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FACHBLATT - Bauwirtschaft Südbaden

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Verband<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

<strong>Südbaden</strong> e.V.<br />

Holzbau Baden e.V.<br />

Fachverband<br />

Ausbau<br />

und Fassade<br />

Baden e.V.<br />

Berufsförderungswerk<br />

der<br />

Südbadischen<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> GmbH<br />

BAU<br />

<strong>FACHBLATT</strong><br />

3/2009<br />

Organ<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

<strong>Südbaden</strong><br />

E 5327<br />

Frühjahrsgutachten:Bauinvestitionen<br />

gehen 2009<br />

um 3,9 %<br />

zurück<br />

Tarifverhandlung<br />

Bau:<br />

Dritte<br />

Verhandlungsrunde<br />

ergebnislos<br />

beendet<br />

Holzbau<br />

Baden:<br />

Verbandstag<br />

in Konstanz<br />

ISSN 0343-1444<br />

BAUWIRTSCHAFT<br />

SUDBADEN


Betonprüfstelle in 77815 Bühl<br />

eingetragen im Verzeichnis der Betonprüfstellen W<br />

nach DIN 1045 VMPA-BPW-1269-97 BW<br />

Wir nehmen Prüfungen für<br />

Betondruckfestigkeit<br />

Wasserundurchlässigkeit<br />

vor und stellen das Prüfungszeugnis aus.<br />

Service-GmbH der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>,<br />

Betonprüfstelle W,<br />

Siemensstraße 4, 77815 Bühl<br />

Telefon (0 72 23) 93 39 - 0<br />

Fax (0 72 23) 93 39 - 50<br />

E-Mail: abz-buehl@bausuedbaden.de<br />

Service-GmbH der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>,<br />

Geschäftsstelle<br />

Holbeinstraße 16, 79100 Freiburg<br />

Telefon (07 61) 7 03 02 - 0<br />

Fax (07 61) 7 03 02 - 30<br />

E-Mail: service@bausuedbaden.de<br />

2 Baufachblatt 3/2009<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>, Tel. (07 61) 7 03 02-60, www.bausuedbaden.de<br />

Beachten Sie die aktuellen<br />

Verbandsinformationen im<br />

Internet:<br />

Verband der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> e. V.:<br />

www.bausuedbaden.de<br />

Holzbau Baden e. V.:<br />

www.holzbau-baden.de<br />

Fachverband Ausbau und Fassade<br />

Baden e. V.:<br />

www.stuckateur-baden.de<br />

Ausbildung in der <strong>Bauwirtschaft</strong>:<br />

www.bauen-hat-zukunft.de


Inhalt Fachbeilagen<br />

Aktuelle<br />

Themen<br />

3<br />

Brennpunkt<br />

Frühjahrsgutachten der Wirtschaftsforschungsinstitute:<br />

Bauinvestitionen gehen 2009 um 3,9 %zurück 4<br />

2009<br />

Aktuelles aus der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

2008 wurden in Baden-Württemberg<br />

Konjunkturbarometer<br />

Nachfrage- und Produktionsentwicklung im Baugewerbe 4<br />

27.600 Wohnungen bezugsfertig 5<br />

Aus den Verbänden<br />

Verband der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> e.V.:<br />

Kampagne Meisterhaft des deutschen Baugewerbes:<br />

Konstanzer Bauunternehmen WD Dittus qualifiziert<br />

sich als Vier-Sterne-Betrieb 5<br />

25 Jahre Herbert Hansmann Bauunternehmung GmbH<br />

in Haslach 6<br />

Holzbau Baden e.V.:<br />

Verbandstag am 25. April 2009 in Konstanz 6<br />

50 Jahre Holzbau Anselm in Neuried-Altenheim 8<br />

Weiterbildung 8<br />

Nachwuchsmarketing 8<br />

Personen 10<br />

Nachruf 10<br />

Termine 11<br />

Impressum<br />

3/2009, 40. Jahrgang<br />

Das Baufachblatt ist das offizielle Organ der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> und gemeinsames Rundschreiben<br />

des Verbandes der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> e.V., von Holzbau Baden e.V. und des<br />

Fachverbandes Ausbau und Fassade Baden e.V.<br />

Herausgeber und Verlag: Service-GmbH der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>, Holbeinstr. 16,<br />

79100 Freiburg, Telefon (07 61) 7 03 02 - 0, Telefax (07 61) 7 03 02 - 30, E-Mail: service@<br />

bausuedbaden.de<br />

Verantwortlich: Michael Hafner, Verbandsdirektor<br />

Redaktion: Gregor Gierden, Telefon (07 61) 7 03 02 - 60<br />

Anzeigenverwaltung: Petra Schramm, Telefon (07 61) 7 03 02 - 41<br />

E-Mail: pschramm@bausuedbaden.de. Zur Zeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 12 vom 1.1.2009<br />

Bezugspreis: Abonnement 45,– € jährlich inkl. Mehrwertsteuer und Versandkosten in der<br />

Bundesrepublik Deutschland, für Verbandsmitglieder mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten<br />

Herstellung: Meisterdruck GmbH, Kreuzmattenstraße 13, 79276 Reute<br />

Erscheinungsweise: 6 x im Jahr<br />

Betriebswirtschaft,<br />

Recht,<br />

EDV und<br />

Steuern<br />

Wirtschaftsrecht<br />

Senkung des SRF-Satzes auf 2,25 % mit Wirkung<br />

vom 8. April 2009 1<br />

Vertragsänderung: (Wann) kann der Auftragnehmer<br />

die Leistung wegen fehlender Einigung über<br />

Nachtragspreise verweigern? 1<br />

Duldungsvollmacht trotz entgegenstehender Vertragsklausel<br />

(§§ 164 ff. BGB) 2<br />

Steuern 4<br />

Tarif-,<br />

ArbeitsundSozialrecht<br />

Tarifrecht<br />

Tarifverhandlung Bau:<br />

Dritte Verhandlungsrunde ergebnislos beendet 1<br />

Arbeits- und Sozialrecht<br />

Sozialversicherung – Versicherungspflicht eines<br />

geringfügig Beschäftigten bei Mehrfachbeschäftigung 1<br />

Technik,<br />

Umwelt,<br />

Aus- und<br />

Weiterbildung<br />

Technik<br />

Behelfsdeckung – Neue Regelungen zu<br />

Underdeck- und Unterspannbahnen 1<br />

ZDB-Normenportal-online 1<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Infoveranstaltung „dc-statik – Bemessungssoftware<br />

für den Holzbau“ am 5. Juni 2009 in Freiburg 2<br />

Deutscher Mauerwerkskongress 2009 2<br />

Baufachblatt 3/2009 3


Brennpunkt Konjunkturbarometer<br />

Frühjahrs -<br />

gutachten der<br />

Wirtschafts -<br />

forschungs -<br />

institute:<br />

Bauinvestitionen<br />

gehen 2009 um<br />

3,9 % zurück<br />

2010 leichte Erholung<br />

um + 1,9 %<br />

Die wichtigsten deutschen<br />

Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

erwarten in ihrer<br />

Gemeinschaftsdiagnose<br />

Frühjahr 2009 für das laufende<br />

Jahr einen Rückgang<br />

des Bruttoinlandsprodukts<br />

um preisbereinigt 6 %,<br />

2010 um 0,5 %. Für die<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> wird ein<br />

Rückgang der Investitionen um 3,9 % im Jahr 2009 und<br />

2010 ein geringer Anstieg um 1,9 % prognostiziert.<br />

Die deutsche Wirtschaft befinde sich im Frühjahr 2009 in<br />

der tiefsten Rezession seit der Gründung der Bundesrepublik.<br />

Als Folge der Zuspitzung der internationalen Finanzkrise<br />

im vergangenen Herbst habe sich der globale<br />

Abschwung dramatisch verschärft. Dadurch sei die weltweite<br />

Nachfrage nach Investitionsgütern eingebrochen,<br />

was die Exportindustrie extrem hart getroffen habe. Auf<br />

Basis der vorliegenden Indikatoren erwarten die Institute<br />

zwar, dass die Abwärtsdynamik fortan nachlässt, sie rechnen<br />

aber nicht mit einer Stabilisierung vor Mitte 2010. Mit<br />

der rückläufigen Konjunktur gehe ein beschleunigter Abbau<br />

der Beschäftigung einher.<br />

Im Jahresverlauf 2009 wird in der Volkswirtschaft insgesamt<br />

mit einem Verlust von mehr als 1 Mio. Arbeitsplätzen<br />

gerechnet. Spiegelbildlich wird die Arbeitslosigkeit steigen<br />

und im Herbst die Marke von 4 Mio. überschreiten. Zum<br />

Jahresende 2010 wird die Arbeitslosenzahl bei knapp<br />

5 Mio. Arbeitslosen erwartet. Die Arbeitslosenquote wird für<br />

2009 bei 8,6 % und in 2010 bei 10,8 % liegen.<br />

Mit dem Hinweis auf den Umfang der bereits bestehenden<br />

Stützungspakete und die davon ausgehende hohe<br />

Belastung der öffentlichen Haushalte raten die Institute von<br />

einem Konjunkturpaket III ab. Im Gutachten wird eine<br />

Schätzung zitiert, nach der die stützende Wirkung der Konjunkturprogramme<br />

auf die BIP-Entwicklung eher klein ausfällt.<br />

So sei aufgrund des Konjunkturpaketes II für dieses<br />

Jahr allenfalls eine um gut 0,5 Prozentpunkte und für 2010<br />

eine um 0,3 Prozentpunkte höhere Veränderungsrate des<br />

Bruttoinlandsprodukts zu erwarten.<br />

Die Bauinvestitionen sollen – nach einem auch witterungsbedingten<br />

Rückgang im ersten Quartal 2009 – wieder<br />

anziehen, weil die Investitionsprogramme der öffentlichen<br />

Hand mehr und mehr zum Tragen kommen. So erwarten die<br />

Institute die Bauinvestitionen nominal im ersten Halbjahr<br />

bei -4,9 % und im zweiten Halbjahr bereits wieder bei<br />

+0,1 % (jeweils gegenüber dem Vorjahr). In den einzelnen<br />

Bausparten erwarten die Institute folgende Entwicklung der<br />

realen Bauinvestitionen (jeweils gegenüber dem Vorjahr):<br />

im Wohnungsbau 2009 -3 % und 2010 +1,4 %;<br />

im Wirtschaftsbau 2009 -10 % und 2010 -3,3 %;<br />

im öffentlichen Bau 2009 +8,1 % und 2010 +15,7 %;<br />

die Bauinvestitionen insgesamt 2009 bei -3,9 % und<br />

+1,9 % 2010.<br />

Für den Wohnungsbau sehen die Institute eine deutliche<br />

Belastung durch die Entwicklung bei den Auftragseingängen.<br />

Diese liegen nominal per Februar 2009 um ca. 18 %<br />

unter dem Vorjahresvergleichszeitraum. Hinzu kommt die<br />

wachsende Verunsicherung der privaten Haushalte aus<br />

dem zunehmenden Arbeitsplatzrisiko. Positive Impulse<br />

4 Baufachblatt 3/2009<br />

sehen die Forscher in der weiter ausgeprägten Förderung<br />

der CO2-Gebäudesanierung, niedrigen Hypothekenzinsen<br />

und dem verstärkten Erwerb einer eigenen Immobilie als<br />

Altersvorsorge („Wohn-Riester“).<br />

Den Wirtschaftsbau sehen die Forscher im Strudel des<br />

gesamtwirtschaftlichen Abschwunges. Geplante Projekte<br />

würden angesichts konjunktureller Risiken nochmals auf<br />

den Prüfstand gestellt, verschoben oder gestrichen. Die<br />

Finanzierung von Großprojekten sei zudem stark erschwert.<br />

Erst gegen Ende 2010 werde der Wirtschaftsbau mit dem<br />

leichten Anstieg der Ausrüstungsinvestitionen wieder zulegen.<br />

Demgegenüber erwarten die Institute ein kräftiges<br />

Wachstum bei den öffentlichen Bauinvestitionen. Aus<br />

den Konjunkturprogrammen würden in diesem Jahr<br />

3,5 Mrd. € und im kommenden Jahr 12 Mrd. € angestoßen.<br />

Angesichts der noch recht günstigen Lage in der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

sei mit steigenden Preisen gerade im öffentlichen<br />

Bereich mit dem Anlaufen der Konjunkturprogramme zu<br />

rechnen. Die Programme würden schwerpunktmäßig im<br />

zweiten Halbjahr 2009 und zu Beginn 2010 wirksam.<br />

Schließlich müsse nach Auslaufen der Konjunkturprogramme<br />

angesichts der sich stark verschlechternden Finanzlage<br />

der Gemeinden mit fortan eingeengten Investitionsspielräumen<br />

der öffentlichen Auftraggeber gerechnet werden. ■<br />

Umsetzung der Konjunkturprogramme<br />

sehnlichst<br />

erwartet<br />

Die Geschäftslage wird<br />

von den Unternehmen im<br />

März 2009 wie im Vormonat<br />

überwiegend als eher<br />

unbefriedigend bewertet.<br />

Dabei sind die Meldungen<br />

für den öffentlichen Hochbau<br />

und den gewerblichen<br />

Nachfrage- und<br />

Produktions -<br />

entwicklung im<br />

Baugewerbe – Vom<br />

Frühling kaum<br />

Spuren<br />

KoBA<br />

Bau in den alten Ländern noch etwas schlechter ausgefallen<br />

als zum Februar. Auch im öffentlichen Hochbau der<br />

neuen Länder zeigt sich keine Besserung. Die Konjunkturmaßnahmen<br />

zur Verbesserung der Infrastruktur waren im<br />

März offensichtlich bundesweit noch nicht am Laufen. In<br />

den neuen Ländern wird eine leicht verbesserte Geschäftslage<br />

im Wohnungsbau und gewerblichen Bau signalisiert.<br />

Die Nachfrage hat sich im Wohnungsbau bundesweit<br />

leicht belebt, auch im Straßenbau und im sonstigen Tiefbau<br />

kommen nach den Wintermonaten wieder mehr Aufträge<br />

herein. Im gewerblichen Bau und öffentlichen Hochbau zeigen<br />

sich keine Belebungen zum Vormonat.<br />

Die Bautätigkeit hat gegenüber dem Vormonat noch<br />

nicht nachhaltig zugelegt. Positive Meldungen gibt es allenfalls<br />

aus den Tiefbaubereichen. Im Vorjahr war die Bautätigkeit<br />

im März deutlicher ausgeprägt.<br />

Die Auftragsbestände zeigen im Hochbau graduelle Verbesserungen<br />

in der Region West (Nordrhein-Westfalen,<br />

Hessen) mit 2,2 Monaten (Vormonat 2 Monate) und im<br />

Süden (Bayern, Baden-Württemberg, Saarland, Rheinland-<br />

Pfalz) mit 1,9 Monaten (Vormonat 1,8 Monate), wohingegen<br />

sie in der Region Nord (Niedersachsen, Schleswig-Holstein)<br />

von 1,6 Monaten auf 1,4 Monate wiederum gefallen sind. In


Aktuelles aus der <strong>Bauwirtschaft</strong> Aus den Verbänden<br />

den neuen Ländern zeigen sich die Werte bei 1,8 Monaten<br />

knapp unter dem Vormonat. Im Vorjahresvergleich liegen<br />

die Auftragsbestände im Hochbau in den neuen und alten<br />

Ländern, bis auf den Norden, jedoch nahezu auf identischem<br />

Niveau.<br />

Im Straßenbau und Tiefbau sind offensichtlich die Auftragspolster<br />

weitgehend aufgebraucht. Die Bestände sind<br />

hier deutlich rückläufig, namentlich die öffentlichen Auftraggeber<br />

also gefordert, Aufträge auszulösen. Die Auftragsbestände<br />

sind mit 1,8 Monaten in den alten und 1,3<br />

Monaten in den neuen Ländern so schwach wie im Vorjahr.<br />

Bei den Baupreisen zeigen sich weiter über alle Sparten<br />

bundesweit verstärkt Meldungen über verringerte Preise.<br />

Die niedrige Kapazitätsauslastung drückt auf die Preise.<br />

Die kurzfristigen Erwartungen für die nächsten drei<br />

Monate zur Geschäfts- und Auftragsentwicklung sind<br />

gegenüber dem Vormonat noch etwas verbessert, aber insgesamt<br />

sehr verhalten. Der Saldo aus positiven und negativen<br />

Meldungen wiegt sich auf. Das Gros der Meldungen<br />

zeigt sich unentschieden. Das wirtschaftliche Gesamtumfeld<br />

lässt weiter ein erhebliches Maß an Skepsis bestehen.<br />

Nach wie vor bestimmen Ersatzbeschaffungen das Bild<br />

bei der Investitionstätigkeit. ■<br />

2008 wurden in<br />

Baden-Württemberg<br />

27.600<br />

Wohnungen<br />

bezugsfertig<br />

Zahl der Fertigstellungen<br />

auf niedrigstem Niveau<br />

seit Bestehen des Landes<br />

Wie das Statistische Landesamt<br />

aufgrund der so<br />

eben abgeschlossenen<br />

Jahresauswertung der Fertigstellungsstatistikfeststellt,<br />

wurden im Jahr 2008<br />

insgesamt durch Neubau<br />

von Wohn- und Nichtwohn-<br />

gebäuden sowie im Zuge von Baumaßnahmen im Bestand<br />

knapp 27.600 Wohnungen neu bezugsfertig. Gegenüber<br />

dem Vorjahr lagen die Fertigstellungszahlen erneut um über<br />

17 % niedriger.<br />

Fast 24.800 dieser neu zum Erstbezug gebauten Wohnungen<br />

entstanden im Jahr 2008 im Wohnungsneubau<br />

(Wohn- und Nichtwohngebäude). Das waren rund 16 %<br />

weniger als im Jahr davor. Besonders deutlich fiel der Rückgang<br />

bei den Ein- und Zweifamilienhäusern aus. Im vergangenen<br />

Jahr nahm die Zahl der fertig gestellten Einfamilienhäuser<br />

gegenüber 2007 um circa 21 % auf gut 10.100 ab.<br />

Bei den Zweifamilienhäusern verzeichnete das Statistische<br />

Landesamt sogar einen Rückgang um 27 % auf rund 3.200<br />

Wohnungen. Knapp 10.600 neue Wohnungen entstanden<br />

im Jahr 2008 in Mehrfamilienhäusern. Mit einem Minus von<br />

9 % fiel das Defizit im Geschosswohnungsbau nicht ganz<br />

so deutlich aus, wie bei den Ein- und Zweifamilienhäusern.<br />

Des Weiteren wurden rund 220 Neubauwohnungen in<br />

Wohnheimen und gut 620 Wohnungen in neu errichteten<br />

Nichtwohngebäuden (Gebäude, die nicht überwiegend<br />

Wohnzwecken dienen) als bezugsfertig gemeldet. Auch die<br />

Fertigstellungszahlen für Baumaßnahmen im Bestand<br />

bewegten sich 2008 unter dem Vorjahresniveau (-7 %). Als<br />

Ergebnis von Umbauten, Ausbauten oder Erweiterungen<br />

bereits bestehender Wohn- und Nichtwohngebäude konn-<br />

ten circa 2.800 Wohnungen neu bezogen werden. Weitere<br />

Auswertungen ergaben, dass im vergangenen Jahr in<br />

Baden-Württemberg die niedrigste Fertigstellungszahl seit<br />

Bestehen des Landes erzielt wurde. Vor dem Hintergrund<br />

der immer weniger stark ansteigenden Zahl der Privathaushalte<br />

ist zu erwarten, dass der „Wohnungsneubedarf“ und<br />

in konsequenter Folge die Fertigstellungen weiter zurück<br />

gehen. ■<br />

Kampagne<br />

Meisterhaft des<br />

deutschen Bau -<br />

gewerbes: KonstanzerBauunternehmen<br />

WD Dittus<br />

qualifiziert sich als<br />

Vier-Sterne-Betrieb<br />

Verband der<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong><br />

<strong>Südbaden</strong> e.V.<br />

Im Rahmen der Kampagne<br />

Meisterhaft des deutschen<br />

Baugewerbes hat sich das<br />

Konstanzer Bauunternehmen<br />

WD Dittus durch<br />

besondere Fort- und Weiterbildungsleistungen<br />

über mehrere Jahre für die Vier-Sterne-Kategorie qualifiziert.<br />

Bernd Stephan, Präsident des Verbandes der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

<strong>Südbaden</strong>, überreichte dem Unternehmen die<br />

Urkunde am 3. April 2009 und gratulierte herzlich zu der neu<br />

erworbenen Qualifikation. „Der Erwerb des Vier-Sterne-Siegels<br />

bedeutet für ein Unternehmen eine hohe Auszeichnung,<br />

denn das Zeichen bescheinigt ein herausragendes<br />

betriebliches Leistungspotenzial“, erläuterte Stephan. Die<br />

Baufirma hatte sich bereits im Jahr 2005 als Drei-Sterne-<br />

Betrieb der Kampagne Meisterhaft qualifiziert.<br />

Bauherren können sich am Qualitätssiegel Meisterhaft<br />

orientieren<br />

Ins Leben gerufen wurde die Aktion „Meisterhaft“ als<br />

deutschlandweite Werbekampagne und Qualitätsoffensive<br />

Seniorchef Rainer A. Braun (2.v.l.) und die geschäftsführenden<br />

Gesellschafter Rainer M. Braun (2.v.r.) sowie Susanne<br />

Marquardt (l.) freuen sich über die Vier-Sterne-Urkunde, die<br />

ihnen Verbandspräsident Bernd Stephan überreichte.<br />

Baufachblatt 3/2009 5


Aus den Verbänden<br />

durch zahlreiche Landesverbände des deutschen Baugewerbes,<br />

darunter die Verbände der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>.<br />

Jeder Betrieb, der bei dieser Aktion mitmacht,<br />

bekommt ein entsprechendes Qualitätssiegel verliehen.<br />

Hieran können Bauherren noch leichter erkennen, dass sie<br />

es mit einem verlässlichen Meisterbetrieb zu tun haben, der<br />

qualitativ hervorragende Leistungen erbringt. Zur Erlangung<br />

des Qualitätssiegels müssen die beteiligten Firmen<br />

kontinuierlich ein spezielles Qualifizierungs- und Zertifizierungsverfahren<br />

durchlaufen.<br />

Insgesamt drei Qualitätsstufen werden Bauunternehmen<br />

jeweils unter bestimmten Eingangsvoraussetzungen angeboten:<br />

Die Drei-Sterne-Stufe wurde für diejenigen Betriebe<br />

konzipiert, die als Innungsmitglied einen Meistertitel oder<br />

eine vergleichbare Qualifikation haben und mit einem Vollhandwerk<br />

in die Handwerksrolle eingetragen sind. Diese<br />

Betriebe müssen sich einem regelmäßigen Qualifizierungsprozess<br />

stellen, der jährlich den Besuch von zwei Weiterbildungsveranstaltungen<br />

in den Bereichen Technik, Betriebswirtschaft<br />

oder Recht umfasst.<br />

Um sich für die nächst höhere Qualitätsstufe, die Vier-Sterne-Klasse,<br />

zu qualifizieren, müssen Unternehmen weitere<br />

zertifizierte Fortbildungen, nämlich Seminare in den Themengebieten<br />

Arbeitssicherheit / Personal, Unternehmensführung<br />

/ Recht, Marketing sowie Bautechnik absolvieren.<br />

Die Erlangung der höchsten Qualitätsstufe, der Fünf-<br />

Sterne-Klasse, setzt zusätzlich eine zertifizierte Qualifikation<br />

in den Bereichen Technik/Umwelt/Sicherheit und Unternehmensführung<br />

voraus. Für alle Qualitätsstufen gilt: Die<br />

Zertifizierung Bau - eine unabhängige Zertifizierungsstelle<br />

des deutschen Baugewerbes - überwacht die inhaltliche<br />

Ausgestaltung der Kampagne Meisterhaft sowie die Einhaltung<br />

der Qualifizierungsvoraussetzungen.<br />

Informationen zur Kampagne Meisterhaft sind bei der<br />

Verbandsgeschäftsstelle unter Tel. 0761/70302-60 oder -43<br />

sowie im Internet unter www.meisterhaftbauen.de abrufbar.<br />

■<br />

25 Jahre Herbert Hansmann<br />

Bauunternehmung GmbH in Haslach<br />

Am 1. April 2009 konnte die Herbert Hansmann Bauunternehmung<br />

GmbH in Haslach im Kinzigtal ihr 25-jähriges<br />

Bestehen feiern. Unter anderem wurden im Rahmen der<br />

Jubiläumsfeier vier Mitarbeiter für ihre 25-jährige Betriebszugehörigkeit<br />

geehrt.<br />

Firmenchef Herbert Hansmann gründete den Betrieb<br />

1984 mit acht Mitarbeitern. Zukunftsweisend war die im<br />

Jahr 1990 vorgenommene Umwandlung des Unternehmens<br />

in eine GmbH. 2005 erfolgte dann der Spatenstich für<br />

ein eigenes Firmengebäude, einem Verwaltungsgebäude<br />

mit Bauhof. Im Juni 2006 konnte das neue Bürogebäude<br />

bezogen werden, im Januar 2009 war der Bauhof fertig<br />

gestellt.<br />

Heute deckt die Baufirma ein breites Leistungsspektrum<br />

im Bereich Hochbau ab. Zum Arbeitsgebiet gehören der<br />

Wohnungsbau, der Gewerbebau sowie der öffentliche Bau.<br />

Seit dem Jahr 2000 ist die Firma auch als Generalunternehmer<br />

tätig und bietet auf Wunsch schlüsselfertige Bauleistungen<br />

mit Planung an.<br />

Derzeit beschäftigt die Bauunternehmung rund 40 Mitar-<br />

6 Baufachblatt 3/2009<br />

Gruppenfoto der Firmenbelegschaft beim Bauunternehmen<br />

Herbert Hansmann.<br />

beiter, die vorwiegend im eigenen Hause ausgebildet wurden.<br />

Insgesamt hat die Firma in den vergangenen 25 Jahren<br />

21 Lehrlinge ausgebildet. ■<br />

Verbandstag am<br />

25. April 2009 in<br />

Konstanz<br />

Auftragslage im badischenZimmererhandwerk<br />

bleibt relativ stabil<br />

Weiter günstige Situation<br />

im Bereich Modernisierung/Sanierung<br />

Die Auftragslage im badischen Zimmererhandwerk bleibt<br />

im Frühjahr 2009 trotz der Wirtschaftskrise relativ stabil.<br />

„Eine wichtige konjunkturelle Stütze für das Zimmerer- und<br />

Holzbaugewerbe stellt der Bereich Modernisierung und<br />

Sanierung dar – hier verzeichnen wir eine steigende Nachfrage<br />

seitens der Bauherren“, erklärte Verbandspräsident<br />

Rolf Kuri anlässlich des Verbandstages des Verbandes<br />

Holzbau Baden am 25. April<br />

2009 in Konstanz.<br />

Ungünstiger ist die Situation<br />

im Neubaubereich. Wie<br />

eine Erhebung von Holzbau<br />

Baden unter seinen Mitgliedsbetrieben<br />

im März<br />

2009 ergab, bezeichnet im<br />

Wohnungsbau nach wie vor<br />

eine deutliche Mehrzahl der<br />

Firmen die Auftragsbestände<br />

als zu klein. Dies spiegelt<br />

sich in der Zahl der Baugenehmigungen<br />

im Woh-<br />

nungsbau, die in <strong>Südbaden</strong><br />

im vierten Quartal 2008 um<br />

12 % zurückgegangen sind,<br />

nach einem Anstieg um<br />

19 % im ersten, um 6 % im<br />

zweiten und um 5 % dritten<br />

Holzbau<br />

Baden e.V.<br />

Präsident Rolf Kuri wies in<br />

seiner Begrüßungsansprache<br />

auf die Marktchancen im<br />

Bereich Modernisierung und<br />

Sanierung hin.


Quartal 2008. Eine Abschwächung der Auftragsbestände<br />

melden die Firmen im Wirtschaftsbau, während sich die<br />

Lage im öffentlichen Hochbau kaum verändert hat.<br />

Zu kämpfen haben die Firmen weiterhin mit der schlechten<br />

Zahlungsmoral der Auftraggeber. Gut ein Drittel der<br />

Betriebe klagt über Auftragsstornierungen.<br />

Energetische Modernisierung birgt erhebliches<br />

Marktpotenzial<br />

Angesichts stagnierender oder rückläufiger Investitionen<br />

im Neubau bedeutet die gute Auslastung beim Bauen im<br />

Bestand einen Lichtblick für das Zimmererhandwerk. In der<br />

Sanierung und Modernisierung – so das Ergebnis der Konjunkturumfrage<br />

- melden 90 % der Unternehmen verhältnismäßig<br />

große oder ausreichende Auftragsbestände. „Vor<br />

allem die energetische Aufrüstung von Gebäuden birgt ein<br />

erhebliches Marktpotenzial“, erläuterte Kuri. „Vor dem Hintergrund<br />

langfristig weiter steigender Energiepreise erkennen<br />

immer mehr Hausbesitzer den finanziellen Vorteil, den<br />

ihnen eine verbesserte Gebäudedämmung und damit verbunden<br />

ein deutlich reduzierter Energieverbrauch bringt.“<br />

Einen Anreiz für die energetische Gebäudemodernisierung<br />

bieten auch die umfangreichen öffentlichen Förderprogramme.<br />

Verbandsdirektor Michael Hafner ging im Rahmen des<br />

Geschäftsberichts auf die Entwicklungen sowie die Verbandstätigkeit<br />

in der Wirtschafts-, Sozial- und Tarifpolitik<br />

ein. Mit Blick auf die umfangreichen Konjunkturpakete der<br />

Bundesregierung wies Hafner darauf hin, dass ab der Jahresmitte<br />

in erheblichem Umfang mit zusätzlichen öffentlichen<br />

Bauaufträgen zu rechnen sei.<br />

Ergänzend stellten die Verbandsmitarbeiter Gregor Gierden,<br />

Cornelia Rupp, Torsten Spiering, Eric Zimmermann,<br />

Steffen Reuter, Norbert Kuri und Manuela Schwörer die Verbandsarbeit<br />

in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Recht,<br />

Rechtsdienstleistungen, Technik, Aus- und Weiterbildung,<br />

Betriebswirtschaft und Nachwuchsmarketing vor. Die Zahl<br />

der Auszubildenden im südbadischen Zimmererhandwerk<br />

ist im Vergleich zum Vorjahr um 3 % auf 539 zurückgegangen.<br />

Wegen der wichtigen Bedeutung der Nachwuchssicherung<br />

für das Zimmererhandwerk sowie für die <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

insgesamt wird das Berufsförderungswerk der<br />

Südbadischen <strong>Bauwirtschaft</strong> seine vielfältigen Aktivitäten<br />

des Nachwuchsmarketings fortsetzen.<br />

Regularien<br />

Der Geschäftsbericht und der Jahresabschluss für das<br />

Jahr 2008 sowie der Voranschlag für 2009 wurden von der<br />

Mitgliederversammlung einstimmig angenommen. Nach<br />

Vorlage der Prüfergebnisse der Rechnungsprüfer, die keinerlei<br />

Beanstandungen ergeben hatten, wurde Präsidium<br />

und Geschäftsführung Entlastung erteilt. Als Rechnungsprüfer<br />

wurden Zimmermeister Andreas Kratzer und Zimmermeister<br />

Wolfgang Seitz, stellvertretend Zimmermeister<br />

Armin Hasler und Zimmermeister Rainer Hoch wiedergewählt.<br />

Festvortrag<br />

Auf die positiven Entwicklungschancen des Bauens mit<br />

Holz wies im Rahmen des Festvortrags der Schweizer Bau-<br />

Ingenieur und Holzbau-Experte Hermann Blumer hin. In seinem<br />

Vortrag zum Thema „Innovationen mit Holz im 21.<br />

Jahrhundert“ nannte Blumer den Klimawandel, die Roh-<br />

stoffknappheit sowie das<br />

steigende ökologische<br />

Bewusstsein als Faktoren,<br />

die auch in der Entwicklung<br />

des Bauens, der Baustoffe<br />

sowie der Bautechnik eine<br />

entscheidende Rolle spielen<br />

werden. Der Holzbau mit<br />

seinem enormen Entwicklungspotenzial<br />

werde sich<br />

ein zunehmendes Einsatzgebiet<br />

z.B. beim Bau von<br />

Hochhäusern, Plusenergiehäusern,mehrgeschossigen<br />

Gewerbebauten und<br />

Zweckbauten erobern.<br />

Aus den Verbänden<br />

Dipl.-Ing. Hermann Blumer<br />

zeigte in seinem Festvortrag<br />

das enorme Entwicklungspotenzial<br />

des Holzbaus auf.<br />

Ehrung<br />

Für seine hervorragenden Ergebnisse bei den praktischen<br />

Leistungswettbewerben der Handwerksjugend wurde Stefan<br />

Kienzler aus Triberg, Kammersieger 2008 der Handwerkskammer<br />

Konstanz, geehrt. Seine Ausbildung hat<br />

Kienzler bei der Firma Holzbau Göppert in Furtwangen<br />

absolviert.<br />

Präsident Rolf Kuri und Verbandsdirektor Michael Hafner<br />

ehrten Stefan Kienzler aus Triberg für seine hervorragenden<br />

Ergebnisse beim Leistungswettbewerb der Handwerksjugend.<br />

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Baufachblatt 3/2009 7


Aus den Verbänden<br />

Rahmenprogramm<br />

Abgerundet wurde der Verbandstag am Vormittag durch<br />

eine Seminarveranstaltung für mitarbeitende Lebenspartnerinnen<br />

bzw. Büromitarbeiterinnen zum Thema „Aus Interessenten<br />

Kunden machen – Gute Auftragslage durch<br />

gekonnte Präsentation“. Referentin war Ursula Kraemer<br />

M.A. von Navigo-Coaching aus Friedrichshafen. Als weitere<br />

Begleitveranstaltung fand zeitgleich im Archäologischen<br />

Landesmuseum eine alemannische Modenschau mit einer<br />

Zeitreise in die Bekleidungswelt der Römer und Alemannen<br />

statt. Am Nachmittag stand unter dem Motto „Gegenwart<br />

der Vergangenheit“ eine Führung durch die Konstanzer Altstadt<br />

auf dem Programm. Den abschließenden Höhepunkt<br />

des Verbandstages bildete der Gesellschaftsabend, der<br />

durch Showeinlagen der orientalischen Tänzerin Mirjam<br />

bereichert wurde und bis in die frühen Morgenstunden ausgiebig<br />

Gelegenheit zu Tanz und Unterhaltung bot. ■<br />

50 Jahre Holzbau Anselm<br />

in Neuried-Altenheim<br />

Am 21. und 22. März 2009 beging das Familienunternehmen<br />

Holzbau Anselm in Neuried-Altenheim sein 50-jähriges<br />

Firmenjubiläum.<br />

Gegründet wurde die Firma 1959 von Zimmermeister<br />

Fritz Anselm mit seiner Frau Hildegard. In den folgenden 50<br />

Jahren stellte das Unternehmen in solider Zimmermannskunst<br />

zahlreiche Bauten fertig. Hierzu gehören Wohnhäuser,<br />

Kindergärten, Gemeindehallen, Industrie- und Gewerbebauten<br />

sowie landwirtschaftliche Gebäude. Höhepunkte<br />

der Bautätigkeit stellten die Sanierung der Kirche Altenheim,<br />

der Bau der Eissporthalle am Flugplatz Lahr sowie<br />

der Piratenbahn im Europapark dar.<br />

Im Jahr 2002 übernahm Jürgen Anselm, Sohn des Firmengründers,<br />

den Betrieb. Drei Jahre später erweiterte er das<br />

Unternehmen um eine 1300 Quadratmeter große Holzlagerund<br />

Abbundhalle. Seit dem Jahr 2005 ist der Holzbaubetrieb<br />

verstärkt grenzüberschreitend in Frankreich tätig.<br />

Großer Wert wird bei Firma Holzbau Anselm auf die Ausbildung<br />

des Berufsnachwuchses sowie auf kontinuierliche<br />

Weiterbildung gelegt. Insgesamt wurden in den vergangenen<br />

50 Jahren im Familienunternehmen 24 Zimmererlehrlinge<br />

ausgebildet.<br />

Die Belegschaft der Firma Holzbau Anselm vor der Abbundhalle:<br />

Das Foto zeigt von rechts nach links Seniorchef Fritz<br />

Anselm, seine Frau Hildegard Anselm, Betriebsinhaber Jürgen<br />

Anselm und die Mitarbeiter. ■<br />

8 Baufachblatt 3/2009<br />

Lehrgang „Bauspezifische<br />

Kenntnisse für kaufmännische<br />

Auszubildende“<br />

erfolgreich abgeschlossen<br />

Von kaufmännischen Auszubildenden in<br />

Baubetrieben wird sehr viel Sachkunde erwartet, die im<br />

üblichen Schulbetrieb nicht vermittelt werden kann. Ein<br />

Lehrgang des Berufsförderungswerks für diese Zielgruppe<br />

stieß im Ausbildungszentrum Bühl auf große Nachfrage.<br />

Baufachleute vermittelten vom 6. bis 9. April 2009 umfangreiches<br />

Fachwissen. Behandelt wurden z.B. die Themen<br />

Baustoffkunde Beton, Holzbau, Massivbau, Tiefbau, Schalungsbau,<br />

Ausbau, Trockenbau, Dämmstoffe, Fliesen, Einkauf<br />

von Material und Leistung, Berichtswesen, Massenermittlung,<br />

Aufmaß, Abrechnung, Angebotskalkulation,<br />

Auftragsabwicklung, VOB, Baurecht, Arbeitsrecht, bauspezifische<br />

Lohnabrechung, ARGEN, Kooperationen.<br />

Die Teilnehmer durften in den Werkhallen auch „handfest<br />

zupacken“ und konnten damit das theoretische Wissen um<br />

die Kenntnisse über Material und Verarbeitung erweitern.<br />

Eine Exkursion führte zu zwei Baustellen und zum Betonwerk<br />

Regenold. Mit einer Lernerfolgskontrolle schloss das<br />

4-tägige Seminar ab. Das Urteil der Teilnehmer war überaus<br />

positiv. Im Tagesgeschäft werden diese Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in ihren Betrieben künftig mit ihren neu<br />

erworbenen bauspezifischen Fachkenntnissen zu mehr<br />

selbständigem Arbeiten motiviert und befähigt sein. ■<br />

Girls’ Day<br />

Zum neunten Mal hat am 23. April 2009 der<br />

Girls’ Day – der Mädchenzukunftstag –<br />

stattgefunden. Deutschlandweit haben<br />

mehr als 127.000 Mädchen und junge<br />

Weiterbildung<br />

Die Lehrgangsteilnehmer erwarben im Ausbildungszentrum<br />

Bühl umfassende bauspezifische Kenntnisse in Theorie und<br />

Praxis.<br />

Nachwuchsmarketing<br />

Frauen in über 9.100 Unternehmen und Institutionen einen<br />

Tag lang die Welt der Technikberufe erkundet.<br />

Das Bauunternehmen Karl Burger in Waldkirch und die<br />

Ausbildungszentren Bühl, Donaueschingen und Waldshut<br />

haben ihren Teil zum Gelingen dieses Tages beigetragen.<br />

Insgesamt haben 35 Mädchen die Bauberufe kennen<br />

gelernt. Unter anderem konnten sie kleine technische Auf-


Unter der sachkundigen Anleitung von Werkleiter Hermann<br />

Grimm lernten die Mädchen, wie Beton hergestellt und verarbeitet<br />

wird.<br />

gaben aus den Bereichen Mauern oder Verputzen lösen. Im<br />

Betonwerk des Waldkircher Bauunternehmens Karl Burger<br />

wurde unter sachkundiger Anleitung eine Schalung erstellt,<br />

gemeinsam Beton angemischt und schließlich betoniert.<br />

Ziel des Girls’ Day ist es, Mädchen berufliche Perspektiven<br />

jenseits der für Frauen üblichen Arbeitsbereiche zu<br />

geben. ■<br />

Tag der Berufsbildung IHK Karlsruhe<br />

Am 12. März 2009 hat das Berufsförderungswerk der Südbadischen<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> den Tag der Berufsbildung im<br />

IHK-Haus der Wirtschaft in Karlsruhe genutzt, um die Bauberufe<br />

vorzustellen. Die Besucher konnten bei den Berufen<br />

des Straßenbauers, Zimmerers und Fliesen-, Platten- und<br />

Mosaiklegers ihr handwerkliches Geschick testen.<br />

Koordination und Schnelligkeit waren beim Hausbau-<br />

Wettbewerb gefragt. Ein Team von Schülern durfte ein Haus<br />

auf Zeit zusammenbauen, um sich danach mit ihrer Bestzeit<br />

auf einer Hausbau-Rangliste vermerken zu lassen.<br />

Straßenbauer-Auszubildende leiteten die Schüler beim<br />

Pflastern an. ■<br />

Aus den Verbänden<br />

Interessierte Jugendliche beim<br />

Berufsorientierungstag in Stockach<br />

Die Baugewerbe-Innung Konstanz und die Zimmerer-Innung<br />

Konstanz haben wiederum zusammen mit dem Berufsförderungswerk<br />

der Südbadischen <strong>Bauwirtschaft</strong> am Berufsorientierungstag<br />

im Berufschulzentrum in Stockach teilgenommen.<br />

Neben Informationen zur Ausbildung und den<br />

Aufstiegschancen konnten die Schüler und Schülerinnen ihr<br />

räumliches Vorstellungsvermögen testen und beim Mauerstein-Quiz<br />

Fruchtgummi in Form von Werkzeug gewinnen.<br />

Zwei Auszubildende, ein Maurer- und ein Zimmererlehrling,<br />

standen für Fragen zur Ausbildung zur Verfügung.<br />

Maurer- und Zimmererlehrlinge berichteten von ihrer Ausbildung.<br />

■<br />

Jobs for Future – Große Ausbildungs -<br />

messe in Villingen Schwenningen<br />

Das Ausbildungszentrum Bau Donaueschingen hat sich<br />

dieses Jahr erneut auf der Messe Jobs for Future vom 26.<br />

bis 28. März 2009 präsentiert. Im Rahmen einer ca. 60 m²<br />

großen lebenden Werkstatt zeigten Auszubildende des<br />

Zimmerer-, Maurer- sowie Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerks<br />

ihr handwerkliches Können. Die Besucher<br />

waren eingeladen, ihr handwerkliches Geschick zu testen.<br />

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Baufachblatt 3/2009 9


Aus den Verbänden<br />

Die Besucher wurden bei der Herstellung von Holz-Eierbechern<br />

von Auszubildenden des Zimmererhandwerks unterstützt.<br />

So konnten Eierbecher – für das bevorstehende Osterfest -<br />

erstellt werden, oder man setzte seinen persönlichen Stein<br />

in der Besuchermauer. Die Fliesen-, Platten- und Mosaikleger<br />

bewiesen ihr Können an einem kleinteiligen Mosaik in<br />

Form eines Fischs. Hier konnten auch die Besucher eine<br />

„Schuppe“ einkleben. ■<br />

Ausbildungsbörse an der<br />

Montfort-Realschule in Zell im Wiesental<br />

Informationen zu allen Bauberufen erhielten Schülerinnen<br />

und Schüler sowie deren Eltern auf der Ausbildungsbörse<br />

am 21. März an der Montfort-Realschule in Zell im Wiesental.<br />

Carmen Kiefer, Projektmitarbeiterin des Nachwuchsmarketings,<br />

stand Rede und Antwort zu Fragen über die<br />

Anforderungen, die Ausbildung und Aufstiegschancen in<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong>. ■<br />

Bauberufe auf der Berufsinfomesse an<br />

der Realschule in Oberkirch<br />

Gemeinsam mit der Rendler Bauzentrum GmbH hat das<br />

Berufsförderungswerk der Südbadischen <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

auf der Berufsinfomesse am 28. März 2009 an der Realschule<br />

in Oberkirch ausgestellt. Ob Maurer, Zimmer oder<br />

Isolierer – die Besucher konnten sich umfassend über alle<br />

Bauberufe informieren. ■<br />

Abenteuerbaustellen in der<br />

Hauptschule Waldkirch-Kollnau<br />

Am 19. März 2009 haben Schülerinnen und Schüler der<br />

Hauptschule in Waldkirch-Kollnau einen Einblick in die<br />

Arbeit von Maurern sowie Beton- und Stahlbetonbauern<br />

bekommen. Dipl.-Ing. Christof Burger, Geschäftsführer des<br />

Bauunternehmen Karl Burger in Waldkirch, berichtete<br />

anhand einer Dia-Show von abenteuerlichen Baustellen<br />

seines Unternehmens. Mit Schilderungen der Sicherung<br />

von alten Bergstollen durch Verfüllen mit Beton oder des<br />

Baus eines Wasserkraftwerks an bzw. in der Dreisam in<br />

10 Baufachblatt 3/2009<br />

Freiburg konnte er die volle Aufmerksamkeit der Jugendlichen<br />

gewinnen.<br />

Einen Überblick über alle Bauberufe, die Ausbildung und<br />

die Karrierechancen bekamen die Jugendlichen von Carmen<br />

Kiefer, Projektmitarbeiterin des Nachwuchsmarketings.<br />

■<br />

Estrichlegermeister Bertram<br />

Abert feiert 60. Geburtstag<br />

Personen<br />

Estrichlegermeister Bertram Abert aus Au<br />

am Rhein vollendete am 14. April 2009<br />

sein 60. Lebensjahr. Der Jubilar ist seit<br />

1998 Beiratsmitglied des Verbandes<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>.<br />

Darüber hinaus engagiert<br />

er sich seit 1986 als Leiter der<br />

Fachgruppe Estrich und Belag<br />

des Verbandes. Zusätzlich setzt<br />

er sich auf Bundesebene für das<br />

Estrichlegerhandwerk ein. So<br />

wurde er im Jahr 2000 zum zweiten<br />

stellvertretenden Vorsitzenden<br />

der Bundesfachschule Estrich<br />

und Belag gewählt. Seit<br />

2006 ist er Vorsitzender der Bundesfachgruppe<br />

Estrich und Belag im Zentralverband des<br />

Deutschen Baugewerbes. ■<br />

Zimmermeister Roland Wunsch<br />

neuer Obermeister der Zimmerer-Innung<br />

Rastatt / Baden-Baden / Bühl<br />

Zimmermeister Gerhard Mörmann zum Ehrenobermeister<br />

ernannt<br />

Die Mitgliederversammlung der Zimmerer-Innung<br />

Rastatt/Baden-Baden/Bühl hat am 27. März 2009 Zimmermeister<br />

Roland Wunsch aus Baden-Baden zum Obermeister<br />

und Zimmermeisterin Nadine Jülg-Schenkel aus<br />

Baden-Baden zur stellvertretenden Obermeisterin gewählt.<br />

Zimmermeister Gerhard Mörmann , der sich 19 Jahre lang<br />

als Obermeister engagiert hatte, wurde für seine besonderen<br />

Verdienste zum Ehrenobermeister ernannt. Darüber hinaus<br />

erhielt er die große Ehrenurkunde der Handwerkskammer<br />

Karlsruhe. ■<br />

Bau-Ingenieur Christian Carlo Nachruf<br />

Pontiggia aus Winden ist am<br />

28. April 2009 im Alter von 72 Jah -<br />

ren verstorben. Christian Carlo Pontiggia<br />

war langjähriges Mitglied des<br />

Verbandes der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong><br />

und der Baugewerks-Innung Emmendingen.<br />

Wir werden dem Verstorbenen ein ehrendes Andenken<br />

bewahren.


Termine<br />

Buchtipp<br />

Verbandstage 2009<br />

Die Verbandstage 2009 finden an<br />

folgenden Terminen statt:<br />

Regionalversammlung und Delegiertenversammlung<br />

des Verbandes <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

Baden-Württemberg e.V. am<br />

26. Juni 2009 in Iffezheim.<br />

Mitgliederversammlung des Fachverbandes Ausbau<br />

und Fassade Baden e.V. am 16. Mai 2009 in<br />

Schluchsee. ■<br />

Johann Kuffer / Axel Wirth (Hrsg.)<br />

Handbuch des Fachanwalts Bau- und<br />

Architektenrecht<br />

Im Handbuch werden alle Bereiche des Baurechts<br />

mit allen Querverbindungen behandelt. Besonders<br />

ausführlich sind die Bereiche Vertragsschluss mit<br />

AGB-Recht, Vertragsausführung und Vertragsbeendigung,<br />

Vergaberecht, Vergütungsfragen, Sicherheiten,<br />

Vertragsstrafen, das Architektenrecht sowie das Prozess- und das<br />

öffentliche Recht erläutert.<br />

2., erweiterte Auflage, 2008, 2142 Seiten, gebunden, 119,– €<br />

Luchterhand<br />

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Aus den Verbänden<br />

Bauferien 2009<br />

Die unserem Verband angehörenden Bauinnungen haben<br />

die Bauferien für das Jahr 2009 wie folgt festgelegt:<br />

Innungen Achern, Bühl, Emmendingen, Freiburg-Müllheim-Lörrach,<br />

Kehl, Konstanz, Lahr, Neu stadt, Offenburg,<br />

Rastatt / Baden-Baden, Schwarzwald-Baar, Waldshut und<br />

Wolfach:<br />

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Baufachblatt 3/2009 11


Betriebswirtschaft,<br />

Recht, EDV<br />

und<br />

Steuern<br />

3<br />

Wirtschaftsrecht<br />

Senkung des SRF-Satzes auf 2,25 % mit Wirkung<br />

vom 8. April 2009 1<br />

Vertragsänderung: (Wann) kann der Auftragnehmer<br />

die Leistung wegen fehlender Einigung über<br />

Nachtragspreise verweigern? 1<br />

Duldungsvollmacht trotz entgegenstehender Vertragsklausel<br />

(§§ 164 ff. BGB) 2<br />

Hemmung und Neubeginn der Verjährungsfrist für<br />

Mängel durch Mängelbeseitigung beim VOB-Vertrag 3<br />

2009<br />

Steuern<br />

Steuerbonus für Handwerkerleistungen 3<br />

KfW-Förderung: Unternehmensfinanzierung 3<br />

Verschärfung bei der Betriebsprüfung 4<br />

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Fachbeilage Betriebswirtschaft, Recht, EDV<br />

und Steuern<br />

Das Baufachblatt ist das offizielle Organ der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> und gemeinsames<br />

Rundschreiben des Verbandes der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> e.V., von Holzbau Baden e.V. und<br />

des Fachverbandes Ausbau und Fassade Baden e.V.<br />

Herausgeber und Verlag: Service-GmbH der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>, Holbeinstraße 16,<br />

79100 Freiburg, Telefon (07 61) 7 03 02 - 0, Telefax (07 61) 7 03 02 - 30, E-Mail: service@<br />

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Die Europäische Zentralbank<br />

hat am 2. April 2009<br />

u. a. beschlossen, den<br />

Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität<br />

mit<br />

Wirkung vom 8. April 2009<br />

auf 2,25 % zu senken.<br />

Für Verträge auf der<br />

Basis der VOB/B (Fassung<br />

2000) bedeutet dies, dass<br />

ab diesem Zeitpunkt gem.<br />

§ 16 Nr. 5 Abs. 3 S. 2<br />

Wirtschaftsrecht<br />

VOB/B (Fassung 2000) Verzugszinsen ohne Nachweis i. H.<br />

v. 7,25 % (5 % über dem SRF-Satz) geltend gemacht werden<br />

können.<br />

Für die Geltendmachung eines höheren Verzugsschadens<br />

bedarf es gem. § 16 Nr. 5 Abs. 3 S. 2 letzter Halbsatz<br />

VOB/B (Fassung 2000) eines gesonderten Nachweises.<br />

Urteil des Bundesgerichtshofs<br />

(BGH) vom<br />

13.03.2008 - Az.: VII ZR<br />

194/06<br />

Nach § 8 Nr. 3 VOB/B kann<br />

der Auftraggeber dem Bauvertrag<br />

kündigen und<br />

Schadensersatz verlangen,<br />

wenn der Auftragnehmer in<br />

Leistungsverzug gerät. Ein<br />

Verzug des Auftragnehmers<br />

ist allerdings dann<br />

Senkung des SRF-<br />

Satzes auf 2,25 %<br />

mit Wirkung vom<br />

8. April 2009<br />

Vertragsänderung:<br />

(Wann) kann der<br />

Auftragnehmer die<br />

Leistung wegen<br />

fehlender Einigung<br />

über Nachtragspreise<br />

verweigern?<br />

ausgeschlossen, wenn ihm ein Leistungsverweigerungsrecht<br />

zusteht.<br />

Fall:<br />

Im Rahmen der Vertragsdurchführung ordnet der Auftraggeber<br />

eine Leistung an, bei der es sich nach richtiger Auffassung<br />

des Auftragnehmers um eine geänderte Leistung<br />

handelt. Der Auftragnehmer schickt daher dem Auftraggeber<br />

vor Ausführung ein nach den Grundsätzen des § 2 Nr. 5<br />

VOB/B (Vertragsänderung) aufbereitetes Nachtragsangebot.<br />

Der Auftraggeber ist der Meinung, dass keine geänderte<br />

Leistung vorliegt und verweigert eine Anpassung der<br />

Vergütung. Weil der Auftragnehmer nun seinerseits die Lei-<br />


stungsausführung verweigert, kündigt der Auftraggeber<br />

den Bauvertrag nach §§ 5 Nr. 4, 8 Nr. 3 VOB/B und verlangt<br />

Schadensersatz für die durch Einschaltung eines Ersatzunternehmers<br />

entstehenden Mehrkosten.<br />

Zu Recht?<br />

Der BGH hat diese Frage mit Urteil vom 13.03.2008 –<br />

Az.: Vll ZR 194/09 – verneint.<br />

Zwar hat der Auftraggeber nach § 1 Nr. 3 VOB/B das<br />

Recht, eine Leistungsänderung anzuordnen. Auch ist richtig,<br />

dass nach § 2 Nr. 5 Ietzter Satz VOB/B die Preisvereinbarung<br />

vor Ausführung getroffen werden soll, also nicht<br />

getroffen werden muss. Lehnt jedoch der Auftraggeber die<br />

Bezahlung einer berechtigten und gemäß § 2 Nr. 5 VOB/B<br />

angepassten Vergütung vom vorneherein ab, ist der Auftragnehmer<br />

berechtigt, die geänderte Leistung zu verweigern.<br />

Eine Ausnahme vom diesem Grundsatz ist nur zu<br />

machen, ,,wenn die neue Vergütung von der ursprünglichen<br />

vereinbarten Vergütung nur unerheblich abweicht“. Weil<br />

somit dem Auftragnehmer zum Zeitpunkt der Kündigung<br />

ein Leistungsrecht zustand, war er nicht im Verzug und der<br />

Auftraggeber zur Kündigung nach § 8 Nr. 3 VOB/B nicht<br />

berechtigt.<br />

Hinweis für die Praxis:<br />

Die Kündigung ist somit hier als „freie Kündigung“ zu<br />

behandeln mit der Folge, dass der Auftragnehmer die für<br />

den Bauvertrag vereinbarte Vergütung abzüglich seiner<br />

Ersparnisse verlangen kann (§8 Nr. 41 Abs. 2 VOB/B).<br />

Schwieriger ist der Fall, wenn der Auftraggeber eine Vergütungsvereinbarung<br />

für die Vertragsänderung zwar nicht<br />

ablehnt, sondern den Auftragnehmer auf einen Zeitpunkt<br />

nach Durchführung des Nachtrages vertröstet. Nach<br />

einem Urteil des OLG Brandenburg vom 19.10.2005 –<br />

Az.: 4 U 151/04 – hat hier der Auftragnehmer nur dann ein<br />

Leistungsverweigerungsrecht, „wenn der Auftraggeber<br />

dem berechtigten Verlangen des Auftragnehmers auf<br />

Anpassung der Vergütung ganz eindeutig und grundlos<br />

und wiederholt ausweicht oder zweifelsfrei sachfremde<br />

Erwägungen anführt, um der rechtlichem Vereinbarung zu<br />

entgehen“. Der BGH hat sich allerdings zu diesem Fall<br />

noch nicht abschließend geäußert. ■<br />

Duldungsvollmacht<br />

trotz entgegen -<br />

stehender<br />

Vertragsklausel<br />

(§§ 164 ff BGB)<br />

OLG Jena, Urteil vom<br />

09.10.2007, Az.: 5 U 684/06<br />

(Nichtzulassungsbeschwerde<br />

zurückgewiesen BGH,<br />

Beschluss vom 19.06.2008<br />

– VII ZR 193/07<br />

Liegen die Voraussetzungen<br />

einer Duldungsvollmacht<br />

vor, kann eine als<br />

Bauleiter bezeichnete Person<br />

für ein Unternehmen<br />

rechtswirksam Verpflich-<br />

tungen begründen unbeschadet einer entgegenstehenden<br />

schriftlichen Vertragsklausel.<br />

Das OLG Jena hatte über einen zwischen den Parteien<br />

strittigen Nachtrag wegen Baubehinderung zu entscheiden.<br />

lm Wesentlichen stritten die Parteien darüber, ob der<br />

bauseits eingesetzte Bauleiter den Auftraggeber wirksam<br />

Wirtschaftsrecht<br />

vertreten konnte. Der Auftragnehmer übersandte eine<br />

Mehrkostenanzeige, welche vom Bauleiter abgezeichnet<br />

und bestätigt wurde. Der Auftraggeber beruft sich auf eine<br />

Vertragsklausel in den Allgemeinen Auftragsbedingungen<br />

für Nachunternehmer, die die Vertretungsmacht für den<br />

Bauleiter ausschließt. Danach sollen zusätzliche Leistungen<br />

nur dann zu vergüten sein, wenn sie vom Geschäftsführer<br />

veranlasst werden. Im Übrigen focht der Auftraggeber<br />

die Nachtragsvereinbarung an; ohne Erfolg.<br />

Das OLG Jena führt aus, dass sich der Auftraggeber trotz<br />

entgegenstehender Vertragsbedingungen nach Rechtsscheingrundsätzen,<br />

hier einer Duldungsvollmacht, das<br />

Handeln seines Bauleiters bei der Vereinbarung über die<br />

streitgegenständlichen Mehrkosten zurechnen Iassen<br />

müsse. Diese Duldungsvollmacht setze voraus, dass der<br />

Vertretene wisse und dulde, dass ein Vertreter ohne Vertretungsmacht<br />

für ihn auftrete. Nachdem der Geschäftsführer<br />

des Auftraggebers weder den Hauptauftrag noch die weitere<br />

Korrespondenz unterzeichnet und geführt habe, stattdessen<br />

aber der Bauleiter, der auch den Hauptauftrag mit<br />

dem Kalkulator gegengezeichnet habe, war das OLG der<br />

Auffassung, dass der Auftraggeber damit zu verstehen<br />

gegeben habe, dass den tatsächlich handelnden Personen,<br />

insbesondere dem Bauleiter, eine besondere Stellung<br />

innerhalb des Betriebes zukomme. Es wäre dann nach<br />

Ansicht des Senats an dem Auftraggeber gelegen, etwaigen<br />

Vorbehalten durch innerbetriebliche Maßnahmen entgegen<br />

zu wirken und hierüber den Geschäftsgegner zu<br />

informieren.<br />

Das OLG Jena erachtete den Auftragnehmer auch als<br />

gutgläubig. Die Gutgläubigkeit würde im Rahmen einer Duldungsvollmacht<br />

erst dann entfallen, wenn der Auftragnehmer<br />

gewusst hätte oder hätte wissen müssen, dass der<br />

Auftraggeber ein Vertreten durch den Bauleiter nicht dulde.<br />

Das sei aber gerade aufgrund der oben dargestellten<br />

Umstände nicht der Fall. Soweit sich der Auftraggeber noch<br />

auf eine Anfechtung wegen arglistiger Täuschung bzw.<br />

Ausnutzung einer Zwangslage berief, erteilte das OLG Jena<br />

diesem ebenfalls eine Absage. Es führte aus, dass selbst<br />

ein krasses Missverhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung<br />

nicht automatisch die subjektiven Voraussetzungen<br />

für den Tatbestand des Wuchers vermuten Iasse, da es<br />

sich bei dem Auftraggeber um einen Kaufmann handele<br />

(BGH NJW 2003, 2230). Insbesondere sei der Auftraggeber<br />

ein Unternehmen mit Fachkenntnis, so dass ein Ausnutzen<br />

von Unerfahrenheit nicht erkennbar sei. ■<br />

Wichtig!<br />

An unsere Mitgliedsbetriebe<br />

Bitte teilen Sie uns jede Änderung Ihres Firmen -<br />

namens, Ihrer Adresse, Ihrer Telefon- bzw. Fax -<br />

nummer sowie Ihrer E-Mail-Adresse mit.<br />

Nur so können Sie sicher sein, dass unsere Informa -<br />

tionen Sie pünktlich und rechtzeitig erreichen.<br />

Wir bitten um Ihre Unterstützung.<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong><br />

Baufachblatt 3/2009 2


Wirtschaftsrecht Steuern<br />

Hemmung und<br />

Neubeginn der<br />

Verjährungsfrist<br />

für Mängel durch<br />

Mängelbeseitigung<br />

beim VOB-Vertrag<br />

Der BGH hat mit Urteil vom<br />

25.09.2008, Az.: VII ZR<br />

32/07 (abrufbar unter ibronline)<br />

wie folgt entschieden:<br />

1. Bessert der Auftragnehmer<br />

nach Abnahme<br />

nach, wird bei Vereinbarung<br />

der VOB/B die<br />

Gewährleistungsfrist<br />

grundsätzlich ge -<br />

hemmt, bis die Mängel-<br />

beseitigungsarbeiten abgenommen sind.<br />

2. Die Hemmung endet auch, wenn der Auftraggeber<br />

die Abnahme endgültig verweigert, weil er eine weitere<br />

Erfüllung des Vertrages ablehnt. Sie endet ferner,<br />

wenn der Auftraggeber die Abnahme der Mängelbeseitigungsleistung<br />

verweigert und der Auftragnehmer<br />

seinerseits die weitere Mängelbeseitigung<br />

ablehnt.<br />

3. Erbringt der Auftragnehmer Mängelbeseitigungsleistungen<br />

und werden diese abgenommen, beginnt mit<br />

der Abnahme für diese Mängelbeseitigungen die<br />

neue Gewährleistungsfrist des § 13 Nr. 5 Satz 3<br />

VOB/B (Bestätigung von BGH, Urteil vom 15.07.1989 –<br />

VII ZR 14/88, BGHZ 108, 65).<br />

Der BGH hatte über folgenden Sachverhalt zu entscheiden:<br />

Ein Auftraggeber hat einen Auftragnehmer mit der Erstellung<br />

einer Lagerhalle beauftragt. Diese Lagerhalle weist<br />

Mängel auf. Der Auftraggeber möchte die Mängel beseitigen<br />

und klagt auf Kostenvorschuss. Der Auftragnehmer<br />

erhebt die Einrede der Verjährung. Der BGH folgt dem und<br />

weist die Klage ab.<br />

Eine Abnahme der Leistung habe unstreitig am<br />

27.05.1991 stattgefunden. Zwischen den Parteien sei eine<br />

Verjährungsfrist von fünf Jahren und vier Wochen vereinbart<br />

gewesen, die demnach am 27.06.1996 abgelaufen wäre.<br />

Vor Ablauf der Verjährungsfrist habe der Auftragnehmer<br />

mehrfach Nachbesserungsarbeiten durchgeführt. Zuletzt<br />

habe er die Beendigung von Mängelbeseitigungsarbeiten<br />

dem Auftraggeber am 11.11.1998 angezeigt und sodann<br />

eine weitere Mängelbeseitigung Ende November 2000<br />

abgelehnt. Der Auftraggeber habe daraufhin am 21.07.2001<br />

ein selbstständiges Beweisverfahren eingeleitet.<br />

Das OLG Dresden war als Vorinstanz in seiner Entscheidung<br />

davon ausgegangen, dass eine erste Mängelrüge am<br />

11.11.1994 nach § 13 Nr. 5 Abs. 1 S. 2 VOB/B grundsätzlich<br />

zu einer Verlängerung der Verjährungsfrist um zwei<br />

Jahre geführt hätte. Die verlängernde Wirkung sei jedoch<br />

ausgeblieben, weil die ab dem 11.1.1994 laufende neue<br />

Zweijahresfrist am 11.1.1996 und damit vor dem Ablauf der<br />

vereinbarten Verjährungsfrist von fünf Jahren und vier<br />

Wochen abgelaufen wäre. Sodann ging das OLG Dresden<br />

davon aus, dass die Hemmung der Verjährung nach § 639<br />

Abs. 2 BGB a.F. dadurch beendet worden sei, dass der Auftragnehmer<br />

nach den Mängelanzeigen des Auftraggebers<br />

entweder die Beseitigung der Mängel angezeigt oder diese<br />

abgelehnt hätte.<br />

Nach Auffassung des BGH wird diese Argumentation der<br />

Situation beim VOB-Vertrag nicht gerecht. § 13 Nr. 5 Abs. 1<br />

S. 3 VOB/B knüpfe an eine Abnahme der Mängelbeseiti-<br />

3 Baufachblatt 3/2009<br />

gungsleistung an und setze somit stillschweigend voraus,<br />

dass die Hemmung der alten Verjährungsfrist bis zur<br />

Abnahme andauere. § 639 Abs. 2 BGB werde insoweit<br />

abbedungen.<br />

Auch wenn generell eine förmliche Abnahme der Leistung<br />

des Auftragnehmers vereinbart gewesen sei, so sollte dies<br />

nach dem Willen der Parteien nicht für die Abnahme der<br />

Mängelbeseitigungsleistungen im Sinne von § 13 Nr. 5<br />

Abs. 1 Satz 3 VOB/B gelten.<br />

Der BGH verweist den Rechtsstreit zurück an das OLG<br />

Dresden, das die Frage der Verjährung nochmals zu überprüfen<br />

haben werde. Dabei werde es insbesondere zu<br />

klären haben, ob weitere Nachbesserungen oder Erklärungen<br />

des Auftragnehmers erneut zu einer Hemmung geführt<br />

haben. Der BGH weist auch darauf hin, dass Nachbesserungsleistungen<br />

des Auftragnehmers grundsätzlich auch<br />

eine Anerkenntnis darstellen und insoweit den Lauf der Verjährungsfrist<br />

unterbrechen können, die sodann neu zu laufen<br />

beginne.<br />

(§ 639 Abs. 2 BGB a. F.; 13 Nr. 5 Satz 2, 3 VOB/B 1990) ■<br />

Förderhöchstbetrag für<br />

Leistungen nach<br />

31.12.2008<br />

In einer Verfügung stellt die<br />

Oberfinanzdirektion Münster<br />

klar, dass der neue<br />

Förderhöchstbetrag erst<br />

ab dem Veranlagungszeitraum<br />

2009 anzuwenden<br />

ist.<br />

Mit Wirkung zum 1. Janu-<br />

ar 2009 wurde der Förderhöchstbetrag der Steuerermäßigung<br />

für die Inanspruchnahme von Handwerkerleistungen<br />

(§ 35 a Einkommensteuergesetz) von 600 € auf 1.200 €<br />

angehoben.<br />

In der Presse entstand über den Zeitpunkt, ab wann der<br />

neue Höchstbetrag anzuwenden ist, eine Diskussion. Nunmehr<br />

hat die Oberfinanzdirektion Münster in einer Verfügung<br />

vom 02.04.2009 klargestellt, dass die Neuregelung<br />

erstmals für Aufwendungen gilt, die im Veranlagungszeitraum<br />

2009 geleistet und deren zugrunde liegende Leistungen<br />

nach dem 31.12.2008 erbracht worden sind. ■<br />

KfW-Sonderprogramm:<br />

Verbesserung und Erweiterung<br />

des Förderangebots<br />

Die KfW-Bankengruppe<br />

stellt 2009 bis zu 15 Mrd. €<br />

im Rahmen des Maßnahmenpaketes<br />

der Bundesregierung<br />

„Beschäftigungs -<br />

sicherung durch Wachstumsstärkung“<br />

be reit, um<br />

die Kreditversorgung der<br />

Steuerbonus<br />

für Handwerkerleistungen<br />

KfW-Förderung:<br />

Unternehmens -<br />

finanzierung<br />

Wirtschaft und insbesondere des Mittelstandes zu sichern.<br />

Die Darlehen werden im neuen „KfW-Sonderprogramm<br />

St


2009“ mit der Option einer hohen anteiligen Haftungsfreistellung<br />

der durchleitenden Banken vergeben.<br />

Antragsberechtigt sind ausschließlich Unternehmen, die<br />

grundsätzlich wettbewerbsfähig sind und positive<br />

Zukunftsaussichten haben. Sanierungsfälle und Unternehmen<br />

in Schwierigkeiten sind ausgeschlossen.<br />

Das Programm gliedert sich in die Bausteine:<br />

KfW-Sonderprogramm Mittelständische Unternehmen<br />

KfW-Sonderprogramm Große Unternehmen<br />

KfW-Sonderprogramm Projektfinanzierung<br />

KfW-Sonderprogramm Mittelständische Unternehmen<br />

Finanziert werden mittel- und langfristige Investitionen<br />

sowie Betriebsmittel.<br />

Bei der Betriebsmittelfinanzierung wird die optionale Haftungsfreistellung<br />

der Hausbanken von 50 % auf 60 %<br />

erhöht. Die derzeitige Karenzfrist bei der Finanzierung von<br />

Betriebsmitteln mit Haftungsfreistellung wird von zwölf auf<br />

vier Monate verkürzt. Die Haftungsfreistellung kann somit<br />

nach den neuen Programmbedingungen von den Hausbanken<br />

nicht in Anspruch genommen werden, wenn innerhalb<br />

von vier Monaten nach der Zusage der KfW ein Antrag auf<br />

Eröffnung des gerichtlichen Insolvenzverfahrens über das<br />

Vermögen des Endkreditnehmers gestellt wird. Die Mindestkreditlaufzeit<br />

wird von derzeit vier Jahre auf eine Mindestkreditlaufzeit<br />

von mehr als ein Jahr gekürzt.<br />

Bei der Finanzierung von Betriebsmitteln darf der Kreditbetrag<br />

maximal 30 % der Bilanzsumme des Antragstellers<br />

bzw. 30 % des letzten Jahresumsatzes bei nicht bilanzierenden<br />

Unternehmen betragen. Für Investitionen können<br />

maximal 50 Mio. € pro Vorhaben beantragt werden.<br />

Die Konditionen für Betriebsmittel- und Investitionskredite<br />

erfolgen nach Einordnung in eine von der KfW vorgegebene<br />

Bonitäts- und Besicherungsklasse. Die verschiedenen<br />

Möglichkeiten zu den Kreditlaufzeiten und<br />

Haftungsfreistellungen können dem „Merkblatt Mittelständische<br />

Unternehmen“ entnommen werden.<br />

KfW-Sonderprogramm Große Unternehmen<br />

Mit dieser Programmvariante werden auch Unternehmen<br />

im Sonderprogramm antragsberechtigt, deren Jahresgruppenumsatz<br />

500 Mio. € übersteigt und die keinen Zugang<br />

zum Kapitalmarkt haben. Es gelten die Bedingungen analog<br />

im Programm Mittelständische Unternehmen.<br />

KfW-Sonderprogramm Projektfinanzierung<br />

Mit dem KfW-Sonderprogramm Projektfinanzierung<br />

können Finanzierungen von Projekten von typischen, in<br />

der Regel eigens dafür gegründeten Projektgesellschaften<br />

begleitet werden. Kreditnehmer sind die Projektgesellschaften.<br />

Projektgesellschaften können unabhängig von<br />

ihrem Gruppenumsatz und dem ihrer Gesellschafter<br />

Anträge stellen. Bei der Kreditbeurteilung wird entscheidend<br />

auf den erwarteten Cash-Flow des Projekts abgestellt.<br />

Projektfinanzierungen können im KfW-Sonderprogramm<br />

entweder mit (1) bankdurchgeleiteten Krediten mit<br />

optionaler Haftungsfreistellung oder mit (2) Direktkrediten<br />

im Rahmen von Bankenkonsortien begleitet werden. Es<br />

können auch Public-Private-Partnership-Projekte finanziert<br />

werden.<br />

Der maximale Kreditbetrag beläuft sich auf 200 Mio. €.<br />

Die Einzelheiten zu den Kreditkonditionen können dem<br />

Steuern<br />

„Merkblatt Projektfinanzierungen“ entnommen werden.<br />

Die Merkblätter können unter www.kfw-mittelstandsbank.de<br />

unter Service und dem Button Kreditantrag, Formulare,<br />

Merkblätter abgerufen werden. ■<br />

Mit dem Jahressteuergesetz<br />

2009 wurde in der<br />

Abgabenordnung ein<br />

neues „Verzögerungsgeld“<br />

von 2.500 € bis 250.000 €<br />

eingeführt, das im Rahmen<br />

einer Außenprüfung u. a.<br />

dann verhängt werden<br />

kann, wenn das steuerpflichtige<br />

Unternehmen<br />

nicht rechtzeitig oder keinen<br />

Zugriff auf seine elek-<br />

tronisch gespeicherten Buchführungsdaten gibt.<br />

Im Jahressteuergesetz 2009 wurde § 146 Abgabenordnung<br />

(AO) durch einen Absatz 2 b erweitert. Darin ist geregelt,<br />

dass sog. Verzögerungsgelder von 2.500 € bis<br />

250.000 € durch die zuständige Finanzbehörde festgesetzt<br />

werden können, wenn der Steuerpflichtige der Aufforderung<br />

der Außenprüfung zur Einräumung des Zugriffs auf<br />

seine elektronisch gespeicherten Buchführungsdaten, zur<br />

Erteilung von Auskünften oder zur Vorlage angeforderter<br />

Unterlagen innerhalb einer angemessenen Frist oder gar<br />

nicht nachkommt. Das Verzögerungsgeld wird auch verhängt,<br />

wenn der Steuerpflichtige seine elektronische Buchführung<br />

ohne Bewilligung der zuständigen Finanzbehörde<br />

in das Ausland verlagert hat.<br />

Hintergrund<br />

Seit dem Jahr 2002 gibt es die digitale Betriebsprüfung,<br />

die ebenfalls in der Abgabenordnung geregelt ist. In einem<br />

Schreiben des Bundesfinanzministeriums wurden die<br />

Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler<br />

Unterlagen (GDPdU) formuliert.<br />

Hinweis<br />

Es ist vorausschauend sicherzustellen, dass steuerlich<br />

relevante Daten für die Dauer der Aufbewahrungsfristen in<br />

maschinell auswertbare Form archiviert werden und auch<br />

auswertbar sind. Darauf ist auch bei einem Wechsel der<br />

Hard- oder Software zu achten.<br />

Ferner sollten bei der EDV Vorkehrungen getroffen werden,<br />

damit die Finanzbeamten bei einer Außenprüfung nur<br />

auf die prüfungsrelevanten Daten Zugriff haben. ■<br />

Thomas Werner<br />

Praktische Lohnabrechnung 2008<br />

Mit dem neuen Reisekostenrecht und vielen<br />

praktischen Beispielen für Lohnabrechnung,<br />

Lohnsteuer, Sozialversicherung und Arbeitsrecht<br />

344 Seiten; Preis: 48,– €<br />

ISBN 978-3-937015-17-0<br />

Verschärfung<br />

bei der<br />

Betriebsprüfung<br />

Buchtipp<br />

Dr. F. Weiss Verlag GmbH, München, www.weissverlag.de ■<br />

Baufachblatt 3/2009 4


Tarif-,<br />

ArbeitsundSozialrecht<br />

3<br />

Tarifrecht<br />

Tarifverhandlung Bau:<br />

Dritte Verhandlungsrunde ergebnislos beendet 1<br />

Arbeits- und Sozialrecht<br />

Sozialversicherung – Versicherungspflicht eines<br />

geringfügig Beschäftigten bei Mehrfachbeschäftigung 1<br />

2009<br />

Fragen Sie<br />

nach Ihrem<br />

Rufen Sie<br />

uns an!<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong><br />

<strong>Südbaden</strong><br />

Tel.<br />

0761/70302 - 50<br />

oder - 55<br />

Baufachblatt<br />

Fachbeilage Tarif-, Arbeits- und Sozialrecht<br />

Das Baufachblatt ist das offizielle Organ der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> und gemeinsames Rundschreiben<br />

des Verbandes der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> e.V., von Holzbau Baden e.V. und des<br />

Fachverbandes Ausbau und Fassade Baden e.V.<br />

Herausgeber und Verlag: Service-GmbH der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>, Holbeinstraße 16,<br />

79100 Freiburg, Telefon (07 61) 7 03 02 - 0, Telefax (07 61) 7 03 02 - 30, E-Mail: service@<br />

bausuedbaden.de<br />

1 Baufachblatt 3/2009<br />

Recht<br />

Der Verbandsservice Recht<br />

bietet allen Mitgliedern z. B.<br />

– Beratung im Bau-, Arbeits-,<br />

Tarif-, Handwerks- und<br />

Berufsrecht<br />

– kostenlose Gerichtsvertretung<br />

bei juristischen Auseinandersetzungen<br />

im Arbeits- und<br />

Sozialrecht<br />

Nutzen Sie die Leistungen Ihres<br />

Verbandes!<br />

Die dritte Verhandlungsrunde<br />

für die rund 700.000<br />

Beschäftigten im Bauhauptgewerbe<br />

am 5. Mai<br />

2009 wurde nach mehrstündigen<br />

Verhandlungen<br />

ergebnislos beendet.<br />

Im Mittelpunkt stand<br />

zunächst die Verhandlung<br />

über die Angleichung der<br />

Mindestlöhne Ost und<br />

West. Hier konnten die<br />

Tarifrecht<br />

gegensätzlichen Standpunkte nicht überwunden werden,<br />

obwohl die Arbeitgeber eine deutliche Anhebung des Mindestlohnes<br />

I im Osten in zwei Schritten angeboten hatten.<br />

Über weitere Themen wie z.B. eine neue Tarifstruktur oder<br />

eine potentielle Lohnerhöhung wurde nicht weiter verhandelt.<br />

Ein weiterer Verhandlungstermin ist noch nicht vereinbart<br />

worden.<br />

„Wir sind überrascht über die fehlende Verhandlungsbereitschaft<br />

der Gewerkschaft, hoffen aber, dass ein Weg<br />

gefunden wird, um eine Wiederaufnahme der Verhandlungen<br />

zu erreichen. Dies wäre die Voraussetzung für die Aufrechterhaltung<br />

der Mindestlöhne und der übrigen Tarifstrukturen<br />

im Baugewerbe.“ Dies erklärte der<br />

Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Frank Dupré, Vizepräsident<br />

des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes.<br />

■<br />

Für geringfügig Beschäftigte<br />

ordnet das Gesetz<br />

grundsätzlich Versicherungsfreiheit<br />

an. Häufig<br />

sind Arbeitnehmer jedoch<br />

bei mehreren Arbeitgebern<br />

geringfügig beschäftigt. Bei<br />

der Bestimmung, ob Versicherungsfreiheit<br />

oder Versicherungspflicht<br />

besteht,<br />

sind mehrere geringfügige<br />

Beschäftigungen zusam-<br />

Tarifverhandlung<br />

Bau: Dritte Verhandlungsrunde<br />

ergebnislos beendet<br />

Sozialversicherung<br />

– Versicherungspflicht<br />

eines<br />

geringfügig<br />

Beschäftigten bei<br />

Mehrfach -<br />

beschäftigung<br />

menzurechnen (§ 8 Abs. 2 Satz 1 SGB IV). Wird durch eine<br />

Mehrfachbeschäftigung die Geringfügigkeitsgrenze von<br />

400,00 € überschritten, besteht Versicherungspflicht.<br />

Maßgeblicher Zeitpunkt für die Versicherungspflicht<br />

Entscheidend für den Beginn der Sicherungspflicht ist<br />

grundsätzlich der Tag der Bekanntgabe der Versicherungspflicht<br />

durch die Einzugsstelle oder einen Träger der Rentenversicherung.<br />

Nicht entscheidend ist die Aufnahme des<br />

Beschäftigungsverhältnisses, das zum Überschreiten der<br />

400 €-Grenze und damit zum Entstehen der Versicherungspflicht<br />

führt. Eine rückwirkende Versicherungspflicht ist<br />

daher im Grundsatz ausgeschlossen.<br />

Allerdings sieht eine nunmehr vom Bundestag beschlossene<br />

Gesetzesänderung eine rückwirkende Versicherungspflicht<br />

dann vor, wenn der Auftraggeber vorsätzlich oder<br />

grob fahrlässig versäumt hat, den Sachverhalt für die versicherungsrechtliche<br />

Beurteilung der Beschäftigung aufzuklären.<br />

Mit dieser Gesetzesänderung reagiert der Bundestag<br />

auf sozialgerichtliche Entscheidungen, in denen die


Möglichkeit einer rückwirkenden Versicherungspflicht<br />

generell abgelehnt worden war. Die Spitzenverbände der<br />

Krankenkassen, der Verband Deutscher Rentenversicherungsträger<br />

und die Bundesagentur für Arbeit hatten in<br />

ihren so genannten ,,Geringfügigkeits-Richtlinien“ schon<br />

bisher bei Vorsatz und grober Fahrlässigkeit eine rückwirkende<br />

Versicherungs- und Beitragspflicht bejaht, obwohl<br />

hierfür keine gesetzliche Grundlage bestand. Diese gesetzliche<br />

Grundlage wird nunmehr mit Wirkung zum 1. Januar<br />

2009 geschaffen. Die ergangenen sozialgerichtlichen Entscheidungen<br />

sind damit gegenstandslos.<br />

Achtung: Ansprüche der Sozialversicherungsträger auf<br />

Beitrage verjähren erst vier Jahre nach Ablauf des Kalenderjahres,<br />

in dem sie fällig geworden sind. Ansprüche auf<br />

vorsätzlich vorenthaltene Beitrage verjähren erst dreißig<br />

Jahre nach Ablauf des Kalenderjahres, in dem sie fällig<br />

geworden sind (§ 25 SGB IV).<br />

Mitwirkungspflicht des Arbeitnehmers<br />

Trotz dieser zum 01.01.2009 in Kraft tretenden strengen<br />

Anforderungen muss grundsätzlich der Arbeitnehmer den<br />

Arbeitgeber über die Aufnahme mehrerer Beschäftigungen<br />

unterrichten. Der Arbeitnehmer ist gesetzlich verpflichtet,<br />

dem Arbeitgeber die zur Durchführung des Meldeverfahrens<br />

und der Beitragszahlung erforderlichen Angaben zu<br />

machen und - soweit erforderlich - Unterlagen vorzulegen.<br />

Bei einer Beschäftigung bei mehreren Arbeitgebern besteht<br />

diese Verpflichtung gegenüber dem Arbeitgeber (§ 25<br />

Abs. 1 SGB IV). Verstößt der Arbeitnehmer vorsätzlich oder<br />

grob fahrlässig gegen diese Verpflichtung, kann der Arbeitgeber<br />

gegen den Arbeitnehmer den von diesem zu tragenden<br />

Anteil am rückwirkend geforderten Gesamtsozialversi-<br />

Umfangreiche Service-Leistungen für<br />

Verbandsmitglieder im Internet<br />

Unter den Internet-Adressen<br />

Arbeits- und Sozialrecht<br />

cherungsbeitrag – gleichfalls rückwirkend – auch über die<br />

übliche Grenze von drei Monaten hinaus geltend machen<br />

(§ 28 g Satz 2 SGB IV).<br />

Zudem stellt ein Verstoß des Arbeitnehmers gegen die<br />

ihm obliegende Verpflichtung eine Ordnungswidrigkeit dar<br />

(§ 111 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 SGB IV). ■<br />

R. Hahn<br />

Baulohn 2008<br />

Buch-<br />

Praktische Lohnabrechnung im Baugewerbe tipp<br />

Die Ergänzung zur „Praktischen Lohnabrechnung“.<br />

Aufbau und Umfang dieses Buches entsprechen<br />

dem der „Praktischen Lohnabrechnung“, allerdings<br />

speziell auf die Belange der Baubranche abgestimmt.<br />

270 Seiten; Preis: 47,– €<br />

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Karl-Heinz Keldungs / Michael Brück<br />

Der VOB-Vertrag<br />

Erläuterungen und Muster<br />

Die Autoren erläutern anhand des chronologischen Ablaufs eines VOB-<br />

Vertrages, was bei der Abwicklung dieses Vertragstyps zu beachten ist.<br />

Sie zeigen auf, wo typischerweise Probleme entstehen können und wie<br />

man diese erkennt und löst bzw. von vornherein vermeidet.<br />

9., neu bearbeitete Auflage, 2008, 674 Seiten, gebunden, 89,– €<br />

Werner Verlag<br />

ISBN 978-3-8041-5189-5 ■<br />

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finden Mitglieder im geschlossenen Bereich aktuelle Informationen und vielfältige Arbeitshilfen, z.B. zu<br />

den Themen<br />

Arbeitsrecht EDV/Internet Technik<br />

Baurecht Steuern Unternehmensführung<br />

Betriebswirtschaft Tarifrecht Wirtschaftsrecht<br />

Über 1000 Dokumente und Vorlagen wie z.B. Musterbriefe, Musterverträge zum Arbeits- und Baurecht<br />

oder Tarifverträge stehen zum kostenlosen Download zur Verfügung.<br />

Mitglieder benötigen für den Zugang zum geschlossenen Bereich eine Zugangsberechtigung.<br />

Die hierfür erforderliche einmalige Registrierung erfolgt auf der Internet-Homepage durch Klicken auf<br />

den Button „Mitglieder-Bereich“ und nachfolgend auf „Neuanmeldung“. Die für Neu anmeldungen notwendige<br />

Mitgliedsnummer kann telefonisch unter 0761/70302-43 oder per E-Mail unter<br />

info@bausuedbaden.de abgerufen werden.<br />

Baufachblatt 3/2009 2


Technik,<br />

Umwelt,<br />

Aus- und<br />

Weiterbildung<br />

3<br />

Technik<br />

Behelfsdeckung – Neue Regelungen zu<br />

Underdeck- und Unterspannbahnen 1<br />

ZDB-Normenportal-online 1<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Infoveranstaltung „dc-statik – Bemessungssoftware für<br />

den Holzbau“ am 5. Juni 2009 in Freiburg 2<br />

Deutscher Mauerwerkskongress 2009 2<br />

2009<br />

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<strong>Bauwirtschaft</strong><br />

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Baufachblatt<br />

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Herausgeber und Verlag: Service-GmbH der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>, Holbeinstraße 16,<br />

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1 Baufachblatt 3/2009<br />

Aus- und<br />

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In der neuen Ausgabe des<br />

Regelwerks des Zentralverbands<br />

des Deutschen<br />

Dachdeckerhandwerks<br />

(ZVDH) vom Oktober 2008<br />

sind neue Produktdatenblätter<br />

enthalten. Diese<br />

legen für Unterdeckbahnen<br />

(UDB) und Unterspannbahnen<br />

(USB) neue Anforderungen<br />

fest:<br />

Bei zu Wohnzwecken<br />

Technik<br />

genutzten und/oder wärmegedämmten Dachräumen, insbesondere<br />

bei Sanierungen, müssen die Bahnen die Funktion<br />

einer Behelfsdeckung übernehmen können.<br />

Unter Behelfsdeckung versteht man dabei den vorübergehenden<br />

Schutz der darunter befindlichen Konstruktion<br />

vor Witterungseinflüssen. Behelfsdeckungen sind zumindest<br />

für einige Zeit der Witterung ausgesetzt und müssen<br />

daher besonders geeignet sein. Diese Eignung wird in einer<br />

Prüfung anhand einer dynamischen Wasserbeanspruchung<br />

durch eine mehrstündige Beregnung bei Windstärke 8<br />

nachgewiesen. Die Bahnen werden dann mit dem Zusatz<br />

„Geeignet für Behelfsdeckung“ gekennzeichnet.<br />

Gleichzeitig werden auch an die Art der Ausführung<br />

Anforderungen gestellt: So hat der Hersteller das erforderliche<br />

Zubehör für Behelfsdeckung anzugeben (z.B. Nageldichtbänder)<br />

und natürlich für dessen Tauglichkeit geradezustehen.<br />

Zudem werden UDB in 3 Klassen (UDB-A, UDB-B,<br />

UDB-C) und USB analog in 2 Klassen eingeteilt. Diese unterscheiden<br />

sich in der Zugfestigkeit, Alterungsbeständigkeit<br />

und der Eignung als Behelfsdeckung (ja/nein). Dabei gibt der<br />

Hersteller die Dauer der Freibewitterungszeit unter Zusicherung<br />

der o. g. Eigenschaften an. Mit der Gewährleistung für<br />

die Bahnen übernimmt der Hersteller auch die Gewähr für<br />

die Zubehörprodukte. Es empfiehlt sich also, im System zu<br />

bleiben und die Verarbeitungsrichtlinien zu beachten. Die<br />

Hersteller geben in ihren Verarbeitungsrichtlinien an, in welchen<br />

Fällen welches Zubehör eingesetzt werden muss,<br />

damit die eingesetzte Bahn die Funktion einer Behelfsdeckung<br />

übernimmt. Zum Beispiel kann die Verwendung<br />

eines Nageldichtbandes unter der Konterlattung in Abhängigkeit<br />

von der Dachneigung erforderlich sein. ■<br />

Die wichtigsten Normen<br />

im Bauwesen immer<br />

aktuell exklusiv für<br />

unsere Mitgliedsbetriebe<br />

Behelfsdeckung –<br />

Neue Regelungen<br />

zu Unterdeck-<br />

und Unterspannbahnen<br />

ZDB-Normen -<br />

portal-online<br />

Zu den größten Problemen<br />

unserer Mitgliedsbetriebe<br />

bei der Erstellung eines<br />

Bauwerkes oder Bauteils<br />

gehört nicht die Bauausführung<br />

selbst, sondern die<br />

Beachtung der gültigen<br />

Normen, die bekanntlich einen Teil der anerkannten Regeln<br />

der Technik darstellen. Es ist nahezu unmöglich geworden,<br />

alle für das jeweilige Gewerk zu beachtenden Normen auf<br />

dem aktuellen Stand verfügbar zu halten. Dies gilt im Übri-


Technik Aus- und Weiterbildung<br />

gen nicht nur für die Bauunternehmer sondern auch für<br />

Architekten und Ingenieure gleichermaßen.<br />

Aus diesem Grund hat der Zentralverband des Deutschen<br />

Baugewerbes gemeinsam mit den Landesfachverbänden<br />

eine Initiative gestartet, die den Bauunternehmen ermöglicht,<br />

einfach, schnell und vor allem preiswert auf die wichtigsten<br />

Normen zurückgreifen zu können. Dies geschieht in<br />

Form eines Online-Dienstes, der alle wichtigen Normen für<br />

die im ZDB organisierten Gewerke beinhaltet.<br />

Dieser Online-Dienst steht exklusiv den Mitgliedsbetrieben<br />

zur Verfügung und ist in Kooperation mit dem Beuth-<br />

Verlag entstanden. Er stellt die wichtigsten, ausgewählten<br />

Normen und Rechtsvorschriften aus dem Bereich Bauwesen<br />

bereit. Die Mitgliedsbetriebe erhalten Zugriff auf ca. 500<br />

Normen und Richtlinien im Volltext (PDF), darunter auch die<br />

wichtigsten Normen des Teils VOB/C für das Baugewerbe.<br />

Die Einzelplatzlizenz kostet 119,– € (zzgl. MWSt.) als Jahresnutzungslizenz.<br />

Damit können die gewünschten Dokumente<br />

auf einem Computer der Firma angesehen bzw. ausgedruckt<br />

werden. Sollten mehrere Lizenzen benötigt<br />

werden, so können diese ebenfalls zum Vorzugspreis von<br />

357,– € (zzgl. MWSt.) als Mehrfachjahreslizenz erworben<br />

werden. Gemessen an dem Aufwand, den unsere Betriebe<br />

in der Vergangenheit betreiben mussten, um über den Kauf<br />

von einzelnen Normen oder Normensammlungen auf dem<br />

aktuellen Stand der Technischen Regelwerke zu bleiben,<br />

hat der ZDB mit Unterstützung der Landesfachverbände<br />

eine Möglichkeit hierzu geschaffen, die bezüglich des<br />

Preis-Leistungsverhältnisses einzigartig ist. Voraussetzung<br />

ist allerdings, dass bundesweit 1500 Lizenzen nachgefragt<br />

werden. Wir sind aber davon überzeugt, dass dieses<br />

besondere Angebot bei allen in den Verbänden organisierten<br />

Mitgliedsbetrieben auf Interesse stoßen wird.<br />

Der Zugang zum Normenportal erfolgt über die Internetseite<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>.<br />

In der InfoLine Bau gibt es einen direkten Zugang zum<br />

ZDB-Normenportal. Dort kann auch die Registrierung über<br />

ein Registrierungsformular stattfinden. Die Zimmererbetriebe<br />

können über die InfoLine Zimmerer über die Rubrik „ZDB<br />

InfoLine“ ebenfalls auf das ZDB-Normenportal zurückgreifen.<br />

Neben dem Anmeldeformular finden sich dort auch der<br />

gesamte Inhalt des Normenportals sowie Beispieldokumente,<br />

die zur Ansicht eingesehen werden können.<br />

Wir hoffen, dass viele unserer Betriebe von dem Angebot<br />

Gebrauch machen. Diejenigen Betriebe, die bereits ein<br />

Abonnement beim Beuth-Verlag haben, müssen dieses<br />

zum regulären Kündigungstermin kündigen, um dann<br />

anschließend auf das günstige Verbandsangebot umsteigen<br />

zu können. ■<br />

Infoveranstaltung<br />

„dc-statik –<br />

Bemessungssoftware<br />

für den Holzbau“<br />

am 5. Juni 2009 in<br />

Freiburg<br />

„dc-statik“ ist das neue<br />

Bemessungsprogramm für<br />

den Holzbau: grafisch<br />

unterstützte Eingabe, eingängige<br />

Bedienung, praxisbezogene<br />

Handhabung.<br />

Es ermöglicht eine holzbaugemäße<br />

statische<br />

Berechnung nach der<br />

neuen DIN 1052 und dem<br />

künftigen Eurocode 5.<br />

Das Programm wurde mit Unterstützung der Europäischen<br />

Vereinigung des Holzbaus entwickelt und berücksichtigt<br />

die zimmererspezifischen und holzbauspezifischen<br />

Belange. Die Umsetzung erfolgte durch die Dietrich‘s AG<br />

und das Ingenieurbüro F. Colling.<br />

Mit der Informationsveranstaltung bietet die Akademie<br />

des Zimmerer- und Holzbaugewerbes e.V. gemeinsam mit<br />

dem Verband Holzbau Baden eine Einführung in die Holzbaubemessung<br />

auf der Grundlage der aktuellen Normen<br />

sowie eine Vorstellung der Software an. Sie findet am<br />

5. Juni 2009 von 10.00 – 13.00 Uhr im Haus der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

in Freiburg statt. Die Anmeldung erfolgt ausschließlich<br />

über das Internet: www.azh-holzbau.de.<br />

Nach der Anmeldung erhalten die Teilnehmer per E-Mail<br />

eine Anmeldebestätigung, der sie das Programm entnehmen<br />

können. Die Teilnahme ist kostenfrei.<br />

Weitere Informationen zu dem EDV-Programm sind auf<br />

der Internetseite www.dc-statik.com abrufbar. ■<br />

Der diesjährige Mauerwerkskongress<br />

findet am<br />

24. September 2009 in<br />

Dresden statt.<br />

Veranstalter sind:<br />

Technische Universität<br />

Dresden<br />

Deutsche Gesellschaft<br />

für Mauerwerksbau e.V.<br />

Fachverband Hoch- und<br />

Massivbau (FHMB) im<br />

ZDB<br />

Deutscher Mauerwerkskongress<br />

2009<br />

Tagungsprogramm (9.00 – 18.00 Uhr):<br />

Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau in Deutschland<br />

und Sachsen<br />

Nachhaltiges Bauen<br />

EnEV 2009 – Umsetzung in der Praxis<br />

Energiegerechte und nachhaltige Architektur in Mauerwerk<br />

Workshop I: Zukünftige Bemessung<br />

Workshop II: Ausführung<br />

Info: www.mauerwerkskongress.de ■<br />

Brandschutz kompakt<br />

Adressen – Bautabellen – Vorschriften<br />

Buch-<br />

Kern dieses Taschenbuchs ist der tabellarische Teil tipp<br />

der Fachtechnik mit Zusammenfassungen, Auszügen<br />

und Skizzen der wichtigsten Brandschutzvorschriften.<br />

Der Adressteil bietet Kontaktdaten zu<br />

Produktherstellern, Verbänden und Instituten. Das<br />

Kapitel „Vorschriften“ zeigt den aktuellen Stand der wichtigsten Regelungen.<br />

Abschließend hilft das Kalendarium bei der Terminplanung.<br />

Von Lutz Battran und Achim Linhardt<br />

2009. DIN A6. Kartoniert. 366 Seiten; Preis: 29,– €<br />

ISBN 978-3-939138-36-5<br />

Feuertrutz GmbH Verlag für Brandschutzpublikationen, Köln,<br />

www.baufachmedien.de ■<br />

Baufachblatt 3/2009 2


BAUWIRTSCHAFT<br />

SÜDBADEN<br />

Veranstaltungen,<br />

Kurse, Seminare 2009<br />

Baufachblatt 3/2009<br />

Baufachblatt, Postfach 1 43, 79001 Freiburg,<br />

Post-Vertriebsstück, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, E 5327<br />

Termin Ort Thema Referent/in<br />

Service-GmbH<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

<strong>Südbaden</strong><br />

16.06.2009 Freiburg Infoveranstaltung der Sozialkassen Mitarbeiter der SOKA<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong> (SOKA)<br />

17.06.2009 Offenburg Infoveranstaltung der Sozialkassen Mitarbeiter der SOKA<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong> (SOKA)<br />

18.06.2009 Bühl Infoveranstaltung der Sozialkassen Mitarbeiter der SOKA<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong> (SOKA)<br />

23.06.2009 Schopfheim Infoveranstaltung der Sozialkassen Mitarbeiter der SOKA<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong> (SOKA)<br />

24.06.2009 Waldshut-Tiengen Infoveranstaltung der Sozialkassen Mitarbeiter der SOKA<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong> (SOKA)<br />

25.06.2009 Donaueschingen Infoveranstaltung der Sozialkassen Mitarbeiter der SOKA<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong> (SOKA)<br />

Info: Service-GmbH der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>, Postfach 143, 79001 Freiburg, Telefon 07 61 / 7 03 02-43,<br />

Fax 07 61 / 7 03 02-30, E-Mail: kgriesinger@bausuedbaden.de, www.bausuedbaden.de

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