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Kapitel 1<br />

Heidentum<br />

Der Be griff “Hei den tum” ist eine Be zeich nung für die vor christ li chen Na -<br />

tur re li gio nen. Ger ma ni sches Hei den tum meint so mit die Na tur re li gi on der<br />

Ger ma nen, cel ti sches Hei den tum die der Cel ten usw. Auch die heu te noch<br />

haupt säch lich in den Ent wic klungs län dern aus ge üb ten Na tur kul te wer den als<br />

Hei den tum be zeich net; die Anhänger von Naturreligionen sind Heiden.<br />

Das Wort taucht zu erst im 4. Jh. auf; die ge ra de chris tia ni sier ten Go ten be -<br />

zeich ne ten mit dem Be griff “hei da no” bzw. “haiþno” ihre noch na tur re li gi ös<br />

ge blie be nen Stam mes an ge hö ri gen. Ger ma nisch *haiþio be deu tet “Hei de, un -<br />

be bau tes ödes Land, Wald ge gend”, da von ab ge lei tet *haiþ(a)na “zur Hei de<br />

ge hö rig, die Wald ge gend be woh nend”, alt hoch deutsch hei dan tu om, mit tel -<br />

hoch deutsch hei den tu om be deu tet “Hei den tum”, alt hochdt. hei da nisc, mit tel -<br />

hochdt. hei de nisch, schwe disch hed ning, eng lisch he at hen “heid nisch”.<br />

Wahr schein lich wur den die se Be zeich nun gen in An leh nung an das la tei ni -<br />

sche Wort pa ga nus “Dorf be woh ner” bzw. pa gus “Dorf, Gau, Ge gend, Land”<br />

ge bil det. Noch heu te ist das da von ab ge lei te te eng li sche “pa gan” die üb li che<br />

Be zeich nung für Hei den in den eng lisch spra chi gen Län dern, wäh rend das<br />

Wort “he at hen” mehr für Men schen ohne ir gend ei nen Glau ben ver wen det<br />

wird. Auch das deut sche Wort “Hei den” wird häu fig - be son ders von Chris ten<br />

- für Atheisten gebraucht, während es z. B. Martin Luther in seiner<br />

Bibelübersetzung für alle Nicht-Juden und Nicht-Christen verwendete.<br />

Die Hei den frü he rer Zei ten ha ben die ses Wort übri gens gar nicht ge braucht,<br />

wahr schein lich kann ten sie über haupt kei nen Be griff, um ih ren Glau ben zu<br />

be nen nen. Erst als das Chris ten tum mehr oder we ni ger ge walt sam aus ge brei -<br />

tet wur de, war auch eine Un ter schei dung bei der Re li gio nen nö tig. Im nor di -<br />

schen Be reich nann te man die An hän ger der al ten Göt ter re li gi on meist “Bló -<br />

tar menn”, also “Op fer leu te”. Erst seit dem Jah re 961 fin det sich das Wort<br />

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