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Skla ven” be deu tet, weil man aus den noch heid ni schen Oststäm men der Go -<br />

ten, Wen den-Wan da len, Ge pi den, We net her usw. Men schen ein fing, die man<br />

im rö mi schen Reich als Skla ven ver kauf te. Sich selbst be zeich ne ten die se<br />

Stäm me übri gens nie als “Sla wen”, son dern sie ver wen de ten ihre Stam mes be -<br />

zeich nun gen. Wenn der Chro nist Or der icus Vi ta lis im Jah re 1069 den Kult der<br />

Göt ter Wo dan, Thor und Frey ja bei den “Ost sees la wen“ er wähnt, der eng li -<br />

sche Mönch Do de rik 1141 von Thor, Odin und Frey ja bei dem “sla wi schen“<br />

Stamm der Liu ti zen be rich tet, und Hel mold den Kult der Göt tin Siva (Sif) bei<br />

den “sla wi schen“ Elbs täm men be zeugt, dann sind dies Be wei se, daß es ein<br />

“Volk der Sla wen” gar nicht gibt; es han delt sich viel mehr um Ost ger ma nen,<br />

die al ler dings heu te zu ei ner ein heit li chen Sprach fa mi lie ge hö ren. Die “sla wi -<br />

sche” Spra che ist erst durch die Mis sio nie rung der Ost kir che (By zanz, Grie -<br />

chen land) ein ge führt wor den (Kir chen sla wisch), ähn lich wie die Rö mer in<br />

Frank reich ihr La tein ein führ ten und die alte cel ti sche Spra che da mit un ter -<br />

ging. Noch heu te be steht die von dem Mönch Cy rill ein ge führ te cy ril li sche<br />

Schrift der Rus sen zum grö ß ten Teil aus grie chi schen Schrift zei chen. Ich ver -<br />

wen de statt “Sla wen” den Be griff “Wen den”, den mit tel al ter li che Text quel len<br />

(z. B. Adam von Bre men, Hel mold von Bo sau usw.) zu Recht mit den ger ma -<br />

ni schen Wan da len gleich set zen. Aber auch die My tho lo gie der Wen den ist<br />

nicht ein heit lich über lie fert, auch sie kann nur er gän zend mit he ran ge zo gen<br />

wer den. Zum ei nen fin den wir in wen di schen Quel len häu fig frem de Gott hei -<br />

ten (z. B. in der Nes tor-Chro nik und dem Igor-Lied den ur sprüng lich per si -<br />

schen Son nen gott Chors), die durch die Hun nen zü ge mit ein ge führt wor den<br />

sind, zum an de ren hat der po li ti sche Pan sla wis mus des 18. bis 20. Jh. “sla wi -<br />

sche” my tho lo gi sche Quel len 8 und Götterbilder 9 gefälscht.<br />

Um also ein mög lichst ge schlos se nes Bild un se rer My tho lo gie zu er hal ten,<br />

kön nen wir cel ti sche und wen di sche Quel len nur er gän zend mit he ran zie hen<br />

und be nut zen die ger ma ni sche My tho lo gie als Grund la ge. Die Haupt quel le<br />

für die ger ma ni sche My tho lo gie ist die Edda (“Ur groß mut ter”). Es gibt eine<br />

äl te re Edda, die nach ei ner is län di schen Volks sa ge 10 von Sæ mun dur Sig fús -<br />

son inn fróði (1056-1133) etwa im Jah re 1087 in Oddi, West-Is land, auf ge -<br />

schrie ben wur de. Sæ mun dur be trieb hier noch in christ li cher Zeit eine heid ni -<br />

sche Go den- und Skáldenschule. Man nennt sei ne Samm lung Lie der- oder<br />

Sæ mun dar-Edda. Sie ent hält Göt ter lie der und Hel den lie der. Die 16 Göt ter lie -<br />

der be in hal ten die V¸oluspá, dann 5 Óðinslieder, 5 Þórslieder und 5 Lie der, in<br />

de nen Va nen göt ter im Mit tel punkt ste hen. In ein zel nen Lie dern fin den sich<br />

auch Le bens re geln (Spruch weis hei ten). Die 21 Hel den lie der um fas sen die<br />

Sa gen von V¸olundr (Wie land der Schmied), die Helgisagen und die Sagen<br />

von den V¸olsungen und Nibelungen.<br />

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