner GmbH, Institut für<br />

Betriebsvergleich, Sulzbacher Straße 79, 90489 Nürnberg<br />

bestellt werden. ■<br />

Verzugszinsen<br />

nach VOB/B 2000<br />

WiRe<br />

2 Baufachblatt 12/2005<br />

Erhöhung des SRF-<br />

Satzes auf 3,25 % mit<br />

Wirkung vom 6. Dezember<br />

2005<br />

(gi) Die Europäische Zentralbank<br />

hat am 1. Dezember<br />

2005 beschlossen, den<br />

Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität<br />

mit<br />

Wirkung vom 6. Dezember<br />

2005 um 0,25 Prozentpunkte<br />

auf 3,25 % zu erhöhen.<br />

Für Verträge auf der Basis der VOB/B (Fassung 2000)<br />

bedeutet dies, dass ab diesem Zeitpunkt gemäß § 16 Nr. 5<br />

Abs. 3 S. 2 VOB/B (Fassung 2000) Verzugszinsen ohne<br />

Nachweis i.H.v. 8,25 % (5 % über dem SRF-Satz) geltend<br />

gemacht werden können.<br />

Für die Geltendmachung eines höheren Verzugsschadens<br />

bedarf es gemäß § 16 Nr. 5 Abs. 3 S. 2 letzter Halbsatz<br />

VOB/B (Fassung 2000) eines gesonderten Nachweises.<br />

Eine aktuelle Übersicht über die Verzugszinssätze kann<br />

bei der Verbandsgeschäftsstelle angefordert werden<br />

(Telefon 07 61 / 7 03 02-60).<br />

■<br />

Ausschluss von<br />

Angeboten<br />

wegen Angaben<br />

zum Zeitpunkt<br />

für die Berechnung<br />

der Mehrwertsteuer<br />

(sp) Die Vergabekammer<br />

Sachsen hat durch<br />

Beschluss vom 12.02.2004<br />

entschieden, dass der<br />

Zusatz im Angebot des<br />

Bieters, dass für die<br />

Berechnung der Mehrwertsteuer<br />

der am Tag der<br />

Abnahme gültige Mehrwertsteuersatz<br />

gilt, eine<br />

Änderung in den Verdingungsunterlagen<br />

darstellt,<br />

die zum zwingenden Ausschluss des Angebots führt.<br />

Der Bieter hatte bei einer öffentlichen Ausschreibung eine<br />

Zusatzerklärung abgegeben mit dem Inhalt: „Für die<br />

Berechnung der Mehrwertsteuer gilt der am Tage der<br />

Abnahme gültige Mehrwertsteuersatz.“ Nach § 17.3 der<br />

standardisierten ZVB des Auftraggebers sind die „Rechnungen<br />

mit den Vertragspreisen ohne Umsatzsteuer (Nettopreise)<br />

auszustellen; der Umsatzsteuerbetrag ist am<br />

Schluss der Rechnung mit dem Steuerbetrag einzusetzen,<br />

der zum Zeitpunkt des Entstehens der Steuer, bei Schlussrechnungen<br />

zum Zeitpunkt des Bewirkens der Leistung<br />

gilt“. Das Angebot des Bieters wurde daher wegen Ände-<br />

rung in den Verdingungsunterlagen von der Vergabe ausgeschlossen.<br />

Der Vergabenachprüfungsantrag blieb ohne<br />

Erfolg.<br />

Angesichts der Diskussion zur Mehrwertsteuererhöhung<br />

und aus aktuellem Anlass bitten wir, solche zusätzlichen<br />

Erläuterungen, Klarstellungen oder gar Hinweise auf eigene<br />

Allgemeine Geschäftsbedingungen zu unterlassen. Bei<br />

öffentlichen Auftraggebern führt dies zwingend zum Ausschluss<br />

des Angebots nach § 21 Ziff. 1 Abs. 2 VOB/A. ■<br />

Verwendung von „Tippex”<br />

durch den Bieter bei<br />

Eintragungen im<br />

Leistungsverzeichnis<br />

führt zwingend zum<br />

Angebotsausschluss<br />

Entscheidung<br />

zum<br />

Bauvergaberecht<br />

(ru) Die Vergabekammer<br />

Südbayern hat mit Beschluss<br />

vom 14. Dezember<br />

2004, Az.: 69-10/04 (IBR<br />

2005, 507, Volltext abrufbar<br />

unter www.ibr-online.de) entschieden, dass die Verwendung<br />

eines Korrekturlacks durch den Bieter bei den<br />

Eintragungen im Leistungsverzeichnis eine nicht zweifelsfreie<br />

Änderung bedeutet und zwingend zum Ausschluss<br />

führt (Leitsatz der IBR).<br />

Der Entscheidung liegt folgender Sachverhalt<br />

zugrunde:<br />

Im Rahmen einer Ausschreibung im Offenen Verfahren<br />

nach der VOL/A ändert ein Bieter seine bereits im Leistungsverzeichnis<br />

eingetragenen Preise, indem er diese mit<br />

„Tipp-ex” überlackt und anschließend die neuen Preise vermerkt.<br />

Die Vergabestelle schließt das Angebot wegen nicht<br />

zweifelsfreier Änderungen der Eintragungen aus. Hiergegen<br />

wendet sich der Bieter – nach erfolgloser Rüge - im vorliegenden<br />

Nachprüfungsverfahren.<br />

Ohne Erfolg!<br />

Die Vergabekammer bestätigt den Ausschluss. Zur<br />

Begründung führt sie aus:<br />

● § 25 Nr. 1 Abs. 1 c VOL/A billige dem öffentlichen Auftraggeber<br />

keinen Ermessensspielraum zu, sondern zwinge<br />

ihn, das betreffende Angebot bei Vorliegen der dort<br />

aufgestellten Voraussetzungen aus der Wertung zu nehmen.<br />

Die Grundsätze von Transparenz und Gleichbehandlung<br />

erfordern Angebote, die in jeder sich aus den<br />

Verdingungsunterlagen ergebenden Hinsicht vergleichbar<br />

seien (vgl. BGH, Beschluss vom 24.4.2003 - X ZR<br />

50/01).<br />

● Die vom Bieter geforderten Angaben müssen zweifelsfrei<br />

sein. „Tipp-ex”-Eintragungen seien nicht zweifelsfrei,<br />

weil sich bereits bei normalem Gebrauch der Korrekturlack<br />

ablösen könne und damit der überschriebene (ebenfalls<br />

„dokumentenechte”) Einheitspreis zur Wertung<br />

komme. Der mit Korrekturlack überdeckte Einheitspreis<br />

sei damit hinsichtlich der Änderung des Antragstellers


Wirtschaftsrecht Steuern<br />

durch Überdecken und Eintrag eines neuen „dokumentenechten”<br />

Einheitspreises nicht mehr zweifelsfrei.<br />

● Nur mit einem Ausschluss könne gewährleistet werden,<br />

dass transparente, in den ausgewiesenen Leistungspositionen<br />

identische und deshalb miteinander ohne weiteres<br />

vergleichbare Vertragsangebote vorgelegt werden.<br />

Anmerkungen:<br />

1. Es dürfte sich um die erste Entscheidung zu „Tipp-ex”-<br />

Änderungen handeln.<br />

2. Auch wenn die Entscheidung zu einer VOL/A-Vergabe<br />

erging, dürfte sie für Vergaben nach der VOB/A entsprechend<br />

gelten.<br />

3. Die Entscheidung erhöht das Risikopotential für Bieter,<br />

wegen formaler Fehler auf der ersten Wertungsstufe ausgeschlossen<br />

zu werden. ■<br />

Preisanpassungsverlangen<br />

bei Mengenänderungen<br />

–<br />

zeitliche Grenze<br />

(sp) Sofern es bei Einheitspreisverträgen,<br />

denen die<br />

VOB/B zugrunde gelegt<br />

worden ist, zu Mengenüberschreitungengekommen<br />

ist, folgt aus § 2 Nr. 3<br />

Abs. 2 VOB/B, dass für die<br />

über 10 v. H. hinausgehende<br />

Überschreitung des<br />

Mengenansatzes auf Verlangen<br />

ein neuer Preis<br />

unter Berücksichtigung der<br />

Mehr- oder Minderkosten zu vereinbaren ist.<br />

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob das<br />

Preisanpassungsverlangen zeitlichen Begrenzungen unterliegt.<br />

Hierzu hat der Bundesgerichtshof in einem Urteil vom<br />

14. April 2005 - VII ZR 14/04 - Stellung genommen.<br />

Der Entscheidung des BGHs ist folgender Leitsatz zu<br />

entnehmen:<br />

„Die VOB/B enthält für das Preisanpassungsverlangen<br />

keine zeitliche Begrenzung. Die Vertragspartner<br />

sind gehalten, das Preisanpassungsverlangen möglichst<br />

beschleunigt geltend zu machen. Das Recht auf<br />

Preisanpassung kann nach den allgemeinen Grundsätzen<br />

verwirkt werden.“<br />

Der BGH führte weiter aus, dass sich aus der VOB/B<br />

keine zeitlichen Schranken für das Preisanpassungsverlangen<br />

entnehmen ließen. § 2 Nr. 3 Abs. 2 VOB/B enthalte<br />

insoweit keine Regelung. Der Verlust des Rechts auf<br />

Preisanpassung könne auch nicht aus einer Versäumung<br />

der Frist nach § 16 Nr. 3 VOB/B (2-Monats-Frist) hergeleitet<br />

werden. Dies folge daraus, dass das Verlangen nach<br />

Preisanpassungen nicht Gegenstand dieser Regelung sei.<br />

Verwirkung setze voraus, dass zum Zeitablauf besondere,<br />

auf dem Verhalten des Berechtigten beruhende Umstände<br />

hinzutreten würden, die das Vertrauen des Verpflichteten<br />

rechtfertigen würden, der Berechtigte werde seinen<br />

Anspruch nicht mehr geltend machen.<br />

Bei weitergehendem Interesse können Mitgliedsbetriebe<br />

den Wortlaut der Entscheidung bei der Verbandsgeschäftsstelle<br />

anfordern. ■<br />

(sp) Zeigen sich bei einer<br />

Abnahmebegehung Mängel,<br />

die nicht gravierend<br />

sind, unterschreibt der Auftraggeber<br />

in der Regel das<br />

Abnahmeprotokoll und<br />

macht darin bezüglich der<br />

festgestellten Mängel<br />

einen entsprechenden Vorbehalt.<br />

Beispiel:<br />

Der Auftraggeber unterzeichnet ein mit „Abnahmeprotokoll“<br />

unterschriebenes Dokument mit folgendem Zusatz:<br />

„Der Bauherr erteilt die Abnahme des oben aufgeführten<br />

Gewerks, wenn folgende Mängel bis zum ... beseitigt sind.“<br />

Es fragt sich, ob er damit die Abnahme erklärt hat.<br />

Das OLG Saarbrücken – Az.: 7 U 930/01-212 – hat mit<br />

Urteil vom 24.06.2003 entschieden, dass eine solche<br />

Erklärung nicht zur Abnahme der Leistung führt und<br />

begründet dies wie folgt:<br />

Die Auslegung des genannten Vorbehalts im Abnahmeprotokoll<br />

ergibt, dass der Auftraggeber (noch) gar keine<br />

Abnahmeerklärung abgeben wollte. Der Vorbehalt bringt<br />

lediglich zum Ausdruck, dass er die Beseitigung der<br />

genannten Mängel bis zum genannten Zeitpunkt erwartet.<br />

Gleichzeitig stellt er in Aussicht, nach Mängelbeseitigung<br />

die Abnahme zu erklären. Damit führt die Vorbehaltserklärung<br />

des Auftraggebers im „Abnahmeprotokoll „ nicht<br />

automatisch mit der Mängelbeseitigung innerhalb der<br />

genannten Frist zur Abnahme. Die Erklärung stellt also auch<br />

keine bedingte Abnahmeerklärung dar.<br />

Urteil des Oberlandesgerichts Saarbrücken vom<br />

24.06.2003 - AZ.: 7 U 930/01-212 ■<br />

(bs) Das Bundesministerium<br />

der Finanzen hat auf die<br />

im Koalitionsvertrag vereinbarte<br />

Abschaffung der<br />

Eigenheimzulage zum<br />

1. Januar 2006 hingewiesen<br />

und zudem die Voraussetzungen<br />

näher dargelegt,<br />

unter denen Bauwillige sich<br />

die Zulage noch bis zum<br />

Jahresende 2005 sichern<br />

können.<br />

Wann stellt eine<br />

Abnahmeerklärung<br />

„unter Vorbehalt“<br />

eine wirksame<br />

Abnahme dar?<br />

Abschaffung der<br />

Eigenheimzulage<br />

Steuern<br />

Demnach haben Bauherren, die vor dem 1. Januar 2006<br />

mit der Herstellung beginnen und Erwerber, die vor dem<br />

1. Januar 2006 den notariellen Kaufvertrag abschließen<br />

oder einer Genossenschaft beitreten, Anspruch auf Eigenheimzulage<br />

nach den bisherigen Regelungen des Eigenheimzulagegesetzes<br />

über den gesamten Förderzeitraum<br />

von 8 Jahren.<br />

Als Beginn der Herstellung gilt bei Objekten, für die eine<br />

Baugenehmigung erforderlich ist, der Zeitpunkt, in dem der<br />

Bauantrag gestellt wird. Bei baugenehmigungsfreien<br />

Objekten, für die Bauunterlagen (z.B. eine Bauanzeige) einzureichen<br />

sind, gilt der Zeitpunkt der Einreichung. In allen<br />

anderen Fällen ist der Zeitpunkt maßgebend, in dem die<br />

Baufachblatt 12/2005 3


Steuern<br />

Bauarbeiten beginnen.<br />

Das Jahr der Fertigstellung, der Anschaffung oder des<br />

Einzugs hat für die Frage, welche Regelungen gelten, keine<br />

Bedeutung.<br />

Allerdings entscheidet das Jahr der Fertigstellung oder<br />

Anschaffung über den Beginn des Förderzeitraums. Ein<br />

Anspruch auf Eigenheimzulage besteht nur für die Jahre<br />

des Förderzeitraums, in denen der Anspruchsberechtigte<br />

die Wohnung zu eigenen Wohnzwecken nutzt. Bezieht der<br />

Anspruchsberechtigte die Wohnung nicht mehr im Jahr der<br />

Fertigstellung oder Anschaffung, verliert er demnach ein<br />

Jahr Förderung. ■<br />

Steueränderungen<br />

4 Baufachblatt 12/2005<br />

(bs) Nach der Unterzeichnung<br />

der Koalitionsvereinbarung<br />

wird anhand von<br />

Angaben aus Verhandlungskreisen<br />

sowie dem<br />

BMF immer deutlicher, welche<br />

konkreten Änderungen<br />

im Steuerrecht vollzogen<br />

werden sollen. Auch wenn<br />

es noch keine offizielle<br />

Übersicht gibt, möchten<br />

wir Sie über die geplanten<br />

Maßnahmen informieren.<br />

Für den Bereich des Baugewerbes sind insbesondere folgende<br />

Änderungen relevant:<br />

Voraussichtlich zum 1. Januar 2006:<br />

• Wegfall des Freibetrags für Abfindungen (§ 3 Nr. 9 EStG).<br />

• Wegfall des Freibetrags für Übergangsgelder (§ 3 Nr. 10<br />

EStG).<br />

• Abschaffung der degressiven AfA für neu erworbene<br />

Wohngebäude (§ 7 Abs. 5 EStG).<br />

• Abschaffung der Eigenheimzulage für Neufälle.<br />

• Beschränkung der Anwendung der 1%-Regelung auf<br />

Fahrzeuge des notwendigen Betriebsvermögens<br />

(betriebliche Nutzung mehr als 50% - § 6 Abs. 1 EStG).<br />

• Anhebung der degressiven AfA für bewegliche Wirtschaftsgüter<br />

auf 30%, befristet auf 2 Jahre (§ 7 Abs. 2<br />

EStG).<br />

• Erweiterung der steuerlichen Absetzbarkeit nach § 35 a<br />

EStG (haushaltsnahe Dienstleistungen).<br />

• Besteuerung von Biokraftstoffen (ab 1. Januar 2006).<br />

Voraussichtlich ab 1. Januar 2007:<br />

• Abschaffung des Freibetrags für Heirats- und Geburtshilfen<br />

des Arbeitgebers (§ 3 Nr. 15 EStG).<br />

• Nichtberücksichtigung der ersten 20 km im Rahmen der<br />

Entfernungspauschale (§ 9 Abs. 1 EStG).<br />

• Abschaffung des Abzugs von Aufwendungen für ein<br />

häusliches Arbeitszimmer (§ 4 Abs. 5 Nr. 6b EStG).<br />

• Reduzierung des Sparerfreibetrags auf 750 € (§ 20 Abs. 4<br />

EStG).<br />

• Steuerpflicht privater Veräußerungsgewinne bei vermieteten<br />

Immobilien und Wertpapieren ohne Fristen mit 20%<br />

(§ 23 EStG).<br />

• Abschaffung des Lifo-Verfahrens bei Vorratsbewertung<br />

(§ 6 Abs. 1 Nr. 2 EStG).<br />

• Abschaffung der Rückstellungen für Jubiläumszuwendungen<br />

und Auflösung der bestehenden Rückstellungen<br />

über drei Jahre (§ 5 Abs. 4 EStG).<br />

• Anhebung des Mehrwertsteuersatzes um 3 Prozentpunkte<br />

(§ 12 Abs. 1 UStG). ■<br />

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Tarif-,<br />

ArbeitsundSozialrecht<br />

12<br />

Arbeits- und Sozialrecht<br />

Tarifrecht<br />

Nicht abgeführte Zahlungen an die Urlaubs- und<br />

Lohnausgleichskasse der <strong>Bauwirtschaft</strong> 1<br />

Neuer Gefahrtarif der Berufsgenossenschaft<br />

2005<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong> (BG BAU) ab 1. Januar 2006 1<br />

Hauptunternehmerhaftung – Wirkungslose<br />

Bescheinigungen der Krankenkassen 2<br />

Kein Schadensersatz bei unterlassenem Hinweis<br />

des Arbeitgebers nach § , Abs. 2 S. 2 Nr. 3 SGB III –<br />

Urteil des BAG vom 29.09.2005 3<br />

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Fachbeilage Tarif-, Arbeits- und Sozialrecht<br />

Das Baufachblatt ist das offizielle Organ der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> und gemeinsames Rundschreiben<br />

des Verbandes der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> e.V., des Badischen Zimmerer- und<br />

Holzbauverbandes e.V. und des Fachverbandes Putz, Stuck und Trockenbau Baden e.V.<br />

Herausgeber und Verlag: Service-GmbH der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>, Holbeinstraße 16,<br />

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Keine persönliche<br />

Haftung des GmbH-<br />

Geschäftsführers aus<br />

unerlaubter Handlung<br />

(ru) Im Rahmen der Zahlungsklage<br />

eines Arbeitnehmers<br />

gegen den Geschäftsführer<br />

einer insolvent<br />

gewordenen GmbH<br />

hatte sich das Bundesarbeitsgericht<br />

mit der Frage<br />

Tarifrecht<br />

zu befassen, ob die Beiträge zur SOKA-Bau dem Straftatbestand<br />

des § 266 a StGB unterfallen und damit über die<br />

Haftungsregelung in § 823 Abs. 2 BGB einen Schadensersatzanspruch<br />

des Arbeitnehmers gegen den GmbH-<br />

Geschäftsführer begründen können.<br />

Mit Urteil vom 18. August 2005 hat das BAG die persönliche<br />

Haftung eines GmbH-Geschäftsführers aus unerlaubter<br />

Handlung wegen nicht abgeführter Zahlungen an die Urlaubsund<br />

Lohnausgleichskasse der <strong>Bauwirtschaft</strong> verneint.<br />

Das vollständige Urteil erhalten Mitgliedsbetriebe auf<br />

Anfrage bei der Rechtsabteilung des Verbandes. ■<br />

(ha) Der neue Gefahrtarif<br />

der BG BAU wird am<br />

1. Januar 2006 in Kraft treten.<br />

Dieser Gefahrtarif<br />

wurde im Rahmen der Fusion<br />

zur BG BAU von den<br />

Vertreterversammlungen<br />

der früheren acht Berufsgenossenschaften<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

intensiv beraten<br />

und anschließend beschlossen.<br />

Das Bundes-<br />

Nicht abgeführte<br />

Zahlungen<br />

an die<br />

Urlaubs- und Lohnausgleichskasse<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

Tarif<br />

Neuer Gefahrtarif<br />

der Berufsgenossenschaft<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

(BG BAU)<br />

ab 1. Januar 2006<br />

ArSo<br />

versicherungsamt, die zuständige Aufsichtsbehörde,<br />

genehmigte ihn am 24. Juni 2005. Die Veröffentlichung im<br />

Bundesanzeiger erfolgte am 14. Juli 2005.<br />

Die individuellen Veranlagungsbescheide für die einzelnen<br />

Mitgliedsunternehmen der BG BAU werden im Dezember<br />

2005 versandt, so dass jedes Unternehmen über seine<br />

Veranlagung zu den Gefahrklassen orientiert ist. Diesem<br />

Veranlagungsbescheid werden der Gefahrtarif und ein<br />

Merkblatt mit Informationen über die wesentlichen Neuerungen<br />

beiliegen.<br />

Die neuen Gefahrklassen werden erstmals im April 2006<br />

bei der dann anstehenden Vorschusserhebung für das Jahr<br />

2006 (Fälligkeit ab 15. Mai 2006) zu Grunde gelegt.<br />

Die erste Beitragsberechnung nach dem neuen Gefahrtarif<br />

wird erst im Frühjahr 2007 für das Jahr 2006 erfolgen.<br />

Kernelemente des neuen Gefahrtarifs sind:<br />

Konsequente Ausrichtung nach dem Gewerbezweigprinzip<br />

Wegen der stark veränderten Rahmenbedingungen in der<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> orientiert sich der 1. Gefahrtarif der BG BAU<br />

durchgehend an den faktischen Verhältnissen der jeweiligen<br />

Wirtschaftszweige. Deshalb kam es zur Bildung größerer<br />

Einheiten und Zusammenfassung verschiedener<br />

Gewerke. Technologische, wirtschaftliche oder handwerkliche<br />

Verzahnungen waren hierbei maßgebend.<br />

Baufachblatt 12/2005 1


Arbeits- und Sozialrecht<br />

Für alle unterschiedlichen Risiken innerhalb eines Gewerbezweiges<br />

gilt künftig eine einheitliche Gefahrklasse. Deshalb<br />

entfallen evtl. noch vorhandene hilfsbetriebliche Veranlagungen<br />

(z.B. Fuhrpark, Bauhof, Mischanlagen).<br />

So sind z. B. häufig gemischt ausgeübte Gewerke aus<br />

dem Hoch- und Ingenieurbau zur gemeinsamen TarifsteIle<br />

100 „Errichten von Bauwerken des Hoch- und Tiefbaus“<br />

zusammengefasst worden. Darunter fällt neben den klassischen<br />

Hochbauarbeiten insbesondere der Fertighausbau,<br />

der Bau von Kraftwerken, Brückenbauarbeiten, Dach-,<br />

Gerüstbau- und Zimmererarbeiten.<br />

Wegfall der Eckgefahrklassen<br />

Die jahrzehntelang praktizierte Umrechnung der Gefahrklassen<br />

nach dem so genannten Prinzip der Eckgefahrklassenbildung<br />

wurde aufgegeben.<br />

Hierbei wurde in der Vergangenheit für die größte TarifsteIle<br />

die Gefahrklasse unabhängig von der konkret deutlich<br />

höheren Belastung einheitlich auf einen konstanten<br />

Wert festgesetzt. Dies waren bei den früheren Bau-Berufsgenossenschaften<br />

die Gefahrklasse 8,5 für „Hochbau aller<br />

Art“ und bei der früheren Tiefbau-Berufsgenossenschaft<br />

die Gefahrklasse 5,0 für „Straßenbau“. Anschließend wurden<br />

alle konkreten Belastungsziffern der übrigen Gewerbezweige<br />

im Verhältnis der konkreten Belastung der o. a.<br />

Gewerbezweige zu den festgesetzten Werten gekürzt.<br />

Künftig wird die berechnete tatsächliche Belastungsziffer<br />

mit einer Rundung auf eine Stelle hinter dem Komma direkt<br />

zur Gefahrklasse.<br />

Durch diese Berechnung können die Unternehmer den<br />

tatsächlichen Grad der Unfallgefahr ihrer Gewerbezweige<br />

sowie die Veränderung im Unfallgeschehen unmittelbar<br />

nachvollziehen. Auch werden alle Gefahrklassen künftig<br />

wesentlich besser miteinander vergleichbar sein.<br />

Höhere Gefahrklassen – niedrigerer Beitragsfuß<br />

Durch die neue Berechnung steigen alle Gefahrklassen mit<br />

Ausnahme der des Büroteils mehr oder weniger deutlich an.<br />

So erhöht sich beispielsweise die klassische Hochbau-<br />

Gefahrklasse von 8,5 auf 16,1 und die für den Straßenbau<br />

von bisher 5,0 auf 7,3.<br />

Das neue Berechnungsverfahren für die Gefahrklassen<br />

allein führt zu keiner Beitragserhöhung, weil der Beitragsfuß<br />

als weitere wesentliche Komponente der Beitragsberechnung<br />

im Gegenzug entsprechend sinken wird. Der von den<br />

Unternehmern möglicherweise befürchtete Automatismus:<br />

„Höhere Gefahrklasse = höherer Beitrag“ tritt somit nicht<br />

ein.<br />

Der jährliche Finanzbedarf der BG BAU wird durch den<br />

Gefahrtarif nicht beeinflusst, da dieser nur einen Verteilungsschlüssel<br />

darstellt. Die neuen Gefahrklassen dienen<br />

deshalb nur einer gerechteren Verteilung der zu zahlenden<br />

Beiträge und führen nicht zu Mehreinnahmen der Berufsgenossenschaft.<br />

Allerdings werden die abweichenden tatsächlichen<br />

Unfallbelastungen bei bestimmten Unternehmensarten zu<br />

höheren Beiträgen (z. B. Abbrucharbeiten) oder Beitragssenkungen<br />

(z. B. Dach-, Zimmerer- und Gerüstbauarbeiten)<br />

führen.<br />

Ergänzend zu den allgemeinen Veröffentlichungen zum<br />

neuen Gefahrtarif sind folgende Aussagen zu den Auswirkungen<br />

auf die künftige Beitragsgestaltung möglich:<br />

2 Baufachblatt 12/2005<br />

Auswirkungen auf die Beitragsfüße der BG BAU<br />

Da die anderen Berechnungsfaktoren für das Jahr 2006<br />

(Bedarf der Berufsgenossenschaft und Arbeitsentgelte der<br />

Unternehmen) noch nicht vorliegen, ist eine Ermittlung der<br />

Beitragsfüße derzeit nicht möglich. Deshalb wurde die Auswirkung<br />

des 1. Gefahrtarifs der BG BAU mit einer fiktiven<br />

Modellrechnung für 2004 näher untersucht. Dabei wurde<br />

bei unverändertem Finanzbedarf der BG BAU und unveränderten<br />

Arbeitsentgelten der Betriebe unterstellt, dass der<br />

neue Gefahrtarif bereits für 2004 gegolten hätte. Als Ergebnis<br />

dieser Modellrechnung wären die Beitragsfüße 2004,<br />

die bei den früheren Berufsgenossenschaften der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

für 100 € Arbeitsentgelt in Gefahrklasse 1,0 tatsächlich<br />

zwischen 0,72 und 0,92 lagen, auf fiktive Werte zwischen<br />

0,36 und 0,53 gesunken.<br />

Auswirkungen auf die Beitragsbelastung der einzelnen<br />

Unternehmen<br />

Auf Grund der Vielzahl der Veränderungen, die mit dem<br />

neuen Gefahrtarif verbunden sind, ist eine Vorhersage der<br />

konkreten Beitragsbelastung der einzelnen Unternehmen<br />

für 2006 ebenfalls nicht möglich.<br />

Denn hier spielen neben den bereits dargestellten Änderungen<br />

bei der Berechnung der Beitragsfüße zusätzlich folgende<br />

Faktoren eine Rolle:<br />

• Bestimmte Unternehmensarten wurden anderen TarifsteIlen<br />

mit abweichenden Gefahrklassen zugeordnet. Bis auf<br />

den Büroteil sind alle Hilfsunternehmensveranlagungen<br />

entfallen.<br />

• Die neue Definition des Büroteils führt dazu, dass<br />

bestimmte Arbeitsentgelte, die bisher zur Gefahrklasse<br />

1,0 nachgewiesen werden konnten, künftig der gewerblichen<br />

Veranlagung des Unternehmens zuzuordnen sind.<br />

• Durch die Neuregelung können Arbeitsentgelte von<br />

wechselseitig in mehreren gewerblichen Unternehmensteilen<br />

Tätigen nicht mehr aufgeteilt werden, sondern müssen<br />

nach dem Überwiegensprinzip insgesamt neu zugeordnet<br />

werden.<br />

Umfangreiche Informationen zum Gefahrtarif sind dem<br />

Internetauftritt unter www.bgbau.de zu entnehmen. ■<br />

(sp) Aus aktuellem Anlass<br />

weisen wir unsere Mitglieder<br />

auf „wirkungslose“<br />

Unbedenklichkeitsbescheinigungen<br />

von Krankenkassen,<br />

insbesondere der süddeutschen<br />

AOK'en, hin. In<br />

jüngster Zeit enthalten einige<br />

sogenannte Unbedenklichkeitsbescheinigungen<br />

folgenden Passus: „Durch<br />

diese Bescheinigung erfolgt<br />

Hauptunternehmerhaftung<br />

–<br />

Wirkungslose<br />

Bescheinigungen<br />

der Krankenkassen<br />

keine Entlassung aus der Haftung nach § 28 e Abs. 3 a<br />

SGB IV.“<br />

Diese oder ähnliche Formulierungen schließen eine Enthaftung<br />

aus der Hauptunternehmerhaftung gemäß § 28 e Abs.<br />

3 b SGB IV aus.<br />

Wir raten, diese Unbedenklichkeitsbescheinigungen<br />

zurückzuweisen, da sie den Anforderungen nicht entsprechen.


Nach der gesetzlichen Vorschrift des § 28 e Abs. 3 a<br />

SGB IV haftet ein Unternehmer des Baugewerbes, der einen<br />

anderen Unternehmer mit der Erbringung von Bauleistungen im<br />

Sinne des § 211 Abs. 1 SGB III beauftragt, für die Erfüllung der<br />

Zahlungspflicht dieses Unternehmers oder eines von diesem<br />

Unternehmer beauftragten Verleihers wie ein selbstschuldnerischer<br />

Bürge. Gemäß § 28 e Abs. 3 b SGB IV entfällt diese Haftung,<br />

wenn der Unternehmer nachweist, dass er ohne eigenes<br />

Verschulden davon ausgehen konnte, dass der Nachunternehmer<br />

oder ein von ihm beauftragter Verleiher seine Zahlungspflicht<br />

erfüllt. Es wurde gesetzlich nicht geregelt, wann der<br />

Unternehmer ohne eigenes Verschulden davon ausgehen kann,<br />

dass sein Nachunternehmer seine Zahlungspflicht erfüllt. In<br />

einer Besprechung der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung<br />

wurde das sogenannte Unbedenklichkeitsbescheinigungsverfahren<br />

erarbeitet. Danach dient als Nachweis für den<br />

Haftungsausschluss gemäß § 28 e Abs. 3 b SGB IV die sogenannte<br />

Unbedenklichkeitsbescheinigung der Einzugsstellen<br />

sowie deren Kopien.<br />

Diese haben eine Gültigkeitsdauer bis zum Ablauf von drei<br />

Kalendermonaten nach dem Zeitpunkt der Ausstellung durch<br />

die Krankenkassen und können/müssen erneuert werden.<br />

Die Unbedenklichkeitsbescheinigungen sollen neben dem<br />

Zeitpunkt ihrer Gültigkeit die Anzahl der Arbeitnehmer des<br />

Nachunternehmers enthalten, die bei der jeweiligen Krankenkassen<br />

versichert sind. Die Anzahl der in den Bescheinigungen<br />

genannten Personen muss ausreichen, um die Arbeiten<br />

durchführen zu können. Demgemäß ist es für den Hauptunternehmer<br />

möglich, durch eine kontinuierliche Abfrage dieser<br />

Unbedenklichkeitsbescheinigung eine sogenannte Exkulpation<br />

aus der Haftung nach § 28 e SGB IV zu erreichen, wenn<br />

die Unbedenklichkeitsbescheinigung für sämtliche tätige<br />

Arbeitnehmer des Nachunternehmers, die auch bei verschiedenen<br />

Krankenkassen versichert sein können, vorliegen. ■<br />

Kein Schadensersatz<br />

bei unterlassenem<br />

Hinweis<br />

des Arbeitgebers<br />

nach § 2 Abs. 2<br />

S. 2 Nr. 3 SGB III -–<br />

Urteil des BAG<br />

vom 29.09.2005<br />

Nach § 2 Abs. 2 S. 2 Nr. 3<br />

SGB III soll der Arbeitgeber<br />

den Arbeitnehmer u. a.<br />

über dessen Verpflichtung<br />

zur unverzüglichen Arbeitssuchendmeldung<br />

bei<br />

Kenntnis des Beendigungszeitpunktes<br />

des Arbeitsverhältnissesinformieren<br />

(§ 37 b SGB III).<br />

Verletzt der Arbeitnehmer<br />

seine Meldepflicht, kann<br />

dies zur Minderung seines Arbeitslosengeldanspruchs<br />

führen (§ 140 SGB III).<br />

Das Bundesarbeitsgericht hat jetzt entscheiden, dass<br />

kein Schadensersatz verlangt werden kann, wenn es der<br />

Arbeitgeber unterlässt, den Arbeitnehmer bei Beendigung<br />

des Arbeitsverhältnisses auf dessen Pflicht zur unverzüglichen<br />

Meldung bei der Arbeitsagentur hinzuweisen, und<br />

dem Arbeitnehmer wegen verspäteter Meldung das<br />

Arbeitslosengeld gemindert wurde.<br />

Das Bundessozialgericht hat zudem klargestellt, dass die<br />

Arbeitsagenturen den Arbeitslosengeldanspruch des<br />

Arbeitnehmers nicht wegen verspäteter Meldung mindern<br />

dürfen, wenn der Arbeitnehmer von seiner Verpflichtung zur<br />

unverzüglichen Meldung nichts wusste, weil der Arbeitgeber<br />

den Hinweis unterlassen hat. Die Bundesagentur hat<br />

Arbeits- und Sozialrecht<br />

infolgedessen zwischenzeitlich ihre Anweisungen geändert.<br />

Im einzelnen handelt es sich um folgende aktuelle Entscheidungen:<br />

I. Urteil des Bundesarbeitsgerichtes (BAG)<br />

vom 29. September 2005<br />

Bislang war höchstrichterlich noch nicht geklärt, ob ein<br />

Arbeitnehmer, dem infolge verspäteter Meldung der Arbeitslosengeldanspruch<br />

gemindert wurde, hierfür vom Arbeitgeber<br />

Schadensersatz verlangen kann, wenn dieser ihn nicht<br />

auf seine Verpflichtung zur unverzüglichen Arbeitssuchendmeldung<br />

hingewiesen hat. Das BAG hat jetzt im Fall eines<br />

befristeten Arbeitsverhältnisses entschieden, dass bei einem<br />

unterlassenen Hinweis des Arbeitgebers kein Schadensersatzanspruch<br />

besteht (Urteil vom 29. September 2005 – Az: 8<br />

AZR 571/04). Die Informationspflicht des Arbeitgebers<br />

bezwecke eine Verbesserung des Zusammenwirkens zwischen<br />

Arbeitgeber, Arbeitnehmer und den Agenturen für<br />

Arbeit und diene nicht dem Schutz des Vermögens des<br />

Arbeitnehmers, so das BAG.<br />

Richtigerweise lehnt das BAG einen Schadensersatzanspruch<br />

gegen den Arbeitgeber bei unterlassenem Hinweis<br />

nach § 2 Abs. 2 S. Nr. 3 SGB III ab. Das Urteil des BAG liegt<br />

bislang nur als Pressemitteilung vor. Für die endgültige<br />

Bewertung, ob ein unterlassener Hinweis auch bei der Beendigung<br />

des Arbeitsverhältnisses durch Kündigung oder Aufhebungsvertrag<br />

nicht zu einem Schadensersatzanspruch<br />

führt, müssen die vollständigen Entscheidungsgründe abgewartet<br />

werden. Unabhängig davon empfehlen wir, den Arbeitnehmer<br />

auch weiterhin auf dessen Verpflichtung zur unverzüglichen<br />

Meldung hinzuweisen.<br />

II. Urteil des Bundessozialgerichtes (BSG)<br />

vom 25. Mai 2005<br />

Darüber hinaus hat das BSG entgegen der bisherigen Verwaltungspraxis<br />

der Arbeitsagenturen entschieden, dass der<br />

Arbeitslosengeldanspruch des Arbeitnehmers nicht wegen<br />

verspäteter Meldung gemindert werden darf, wenn dieser<br />

von seiner Verpflichtung zur unverzüglichen Arbeitssuchendmeldung<br />

nichts wusste. Im zugrunde liegenden Verfahren<br />

gegen die Bundesagentur für Arbeit wegen der Minderung<br />

seines Arbeitslosengeldanspruchs hatte der Arbeitnehmer u.<br />

a. dargelegt, dass der Arbeitgeber ihm lediglich empfohlen<br />

hatte, sich umgehend beim Arbeitsamt zu melden, damit die<br />

Arbeitsbescheinigung möglichst bald ausgefüllt werden<br />

könne, dass er ihm jedoch keinen Hinweis auf die drohende<br />

Minderung des Arbeitslosengelds gegeben hatte.<br />

III. Geänderte Verwaltungspraxis der Bundesagentur<br />

Auf das Urteil des BSG hin hat die Bundesagentur ihre<br />

Durchführungsanweisungen geändert. Minderungsbescheide,<br />

die am 19. August 2005 noch nicht bestandskräftig<br />

waren, sind danach auf Antrag des Arbeitnehmers aufzuheben.<br />

Darüber hinaus ist bei bestandskräftigen Bescheiden<br />

auf Antrag die Minderung für die Zeit ab dem 19. August<br />

2005 aufzuheben.<br />

Auch wenn bei einem unterlassenen Hinweis voraussichtlich<br />

kein Schadensersatzanspruch gegen den Arbeitgeber<br />

besteht, sollten Arbeitnehmer, bei denen der Arbeitslosengeldanspruch<br />

bereits infolge verspäteter Meldung gemindert<br />

wurde, auf diese Änderung der Verwaltungspraxis hingewiesen<br />

werden. ■<br />

Baufachblatt 12/2005 3


Technik,<br />

Umwelt,<br />

Aus- und<br />

Weiterbildung<br />

12<br />

2005<br />

Technik<br />

LKW-Maut: Neue Version der Software OBU 2.0 ab<br />

1. Januar 2006 1<br />

Information für Energie- und Gebäudeenergieberater 1<br />

DIN EN 18202 „Toleranzen im Hochbau – Bauwerke“ 2<br />

Informieren<br />

Sie sich über<br />

und<br />

Rufen Sie<br />

uns an!<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong><br />

<strong>Südbaden</strong><br />

Tel.<br />

0761/70302 - 27<br />

Baufachblatt<br />

Fachbeilage Technik, Umwelt, Aus- und<br />

Weiterbildung<br />

Das Baufachblatt ist das offizielle Organ der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> und gemeinsames Rundschreiben<br />

des Verbandes der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> e.V., des Badischen Zimmerer- und<br />

Holzbauverbandes e.V. und des Fachverbandes Putz, Stuck und Trockenbau Baden e.V.<br />

Herausgeber und Verlag: Service-GmbH der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>, Holbeinstraße 16,<br />

79100 Freiburg, Telefon (07 61) 7 03 02 - 0, Telefax (07 61) 7 03 02 - 30, E-mail: service@<br />

bausuedbaden.de<br />

1 Baufachblatt 12/2005<br />

Technik<br />

Umwelt<br />

Der Verbandsservice Technik und<br />

Umwelt bietet allen Mitgliedern<br />

Information und Beratung z. B. zu<br />

– Bauforschung<br />

– Güteschutz<br />

– Umweltschutz<br />

– Unfallverhütungsvorschriften<br />

– DIN-Vorschriften<br />

Nutzen Sie die Leistungen Ihres<br />

Verbandes!<br />

(bs/re) Das Bundesministerium<br />

für Verkehr-, Bau- und<br />

Wohnungswesen hat darauf<br />

hingewiesen, dass am<br />

Stichtag 1. Januar 2006 die<br />

in den Lkw installierten Onboard-Units<br />

nur noch dann<br />

funktionieren, wenn diese<br />

auf die neue Maut-Software<br />

umgestellt wurden.<br />

Die bisher eingesetzte<br />

Software wird zum<br />

Technik<br />

01.01.2006 abgeschaltet. Eine Teilnahme am automatischen<br />

Verfahren ist ab dem Stichtag nur noch mit der neuen<br />

Version möglich. LKW, die auch nach dem Stichtag noch<br />

mit der Version OBU 1 ausgestattet sind, müssen sich dann<br />

manuell über die Mautstellenterminals oder das Internet<br />

einbuchen.<br />

Das Aufspielen der neuen Software, das rund eine Stunde<br />

dauert, muss bei allen Fahrzeuggeräten erfolgen, die vor<br />

dem 18. Juli 2005 eingebaut wurden. Für künftige Softwareaktualisierungen<br />

sind keine Werkstattaufenthalte mehr<br />

erforderlich.<br />

Weitere Einzelheiten bitten wir der entsprechenden<br />

Pressemeldung des BMVBW bzw. der Gemeinsamen<br />

Erklärung und Handlungsempfehlung der Verbände der<br />

Verkehrswirtschaft des BDI/DIHK und VDA für das Aufspielen<br />

der Software OBU 2.0 zu entnehmen. Die Dokumente<br />

können mit folgenden Links aufgerufen werden:<br />

http://www.bmvbw.de/,-944976/Pressemitteilung.htm<br />

http://www.toll-collect.de/frontend/news/NewsEntry<br />

VP.do;jsessionid=E811C4A343AB5AE76C79B85A12C86E<br />

54?newsId=528 ■<br />

Energiesparcheck,<br />

Gebäudeenergiepass<br />

(re) Am 06.10.2005 fand in<br />

Balingen die zentrale Veranstaltung<br />

zum „Impulsprogramm<br />

Altbau“ für<br />

Baden-Württemberg statt.<br />

Herr Kromer (Innenministerium)<br />

und Frau Mitsch-<br />

Werthwein (Umweltministerium)<br />

informierten über<br />

LKW-Maut:<br />

Neue Version<br />

der Software<br />

OBU 2.0 ab<br />

1. Januar 2006<br />

Information<br />

für Energie-<br />

und Gebäudeenergieberater<br />

die Zukunft des „Energiesparcheck und die Einführung des<br />

Gebäudeenergiepasses im Bestand“. Folgende Fakten<br />

wurden dargestellt:<br />

1. Gebäudeenergiepass im Bestand<br />

● Die EU-Richtlinie kann bis zum 04.01.2006 in Deutschland<br />

nicht umgesetzt werden.<br />

Damit ist die rechtliche Grundlage zur Einforderung des<br />

Gebäudeenergiepasses im Bestand nicht gegeben.<br />

● Laut Auskunft von Herrn Kromer ist mit einer Umsetzung<br />

im Jahr 2006 zu rechnen, so dass im Jahr 2007 die rechtlichen<br />

Grundlagen geschaffen sind. D. h. jeder Käufer<br />

bzw. Mieter eines Gebäudes oder einer Wohnung hat das<br />

Recht, den Gebäudeenergiepass vom Verkäufer bzw.<br />

Vermieter einzufordern.


● Mindestqualifikation für die Ausstellung (nach heutigem<br />

Stand): „Gebäudeenergieberater im Handwerk“<br />

2. Energiesparcheck<br />

● Wird auch 2006 in gleicher Form weitergeführt, jedoch<br />

mit der Beschränkung auf Ein- und Zweifamilienhäuser<br />

(Zuschuss vom Umweltministerium zum Energiesparcheck)<br />

● Mindestqualifikation<br />

– Bis Einführung Gebäudeenergiepass: Energieberater<br />

– Nach Einführung Gebäudeenergiepass: Angleichung<br />

der Qualifikation = Gebäudeenergieberater im Handwerk<br />

Auskünfte erteilt Herr Buchholz unter Tel. 07223/9339-48.<br />

■<br />

DIN EN 18202<br />

„Toleranzen<br />

im Hochbau –<br />

Bauwerke“<br />

(re) Der Normenausschuss<br />

Bauwesen veröffentlichte<br />

mit Stand Oktober 2005 die<br />

überarbeitete und aktualisierte<br />

Fassung der DIN EN<br />

18202 „Toleranzen im<br />

Hochbau - Bauwerke“. Sie<br />

fasst die beiden Normen<br />

DIN 18201:1997-04 und<br />

DIN 18202:1997-04<br />

zusammen.<br />

Umfangreiche Service-Leistungen für<br />

Verbandsmitglieder im Internet<br />

Unter den Internet-Adressen<br />

• www.bausuedbaden.de<br />

• www.holzbau-baden.de<br />

• www.stukkateur-baden.de<br />

Technik<br />

Weitere Änderungen:<br />

● Der Abschnitt Begriffe wurde überarbeitet, z. B. wird der<br />

Begriff „Grenzabmaß“ durch „Grenzabweichung“ ersetzt,<br />

der Begriff „Ebenheitstoleranz“ wird neu durch die<br />

beiden Begriffe „Ebenheitsabweichung“ und „Grenzwert<br />

für Ebenheitsabweichung“ beschrieben, in gleicher<br />

Weise wird der Begriff „Winkeltoleranz“ jetzt durch „Winkelabweichung“<br />

und „Grenzwert für Winkelabweichung“<br />

beschrieben.<br />

● Die Abschnitte „Fluchtabweichung bei Stützen“ sowie<br />

„Prüfung der Lage von Stützen in der Flucht“ wurden neu<br />

aufgenommen.<br />

● Die Titel von Tabelle 2 und 3 wurden umbenannt von<br />

„Tabelle 2: Winkeltoleranzen“ in „Tabelle 2 – Grenzwerte<br />

für Winkelabweichungen“ und von „Tabelle 3: Ebenheitstoleranzen“<br />

in „Tabelle 3 – Grenzwerte für Ebenheitsabweichungen“.<br />

● Neu aufgenommen wurde die Tabelle 4 „Grenzwerte für<br />

Fluchtabweichungen bei Stützen“.<br />

● Bei Tabelle 1 und 2 wird darauf hingewiesen, dass diese<br />

Grenzabweichungen bei Nennmaßen bis etwa 60 m<br />

angewendet werden können. Darüber hinaus sind<br />

besondere Überlegungen erforderlich.<br />

● Die Grenzabweichungen/Grenzwerte der Tabelle 1-3<br />

wurden nicht verändert.<br />

Zu beziehen ist die DIN EN 18202 „Toleranzen im Hochbau<br />

– Bauwerke“ beim Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin,<br />

www.beuth.de. ■<br />

finden Mitglieder im geschlossenen Bereich aktuelle Informationen und vielfältige Arbeitshilfen, z.B. zu<br />

den Themen<br />

• Arbeitsrecht • EDV/Internet • Technik<br />

• Baurecht • Steuern • Unternehmensführung<br />

• Betriebswirtschaft • Tarifrecht • Wirtschaftsrecht<br />

Über 1000 Dokumente und Vorlagen wie z.B. Musterbriefe, Musterverträge zum Arbeits- und Baurecht<br />

oder Tarifverträge stehen zum kostenlosen Download zur Verfügung.<br />

Mitglieder benötigen für den Zugang zum geschlossenen Bereich eine Zugangsberechtigung.<br />

Die hierfür erforderliche einmalige Registrierung erfolgt auf der Internet-Homepage durch Klicken auf<br />

den Button „Mitglieder-Bereich“ und nachfolgend auf „Neuanmeldung“. Die für Neuanmeldungen notwendige<br />

Mitgliedsnummer kann telefonisch unter 0761/70302-43 oder per E-Mail unter<br />

info@bausuedbaden.de abgerufen werden.<br />

Baufachblatt 12/2005 2


BAUWIRTSCHAFT<br />

SÜDBADEN<br />

Veranstaltungen, Kurse,<br />

Seminare 2006<br />

Baufachblatt 12/2005<br />

●<br />

Baufachblatt, Postfach 1 43, 79001 Freiburg,<br />

Post-Vertriebsstück, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, E 5327<br />

Termin Ort Thema Referent<br />

24.01.2006 Freiburg VOB in der<br />

Bühl<br />

Praxis für Poliere und Vorarbeiter Harald Schellhammer<br />

1/2-Tages-Seminar<br />

●<br />

16.+17.02.2006 Bühl<br />

08.03.2006 Bühl<br />

Freiburg Sachkundelehrgang Asbestzementprodukte<br />

●<br />

Donaueschingen<br />

Erfolg ist planbar – über den effizienten Einsatz<br />

von Zeit- und Selbstmanagement<br />

Südwestliche Bau-BG<br />

Elvira Schiemenz-Höfer<br />

21.03.2006 Bühl Herausforderung Auftragsverhandlung /<br />

Preisgespräche<br />

Waldshut<br />

Emmerling<br />

●<br />

Schopfheim<br />

●<br />

Service-GmbH<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

<strong>Südbaden</strong><br />

19.01.2006 Freiburg VOB – Übungen für Fortgeschrittene Dr. Ingo Lange<br />

24.01.2006 Freiburg Randstunden: Außervertragliche Kosten im Harald Schellhammer<br />

Bauablauf frühzeitig erkennen und dokumentieren<br />

1/2-Tages-Seminar<br />

31.01.2006 Donaueschingen Erfolgreich sein in der schriftlichen Günter Hund<br />

Angebotsabgabe<br />

02.02.2006 Bühl Verhandlungserfolg durch Kundenorientierung Dieter Brendt<br />

03.02.2006 Bühl Rhetorik in der handlungsorientierten Ausbildung Dieter Brendt<br />

09.02.2006 Freiburg Chefseminar zum SF-Bau: Prof. Dr. Kapellmann<br />

Chancen nutzen, Risiken vermeiden BWI-Bau<br />

durch Bauvertragsmanagement<br />

14.02.2006 Freiburg Effizienzsteigerung und Produktivitäts- Susanne B. Böck<br />

erhöhung in Bauunternehmen<br />

15.03.2006 Freiburg Der ARGE-Kaufmann – Bernd Hermes<br />

Rechnungs- und Berichtwesen<br />

Info: Service-GmbH der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>, Postfach 143, 79001 Freiburg, Tel. (07 61) 7 03 02-43,<br />

Fax (07 61) 7 03 02-30, E-Mail: kgriesinger@bausuedbaden.de, www.bausuedbaden.de

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