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2. Preis<br />
Kirsch Bremer artandarchitecture, Hamburg<br />
Der Entwurf agiert auf einer intellektuellen und subtilen,<br />
zurückgezogenen, zeitlosen Art und erscheint damit<br />
auf der Höhe der Zeit. Die Jury würdigt ausdrücklich die<br />
feinsinnige Thematisierung des Musikthemas in Form<br />
von Schwingungen. Die schlichte Interpretation schafft<br />
eine angenehme Distanz im Alltagsgeschäft des Musikbusiness.<br />
Die zurückhaltende, aber dennoch besondere<br />
Form der Fassade, die Architektur und Medien verbindet,<br />
geht über das Thema Reeperbahn hinaus und trifft eine<br />
überzeugende Aussage zur Zukunft der Musik sowie des<br />
Ortes. Die Thematisierung des Eingangs als einladende<br />
Geste, die ins Gebäude hineinzieht, ist dezent gelöst.<br />
6<br />
Die elegante und nüchterne Ästhetik der Fassadengestaltung<br />
wird vor dem Hintergrund des Ortes und der Nutzungen<br />
kontrovers diskutiert. Die Anmutung der Fassade<br />
während des Tages wird kritisch gesehen, da die Wirkung<br />
der Fassadenfarbe als zu trist eingeschätzt wird und die<br />
Assoziation eines Bürobaus weckt, was nicht dem Ort<br />
nicht angemessen erscheint. Ebenso wird das fast vollständige<br />
Vorhängen der Fassadenstruktur insbesondere<br />
aber vor den Büroräumen aufgrund einer befürchteten<br />
„Käfig-Wirkung“ kritisch gesehen. Die Öffnung („Auge“)<br />
in der Fassadenstruktur vor der Roof-Bar wird als falsch<br />
positioniert diskutiert.<br />
Insgesamt ein ästhetisch hochwertiger Beitrag, der allerdings<br />
zu wenig Vielfältigkeit des Ortes eingeht.