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Interviews: Daniel Weder und Bernhard Müller > Safety ... - SkyGuide

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waff enbasis in Payerne als militärische Flugverkehrsleiter.<br />

Hier in Genf tragen sie aber keine<br />

Uniform, hier sind sie Mitarbeitende von skyguide,<br />

also Zivilisten. Sie überwachen heute die<br />

Sektoren MEZ <strong>und</strong> DELTA am äussersten<br />

Ende des Kontrollraums. Der Sektor DELTA ist<br />

für die zivilen Flugzeuge im Luft raum Charlie<br />

zuständig. Das bedeutet, dass die Flugverkehrsleiterinnen<br />

<strong>und</strong> -leiter die zivilen Flugzeuge so<br />

staff eln, dass sie die vorgeschriebenen Minimalabstände<br />

einhalten <strong>und</strong> sich nicht in die<br />

Quere kommen. Die Position MEZ kontrolliert<br />

die Militärfl ugzeuge, die in Payerne starten <strong>und</strong><br />

landen, bis sie die vorgesehene Einsatzzone<br />

erreicht haben.<br />

Die militärische Einsatzzentrale<br />

im Air<br />

Navigation Centre von<br />

Dübendorf steht Wand<br />

an Wand zum Kontrollzentrum<br />

der Bezirksleitstelle Zürich.<br />

Das Flugsicherungszentrum ist das eigentliche<br />

Nervenzentrum der Sicherheitseinsätze. Es<br />

wird gemeinsam von der Schweizer Luft waff e<br />

<strong>und</strong> der skyguide betrieben. Im Air Operation<br />

Centre zeigen riesige Bildschirme permanent<br />

an, was im Luft raum abläuft . Diese<br />

«Luft lage» beruht auf den Radarinformationen<br />

der Luft waff e <strong>und</strong> den Informationen, die<br />

skyguide in Realzeit liefert. Hier ist die<br />

Ko ordinationsstelle, wo die Luft lage in der<br />

Region überwacht, die militärischen Überwachungsfl<br />

üge mit der Flug sicherung abgestimmt<br />

<strong>und</strong> die Eff ektivität des Einsatzes analysiert<br />

werden.<br />

Der 30-jährige Berner Sirus Shojai gehört zu<br />

einer Gruppe von acht Schweizer Fluglotsen,<br />

die im Falle einer Luft raum-Spezialregelung,<br />

wie sie am World Economic Forum in Davos<br />

oder am Frankophonie-Gipfel gilt, von der<br />

Luft waff e militarisiert werden. Sein Blick ist<br />

ruhig, das Militär-Tenue fällt als eines unter<br />

vielen nicht auf. Lediglich das Abzeichen auf<br />

seinem Arm verrät, in welcher Funktion Sirus<br />

heute arbeitet: «Fachstab skyguide». Die Armee<br />

greift regelmässig auf zivile Spezialisten zurück,<br />

wenn sie im Rahmen von Grosseinsätzen Personal<br />

braucht. Obwohl er beim Einsatz am<br />

Frankophonie-Gipfel in der Einsatzzentrale<br />

eine Uniform trägt, ist Sirus kein militärischer<br />

Fluglotse, kein Fighter Controller, der die taktische<br />

Flugleitung verantwortet <strong>und</strong> die Jetpiloten<br />

zu ihrem Ziel führt. Heute arbeitet der Berner<br />

Flugverkehrsleiter im WK-Militärdienst in<br />

der Einsatzzentrale in Dübendorf.<br />

Von der Kanzel des<br />

Kontrollturms aus ha -<br />

ben die Flugverkehrsleiterinnen<br />

<strong>und</strong> -leiter<br />

in der An-/Abfl ugkontrolle<br />

den Überblick über die Piste der wichtigsten<br />

Luft waff enbasis der Schweiz. Sie erteilen<br />

die Start- <strong>und</strong> Landeerlaubnis <strong>und</strong> führen<br />

die Piloten innerhalb ihrer Kontrollzone.<br />

Hier sind die Fluggeschwader – Jets <strong>und</strong> Helikopter<br />

– stationiert, die Missionen der Luft -<br />

polizei, der Luft verteidigung <strong>und</strong> des Luft transports<br />

ausführen. Von hier starten alle F/A-18<br />

<strong>und</strong> PC-7, um die Luft raumsperre über Montreux<br />

durchsetzen. Sie überwachen zusammen<br />

mit der Französischen Armée de l’Air das ganze<br />

Genferseegebiet <strong>und</strong> ahnden Luft raumverletzungen.<br />

Am Flugplatz arbeiten normalerweise<br />

570 Armeeangehörige <strong>und</strong> 19 skyguide Mitarbeitende.<br />

Sirus’ Aufgabe besteht<br />

darin, die Flugzeuge<br />

im gesperrten Luft -<br />

raum zu identifi zieren.<br />

Als Approach <strong>und</strong> Aerodrome Controller am<br />

Flugplatz Bern bringt er beste Voraussetzungen<br />

mit, leitet er doch sowohl zivilen als auch militärischen<br />

Verkehr im Berner Luft raum. «Als Lotse<br />

hat man es in Bern mit ganz unterschiedlichen<br />

K<strong>und</strong>enprofi len zu tun», erklärt Sirus. Genau<br />

diese Mischung aus Flugobjekten von der Hobbyfl<br />

iegerei über Linien- <strong>und</strong> Businessjets bis<br />

zu Armee-Helikoptern <strong>und</strong> Kampffl ugzeugen<br />

mache den Reiz des Belpmoos aus <strong>und</strong> befähige<br />

ihn für solche Spezialmissionen.<br />

09:15 Die Sonne<br />

scheint. Ein Militärjet<br />

F/A-18 meldet sich an.<br />

David gibt ihm eine<br />

Clearance für FL 190,<br />

also die Bewilligung, die Fluggfl äche auf 19’000<br />

Fuss zu befl iegen. Sobald er die Flughöhe von<br />

13’000 Fuss erreicht hat, wird ein Kollege in der<br />

Einsatzzentrale in Dübendorf den F/A-18<br />

übernehmen. Immer wieder wirft der Drucker<br />

neben dem Radarbildschirm Kontrollstreifen<br />

aus. Zivile Maschinen fl iegen in den Sektoren<br />

INI Ost bis auf FL 245. Der Steig- <strong>und</strong> Sinkfl ugverkehr<br />

ist arbeitsaufwändig, es gilt Kreuzungen<br />

in drei Dimensionen zu beachten. David<br />

weiss auch, wie sich der kommerzielle Verkehr,<br />

der nach Instrumenten fl iegt, im Sektor G5<br />

verhält. Das ist wichtig, denn seine Mili tär jets<br />

werden auf dem Weg von Payerne <strong>und</strong> zurück<br />

diese Luft strasse durchfl iegen.<br />

CHRISTIAN WEISS<br />

Mitglieder des Fachstabs skyguide.<br />

Zehn Jahre 07<br />

2001-2011

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