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Anhänger an und ist im steten Wandel. Die bekanntesten Stifterreligionen<br />
sind das Christentum (Stifter: Jesus), das Judentum (Moses), der Islam<br />
(Mohammed) sowie der Buddhismus (Buddha).<br />
Es ist nicht ganz ein fach zu sa gen, seit wann es das Hei den tum gibt. Ein zel -<br />
ne Züge sind seit der Stein zeit vor han den, an de re wur den spä ter ein ge bracht.<br />
Über haupt spricht man in der Wis sen schaft erst ab dem jen igen Zeit punkt vom<br />
Men schen, wo er be gon nen hat, sei ne To ten zu be gra ben. Die Ver stor be nen in<br />
die Erde zu bet ten, ih nen viel leicht noch Ga ben bei zu le gen, ist ein heid ni -<br />
sches Ri tu al, denn die se Hand lun gen set zen den Glau ben an ein Wei ter le ben<br />
nach dem Tode ge nau so vor aus, wie sie auch die Erde als All mut ter und To -<br />
ten göt tin auf zei gen, in die der Tote ge bet tet wird. So mit be steht das Hei den -<br />
tum in sei nen äl tes ten Tei len min de stens schon seit dem Zeitpunkt, seit es<br />
überhaupt Menschen gibt.<br />
Die De fi ni ti on des Be griffs “Hei den tum” lau tet: “Hei den tum ist po ly theis ti -<br />
sche Na tur re li gi on”. “Po ly theis mus” be deu tet “Glau be an vie le Göt ter”. Ger -<br />
ma ni sches Hei den tum ist dem nach die po ly theis ti sche Na tur re li gi on der Ger -<br />
ma nen, cel ti sches Hei den tum die der Cel ten usw. Na tür lich kann man auch<br />
pan theis ti sche (= die Gott heit in al len Din gen) Spu ren ent de cken, da alle Göt -<br />
ter kräf te sich auch in den Mi ne ra lien, Tie ren und Pflan zen fin den, na tür lich<br />
kann man auch mo no theis ti sche (= Ein gott glau be) Spu ren her vor he ben, wenn<br />
man Óðinn als Gott-Va ter und alle an de ren Gott hei ten als sei ne Kin der oder<br />
sei ne Un ter ge be nen an sieht, ent spre chend den christ li chen Erz en geln. Auch<br />
du alis ti sche (= Zwei göt ter glau be) Züge könn te man fin den, wenn man nur<br />
den Kult der höch sten Gott hei ten Óðinn und Frigg be trach tet. Aber dies sind<br />
nur Teil as pek te des Heidentums und Konstruktionen, die keine ausreichenden<br />
Belege in den Überlieferungen aufweisen können.<br />
Das Hei den tum ist übri gens kei ne tote, also völ lig un ter ge gan ge ne Re li gi -<br />
on. In vie len Re gio nen der Erde ist es im mer noch ver tre ten, und zah len mä ßig<br />
gibt es mehr Hei den als z. B. Ka tho li ken. Denn das Hei den tum sieht ja in je -<br />
dem Land an ders aus, da es auf die je wei li ge Na tur ab ge stimmt ist. Zum Ober -<br />
be griff Heid ni sche Na tur re li gio nen ge hö ren auch alle an de ren na tur re li giö sen<br />
Kul te der Welt. Die deut schen Hei den ste hen also im Be wußt sein, Teil ei ner<br />
welt wei ten Glau bens form zu sein, auch wenn es hier zu lan de ver hält nis mä ßig<br />
we ni ge An hän ger gibt. So mit sind zahl rei che Vor bil der, wie die heid ni sche<br />
Glau bens form prak ti ziert wird, vor han den, auf die wir zu rüc kgrei fen könn -<br />
ten; “könn ten” des we gen, weil es gar nicht nö tig ist, auf an de re Län der zu se -<br />
hen, da auch in un se rem Kul tur kreis eine reichhaltige heidnische<br />
Überlieferung vorhanden ist, die lediglich vom Christentum überlagert wird.<br />
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