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FACHBLATT - Bauwirtschaft Südbaden

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Verband<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

<strong>Südbaden</strong> e.V.<br />

Badischer<br />

Zimmerer- und<br />

Holzbauverband e.V.<br />

Fachverband<br />

Ausbau und<br />

Fassade<br />

Baden e.V.<br />

Berufsförderungswerk<br />

der<br />

Südbadischen<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> GmbH<br />

BAU<br />

<strong>FACHBLATT</strong><br />

5/2007<br />

Organ<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

<strong>Südbaden</strong><br />

E 5327<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong><br />

auf moderatem<br />

Wachstumspfad<br />

Aufträge im<br />

Bauhauptgewerbe<br />

im<br />

Februar 2007:<br />

Real + 3,0%<br />

zum<br />

Februar 2006<br />

Lohn- und<br />

Gehaltsverhandlungen<br />

2007: Tarifvorschlag<br />

vom<br />

31. März 2007<br />

abgelehnt<br />

ISSN 0343-1444<br />

BAUWIRTSCHAFT<br />

SUDBADEN


Betonprüfstelle in 77815 Bühl<br />

eingetragen im Verzeichnis der Betonprüfstellen W<br />

nach DIN 1045 VMPA-BPW-1269-97 BW<br />

Wir nehmen Prüfungen für<br />

Betondruckfestigkeit<br />

Wasserundurchlässigkeit<br />

vor und stellen das Prüfungszeugnis aus.<br />

Service-GmbH der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>,<br />

Betonprüfstelle W,<br />

Siemensstraße 4, 77815 Bühl<br />

Telefon (0 72 23) 93 39 - 0<br />

Fax (0 72 23) 93 39 - 50<br />

E-Mail: abz-buehl@bausuedbaden.de<br />

Service-GmbH der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>,<br />

Geschäftsstelle<br />

Holbeinstraße 16, 79100 Freiburg<br />

Telefon (07 61) 7 03 02 - 0<br />

Fax (07 61) 7 03 02 - 30<br />

E-Mail: service@bausuedbaden.de<br />

2 Baufachblatt 5/2007<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>, Tel. (07 61) 7 03 02-60, www.bausuedbaden.de<br />

Beachten Sie die aktuellen<br />

Verbandsinformationen im<br />

Internet:<br />

Verband der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> e. V.:<br />

www.bausuedbaden.de<br />

Badischer Zimmerer- und Holzbauverband e. V.:<br />

www.holzbau-baden.de<br />

Fachverband Ausbau und Fassade<br />

Baden e. V.:<br />

www.stuckateur-baden.de<br />

Ausbildung in der <strong>Bauwirtschaft</strong>:<br />

www.bauen-hat-zukunft.de


Inhalt Fachbeilagen<br />

Aktuelle<br />

Themen<br />

5<br />

Brennpunkt<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> auf moderatem Wachstumspfad 4<br />

Konjunkturbarometer<br />

Nachfrage- und Produktionsentwicklung im<br />

Baugewerbe: Stabile Lage und gefestigte Erwartungen 4<br />

2007<br />

Preise für Wohngebäude steigen in Baden-Württem-<br />

Aktuelles aus der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

Aufträge im Bauhauptgewerbe im Februar 2007:<br />

Real +3,0% zum Februar 2006 4<br />

berg binnen Jahresfrist um fast 9% 5<br />

Aus den Verbänden<br />

Kampagne Meisterhaft: Vier-Sterne-Urkunde verliehen 5<br />

Personen 5<br />

Termine 5<br />

Impressum<br />

5/2007, 38. Jahrgang<br />

Das Baufachblatt ist das offizielle Organ der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> und gemeinsames Rundschreiben<br />

des Verbandes der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> e.V., des Badischen Zimmerer- und<br />

Holzbauverbandes e.V. und des Fachverbandes Ausbau und Fassade Baden e.V.<br />

Herausgeber und Verlag: Service-GmbH der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>, Holbeinstr. 16,<br />

79100 Freiburg, Telefon (07 61) 7 03 02 - 0, Telefax (07 61) 7 03 02 - 30, E-Mail: service@<br />

bausuedbaden.de<br />

Verantwortlich: Michael Hafner, Verbandsdirektor<br />

Redaktion: Gregor Gierden<br />

Anzeigenverwaltung: Petra Schramm, Telefon (07 61) 7 03 02 - 41<br />

E-Mail: pschramm@bausuedbaden.de. Zur Zeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 10 vom 1. 1. 2006<br />

Bezugspreis: Abonnement 45,– € jährlich inkl. Mehrwertsteuer und Versandkosten in der<br />

Bundesrepublik Deutschland, für Verbandsmitglieder mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten<br />

Herstellung: Meisterdruck GmbH, Kreuzmattenstraße 13, 79276 Reute<br />

Erscheinungsweise: 10 x im Jahr<br />

Betriebswirtschaft,<br />

Recht,<br />

EDV und<br />

Steuern<br />

Betriebswirtschaft<br />

Baumaschinenpreise 1<br />

Gewinnfaktor Organisation: Mitarbeiter gut einarbeiten 2<br />

Wirtschaftsrecht<br />

Insolvenzverfahren 1<br />

Schadensersatz in Höhe der Mängelbeseitigungskosten<br />

(§§ 251 Abs. 2 BGB a.F., § 635 BGB) 3<br />

Steuern 5<br />

Tarif-,<br />

ArbeitsundSozialrecht<br />

Tarifrecht<br />

Lohn- und Gehaltsverhandlungen 2007: Tarifvorschlag<br />

vom 31. März 2007 abgelehnt 1<br />

Rahmentarifvertrag für Angestellte und Poliere 1<br />

Fahrtkostenabgeltung (§ 7 BRTV für das Baugewerbe) 3<br />

Arbeits- und Sozialrecht<br />

Unternehmerhaftung nach § 1 AEntG: Bundesverfassungsgericht<br />

nimmt Verfassungsbeschwerde nicht zur<br />

Entscheidung an 4<br />

Technik,<br />

Umwelt,<br />

Aus- und<br />

Weiterbildung<br />

Technik<br />

Neue DIN-Normen DIN 18180 und DIN 18181 1<br />

Betone der Expositionsklasse XF3 für Kammerwände<br />

von Schleusen und vergleichbare massige Bauteile<br />

von Wasserbauwerken 2<br />

Merkblatt Spritzmörtel/Spritzbeton nach<br />

ZTV-W LB 2019, Abschnitt 5 2<br />

Merkblatt für die Bauüberwachung von Ingenieurbauten<br />

M-BÜ-ING – Ausgabe März 2007 2<br />

Baufachblatt 5/2007 3


Brennpunkt Konjunkturbarometer<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong><br />

auf moderatem<br />

Wachstumspfad<br />

87 % der Bauunternehmen<br />

melden gute oder<br />

befriedigende<br />

Geschäftslage<br />

Beschäftigung im Bauhauptgewerbe<br />

zieht an<br />

„Alles spricht dafür, dass<br />

der Bauaufschwung des<br />

Jahres 2006 nicht nur ein<br />

vorübergehendes Zwischenhoch<br />

sein wird. Die deutsche <strong>Bauwirtschaft</strong> hat<br />

nach zehn Jahren der Baukrise erstmals wieder die Chance,<br />

zumindest auf einen moderaten Wachstumspfad einzuschwenken.“<br />

Diese Auffassung vertrat am 19. April<br />

2007 der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen<br />

Bauindustrie, Dr. Hans-Peter Keitel, im Rahmen eines<br />

Pressegesprächs anlässlich des Deutschen Bautechnik-<br />

Tages in Mainz. Die konjunkturelle Aufwärtsentwicklung<br />

werde sich fortsetzen. Für das Baujahr 2007 erwarte der<br />

Hauptverband – dank einer weiterhin günstigen Lage im<br />

Wirtschaftsbau – ein deutliches Umsatzplus von nominal<br />

3,5%.<br />

Das Vertrauen in die konjunkturelle Trendwende sei im<br />

Frühjahr 2007 weiter gewachsen, erläuterte Keitel. 87 %<br />

der Bauunternehmen gingen nach einer Sonderauswertung<br />

der DIHK-Frühjahrsumfrage für den Hauptverband von<br />

einer guten oder befriedigenden Geschäftslage aus. Jedes<br />

fünfte Unternehmen rechne sogar mit einer Verbesserung<br />

der Geschäftslage; 61 % gingen zumindest davon aus,<br />

dass das gute bzw. befriedigende Geschäftsniveau gehalten<br />

werden kann.<br />

Impulse erwartet Keitel vor allem aus den Sektoren Logistik,<br />

Energie und Verkehr. Der Energiesektor stehe vor<br />

einer Welle von Erneuerungs- und Ausbauinvestitionen:<br />

Bis zum Jahr 2020 wolle die Energiewirtschaft 40 Mrd. €<br />

in den Ausbau und den Erhalt der Netze, weitere<br />

40 Mrd. € in die Ausweitung der Kraftwerkskapazitäten<br />

bzw. in den Ersatz von Altanlagen investieren. Ebenso<br />

dringlich sei die Auflösung des öffentlichen Investitionsstaus:<br />

15 % der Brücken im Bundesfernstraßennetz<br />

befänden sich in einem nicht mehr zufriedenstellenden<br />

oder bereits kritischen Zustand. In die Sanierung maroder<br />

Kanalnetze müssten schätzungsweise 80 Mrd. € investiert<br />

werden.<br />

Der Konjunkturaufschwung habe inzwischen auch den<br />

Arbeitsmarkt erreicht, erklärte Keitel. Seit dem Sommer<br />

2006 sei ein allmählicher, aber stetiger Beschäftigungsaufbau<br />

zu beobachten. Im Januar 2007 habe die Zahl der<br />

Beschäftigten – allerdings nicht nur konjunkturell, sondern<br />

vor allem witterungsbedingt – um 4,7 % über dem Vorjahresniveau<br />

gelegen, das seien immerhin 30.000 Arbeitsplätze<br />

mehr als zu Beginn des Jahres 2006. Im Jahresdurchschnitt<br />

erwartet der Hauptverband jedoch trotzdem vorerst<br />

nur einen leichten Beschäftigungsaufbau auf 722.000<br />

Beschäftigte. ■<br />

4 Baufachblatt 5/2007<br />

Die Beurteilung der<br />

Geschäftslage der mittelständischenBauunternehmen<br />

ergibt gegenüber dem<br />

Vormonat insgesamt etwas<br />

schwächeres Gesamtbild,<br />

wie die monatliche Umfrage<br />

des Zentralverbandes<br />

des Deutschen Baugewerbes<br />

unter seinen Mitgliedsbetrieben<br />

für März 2007<br />

gezeigt hat.<br />

Die Baunachfrage zeigt sich im Wohnungsbau stabil, im<br />

gewerblichen Bau leicht anziehend und im öffentlichen<br />

Hochbau mit deutlichen Belebungen. Im Straßenbau und<br />

im sonstigen Tiefbau halten sich die wenigen positiven bzw.<br />

negativen Bewertungen, bei überwiegend unveränderter<br />

Ordertätigkeit, die Waage.<br />

Die durchschnittliche Reichweite der Auftragsbestände<br />

schmolz geringfügig ab. Im Hochbau ergibt sich für die<br />

westdeutschen Betriebe ein Wert von 1,9 Monate und für<br />

die ostdeutschen Betriebe einer von 1,5 Monate. Im<br />

Straßenbau lassen die Auftragsreserven im Westen und im<br />

Osten eine Produktionsdauer von ebenfalls 1,5 Monaten<br />

erwarten. Im sonstigen Tiefbau hält sich die Reichweite bei<br />

1,9 Monaten in den alten Ländern und bei 1,5 Monaten in<br />

den neuen Ländern.<br />

Die Erwartungen der Betriebe sind zumindest auf unveränderte<br />

Entwicklungen bei den Geschäften, Aufträgen und<br />

Preisen gerichtet. Verschlechterungen werden so gut wie<br />

gar nicht erwartet. ■<br />

Wie das Statistische Bundesamt<br />

mitteilt, verzeichnete<br />

das Bauhauptgewerbe<br />

(Betriebe mit 20 und<br />

mehr Beschäftigten) im<br />

Februar 2007 in Deutschland<br />

preisbereinigt 3,0%<br />

höhere Auftragseingänge<br />

als im Vorjahresmonat.<br />

Dabei nahm die Baunachfrage<br />

im Hochbau um 3,9%<br />

ab, im Tiefbau erhöhte sie<br />

sich dagegen um 12,2%.<br />

Nachfrage- und<br />

Produktionsentwicklung<br />

im<br />

Baugewerbe:<br />

Stabile Lage<br />

und gefestigte<br />

Erwartungen<br />

Aufträge im<br />

Bauhauptgewerbe<br />

im Februar 2007:<br />

Real + 3,0 % zum<br />

Februar 2006<br />

BauWi<br />

In den Betrieben des Hoch- und Tiefbaus waren Ende<br />

Februar 2007 679.000 Personen tätig; das waren 42.000<br />

mehr als vor einem Jahr (+ 6,6 %). Der Gesamtumsatz belief<br />

sich im Berichtsmonat auf rund 4,3 Milliarden € (+ 23,0 %<br />

gegenüber Februar 2006).<br />

Im Vergleich der Ergebnisse der Monate Januar und<br />

Februar 2007 mit denjenigen des entsprechenden Vorjahreszeitraums<br />

sind die Auftragseingänge preisbereinigt um<br />

8,4 % gestiegen. Der Gesamtumsatz belief sich auf 8,5 Milliarden<br />

€ und lag damit um 20,4 % über dem Niveau der<br />

ersten beiden Monate 2006. ■


Aktuelles aus der <strong>Bauwirtschaft</strong> Aus den Verbänden<br />

Preise für Wohngebäude<br />

steigen<br />

in Baden-Württemberg<br />

binnen<br />

Jahresfrist<br />

um fast 9 %<br />

Preissteigerung mehr als<br />

viermal so hoch wie die<br />

allgemeine Teuerungsrate<br />

Die gestiegene Nachfrage<br />

nach Bauleistungen<br />

schlägt sich inzwischen<br />

deutlich in der Entwicklung<br />

der Baupreise nieder. Nach<br />

Feststellung des Statistischen<br />

Landesamtes verän-<br />

derten sich die Preise für den Neubau von Wohngebäuden<br />

in Baden-Württemberg im Februar 2007 gegenüber Februar<br />

2006 um 8,8 %. Das ist mehr als vier Mal so hoch wie die<br />

allgemeine Teuerungsrate, die im Vergleichszeitraum bei<br />

1,9 % lag. Die Baupreise für Wohngebäude haben sich<br />

damit im Februar 2007 stärker erhöht als in der durch die<br />

deutsche Vereinigung ausgelösten Boomphase Anfang der<br />

90er Jahre. Auch dürfte es den Anbietern durch die stark<br />

gestiegene Nachfrage nach Bauleistungen eher möglich<br />

gewesen sein, die Mehrwertsteuererhöhung an die Kunden<br />

weiter zu geben. Besonders verteuerten sich die Klempnerarbeiten<br />

(+ 16,1 %) und Metallbauarbeiten (+ 15,2 %).<br />

Erheblich geringer war der Preisanstieg dagegen bei den<br />

Maler- und Lackierarbeiten (+ 1,1 %). ■<br />

Kampagne<br />

Meisterhaft:<br />

Vier-Sterne-<br />

Urkunde<br />

verliehen<br />

Verb<br />

Im Rahmen der Kampagne<br />

Meisterhaft hat ein weiteres<br />

Mitgliedsunternehmen der<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong><br />

die Vier-Sterne-Qualifikation<br />

erreicht: Die Bau GmbH<br />

Schubnell KG erhielt anlässlich<br />

der Innungsversammlung<br />

der Bau-Innung Neustadt<br />

am 27. März 2007 die<br />

Urkunde als Vier-Sterne-<br />

Betrieb.<br />

Eric Zimmermann von der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> überreichte<br />

Maurermeister Karl Schubnell die Meisterhaft-<br />

Urkunde. ■<br />

Bei der Kampagne Meisterhaft handelt es sich um eine<br />

auf Bundesebene umgesetzte Image- und Qualifizierungskampagne<br />

des Baugewerbes. Sie bietet Mitgliedsunternehmen<br />

der Bauverbände die Möglichkeit, im Zuge eines Qualifizierungs-<br />

und Zertifizierungsverfahrens das Nutzungsrecht<br />

für die Marke „Meisterhaft“ zu erwerben. Baufirmen<br />

können sich in drei Kategorien, der Meisterhaft-, der Vier-<br />

Sterne- und der Fünf-Sterne-Klasse, qualifizieren. Insgesamt<br />

haben in <strong>Südbaden</strong> bisher 63 Firmen eine Qualifikation<br />

als Meisterhaft-Betrieb erreicht.<br />

Dipl.-Ing. Karl-Wolfgang Jägel<br />

feiert 50. Geburtstag<br />

Personen<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Jägel aus Rastatt<br />

vollendete am 8. April 2007 sein 50.<br />

Lebensjahr. Herr Jägel setzt<br />

sich seit dem Jahr 2003 als<br />

Beiratsmitglied des Verbandes<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong><br />

für die Anliegen der<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> ein. Seit dem<br />

Jahr 2002 ist er Obermeister<br />

der Baugewerks-<br />

Innung Rastatt / Baden-<br />

Baden; bereits vorher hatte<br />

er das Amt als stellvertretender<br />

Obermeister bekleidet.<br />

Zusätzlich engagiert er<br />

sich in der Politik als Mitglied<br />

des Landtages von<br />

Baden-Württemberg. ■<br />

Verbandstag 2007<br />

Termine<br />

Der Verbandstag 2007 mit 100jährigem<br />

Jubiläum des Verbandes<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong><br />

findet am 22. Juni 2007 in Freiburg<br />

statt. ■<br />

„Badische Bau- & Ausbautage<br />

– Holzbau –Ausbau – Fassade“<br />

am 13./14. Juli 2007 im Europapark Rust<br />

Zweite gemeinsame Tagung der südbadischen Ausbauverbände<br />

Der Badische Zimmerer- und Holzbauverband, der Fachverband<br />

Ausbau und Fassade Baden sowie der Wirtschaftsverband<br />

Holz- und Kunststoffverarbeitendes Handwerk<br />

laden ihre rund 600 Mitgliedsbetriebe zu einer großen<br />

gemeinsamen Tagung am 13./14. Juli 2007 im Europapark<br />

Rust ein. Nach dem erfolgreichen Auftakt im Juli 2006 dürfen<br />

wir dieses Jahr als weitere Teilnehmer die Fachgruppe<br />

Estrich und Belag und die Fachgruppe Fliesen- und Plat-<br />

Baufachblatt 5/2007 5


Aus den Verbänden<br />

tenverlegegewerbe des Verbandes<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong><br />

zur Veranstaltung<br />

begrüßen.<br />

Ziel der „Badischen Bau- &<br />

Ausbautage“ ist es, den Unternehmen<br />

in einem attraktiven<br />

Rahmen die Möglichkeit zur<br />

Weiterbildung mit kompetenten<br />

Referenten sowie gleichzeitig<br />

eine Plattform für Kontakte und Kooperationen zu bieten. In<br />

das Programm integriert sind die diesjährigen Mitgliederversammlungen<br />

der drei südbadischen Verbände. Eine<br />

erweiterte Ausstellung der Industriepartner zu neuen Techniken<br />

und Problemlösungen ist wiederum wichtiger<br />

Bestandteil des Events.<br />

Der Startschuss für die Badischen Bau- & Ausbautage<br />

2007 erfolgt am Nachmittag des 13. Juli 2007 mit einem<br />

Vortrag von Europapark-Chef Roland Mack. Im Anschluss<br />

präsentieren Verbandsdirektor Michael Hafner und die Mitarbeiter<br />

aus der Verbandsgeschäftsstelle den Geschäftsbericht<br />

der Verbände. Es folgt ein umfangreiches Fachprogramm<br />

mit Weiterbildungsangeboten in den Themengebieten<br />

Unternehmensführung, Marketing, Recht und<br />

Technik. Den Schlusspfiff setzt am 14. Juli 2007 Dr. Markus<br />

Merk, angesehener DFB- und FIFA-Schiedsrichter, mit seinem<br />

Vortrag „Sicher entscheiden“, in dem er Denkanstöße<br />

für alle gibt, die Entscheidungen zu treffen haben und andere<br />

zu Entscheidungen führen wollen.<br />

Ein weiteres Highlight stellt der Gesellschaftsabend am<br />

13. Juli dar. Nach Abschluss der Bau- & Ausbautage am 14.<br />

Juli können die Teilnehmer die Möglichkeit eines vergünstigten<br />

Eintritts in den Europapark nutzen. Mit der kostenfreien<br />

Kinderbetreuung, einem Kindertisch bei der Abendveranstaltung<br />

sowie weiteren Angeboten ist bei der Veranstaltung<br />

auch für die jüngsten Teilnehmer bestens gesorgt.<br />

Die Einladung mit näheren Informationen erhalten die Verbandsmitglieder<br />

über den Rundschreibendienst. ■<br />

Bauferien 2007<br />

Die unserem Verband angehörenden Bauinnungen haben<br />

die Bauferien für das Jahr 2007 wie folgt festgelegt:<br />

Innungen Achern, Bühl, Emmendingen, Freiburg-Müllheim-Lörrach,<br />

Kehl, Konstanz, Lahr, Neustadt, Offenburg,<br />

Rastatt / Baden-Baden, Schwarzwald-Baar, Waldshut und<br />

Wolfach:<br />

30. Juli – 18. August 2007 ■<br />

Bertelsmann Stiftung startet<br />

bundesweite Kampagne<br />

„Unternehmen für die Region“<br />

Die Bertelsmann Stiftung sucht deutschlandweit nach mittelständischen<br />

Unternehmen, die sich in ihrer Region gemeinnützig<br />

engagieren. Ziel der Initiative „Unternehmen für<br />

die Region“ ist es, die Vielfalt unternehmerischen Engagements<br />

in Deutschland aufzuzeigen und andere zur Nachah-<br />

6 Baufachblatt 5/2007<br />

mung anzuregen.<br />

Unternehmen, die in ihrem direkten Umfeld Probleme in<br />

Bereichen wie Bildung, Umwelt oder soziale Benachteiligung<br />

angehen, können sich im April und Mai 2007 auf einer<br />

internetbasierten Landkarte eintragen. Geld und Größe des<br />

Betriebes spielen hierbei eine untergeordnete Rolle, viel<br />

wichtiger sind Ideen und Engagement. Zudem sollten die<br />

Projekte gemeinsam mit Partnern durchgeführt werden.<br />

„Ob Jugendliche durch gezielte Schulpartnerschaften an<br />

die Arbeitswelt herangeführt werden oder die Belegschaft<br />

eines Betriebs dem integrativen Kindergarten bei der Renovierung<br />

hilft - Partnerschaften zahlen sich aus, für die gute<br />

Sache und für das Unternehmen“, erklärte Liz Mohn, stellvertretende<br />

Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann-Stiftung.<br />

Unterstützt wird die Kampagne von rund 20 namhaften<br />

Unternehmern mittelständischer Betriebe. Diese<br />

Botschafter werden in den nächsten Wochen gemeinsam<br />

mit der Bertelsmann Stiftung für den Aufruf werben.<br />

Info: www.unternehmen-fuer-die-region.de ■<br />

Meister sucht Professor:<br />

Technologietransfer Handwerk<br />

„Prof.-Adalbert-Seifriz-Preis“ 2007<br />

Das Wirtschaftsblatt „handwerk magazin“ veranstaltet<br />

zusammen mit der Steinbeis-Stiftung und der Signal-<br />

Iduna-Gruppe Versicherungen und Finanzen einen mit<br />

25.000 € Preisgeld dotierten Technologietransfer-Wettbewerb.<br />

Unterstützt wird der Wettbewerb vom „Verein<br />

Technologietransfer Handwerk“, dem Baden-Württembergischen<br />

Handwerkstag sowie dem Zentralverband des<br />

Deutschen Handwerks (ZDH).<br />

Der bundesweit ausgeschriebene Wettbewerb soll dazu<br />

beitragen, Wissenschaft und Handwerk zusammenzubringen,<br />

damit Handwerksbetriebe sich den Fortschritt der<br />

Forschung möglichst schnell und umfassend zunutze<br />

machen können. Die Preise werden für erfolgreiche<br />

Transferbeispiele einer Kooperation zwischen mindestens<br />

einem Handwerker und einem Wissenschaftler vergeben.<br />

Die Kooperation kann sich sowohl auf die Entwicklung von<br />

Produkten und Verfahren als auch auf Dienstleistungen<br />

oder die Einführung neuer Formen der betrieblichen<br />

Organisation beziehen.<br />

Bewerben können sich alle Handwerksbetriebe und<br />

Wissenschaftler bzw. alle Technologietransferinstitutionen<br />

in Deutschland, die eine solche Zusammenarbeit erfolgreich<br />

abgeschlossen haben. Bewerbungsschluss ist<br />

der 30. Juni 2007.<br />

Info: www.seifriz-preis.de ■<br />

Links+Rechts der Autobahn 2007<br />

Buch-<br />

Speziell für Autofahrer entwickelter Reiseführer und<br />

Reiseatlas im Handschuhfachformat. Mit über 4.500 tipp<br />

ausgewählten Hotels, Gasthöfen, Pensionen,<br />

Gästehäusern, Ferienwohnungen, Tankstellen und<br />

Ausflugszielen in 22 europäischen Ländern.<br />

452 Seiten; Preis: 9,95 €<br />

ISBN 978-9-9805-0899-5<br />

Stünings Medien GmbH, Krefeld ■


Betriebswirtschaft,<br />

Recht, EDV<br />

und<br />

Steuern<br />

5<br />

Betriebswirtschaft<br />

Baumaschinenpreise 1<br />

Gewinnfaktor Organisation: Mitarbeiter gut einarbeiten 2<br />

Wirtschaftsrecht<br />

Insolvenzverfahren 1<br />

Schadensersatz in Höhe der Mängelbeseitigungskosten<br />

(§§ 251 Abs. 2 BGB a.F., § 635 BGB) 3<br />

Kann ein Zeugenbeweis ein fehlendes Aufmaß ersetzen? 4<br />

Verjährungshemmung durch Verhandlung 4<br />

2007<br />

Angebotsausschluss wegen fehlender Typenbezeichnung 4<br />

Vertragsauslegung: Wann sind vereinbarte ATV der<br />

VOB/C ohne Bedeutung? 5<br />

Steuern<br />

Gebühren für verbindliche Auskunft durch das Finanzamt 5<br />

Steuerbonus für Handwerkerleistungen 6<br />

Optimieren<br />

Sie Ihre<br />

Rufen Sie<br />

uns an!<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong><br />

<strong>Südbaden</strong><br />

Tel.<br />

0761/70302 - 40<br />

Unternehmensführung<br />

Der Verbandsservice Unternehmensführung<br />

bietet allen<br />

Mitgliedern Beratung und Information,<br />

z. B. zu den Themen<br />

– Steuern<br />

– Bürgschaftsservice<br />

– Kostenanalyse im Betrieb<br />

Nutzen Sie die Leistungen Ihres<br />

Verbandes!<br />

Baufachblatt<br />

Fachbeilage Betriebswirtschaft, Recht, EDV<br />

und Steuern<br />

Das Baufachblatt ist das offizielle Organ der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> und gemeinsames Rundschreiben<br />

des Verbandes der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> e.V., des Badischen Zimmerer- und<br />

Holzbauverbandes e.V. und des Fachverbandes Ausbau und Fassade Baden e.V.<br />

Herausgeber und Verlag: Service-GmbH der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>, Holbeinstraße 16,<br />

79100 Freiburg, Telefon (07 61) 7 03 02 - 0, Telefax (07 61) 7 03 02 - 30, E-Mail: service@<br />

bausuedbaden.de<br />

Der Erzeugerpreisindex<br />

für Maschinen für die <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

betrug im März<br />

2007 auf der Basis<br />

2000=100 (Baugeräteliste<br />

2001) 107,4. Im Vergleich<br />

zum Vormonat ist der Index<br />

um 0,1 % gestiegen. Zum<br />

Vorjahr betrug die Steigerung<br />

1,9 %.<br />

ZEITRAUM<br />

Betriebswirtschaft<br />

MASCHINEN FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT<br />

INDEX (ohne MwSt.)<br />

2000 = 100 1) 1990=100 2)<br />

JD 1990 86,7 100,0<br />

JD 1991 89,7 103,5<br />

JD 1992 92,7 107,0<br />

JD 1993 95,4 110,1<br />

JD 1994 95,9 110,7<br />

JD 1995 97,4 112,4<br />

JD 1996 98,3 113,4<br />

JD 1997 98,3 113,4<br />

JD 1998 98,4 113,6<br />

JD 1999 99,6 114,9<br />

JD 2000 100,0 115,4<br />

JD 2001 100,9 116,4<br />

JD 2002 101,8 117,5<br />

JD 2003 101,6 117,2<br />

JD 2004 102,7 118,5<br />

JD 2005 104,8 120,9<br />

2007:<br />

Januar 107,5 124,1<br />

Februar 107,3 123,8<br />

März 107,4 123,9<br />

–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––<br />

1) Basisjahr des Statistischen Bundesamtes, Basisjahr der Baugeräteliste 2001.<br />

2) Umrechnung von Basis 2000 = 100 auf Basis 1990 = 100: Index 2000 = 100 multipliziert<br />

mit 1,154, Basisjahr der Baugeräteliste 1991.<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 17, Reihe 2 ■<br />

Zum Einsichtsrecht in<br />

die Insolvenzakten bei<br />

Schadensersatzansprüchen<br />

gegen<br />

GmbH-Geschäftsführer<br />

(§ 4 InsO; § 229 Abs. 2<br />

ZPO)<br />

Baumaschinenpreise<br />

Insolvenzverfahren<br />

WiRe<br />

Der BGH hat mit Beschluss<br />

vom 05.04.2006, Az.: IV AR<br />

(VZ) 1/06 (IBR 2006,<br />

S. 445), wie folgt entschieden:<br />

Auch nach Abweisung des Antrags auf Insolvenzeröffnung<br />

mangels Masse besteht für einen Gläubiger<br />

der Insolvenzschuldnerin das rechtliche Interesse im<br />

Sinne der § 4 InsO, § 229 Abs. 2 ZPO an der Einsicht<br />

in die Insolvenzakte fort. Dieses rechtliche Interesse<br />

entfällt nicht dadurch, dass der Gläubiger die Akteneinsicht<br />

begehrt, um festzustellen, ob ihm Durchgriffsund<br />

Schadensersatzansprüche gegen Dritte, insbesondere<br />

Geschäftsführer oder Gesellschafter der Schuldnerin,<br />

zustehen.<br />

Baufachblatt 5/2007 1


Betriebswirtschaft<br />

Organisationstipp 13:<br />

Mitarbeiter gut einarbeiten<br />

Die Leistungen Ihres Unternehmens werden mit technischen Arbeitsmitteln und vor allem durch das Geschick und<br />

Wissen Ihrer Mitarbeiter erbracht. Deshalb sind qualifizierte, zuverlässige und motivierte Mitarbeiter die wichtigste<br />

Voraussetzung für Ihren Erfolg.<br />

Häufig werden Aufträge unter Termindruck fertig gestellt und neue Mitarbeiter darum ins „kalte Wasser“ geworfen.<br />

Sind erst mal ein paar Wochen seit der Einstellung vergangen, denkt niemand mehr an eine entsprechende Einarbeitung.<br />

Manchmal übernimmt ein bereits Ihrem Betrieb angehöriger Mitarbeiter eine neue Aufgabe. Dieser muss ebenfalls<br />

ausreichend auf seine neue Tätigkeit vorbereitet werden.<br />

Daher ist es wichtig, zu überlegen, wie Sie Mitarbeiter schnell und wirksam einarbeiten, also für neue Aufgaben ausbilden<br />

können.<br />

Was ist zu tun ?<br />

Neue oder versetzte Mitarbeiter müssen eingearbeitet werden, damit sie…<br />

• die neue Aufgabe richtig kennen und verstehen.<br />

• das notwendige Wissen / Können für die Aufgabe haben.<br />

• Gefahren und Risiken erkennen und so vermeiden können.<br />

• beim Kunden kompetent auftreten<br />

• wirklich Ihr Image beim Kunden stärken<br />

• nicht von der neuen Aufgabe überfordert werden.<br />

• die für die Aufgabe und die verwendeten Maschinen und Gefahrstoffe vorgeschriebene<br />

Einweisung/Schulung besitzen.<br />

Was ist zu vermeiden ?<br />

Praxistipp:<br />

• Neue Mitarbeiter werden sofort ohne Einarbeitung eingesetzt.<br />

(Wie sollen sie Ihre Ziele und Philosophie vertreten?)<br />

• Vorgeschriebene Sicherheitsunterweisungen sind bei neuen Mitarbeitern nicht nachweisbar.<br />

(Das wird spätestens bei einem Unfall zum großen Problem.)<br />

• Bei Versetzungen oder erstmaligem Einsatz in verändertem Umfeld oder mit neuen Aufgaben<br />

denkt niemand an eine angemessene Einarbeitung für die Aufgabe.<br />

• Machen Sie eine Liste der Themen, die Sie mit jedem neuen Mitarbeiter besprechen wollen:<br />

➜ Ziele und Image der Firma<br />

➜ Aufgaben, Kompetenzen und besondere Regeln bei Ihnen<br />

➜ Verpflichtung zu Qualität und Erfüllung von Kundenwünschen<br />

➜ Fertigkeiten und Spezialkenntnisse für das Einsatzgebiet des Mitarbeiters<br />

➜ Allgemeine, für die ganze Firma geltende Unfallverhütungsregeln<br />

➜ Spezielle, für den geplanten Einsatz geltende Unfallverhütungsregeln<br />

• Ergänzen Sie die Liste um die jeweils zuständigen Ansprechpartner<br />

• Nutzen Sie diesen Einarbeitungsplan bei jedem neuen oder intern versetzten Mitarbeiter.<br />

• Lassen Sie sich durchgeführte Schulungen mit Unterschrift bestätigen!<br />

• Jeder muss verstehen: Gute Einarbeitung ist eine sinnvolle Investition,<br />

spart letztlich Geld und macht den Neuen und seine Kollegen zufriedener!<br />

2 Baufachblatt 5/2007<br />

Gewinnfaktor Organisation BAUWIRTSCHAFT<br />

SÜDBADEN


In dem zugrunde liegenden Fall hatte der Auftraggeber<br />

den Auftragnehmer mit der Ausführung von Außenanlagen<br />

beauftragt. Nach Abschluss der Arbeiten stellte der Auftragnehmer<br />

seine Schlussrechnung und machte insgesamt<br />

rund 25.000 € geltend. Der Auftraggeber zahlte den offenen<br />

Schlussrechnungsbetrag nicht. In der Folgezeit beantragte<br />

der Auftraggeber die Eröffnung des Insolvenzverfahrens,<br />

was mangels Masse abgelehnt wurde.<br />

Anschließend beantragte der Auftragnehmer beim Insolvenzverwalter<br />

Akteneinsicht, um prüfen zu können, ob er<br />

gegen den Geschäftsführer der Schuldnerin Schadensersatzansprüche<br />

geltend machen könne und diese<br />

durchsetzbar seien.<br />

Der Insolvenzverwalter wies den Antrag auf Akteneinsicht<br />

zurück und bemängelte das erforderliche rechtliche<br />

Interesse für einen nicht am Insolvenzverfahren beteiligten<br />

Dritten, wenn dieser lediglich die Prüfung möglicher<br />

Durchgriffs- und Schadensersatzansprüche gegen Organe<br />

der Schuldnerin bezwecke. Nach Ansicht des Insolvenzverwalters<br />

würden in diesem Fall lediglich wirtschaftliche<br />

Interessen verfolgt, die mit dem Gegenstand des Insolvenzverfahrens<br />

rechtlich nicht gebunden seien.<br />

Gegen diese Auffassung wendete sich der Auftragnehmer<br />

mit Erfolg zur Feststellung des Akteneinsichtsrechts.<br />

Der BGH sieht allein in der Gläubigerstellung des Auftragnehmers<br />

eine unmittelbare rechtliche Beziehung zur<br />

Schuldnerin, die ihm ein Akteneinsichtsrecht gewährte.<br />

Nach den entsprechenden rechtlichen Vorschriften sei<br />

Voraussetzung, dass persönliche Rechte des Antragstellers<br />

durch den Akteninhalt berührt würden. Dabei müsse sich<br />

das rechtliche Interesse aus der Rechtsordnung selbst<br />

ergeben und verlange als Mindestbedingung ein auf<br />

Rechtsnormen ruhendes oder durch solche geregeltes<br />

gegenwärtiges Verhältnis einer Person zu einer anderen<br />

oder zu einer Sache. Dies sei eben gerade durch die<br />

Gläubigerstellung des Antragstellers bzw. Antragnehmers<br />

gegeben.<br />

Dies gelte auch dann, wenn das Insolvenzverfahren<br />

mangels Masse angelehnt werde, denn auch dann sei es<br />

nicht mit Sicherheit auszuschließen, dass der Auftragnehmer<br />

seine Forderung noch realisieren könne.<br />

Das Gericht führte weiter aus, dass man vom Auftragnehmer/Gläubiger<br />

Unzumutbares fordern würde, wenn<br />

man von ihm zur Darlegung seines rechtlichen Interesses<br />

verlange, dass er über die Glaubhaftmachung seiner Gläubigerposition<br />

hinaus weitere Umstände benennen müsse,<br />

die bereits den Erfolg der Akteneinsicht im Sinne einer Feststellung<br />

noch vorhandenen Gesellschaftsvermögens wahrscheinlicher<br />

mache.<br />

Das rechtliche Interesse des Auftragnehmers/Gläubigers<br />

entfalle auch nicht deshalb, weil er mit seinem Akteneinsichtsgesuch<br />

– möglicherweise sogar vorrangig – das<br />

Ziel verfolge, festzustellen, ob ihm Durchgriffs- und<br />

Schadensersatzansprüche gegen Geschäftsführer oder<br />

Gesellschafter der Schuldnerin zustünden, etwa wegen<br />

Verletzung der Pflicht, rechtzeitig den Insolvenzantrag zu<br />

stellen.<br />

Anmerkung: Die Inanspruchnahme von Geschäftsführern<br />

einer GmbH kann beispielsweise in Fällen der Insolvenzverschleppung,<br />

Gläubigerbenachteiligung, Entnahme von<br />

Gesellschaftsvermögen und Baugeldveruntreuung in<br />

Betracht kommen. ■<br />

Das OLG Frankfurt hat mit<br />

Urteil vom 14.04.2005,<br />

Az.: 15 U 89/99 (BR 2006,<br />

S. 671), wie folgt entschieden,<br />

wobei der BGH mit<br />

Beschluss vom 27.9.2006,<br />

Az.: VII ZR 291/05, die<br />

Nichtzulassungsbeschwerde<br />

zurückgewiesen hat:<br />

Wirtschaftsrecht<br />

Schadensersatz<br />

in Höhe der<br />

Mängelbeseitigungskosten<br />

(§§ 251<br />

Abs. 2 BGB a.F.,<br />

§ 635 BGB)<br />

Der Auftraggeber kann<br />

Schadensersatz in Höhe<br />

der Mängelbeseitigungskosten auch dann verlangen, wenn<br />

er ankündigt, die Mängel nicht beseitigen zu wollen, weil die<br />

Beseitigung unzumutbar ist.<br />

Verlangt der Auftraggeber die Kosten für die Neuverlegung<br />

gedämmter Heizungsrohre als Schadensersatz,<br />

sind diese Kosten grundsätzlich nicht unverhältnismäßig,<br />

weil sie fast 30-fach höher liegen als die Heizungsmehrkosten,<br />

die bei ungedämmten Rohren für die Zeit der<br />

Lebensdauer der Heizungsanlage entstehen.<br />

Der mit dem Einbau einer Heizungsanlage beauftragte<br />

Heizungsinstallateur verlegte sämtliche Heizungsleitungen<br />

zu den einzelnen Heizkörpern in dem 3-Familienhaus in<br />

allen Etagen ohne Dämmung auf dem Rohbeton. Der Auftraggeber<br />

rügte dies als Mangel und lehnte zugleich eine<br />

Neuverlegung als unzumutbar ab.<br />

Gegen die vom Auftraggeber geltend gemachten Mängelbeseitigungskosten<br />

von ca. 36.000 € als Schadensersatz<br />

wehrte sich der Auftragnehmer mit dem Hinweis,<br />

dass die Verlegung der Heizungsrohre fachgerecht sei und<br />

die Mängelbeseitigungskosten im Verhältnis zu den vom<br />

Sachverständigen errechneten Heizungsmehrkosten von<br />

1.300 € für den Zeitraum der Lebensdauer der Heizungsanlage<br />

unverhältnismäßig seien.<br />

Das OLG stellte in seiner Entscheidung zunächst klar,<br />

dass die Rohrverlegung ohne Dämmung einen Mangel<br />

darstelle. Die Höhe des berechtigen Schadensersatzanspruches<br />

richte sich nach den Kosten der Mängelbeseitigung,<br />

auch wenn der Auftraggeber die Mängel gar nicht<br />

beseitigen wolle. Dieser Umstand sei jedoch unbeachtlich,<br />

da es nach der schadensersatzrechtlichen Dispositionsmaxime<br />

Sache des Auftraggebers sei, ob er die Mängel<br />

tatsächlich beseitige oder nicht.<br />

Dabei seien auch die zur Mängelbeseitigung erforderlichen<br />

Aufwendungen nicht unverhältnismäßig im Sinne von<br />

§ 251 Abs. 2 BGB, weil der mit der Mängelbeseitigung<br />

erzielbare Erfolg bei Abwägung aller Umstände in einem<br />

vernünftigen Verhältnis zur Höhe des dafür erforderlichen<br />

Geldaufwandes stehe und der Auftraggeber objektiv ein<br />

berechtigtes Interesse an einer ordnungsgemäßen Erfüllung<br />

habe.<br />

Anmerkung: Wie bei zahlreichen anderen Entscheidungen<br />

aus jüngster Zeit zeigt auch diese, dass der Unverhältnismäßigkeitseinwand<br />

des Auftragnehmers die absolute<br />

Ausnahme darstellt. ■<br />

Baufachblatt 5/2007 3


Wirtschaftsrecht<br />

Kann ein<br />

Zeugenbeweis<br />

ein fehlendes<br />

Aufmaß<br />

ersetzen?<br />

4 Baufachblatt 5/2007<br />

Der BGH hat mit Urteil vom<br />

27.07.2006, Az.: VII ZR<br />

202/04 (IBR 2006, S. 662),<br />

folgendes Urteil getroffen:<br />

Ein Auftragnehmer legt<br />

den Umfang der zwischen<br />

ihm und dem Auftraggeber<br />

strittigen Dacharbeiten<br />

schlüssig dar,<br />

wenn er auf die Rechnung<br />

seines Nachunter-<br />

nehmers Bezug nimmt, in der die abgerechneten<br />

Leistungen im Einzelnen bezeichnet sind.<br />

Der auf Grundlage vorstehenden Sachvortrags angebotene<br />

Beweis für den Umfang der erbrachten Arbeiten<br />

durch Einvernahme eines Zeugen, der die Arbeiten<br />

begleitet hat, ist kein unzulässiger Ausforschungsbeweis.<br />

In seinen Entscheidungsgründen führte der BGH u. a.<br />

aus, dass an die schlüssige Darlegung über den Umfang<br />

von strittigen Arbeiten keine überspannten Anforderungen<br />

gestellt werden dürften. Auch sei ein angebotener Zeugenbeweis<br />

nicht als unzulässiger Ausforschungsbeweis zu<br />

werten. Von einer Ausforschung könne nur dann die Rede<br />

sein, wenn die beweisbelastete Partei ohne greifbare<br />

Anhaltspunkte für das Vorliegen eines bestimmten Sachverhalts<br />

willkürliche Behauptungen aufs Geratewohl oder<br />

ins Blaue hinein aufstellt, um durch die Beweisaufnahme<br />

beweiserhebliche Tatsachen erst zu erfahren und sie dann<br />

zur Grundlage ihres Parteivortrages zu machen. ■<br />

Verjährungshemmung<br />

durch<br />

Verhandlung<br />

Mit Urteil vom 15.08.2006,<br />

Az.: 21 U 143/05 (IBR 2006,<br />

S. 672), hat das OLG Düsseldorf<br />

wie folgt entschieden,<br />

wobei das Urteil noch<br />

nicht rechtskräftig ist:<br />

„Verhandlungen“ im Sinne<br />

des § 203 BGB<br />

sind weit auszulegen. Der<br />

Gläubiger muss klarstellen,<br />

dass er einen Anspruch<br />

geltend machen<br />

und worauf er ihn im Kern stützen will; anschließend<br />

genügt jeder Meinungsaustausch über den Anspruch<br />

oder seine tatsächliche Grundlage, aufgrund dessen<br />

ein Vertragspartner davon ausgehen kann, dass seine<br />

Forderung von dem anderen Vertragspartner noch nicht<br />

endgültig abgelehnt wird.<br />

Gehen beide Partner bei ihren Telefonaten davon aus,<br />

dass kein Mangel vorliegt, und gibt der Unternehmer<br />

nur Bedienhinweise, um die vermeintlich falsche Bedienung<br />

zu beheben, so handelt es sich nicht um Verhandlungen.<br />

In dem zugrunde liegenden Fall hatte der Auftraggeber<br />

den Auftragnehmer mit der Lieferung einer Infrarotverdampferanlage<br />

als Teil einer Abwasserbehandlungsanlage<br />

beauftragt. Diese Anlage sollte Zink-Nickel-Abwasser so<br />

behandeln, dass ein kristalliner Brei austritt, der auf normalen<br />

Deponien entsorgt werden kann. Kurze Zeit nach der<br />

erfolgten Abnahme zeigte sich jedoch, dass sich kein<br />

kristalliner Brei bildete, sondern eine feste Masse. Auf die<br />

Mängelrüge hin teilte ein Mitarbeiter des Auftragnehmers<br />

mit, dass er von einem Bedienungsfehler ausgehe und gab<br />

entsprechende Hinweise. Auch danach stellte sich jedoch<br />

keine Besserung ein und der Auftraggeber legte die Anlage<br />

still und verlangte klageweise den Werklohn zurück.<br />

In der ersten Instanz wurde der Klage stattgegeben,<br />

jedoch wies das Berufungsgericht in der zweiten Instand<br />

den Anspruch wegen Verjährung zurück. Nach Auffassung<br />

des Berufungsgerichts war die Verjährung durch die zwischen<br />

den Parteien geführten Gespräche nicht gehemmt,<br />

da beide Partner nach Auffassung des Berufungsgerichts<br />

nicht von einem Mangel ausgingen, sondern lediglich von<br />

einem Bedienungsfehler.<br />

Anmerkung:<br />

Die Auffassung des Berufungsgerichts kann rechtlich<br />

sicherlich in Zweifel gezogen werden. Nach dem zugrunde<br />

liegenden Vertrag schuldete der Auftragnehmer eine<br />

funktionsgerechte Anlage einschließlich Anlagetechnik.<br />

Diese werkvertraglich vereinbarte Funktion wurde jedoch<br />

nicht erfüllt, insoweit war die Mangelhaftigkeit letztlich<br />

Gegenstand der Gespräche zwischen den Parteien. Soweit<br />

die Parteien über einen „Bedienungsfehler“ gesprochen<br />

haben, könnte es sich lediglich um eine unbeachtliche<br />

Bezeichnung handeln.<br />

Da das Urteil noch nicht rechtskräftig ist, bleibt die Entscheidung<br />

der nächsten Instanz abzuwarten. ■<br />

Die Vergabekammer Nordbayern<br />

hat mit Beschluss<br />

vom 10.11.2006 entschieden:<br />

Ein Angebot ist gemäß<br />

§ 25 Nr. 1 Abs. 1 Buchst. B<br />

VOB/A von der Wertung<br />

zwingend auszuschließen,<br />

wenn verlangte Typenbezeichnungen<br />

fehlen.<br />

Angebotsausschluss<br />

wegen fehlender<br />

Typenbezeichnung<br />

Aus der Begründung:<br />

Ein transparentes, auf Gleichbehandlung aller Bieter<br />

beruhendes Vergabeverfahren sei nur dann zu erreichen,<br />

wenn lediglich vergleichbare Angebote – in jeder sich aus<br />

den Verdingungsunterlagen ergebenden Hinsicht – gewertet<br />

würden. Dies erfordere gerade, dass alle zur Kennzeichnung<br />

der angebotenen Leistung geeigneten Parameter<br />

bekannt seien, deren Angabe den Bieter nicht unzumutbar<br />

belaste, aber ausweislich der Ausschreibungsunterlagen<br />

gefordert werden.<br />

Dem könne der Bieter vorliegend auch nicht entgegenhalten,<br />

die fehlende Typenbezeichnung berge kein Risiko<br />

für die Vergabestelle, weil der Qualitätsstandard durch die<br />

detaillierten Vorgaben des Leistungsverzeichnisses selbst<br />

definiert werde und exakte Typenangaben gerade deshalb<br />

entbehrlich seien. Selbst wenn dem so sei, habe die Vergabestelle<br />

die Angaben gleichwohl verlangt, weil sie selbst<br />

prüfen wollte, ob die angebotenen Produkte den ausgeschriebenen<br />

Erfordernissen gerecht werden. Sie sei


Wirtschaftsrecht Steuern<br />

auch kein vergaberechtlich unzulässiges Verlangen, das ein<br />

Bieter außer Acht lassen könne.<br />

Hinweis:<br />

Sollte ein Bieter der Auffassung sein, dass die von der<br />

Vergabestelle geforderten Typenangaben im Leistungsverzeichnis<br />

unmöglich sind, so muss er dies bei Anwendbarkeit<br />

der §§ 98 GWB (das heißt bei Erreichen bzw.<br />

Überschreiten des EU-Schwellenwertes) unverzüglich<br />

gegenüber der Vergabestelle rügen (§ 107 Ab. 3 GWB). ■<br />

Vertragsauslegung:<br />

Wann sind<br />

vereinbarte ATV<br />

der VOB/C ohne<br />

Bedeutung?<br />

Urteil des Oberlandesgerichts<br />

Frankfurt vom<br />

22.03.2006 – Az.: 4 U<br />

94/052<br />

Für die Bestimmung des<br />

vom Auftragnehmer geschuldetenLeistungsumfangs<br />

ist der gesamte<br />

Vertragsinhalt maßgeblich<br />

Hierzu zählen u. a. auch die<br />

ATV der VOB/C, soweit sie<br />

vereinbart worden sind. Diese stehen in einzelnen Regelungen<br />

allerdings nicht selten im Widerspruch zu anderen vertraglichen<br />

Vereinbarungen.<br />

Beispiel:<br />

In den Vorbemerkungen zum LV ist ausdrücklich festgelegt,<br />

dass für die Gerüstarbeiten die DIN 18451 zur<br />

Anwendung kommt, bei der in Nr. 4.2.10 geregelt ist, dass<br />

eine über eine Grundeinsatzzeit von 4 Wochen hinausgehende<br />

Gebrauchsüberlassung der Arbeits- und Schutzgerüste<br />

eine Besondere Leistung darstellt, die zusätzlich zu<br />

vergüten ist.<br />

Gleichzeitig enthält das LV eine Position, nach der diese<br />

Gerüste bis zu 20 Wochen über die Grundeinsatzzeit zu<br />

überlassen sind.<br />

Der Auftragnehmer verlangt nach Ablauf der Grundeinsatzzeit<br />

von 4 Wochen eine zusätzliche Vergütung für<br />

weitere Gerüstvorhaltung.<br />

Zu Recht?<br />

Die Entscheidung:<br />

Das OLG Frankfurt – Az.: 4 U 94/052 – hat dies mit Urteil<br />

vom 22.03.2006 verneint.<br />

Obwohl die DIN 18451 als Vertragsbestandteil dem<br />

LV vorangestellt worden ist, wird sie im Hinblick auf die<br />

Regelung zur Gerüstvorhaltung von der speziellen Regelung<br />

des Leistungsverzeichnisses verdrängt.<br />

Wenn in einer LV-Position eine um bis zu 20 Wochen<br />

verlängerte Vorhaltezeit vereinbart ist, bedeutet dies nicht<br />

nur einen Hinweis auf die zu erwartende Vorhaltedauer.<br />

Es wird vielmehr in eindeutiger Form zum Ausdruck<br />

gebracht, dass die über die Grundeinsatzzeit hinausgehende<br />

Vorhaltezeit Teil der geschuldeten Leistung ist und<br />

deshalb kein Raum für einen zusätzlichen Vergütungsanspruch<br />

besteht. ■<br />

Durch das Jahressteuergesetz<br />

2007 wurde für die<br />

Bearbeitung von Anträgen<br />

auf Erteilung einer verbindlichen<br />

Auskunft nach § 89<br />

Abs. 3 - 5 AO durch das<br />

Finanzamt eine Gebührenpflicht<br />

eingeführt. Ein bislang<br />

maßgebliches Schreiben<br />

des Bundesfinanzministeriums<br />

vom 8. De-<br />

Gebühren<br />

für verbindliche<br />

Auskunft durch<br />

das Finanzamt<br />

St<br />

zember 2006 wird durch ein nunmehr erlassenes Schreiben<br />

des BMF vom 12. März 2007 aufgehoben. Das Bundesfinanzministerium<br />

nimmt zu den Zweifelsfragen bei der<br />

Erhebung von Gebühren für die Erteilung verbindlicher Auskünfte<br />

Stellung.<br />

Gebührenpflicht<br />

Demnach sind Gebühren nicht nur zu erheben, wenn die<br />

beantragte Auskunft erteilt wird. § 89 Abs. 3 Satz 1 AO<br />

ordnet eine Gebührenpflicht schon für die Bearbeitung<br />

eines Auskunftsantrags an. Gebühren sind daher<br />

grundsätzlich auch dann zu entrichten, wenn die Finanzbehörde<br />

in ihrer verbindlichen Auskunft eine andere<br />

Rechtsauffassung als der Antragsteller vertritt, wenn sie die<br />

Erteilung einer verbindlichen Auskunft ablehnt oder wenn<br />

der Antrag zurückgenommen wird.<br />

Bei der Rücknahme des Antrags vor Bekanntgabe der<br />

Entscheidung kann die Gebühr ermäßigt werden. Hierbei<br />

hat die Finanzbehörde wie folgt zu verfahren: Hat die<br />

Finanzbehörde noch nicht mit der Bearbeitung des<br />

Antrags begonnen, ist die Gebühr auf Null zu ermäßigen.<br />

Hat sie bereits begonnen, ist der bis zur Rücknahme<br />

des Antrags angefallene Bearbeitungsaufwand angemessen<br />

zu berücksichtigen und die Gebühr anteilig zu<br />

ermäßigen.<br />

Die Gebühr entsteht auch für die Bearbeitung eines<br />

Antrags auf verbindliche Auskunft, der die formalen Voraussetzungen<br />

nicht erfüllt (Beispiel: Der Antrag beinhaltet<br />

keine ausführliche Darlegung des Rechtsproblems oder<br />

keine eingehende Begründung des Rechtsstandpunkts des<br />

Antagstellers). Vor einer Ablehnung eines Antrags aus formalen<br />

Gründen hat die Finanzbehörde den Antragsteller auf<br />

diese Mängel und auf die Möglichkeit der Ergänzung oder<br />

Rücknahme des Antrags hinzuweisen.<br />

Gebührenhöhe<br />

Die Gebühr richtet sich grundsätzlich nach dem Gegenstandswert,<br />

§ 89 Abs. 4 Satz 1 AO. Maßgebend für die<br />

Bestimmung des Gegenstandswerts ist die steuerliche<br />

Auswirkung des vom Antragsteller dargelegten Sachverhalts.<br />

Die steuerliche Auswirkung ist in der Weise zu<br />

ermitteln, dass der Steuerbetrag, der bei Anwendung der<br />

vom Antragsteller vorgetragenen Rechtsauffassung<br />

entstehen würde, dem Steuerbetrag gegenüberzustellen<br />

ist, der entstehen würde, wenn die Finanzbehörde eine entgegengesetzte<br />

Rechtsauffassung vertreten würde.<br />

Bei Dauersachverhalten ist auf die steuerliche Auswirkung<br />

im Jahresdurchschnitt abzustellen.<br />

Der Gegenstandswert beträgt mindestens 5.000 € und ist<br />

auf 30 Mio. € begrenzt (analog § 39 Abs. 2 GKG). Die<br />

Gebühr beträgt daher mindestens 121 € und höchstens<br />

91.456 €.<br />

Baufachblatt 5/2007 5


Steuern<br />

Der Antragsteller soll den Gegenstandswert und die für<br />

seine Bestimmung maßgeblichen Umstände bereits in<br />

seinem Auskunftsantrag darlegen (§ 89 Abs. 4 Satz 2 AO).<br />

Diese Darlegung erfordert schlüssige und nachvollziehbare<br />

Angaben; bei fehlenden oder unzureichenden Angaben ist<br />

er darauf hinzuweisen und um eine entsprechende Ergänzung<br />

seines Antrags zu bitten.<br />

Den Angaben des Antragstellers ist im Regelfall zu folgen.<br />

Eine Ermittlung des Gegenstandswerts durch das Finanzamt<br />

ist nur dann geboten, wenn der Antragsteller keine<br />

Angaben macht oder wenn seine Angaben zu einem offensichtlich<br />

unzutreffenden Ergebnis führen würden (§ 89<br />

Abs. 4 Satz 3 AO).<br />

Will das Finanzamt von dem erklärten Gegenstandswert<br />

abweichen oder konnte der Antragsteller keine Angaben<br />

zum Gegenstandswert machen, ist dem Antragsteller vor<br />

Erlass des Gebührenbescheids rechtliches Gehör zu<br />

gewähren.<br />

Zeitgebühr<br />

Beziffert der Antragsteller den Gegenstandswert nicht oder<br />

ist dieser nicht durch Schätzung bestimmbar, ist eine Zeitgebühr<br />

zu berechnen. Wird eine solche erhoben, ist der<br />

zeitliche Aufwand für die Bearbeitung des Antrags auf<br />

verbindliche Auskunft zu dokumentieren. Zur Bearbeitungszeit<br />

rechnen nur die Zeiten, in denen der vorgetragene<br />

Sachverhalt ermittelt und dessen rechtliche Würdigung<br />

geprüft wurde. Waren vorgesetzte Finanzbehörden wegen<br />

der besonderen Bedeutung des Einzelfalls oder der<br />

grundsätzlichen Bedeutung entscheidungserheblicher<br />

Rechtsfragen hinzuzuziehen, ist die dortige Bearbeitungszeit<br />

ebenfalls zu berücksichtigen, soweit sie dem konkreten<br />

Auskunftsantrag individuell zuzuordnen ist.<br />

Die Zeitgebühr beträgt 50 € je angefangene halbe Stunde<br />

Bearbeitungszeit, mindestens 100 € (§ 89 Abs. 4 Satz 4<br />

AO).<br />

Bescheid<br />

Die Gebühr ist durch schriftlichen Bescheid gegenüber<br />

dem Antragsteller festzusetzen; Bekanntgabevollmachten<br />

sind zu beachten. Der Antragsteller hat die Gebühr innerhalb<br />

eines Monats nach Bekanntgabe dieses Bescheids zu<br />

entrichten. Auf die Gebühr sind die Vorschriften der AO<br />

grundsätzlich sinngemäß anzuwenden. Die Gebührenfestsetzung<br />

kann nach §§ 129-131 AO korrigiert werden.<br />

Gegen die Gebührenfestsetzung ist der Einspruch gegeben.<br />

■<br />

Steuerbonus<br />

für Handwerkerleistungen<br />

6 Baufachblatt 5/2007<br />

Bundeseinheitliche<br />

Musterbescheinigung<br />

der OFD Münster zur<br />

Bescheinigung des<br />

Vermieters oder Verwalters<br />

von Wohneigentum<br />

über Handwerkerleistungen<br />

oder haushaltsnahe<br />

Dienstleistungen.<br />

Das BMF hat am 03.11.<br />

2006 ein Schreiben zu<br />

Anwendungsfragen beim Steuerbonus für Handwerkerleistungen<br />

und haushaltsnahe Dienstleistungen veröffentlicht.<br />

Möchten Mieter oder Wohnungseigentümer für in ihrer Jahresabrechnung<br />

enthaltene Handwerkerleistungen oder<br />

haushaltsnahe Dienstleistungen eine Steueranrechnung<br />

nach § 35 a EStG geltend machen, müssen die begünstigten<br />

Ausgaben in der Jahressteuererklärung gesondert aufgeführt<br />

sein, oder es ist eine Bescheinigung des Vermieters<br />

oder Verwalters vorzulegen. So sieht es das o. g. BMF-<br />

Schreiben vor. Bisher wusste niemand - auch nicht die<br />

Bearbeiter in den Finanzämtern -, wie diese Bescheinigung<br />

aussehen sollte.<br />

Die Oberfinanzdirektion Münster hat nun bundeseinheitlich<br />

abgestimmte Musterbescheinigungen nach § 35 a<br />

EStG erlassen, jeweils bis zum Veranlagungszeitraum 2005<br />

und ab dem Veranlagungszeitraum 2006.<br />

Die Bescheinigungen können von Verbandsmitgliedern<br />

im Intranet unter www.bausuedbaden.de / Rundschreiben /<br />

Steuern abgerufen werden. ■<br />

Dr. Patrick Bruns<br />

Buch-<br />

Nachbarrechtsgesetz Baden-Württemberg<br />

tipp<br />

Der Kommentar verarbeitet die komplette Rechtsprechung<br />

und Literatur zum baden-württembergischen<br />

Nachbarrecht bis Herbst 2006. Darüber<br />

hinaus findet auch die einschlägige Literatur zum<br />

Nachbarrecht anderer Bundesländer Berücksichtigung.<br />

Verlag C.H. Beck, 2007, XIX, 292 Seiten, kartoniert, 25,– €<br />

ISBN 978-3-406-55361-5 ■<br />

VOB-Gesamtausgabe 2006 – Vergabe- und Vertragsordnung für<br />

Bauleistungen Teil A (DIN 1960), Teil B (DIN 1961), Teil C (ATVen)<br />

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Von Markus Braun, Pressereferent bei der AOK Bayern<br />

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ISBN 978-3-415-03891-2<br />

Richard Boorberg Verlag ■


Tarif-,<br />

ArbeitsundSozialrecht<br />

5<br />

Tarifrecht<br />

Lohn- und Gehaltsverhandlungen 2007: Tarifvorschlag<br />

vom 31. März 2007 abgelehnt 1<br />

Rahmentarifvertrag für Angestellte und Poliere 1<br />

Fahrtkostenabgeltung (§ 7 Bundesrahmentarifvertrag<br />

für das Baugewerbe) 3<br />

Wohnwagen als Wohnung im Sinne der Auslösung<br />

(§ 7 Nr. 4 BRTV) 4<br />

2007<br />

Arbeits- und Sozialrecht<br />

Unternehmerhaftung nach § 1 AEntG: Bundesverfassungsgericht<br />

nimmt Verfassungsbeschwerde nicht zur<br />

Entscheidung an 4<br />

Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG) 5<br />

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<strong>Bauwirtschaft</strong><br />

<strong>Südbaden</strong><br />

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Recht<br />

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Tarif-, Handwerks- und<br />

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Verbandes!<br />

Baufachblatt<br />

Fachbeilage Tarif-, Arbeits- und Sozialrecht<br />

Das Baufachblatt ist das offizielle Organ der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> und gemeinsames Rundschreiben<br />

des Verbandes der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> e.V., des Badischen Zimmerer- und<br />

Holzbauverbandes e.V. und des Fachverbandes Ausbau und Fassade Baden e.V.<br />

Herausgeber und Verlag: Service-GmbH der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>, Holbeinstraße 16,<br />

79100 Freiburg, Telefon (07 61) 7 03 02 - 0, Telefax (07 61) 7 03 02 - 30, E-Mail: service@<br />

bausuedbaden.de<br />

Aufgrund des negativen<br />

Votums der ostdeutschen<br />

Baugewerbeverbände sowie<br />

der fehlenden Zustimmung<br />

der Baugewerbeverbände<br />

in Niedersachsen<br />

und Schleswig-Holstein<br />

hat der Zentralverband des<br />

Deutschen Baugewerbes<br />

am 4. Mai 2007 den Tarifvorschlag<br />

vom 31. März<br />

2007 abgelehnt. Trotz einer<br />

Tarifrecht<br />

überwiegend zustimmenden Haltung seiner Mitgliedsverbände<br />

kann vor diesem Hintergrund auch der Hauptverband<br />

der Deutschen Bauindustrie seine Zustimmung nicht<br />

erklären. Dagegen hat sich die IG BAU für den Tarifvorschlag<br />

ausgesprochen.<br />

Die vorgesehenen Erhöhungen der Entgelte können aufgrund<br />

der Ablehnung durch die Arbeitgeberseite nicht zum<br />

1. Mai 2007 in Kraft treten. Es ist damit zu rechnen, dass die<br />

Gewerkschaft nunmehr das Schlichtungsverfahren einleiten<br />

wird. ■<br />

Gehaltsfortzahlung im<br />

Krankheitsfall –<br />

Zuschuss des Arbeitgebers<br />

zum Krankengeld<br />

Die aufgeführte Tabelle enthält<br />

neu erstellte Berechnungsbeispiele<br />

für die<br />

Berechnung des Zuschusses<br />

des Arbeitgebers zum<br />

Krankengeld eines Angestellten<br />

unter Berücksichtigung<br />

der derzeit geltenden Beitragssätze und der aktuellen<br />

Beitragsbemessungsgrenzen in der Krankenversicherung<br />

und in der Rentenversicherung.<br />

Nach § 4 Nr. 2.2 RTV Angestellte und Poliere haben Angestellte<br />

nach dreijähriger ununterbrochener Betriebszugehörigkeit<br />

für den Fall der Arbeitsunfähigkeit von der siebten<br />

Woche an einen Anspruch gegen den Arbeitgeber auf<br />

Zuschuss zum Krankengeld. Die Höhe dieses Zuschusses<br />

richtet sich nach der Differenz zwischen 90 % des Nettogehaltes<br />

und den Leistungen der gesetzlichen Kranken- oder<br />

Unfallversicherung, d.h. dem so genannten Bruttokrankengeld.<br />

Nach der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts<br />

(zuletzt - 5 AZR 604/2000 - vom 13. Februar 2002) berechnet<br />

sich der tarifliche Arbeitgeberzuschuss zum Krankengeld<br />

nach folgender Formel:<br />

90 % des Nettogehalts<br />

abzüglich Bruttokrankengeld<br />

Lohn- und Gehaltsverhandlungen<br />

2007:<br />

Tarifvorschlag<br />

vom 31. März 2007<br />

abgelehnt<br />

Rahmentarifvertrag<br />

für<br />

Angestellte<br />

und Poliere<br />

= tariflicher Zuschuss zum Krankengeld<br />

Baufachblatt 5/2007 1


Tarifrecht<br />

Das bedeutet:<br />

Der tarifliche Zuschuss zum Krankengeld braucht nur<br />

gezahlt zu werden, wenn das Brutto-Krankengeld niedriger<br />

ist als 90 v.H. des Nettogehaltes.<br />

Die Berechnung des Brutto-Krankengeldes richtet sich<br />

nach § 47 SGB V. Danach hat ein Versicherter in der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung nach Ablauf der Gehaltsfortzahlung<br />

Anspruch auf Krankengeld in Höhe von 70 % seines<br />

Bruttogehaltes, soweit dieses die Beitragsbemessungsgrenze<br />

nicht übersteigt. Des weiteren darf das Krankengeld<br />

90 % des Nettogehaltes nicht übersteigen.<br />

Der Berechnung des Nettogehaltes sind derzeit folgende<br />

Beiträge zu den einzelnen Zweigen der Sozialversicherung<br />

zugrunde gelegt worden:<br />

Rentenversicherung: 19,9 %<br />

Arbeitslosenversicherung: 4,2 %<br />

Krankenversicherung<br />

(Durchschnitssbeitrag 2006): 13,3 %<br />

zusätzlicher Arbeitnehmerbeitrag<br />

zur Krankenversicherung: 0,9 %<br />

Pflegeversicherung: 1,7 %.<br />

2 Baufachblatt 5/2007<br />

Daraus ergibt sich für Angestellte ein Arbeitnehmeranteil<br />

zur Sozialversicherung (einschließlich des zusätzlichen<br />

Krankenversicherungsbeitrages) in Höhe von durchschnittlich<br />

20,45 %.<br />

Die Beitragsbemessungsgrenze in der Kranken- und Pflegeversicherung<br />

liegt seit dem 1. Januar 2007 bundesweit<br />

bei 3.562,50 € / Monat. Die Beitragsbemessungsgrenze in<br />

der Renten- und Arbeitslosenversicherung für die alten<br />

Bundesländer beträgt 5.250,00 € / Monat, in den neuen<br />

Bundesländern 4.550,00 € / Monat.<br />

Wie den aufgeführten Berechnungsbeispielen entnommen<br />

werden kann, tritt eine Verpflichtung des Arbeitgebers<br />

zur Zahlung des Zuschusses zum Krankengeld nur dann<br />

ein, wenn das Bruttogehalt deutlich oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze<br />

zur Krankenversicherung liegt.<br />

Höhe des Arbeitgeberzuschusses zum Krankengeld gemäß § 4 Nr. 2.2 RTV Angestellte und Poliere<br />

Alte Bundesländer (in Euro);<br />

(1) (2) (3) (4) (5)<br />

1.0 Bruttogehalt 3.000,00 3.562,50 1) 4.000,00 4.500,00 5.250,00 2)<br />

1.1 ./. Lohn- und Kirchensteuer (III/1) +<br />

Soli.-Zuschlag 3) 283,83 462,80 594,99 753,01 1.004,08<br />

1.2 ./. AN-Anteile zur Sozialversicherung<br />

(20,45 %) 613,50 728,53 781,25 841,50 931,88<br />

1.3 Nettogehalt 2.102,67 2.371,70 2.623,76 2.905,49 3.314,04<br />

1.4 90 % des Nettogehaltes 1.892,40 2.134,05 2.361,38 2.614,94 2.982,64<br />

2.0 Bruttokrankengeld<br />

(70 % des Bruttogehalts bis zur<br />

Beitragsbemessungsgrenze) 2.100,00 2.493,75 2.493,75 2.493,75 2.493,75<br />

2.1 Begrenzung auf 90 % des Nettogehalts 1.833,48 2.134,05 2.361,38 —- —-<br />

3.0 Zuschuss zum Krankengeld<br />

Differenz zwischen 1.4 und 2.0 —- —- —- 121,19 488,89<br />

1) Beitragsbemessungsgrenze in der Kranken- und Pflegeversicherung<br />

2) Beitragsbemessungsgrenze in der Renten- und Arbeitslosenversicherung<br />

3) Der Kirchensteuersatz beträgt<br />

• in Baden-Württemberg, Bayern, Bremen und Hamburg 8 % der Lohnsteuer;<br />

• in Berlin, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Schleswig-Holstein 9 % der Lohnsteuer.<br />

Der Berechnung wurden 9 % zugrunde gelegt.<br />

Stand: April 2007 ■


Wichtig!<br />

An unsere Mitgliedsbetriebe<br />

Aktualisierte Übersicht -<br />

Literaturhinweis<br />

Die aufgeführte Übersicht<br />

informiert über die Ansprüche<br />

gemäß § 7 BRTV<br />

und ihre Versteuerung.<br />

Ergänzend weisen wir auf<br />

folgendes hin:<br />

In langer Tradition gibt<br />

der Steuer-Erfahrungsaustausch<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong><br />

(StEAB) die Broschüre „Die lohnsteuerrechtliche Behandlung<br />

von Auslösungen, Wegegeldern und sonstigen<br />

Aufwandsentschädigungen im Baugewerbe“ heraus.<br />

Tarifrecht<br />

Bitte teilen Sie uns jede Änderung Ihres Firmennamens, Ihrer Adresse, Ihrer Telefon- bzw. Faxnummer sowie Ihrer<br />

E-Mail-Adresse mit.<br />

Nur so können Sie sicher sein, dass unsere Informationen Sie pünktlich und rechtzeitig erreichen.<br />

Wir bitten um Ihre Unterstützung.<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong><br />

Fahrtkostenabgeltung<br />

(§ 7 Bundesrahmentarifvertrag<br />

für das<br />

Baugewerbe)<br />

Übersicht: Die Ansprüche gem. § 7 BRTV und ihre Versteuerung<br />

Stand: 20.04.2007<br />

Fallgestaltung Rechtslage<br />

Diese DIN-A5 Broschüre auf dem Stand vom<br />

1. Januar 2007 (49. Auflage) erläutert auf 70 Seiten die tariflichen<br />

Regelungen des BRTV sowie die steuerrechtlichen<br />

Grundlagen unter Berücksichtigung der Lohnsteuer-Richtlinien<br />

und Rechtsprechung.<br />

Die Broschüre kann für 15,00 € zzgl. 7 % Umsatzsteuer<br />

bei dem<br />

Steuer-Erfahrungsaustausch <strong>Bauwirtschaft</strong>,<br />

Sedanstraße 23<br />

97082 Würzburg<br />

Telefon 0931/32105-15, Telefax 0931/32105-55<br />

erworben werden.<br />

1) Einsatzwechseltätigkeit mit täglicher Heimfahrt (§ 7 Nr. 3 BRTV)<br />

a) Fahrtkosten (§ 7 Nr. 3.1 BRTV)<br />

Entfernungskilometer unter 10 km AG zahlt 0,00 € und versteuert 0,00 €<br />

Bsp.: 5 km<br />

Entfernungskilometer 10 bis 20 km AG zahlt Entfernungskilometer x 0,30 € und versteuert voll<br />

Bsp.: 15 km Bsp.: AG zahlt und versteuert 15 x 0,30 € = 4,50 €<br />

Entfernungskilometer 21 bis 30 km AG zahlt Entfernungskilometer x 0,30 € und versteuert 20 x 0,30 €<br />

Bsp.: 25 km voll, die weiteren Entfernungskilometer x 0,30 € pauschal mit 15%<br />

Bsp.: AG zahlt 25 x 0,30 € = 7,50 € und versteuert 6,00 € voll und<br />

1,50 € pauschal mit 15%<br />

Entfernungskilometer 31 bis 50 km AG zahlt Entfernungskilometer x 0,30 € und versteuert 0,00 €<br />

Bsp.: 35 km Bsp.: AG zahlt 10,50 € und versteuert 0,00 €<br />

Entfernungskilometer über 50 km AG zahlt 15,00 € und versteuert 0,00 €<br />

Bsp.: 55 km<br />

b) Verpflegungszuschuss (§ 7 Nr. 3.2 BRTV)<br />

AN ist mehr als 10 Stunden AG zahlt 4,09 € (West) / 2,56 € (Ost) und versteuert<br />

von zu Hause abwesend in den ersten 3 Monaten 0,00 €,<br />

nach 3 Monaten 4,09 € (West) / 2,56 € (Ost)<br />

Baufachblatt 5/2007 3


Tarifrecht<br />

2) Einsatzwechseltätigkeit ohne tägliche Heimfahrt (§ 7 Nr. 4 BRTV)<br />

a) Fahrtkosten (§ 7 Nr. 4.3, 4.4 BRTV)<br />

An- und Abreise (§ 7 Nr. 4.3 BRTV) AG zahlt 0,15 € pro gefahrenem Kilometer und versteuert 0,00 € 1<br />

Wochenendheimfahrten (§ 7 Nr. 4.4 BRTV) AG zahlt 0,30 € je Entfernungskilometer und versteuert 0,00 €<br />

b) Auslösung (§ 7 Nr. 4.1 BRTV) in den ersten 3 Monaten 2 nach 3 Monaten 2<br />

unter 8 Stunden Abwesenheit AG zahlt 34,50 € Auslösung AG zahlt 34,50 € Auslösung<br />

von der Heimatwohnung und versteuert 34,50 € und versteuert 34,50 €<br />

ab 8 Stunden Abwesenheit AG zahlt 34,50 € Auslösung<br />

von der Heimatwohnung und versteuert 28,50 €<br />

ab 14 Stunden Abwesenheit AG zahlt 34,50 € Auslösung<br />

von der Heimatwohnung und versteuert 22,50 €<br />

ab 24 Stunden Abwesenheit AG zahlt 34,50 € Auslösung<br />

von der Heimatwohnung und versteuert 10,50 €<br />

1 LAG Potsdam, Urt. v. 9. März 2006 – 9 Sa 682/05 (nicht rechtskräftig): 0,30 € je gefahrenem Kilometer – auch dann<br />

wäre 0,00 € zu versteuern. Revision anhängig – BAG 4 AZR 452/06.<br />

2 Für jede Übernachtung können 20,00 € pauschal steuerfrei gewährt werden (als Teil der Auslösung), wenn keine teilentgeltliche<br />

oder kostenlose Unterkunft durch den AG gestellt wird. Diese Übernachtungspauschalen können mit dem<br />

zu versteuernden Gesamtbetrag verrechnet werden, so dass sich der zu versteuernde Gesamtbetrag entsprechend<br />

reduziert bzw. keine Steuer anfällt (R 16 Lohnsteuer-Richtlinien). ■<br />

Wohnwagen<br />

als Wohnung<br />

im Sinne der<br />

Auslösung<br />

(§ 7 Nr. 4 BRTV)<br />

4 Baufachblatt 5/2007<br />

Urteils des BAG vom<br />

24.01.2007 (4 AZR 19/06)<br />

Der Bundesrahmentarifvertrag<br />

für das Baugewerbe<br />

(BRTV) sieht unter bestimmten<br />

Voraussetzungen<br />

als Ersatz für Aufwendungen<br />

zusätzliche Leistungen<br />

vor, wenn der Arbeitnehmer<br />

auf Arbeitsstellen<br />

außerhalb des Betriebes<br />

eingesetzt wird. Ist die Arbeitsstelle in diesem Fall mindestens<br />

50 km vom Betrieb entfernt und beträgt der normale<br />

Zeitaufwand für den Weg von der Wohnung zur Arbeitsstelle<br />

mehr als 1 1/4 Stunden, hat der Arbeitnehmer Anspruch<br />

auf Auslösung i. H. v. 34,50 € pro Kalendertag und auf<br />

Fahrtkostenabgeltung bei Wochenendheimfahrten (vgl. § 7<br />

Nr. 4 BRTV Bau).<br />

In der vorgenannten Entscheidung hatte der Kläger seinen<br />

Hauptwohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern. Er wurde<br />

von der Beklagten an ihren Sitz in Oldenburg, der mehr als<br />

300 km vom Hauptwohnsitz des Klägers entfernt lag, im<br />

Jahre 1990 als Bauwerker eingestellt. Während der Woche<br />

wohnte er in seinem Wohnwagen. Ab Anfang Februar 2003<br />

wurde er auf einer Baustelle in Bremen eingesetzt. Aus diesem<br />

Anlass brachte der Kläger seinen Wohnwagen von<br />

dem Betriebsgelände der Niederlassung der Beklagten in<br />

Bad Bramstedt zu deren Betriebshof in Hatten, der von der<br />

Baustelle in Bremen etwa 50 km entfernt war. Der Kläger<br />

verlangt von der Beklagten für den Zeitraum des Einsatzes<br />

auf der Baustelle in Bremen Auslösung und Fahrtkostenabgeltung<br />

für die Wochenendheimfahrten nach Mecklenburg-<br />

Vorpommern.<br />

Das Bundesarbeitsgericht hat die Klage ebenso wie die<br />

Vorinstanzen abgewiesen, weil der normale Zeitaufwand für<br />

den Weg von seinem Wohnwagen zur Arbeitsstelle in Bremen<br />

nicht mehr als 1 1/4 Stunden beträgt. Wohnung im tariflichen<br />

Sinne ist nicht der Hauptwohnsitz, wenn der Auftragnehmer<br />

wegen der weiteren Entfernung zwischen der Wohnung und<br />

dem Betrieb eine weitere Wohnung für die regelmäßige Übernachtung<br />

und Verpflegung während der Woche unterhält.<br />

Das kann auch ein Wohnwagen sein. Dem steht nicht entgegen,<br />

dass der Kläger den Wohnwagen anlässlich seines Einsatzes<br />

in Bremen auf ein anderes Betriebsgelände der<br />

Beklagten – 50 km von der Arbeitsstelle entfernt, aber in der<br />

Nähe des Betriebssitzes – verlegt hat. ■<br />

Das Bundesverfassungsgericht<br />

hat eine Verfassungsbeschwerde<br />

gegen<br />

die Haftung des Hauptunternehmers<br />

gemäß<br />

§ 1 a Arbeitnehmer-Entsendegesetz<br />

nicht zur<br />

Entscheidung angenommen<br />

und die Haftungsvorschrift<br />

somit für zulässig<br />

beurteilt.<br />

Unternehmerhaftung<br />

nach § 1<br />

AEntG: Bundesverfassungsgericht<br />

nimmt<br />

Verfassungsbeschwerde<br />

nicht<br />

zur Entscheidung<br />

an


I. Zusammenfassung der Beschlussgründe:<br />

1. Keine Verletzung des allgemeinen Gleichheitssatzes<br />

gemäß Art. 3 Abs. 1 GG<br />

Das Bundesverfassungsgericht sieht keinen Verfassungsverstoß<br />

in der Auslegung von § 1 a AEntG durch das<br />

Bundesarbeitsgericht, welches die Norm einschränkend<br />

nur für Unternehmen des Baugewerbes anwendet. Diese<br />

Auslegung hatten die Beschwerdeführer als gleichheitswidrig<br />

angesehen und ergänzend auch darauf hingewiesen,<br />

dass weder die öffentliche Verwaltung noch Privatpersonen,<br />

wenn sie als Bauherren aufträten, vom Geltungsbereich<br />

der Norm erfasst seien.<br />

2. Eingriff in die Berufsfreiheit gemäß Art. 12 Abs. 1 GG<br />

gerechtfertigt<br />

Als Berufsausübungsregelung greift das Arbeitnehmer-<br />

Entsendegesetz in die durch Art. 12 Abs. 1 GG geschützte<br />

unternehmerische Betätigungsfreiheit der Bauunternehmer<br />

ein, indem es ihnen unmittelbar für den Fall, dass sie sich<br />

zur Durchführung des Bauauftrags eines Nachunternehmers<br />

bedienen, eine Haftung gegenüber Arbeitnehmern<br />

des Nachunternehmers auferlegt, und indem es die Bauunternehmer<br />

mittelbar veranlasst, bei der Auswahl des<br />

Nachunternehmers und bei der Durchführung des Nachunternehmervertrags<br />

auf die Einhaltung der nach § 1 AEntG<br />

zwingenden Arbeitsbedingungen zu achten.<br />

Allerdings sei dieser Eingriff verfassungsrechtlich<br />

gerechtfertigt. Die Bürgenhaftung ergänze die mit den<br />

übrigen Normen des AEntG beabsichtigte Sicherung der<br />

zwingenden Arbeitsbedingungen im Baugewerbe. Indem<br />

die Vorschrift einem Verdrängungswettbewerb über die<br />

Lohnkosten entgegenwirkt, diene sie auch der Erhaltung<br />

als wünschenswert angesehener sozialer Standards und<br />

der Entlastung der bei hoher Arbeitslosigkeit oder bei niedrigen<br />

Löhnen verstärkt in Anspruch genommenen sozialen<br />

Sicherungssysteme. Durch die Festlegung auf die zwischen<br />

den Tarifvertragsparteien ausgehandelten Entgelte werde<br />

zugleich das Tarifvertragssystem als Sicherungsmittel<br />

sozialer Standards unterstützt. Insofern ginge es auch um<br />

einen Gemeinwohlbelang von hoher Bedeutung. Unter<br />

Beachtung des Einschätzungs- und Prognosevorranges<br />

des Gesetzgebers sei das von ihm gewählte Mittel auch<br />

verhältnismäßig, da es objektiv geeignet, erforderlich und<br />

angemessen sei. Vor allem hat das Bundesverfassungsgericht<br />

hierzu ausgeführt, dass die Bekämpfung der<br />

Arbeitslosigkeit in Verbindung mit der Sicherung sozialer<br />

Mindeststandards ein besonders wichtiges Ziel sei, bei<br />

dessen Verwirklichung dem Gesetzgeber gerade unter den<br />

schwierigen arbeitmarktpolitischen Bedingungen ein relativ<br />

großer Entscheidungsspielraum zugestanden werden<br />

müsse. Dieser Gemeinwohlbelang besitze eine überragende<br />

Bedeutung, und die vom Gesetzgeber vorgenommene<br />

Gewichtung zu Gunsten der Gemeinwohlbelange sei nicht<br />

zu beanstanden.<br />

Auch die Unabhängigkeit von jedem konkreten Verschulden<br />

des Hauptunternehmers führe nicht zu einer Unzumutbarkeit.<br />

Nach Ansicht des Bundesverfassungsgerichts<br />

verwirkliche sich im Haftungsfall genau das zusätzliche Risiko,<br />

das der Hauptunternehmer geschaffen habe, indem er<br />

sich eines Nachunternehmers zur Ausführung der von ihm<br />

geschuldeten, aber nicht durch eigene Arbeitnehmer<br />

erbrachten, Bauleistungen bedient habe. Weil er dadurch<br />

die Beachtung der zwingenden Mindestarbeitsbedingungen<br />

aus der Hand gegeben und die Durchsetzung der Rege-<br />

Arbeits- und Sozialrecht<br />

lungsziele des Arbeitnehmer-Entsendegesetzes erschwert<br />

habe, sei es gerechtfertigt ihm die Mitverantwortung für die<br />

Erfüllung der Mindestlohnansprüche zuzuweisen.<br />

Ausdrücklich offen gelassen hat das Bundesverfassungsgericht<br />

die Frage einer evt. Unbilligkeit einer Haftung des<br />

Hauptunternehmers im Falle der Insolvenz des Nachunternehmers,<br />

da der dem Ausgangsverfahren zugrunde liegende<br />

Sachverhalt anders gelagert war.<br />

II. Bewertung<br />

Zu bedauern ist, dass das Bundesverfassungsgericht die<br />

Erfolgsaussichten der Verfassungsbeschwerde als so<br />

gering beurteilt hat, dass es das Verfahren nur durch einen<br />

sog. „Nichtannahmebeschluss“ wegen Erfolglosigkeit nach<br />

kursorischer Prüfung erledigt hat. Dadurch hat das Bundesverfassungsgericht<br />

den Begründungsaufwand gering<br />

gehalten und sich nicht mit allen von den Beschwerdeführern<br />

aufgeworfenen Gesichtspunkten so umfassend auseinandergesetzt,<br />

wie es für die Branche wünschenswert<br />

gewesen wäre. Indem das Bundesverfassungsgericht auf<br />

„überragende“ Belange des Gemeinwohls abstellt, fällt die<br />

verfassungsrechtliche Beurteilung relativ deutlich zu Gunsten<br />

der Haftungsregelung aus.<br />

Im Ergebnis bestätigt der Beschluss, dass der Gesetzgeber<br />

einen ausgesprochen weiten Beurteilungsspielraum<br />

bei sozial- und arbeitsmarktpolitischen Fragen inne hat. Die<br />

Bauverbände werden demzufolge weiter intensiv dafür<br />

werben, mit dem Chaos der Haftungsregelungen aufzuräumen.<br />

Das Bundeselterngeldund<br />

Elternzeitgesetz (BEEG)<br />

ist am 11.12.2006 im Bundesgesetzblatt<br />

verkündet<br />

worden und am 01.01.2007<br />

in Kraft getreten.<br />

BundeselterngeldundElternzeitgesetz<br />

(BEEG)<br />

Elternzeit<br />

Die bisherigen Regelungen<br />

zur Elternzeit werden<br />

im Wesentlichen inhaltsgleich<br />

in das BEEG (§§ 15<br />

ff. BEEG) übernommen. Allerdings ergeben sich folgende<br />

relevante Änderungen:<br />

Die Frist zur Anmeldung der Elternzeit wird auf sieben<br />

Wochen festgesetzt (§ 16 Abs. 1 BEEG).<br />

Bei einer Verringerung der Arbeitszeit während der Elternzeit<br />

soll die vertraglich vereinbarte regelmäßige Arbeitszeit<br />

für mindestens zwei Monate verringert werden (§ 15 Abs. 7<br />

Nr. 3 BEEG).<br />

Der Arbeitnehmer muss sein Teilzeitbegehren nach § 15<br />

Abs. 7 Nr. 5 BEEG sieben Wochen vor Beginn der Teilzeitarbeit<br />

schriftlich gegenüber dem Arbeitgeber geltend<br />

machen.<br />

II. Elterngeld<br />

Das Elterngeld ersetzt das bisherige Erziehungsgeld für<br />

Kinder, die nach dem 31.12.2006 geboren werden. Eltern,<br />

deren Kinder vor dem 01.01.2007 geboren werden, haben<br />

keinen Anspruch auf Elterngeld. Das Elterngeld beträgt<br />

67 % des bisherigen Nettoeinkommens, maximal jedoch<br />

1.800 € im Monat (§ 2 BEEG). ■<br />

Baufachblatt 5/2007 5


Technik,<br />

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Aus- und<br />

Weiterbildung<br />

5<br />

Technik<br />

Neue DIN-Normen DIN 18180 und DIN 18181 1<br />

Betone der Expositionsklasse XF3 für Kammerwände<br />

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von Wasserbauwerken 2<br />

Merkblatt Spritzmörtel/Spritzbeton nach<br />

ZTV-W LB 2019, Abschnitt 5 2<br />

Merkblatt für die Bauüberwachung von Ingenieurbauten<br />

M-BÜ-ING – Ausgabe März 2007 2<br />

2007<br />

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Holzbauverbandes e.V. und des Fachverbandes Ausbau und Fassade Baden e.V.<br />

Herausgeber und Verlag: Service-GmbH der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>, Holbeinstraße 16,<br />

79100 Freiburg, Telefon (07 61) 7 03 02 - 0, Telefax (07 61) 7 03 02 - 30, E-Mail: service@<br />

bausuedbaden.de<br />

1 Baufachblatt 5/2007<br />

Technik<br />

Umwelt<br />

Der Verbandsservice Technik und<br />

Umwelt bietet allen Mitgliedern<br />

Information und Beratung z. B. zu<br />

– Bauforschung<br />

– Güteschutz<br />

– Umweltschutz<br />

– Unfallverhütungsvorschriften<br />

– DIN-Vorschriften<br />

Nutzen Sie die Leistungen Ihres<br />

Verbandes!<br />

Aus dem Bereich der Gipsplattennormung<br />

sind die beiden<br />

folgenden Normen im<br />

Weißdruck neu erschienen:<br />

DIN 18180: 2007-01<br />

Gipsplatten - Arten und<br />

Anforderungen<br />

DIN 18181: 2007-02<br />

Gipsplatten im Hochbau -<br />

Verarbeitung<br />

Technik<br />

Neue DIN Normen<br />

DIN 18180 und<br />

DIN 18181<br />

Die DIN 18180 ist insbesondere<br />

im Zusammenhang mit EN 520 zu sehen, in der<br />

Begriffe, Anforderungen und Prüfverfahren definiert sind.<br />

Die Verarbeitung, die in europäischen Normen nicht geregelt<br />

ist, ist national weiterhin in der DIN 18181 geregelt. Sie<br />

wurde mit der Ausgabe Februar 2007 vollständig überarbeitet.<br />

Eine wesentliche Änderung findet sich im Abschnitt<br />

10 der Norm, den wir im folgenden wiedergeben:<br />

„Verarbeitung von Gipsplatten in Feuchträumen von<br />

Wohnbereichen oder Räumen ähnlicher Beanspruchung:<br />

In Räumen mit nutzungsbedingt zeitweise hoher Luftfeuchte,<br />

wie in Feuchträumen von Wohnungen (Bäder,<br />

Duschräume oder Küchen) oder in Bädern/Duschräumen in<br />

Gebäuden mit ähnlicher Nutzung (z. B. Hotels, Bettenhäusern,<br />

Wohnheimen oder Krankenhäusern), ist der<br />

Einbau von Gipsplatten zulässig, wenn die Luftfeuchte<br />

durch geeignete Lüftungsmaßnahmen innerhalb eines<br />

Nutzungszyklus wieder abgeführt werden kann. Für diese<br />

Anwendungsfälle sind Gipsplatten des Typs H2 (siehe DIN<br />

EN 520 bzw. GKBI/GKFI nach DIN 18180) zu verwenden.<br />

Dies gilt auch für mehrlagige Beplankung und für alle<br />

Beplankungslagen eines Bauteils.<br />

Werden die Flächen mit Spritzwasser beaufschlagt,<br />

sind die Oberflächen, Anschlussfugen und freiliegenden<br />

Schnittflächen (z. B. von Installationsdurchführungen) in<br />

geeigneter Weise abzudichten. Es dürfen bituminöse<br />

oder nichtbituminöse Abdichtungsstoffe oder Dichtkleber-<br />

Systeme verwendet werden. Abdichtung und Oberflächenbeschichtung<br />

(u. a. auch Kleber für Fliesenbeläge) müssen<br />

so aufeinander abgestimmt sein, dass sowohl die abdichtende<br />

Wirkung als auch der Halt der Beschichtung dauerhaft<br />

sichergestellt sind.<br />

Werden in Wandhohlräumen Leitungen angeordnet, an<br />

denen Tauwasser auftreten kann, sind beidseitig Gipsplatten<br />

des Typs H2 bzw. GKBI/GKFI zu verwenden. Für<br />

Räume mit nutzungsbedingt ständig hoher Luftfeuchte sind<br />

Gipsplatten im Regelfall nicht geeignet.“<br />

Eine wichtige Änderung ist die Verwendung von imprägnierten<br />

Gipsplatten (H2 DIN EN 520) in häuslichen Bädern<br />

und Duschräumen. Darüber hinaus ist dieser Plattentyp auch<br />

bei mehrlagigen Beplankungen in jeder Beplankungslage<br />

eines Bauteils zu verwenden, d.h. auch die Beplankungslagen,<br />

die auf der dem Feuchtraum abgewandten Seite aufgebracht<br />

werden. Dies betrifft sämtliche Trennwände beispielsweise<br />

zwischen einem Badezimmer und einem Schlafraum<br />

bzw. Kinderzimmer oder Wohnraum! Ferner betrifft dies alle<br />

Wände, an deren Wandhohlräumen Leitungen verlegt werden,<br />

in denen Tauwasser auftreten kann.<br />

Die Normen sind beim Beuth Verlag zu beziehen:<br />

Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin,<br />

www.beuth.de


DIN 18180: 34,50 € (Downloadfassung)<br />

31,20 € (Versandweg)<br />

DIN 18181: 64,49 € (Downloadversion)<br />

41,80 € (Versandweg) ■<br />

Betone der<br />

Expositionsklasse<br />

XF3 für Kammerwände<br />

von<br />

Schleusen und<br />

vergleichbare<br />

massige Bauteile<br />

von Wasserbauwerken<br />

Mit Erlass WS 13/14.61.31-<br />

1.02/7 BAW 07 vom<br />

07.03.2007 gibt das<br />

BMVBS modifizierte Anforderungen<br />

an die Zusammensetzung<br />

und Eigenschaften<br />

von Betonen der<br />

Expositionsklasse XF3<br />

unter Zusatz von Luftporenbildnern<br />

für den Einsatz<br />

bei Wasserbauwerken im<br />

Geschäftsbereich der Was-<br />

ser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes bekannt. Die<br />

Neuregelungen stehen im Zusammenhang mit aufgetretenen<br />

Problemen bei der zielsicheren Einstellung des Luftporengehaltes<br />

in Frischbetonen, die auf der Baustelle durch<br />

Pumpen gefördert werden.<br />

Der Erlass kann auf der Internetseite unseres Verbandes<br />

abgerufen werden (Downloadbereich). ■<br />

Merkblatt<br />

Spritzmörtel/<br />

Spritzbeton nach<br />

ZTV-W LB 2019,<br />

Abschnitt 5<br />

Mit Erlass WS 13/70.15.03-<br />

22/10 BAW 07 vom 01.03.<br />

2007 gibt das BMVBS die<br />

Fortschreibung des mit<br />

Erlass vom 09.08.2005<br />

eingeführten Merkblattes<br />

bekannt.<br />

Die Änderungen betreffen<br />

insbesondere einige in<br />

Tabelle 1 definierte Anforderungen<br />

bzw. Prüfungen<br />

der verschiedenen Spritz-<br />

mörtel/Spritzbetone in Abhängigkeit von den Expositionsklassen.<br />

Des Weiteren wurden Verfahrensschritte zur<br />

Aufnahme der Spritzmörtel/Spritzbetone in die Zusammenstellung<br />

der für den Wasserbau zugelassenen Stoffe,<br />

Einrichtungen und Verfahren präzisiert.<br />

Das Merkblatt kann unter www.bow.de/vip/publikationen/merkblaetter.php-html<br />

heruntergeladen werden. ■<br />

Merkblatt für die<br />

Bauüberwachung<br />

von Ingenieurbauten<br />

M-BÜ-ING –<br />

Ausgabe<br />

März 2007<br />

Mit Allgemeines Rundschreiben<br />

Straßenbau Nr.<br />

4/2007 vom 08.03.2007<br />

gibt das BMVBS das infolge<br />

Umstellung auf europäische<br />

Regelungen im<br />

Brückenbau neu bearbeitete<br />

Merkblatt für die Bauüberwachung<br />

von Ingenieurbauten<br />

bekannt.<br />

Das Merkblatt richtet sich<br />

überwiegend an mit der Überwachung von Bauarbeiten für<br />

Technik<br />

Brücken- und andere Ingenieurbauten der Bundesfernstraßen<br />

beauftragte Unternehmen. Das Merkblatt hat<br />

jedoch auch Bedeutung für Bauunternehmen.<br />

Das Merkblatt ist als Loseblattsammlung beim Verkehrsblatt-Verlag,<br />

Hohe Straße 39, 44139 Dortmund (Dokument<br />

Nr. S 1057) zu beziehen. ■<br />

Pflaster-Atlas<br />

Buch-<br />

Planung, Konstruktion und Herstellung<br />

tipp<br />

von Prof. Dr.-Ing. Horst Mentlein<br />

2. aktualisierte und erweiterte Auflage 2007. DIN A4.<br />

Gebunden.<br />

208 Seiten mit 290 Abbildungen und 70 Tabellen.<br />

Preis: 79,- €<br />

ISBN 978-3-481-02347-8<br />

Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Köln, Tel. 0221<br />

/5497-120, service@rudolf-mueller.de, www.baufachmedien.de ■<br />

Friedrich Standfuss, Joachim Naumann<br />

Brücken in Deutschland<br />

Der Fotobildband deutscher Brückenbaukunst<br />

Der qualitativ hochwertige und repräsentative Bildband stellt 75 deutsche<br />

Straßen- und Wegebrücken aller Bauepochen und Konstruktionsarten<br />

vor. Die Vielfalt unterschiedlichster Baumaterialien wird beispielhaft<br />

verdeutlicht.<br />

2006, 180 Seiten, A4, gebunden, mit durchgehend 4-farbigen<br />

Abbildungen.<br />

Preis: 56,– €<br />

ISBN-13: 978-3-935064-41-5<br />

ISBN-10: 3-935064-41-1<br />

Deutscher Bundes-Verlag, www.bundesanzeiger.de ■<br />

Betrieblicher Brandschutz<br />

Brandschutzordnung – Leitfaden für die Umsetzung in der Praxis<br />

von Dipl.-Ing. Markus Kraft<br />

2007. 17 x 24 cm. Kartoniert. 150 Seiten inkl. CD-ROM<br />

Preis: 39,– €<br />

ISBN 978-3-939138-21-1<br />

Feuertrutz GmbH Verlag für Brandschutzpublikationen,<br />

Stolberger Str. 84, 50933 Köln, Tel. 0221/5497-112, www.feuertrutz.de ■<br />

Lernfeld Bautechnik<br />

Fachstufen Rohrleitungsbauer und Kanalbauer<br />

Von S. Guse, B. Gustavus, L. Röder, F. Weidner, H. Schliebner,<br />

Dr. J. Zwanzig (Hrsg.)<br />

408 Seiten mit vielen projektbezogenen und handlungsorientierten<br />

Aufgaben und zahlreichen farbigen Abbildungen<br />

19 x 26 cm, gebunden, 2007.<br />

ISBN 978-3-582-03535-6<br />

48,20 €<br />

Verlag Handwerk und Technik GmbH, Hamburg,<br />

www.handwerk-technik.de ■<br />

Baufachblatt 5/2007 2


BAUWIRTSCHAFT<br />

SÜDBADEN<br />

Veranstaltungen,<br />

Kurse, Seminare 2007<br />

Baufachblatt 5/2007<br />

●<br />

Bühl<br />

Baufachblatt, Postfach 1 43, 79001 Freiburg,<br />

Post-Vertriebsstück, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, E 5327<br />

20.06.2007 Waldshut-Tiengen Informationsveranstaltung der Verbände der ULAK, Wiesbaden<br />

21.06.2007<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> und der Urlaubs- und<br />

● Lohnausgleichskasse der <strong>Bauwirtschaft</strong> (ULAK)<br />

Freiburg<br />

●<br />

Donaueschingen Informationsveranstaltung Donaueschingen der Verbände der<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> und der Urlaubs- und<br />

Lohnausgleichskasse der <strong>Bauwirtschaft</strong> (ULAK)<br />

ULAK, Wiesbaden<br />

●<br />

Schopfheim<br />

Waldshut<br />

●<br />

Service-GmbH<br />

der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

<strong>Südbaden</strong><br />

Termin Ort Thema Referent/in<br />

12.06.2007 Offenburg Informationsveranstaltung der Verbände der ULAK, Wiesbaden<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> und der Urlaubs- und<br />

Lohnausgleichskasse der <strong>Bauwirtschaft</strong> (ULAK)<br />

13.06.2007 Freiburg Informationsveranstaltung der Verbände der ULAK, Wiesbaden<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> und der Urlaubs- und<br />

Lohnausgleichskasse der <strong>Bauwirtschaft</strong> (ULAK)<br />

14.06.2007 Bühl Informationsveranstaltung der Verbände der ULAK, Wiesbaden<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> und der Urlaubs- und<br />

Lohnausgleichskasse der <strong>Bauwirtschaft</strong> (ULAK)<br />

19.06.2007 Schopfheim Informationsveranstaltung der Verbände der ULAK, Wiesbaden<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong> und der Urlaubs- und<br />

Lohnausgleichskasse der <strong>Bauwirtschaft</strong> (ULAK)<br />

Info: Service-GmbH der <strong>Bauwirtschaft</strong> <strong>Südbaden</strong>, Postfach 143, 79001 Freiburg, Telefon 07 61 / 7 03 02-43,<br />

Fax 07 61 / 7 03 02-30, E-Mail: kgriesinger@bausuedbaden.de, www.bausuedbaden.de

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