19.09.2013 Aufrufe

Interviews: Daniel Weder und Bernhard Müller > Safety ... - SkyGuide

Interviews: Daniel Weder und Bernhard Müller > Safety ... - SkyGuide

Interviews: Daniel Weder und Bernhard Müller > Safety ... - SkyGuide

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

10 Zehn Jahre<br />

MEZ/DELTA-Position in der Bezirksleitstelle Genf.<br />

SKYGUIDE<br />

> dossier apollinaire<br />

Flugzeuge sind länger im Einsatz als an einem<br />

normalen Tag». Normalerweise starten die F/A-<br />

18 in Vierer- oder Achterformationen. Heute<br />

patrouillieren die Jagdfl ugzeuge in Paaren in der<br />

zu Überwachungszone.<br />

Während des Gipfels<br />

wie auch während<br />

des World Economic<br />

Forums arbeiten in<br />

der Einsatzzentrale<br />

mehr Personen als bei Normalbetrieb. Es sind<br />

Mitarbeitende der skyguide, der Luft waff e<br />

sowie Milizsoldaten, die während ihres militärischen<br />

Wiederholungskurses in der Einsatzzentrale<br />

eingesetzt werden. Ihre Aufgaben sind<br />

vielfältig: Sie kontrollieren die Flüge, die sich in<br />

der Zone mit eingeschränktem Luft verkehr<br />

aufh alten, unterstützen die im Einsatz stehenden<br />

Piloten der Schweizer Luft waff e <strong>und</strong> geben<br />

ihnen Anweisungen, stehen in Kontakt mit<br />

den Bodentruppen, den Polizeikräft en, den<br />

Flugplätzen <strong>und</strong> den ausländischen Luft -<br />

waff en-Vertretern. Sie steuern Radare zur<br />

Identifi kation von Flugzeugen <strong>und</strong> sichten<br />

Bilder <strong>und</strong> Aufnahmen, die vom Boden aus<br />

erfasst werden.<br />

15:00 Th omas Zweifel geht zum Schichtbriefi<br />

ng, das in einem Sitzungszimmer ausserhalb<br />

der Einsatzzentrale stattfi ndet. Der diensthabende<br />

Chief Air Defense der Luft waff e teilt<br />

den Anwesenden mit, was sie in den nächsten<br />

St<strong>und</strong>en erwartet. Zuerst geht es ums Wetter:<br />

Es bleibt weiterhin bewölkt, die Wolkendecke<br />

steigt jedoch in grössere Höhen. Das schränkt<br />

die Sicht ein: Die F/A-18 Flugzeuge der Luft -<br />

waff e müssen unter die Wolken absinken.<br />

15:20 Der Nachrichtenoffi zier erklärt,<br />

welche Gäste am Abend erwartet werden. Am<br />

Freitag Abend treff en die meisten Teilnehmenden<br />

ein, denn das eigentliche Gipfeltreff en<br />

beginnt am nächsten Morgen. Der Nachrichtenoffi<br />

zier informiert weiter, die Kapo Waadt<br />

habe Kenntnis von einer Hochzeit in Montreux,<br />

bei der vorgesehen war, Himmelslaternen<br />

steigen zu lassen. «Das wurde nun von der Polizei<br />

untersagt», so der Offi zier. Der Gr<strong>und</strong>: Die<br />

Himmelslaternen können in grosse Höhen<br />

steigen <strong>und</strong> je nach Wind- <strong>und</strong> Wetterverhältnissen<br />

den Flugverkehr gefährden.<br />

15:25 Die Teilnehmer erfahren Einzelheiten<br />

zur letzten «Hot Mission»: Am Vorabend<br />

hatte ein Sportfl ugzeug von einem PC-7 Flugzeug<br />

der Luft waff e «abgefangen» werden müs-<br />

sen. Das Sportfl ugzeug war vom Flugplatz Bex<br />

nach Norden gestartet, obwohl nur Starts in<br />

südlicher Richtung gestattet sind. Der Flugplatz<br />

Bex liegt innerhalb des eingeschränkten<br />

Luft raumes. Auf Anweisung der Luft waff e landete<br />

der Pilot wieder in Bex <strong>und</strong> wurde dort<br />

von der Polizei in Empfang genommen. Weil<br />

dieser Vorfall bereits der zweite Verstoss gegen<br />

die geltenden Vorschrift en war, entzog das Eidgenössische<br />

Departement für Verteidigung,<br />

Bevölkerungsschutz <strong>und</strong> Sport VBS dem Flugplatz<br />

Bex die Sonderfl uggenehmigung.<br />

Sollte es nicht möglich sein, mit einem verdächtigen<br />

Flugzeug Funkkontakt herzustellen,<br />

können sich die Piloten der Luft waff e durch<br />

international anerkannte Zeichen verständigen.<br />

Meistens gelingt jedoch eine Kontaktaufnahme<br />

per Funk. Denn die Piloten der Luft -<br />

waff e führen bei speziellen Einsätzen wie<br />

während des Frankophonie-Gipfels eine Tafel<br />

mit der Aufschrift «Notfrequenz 121.5 Mhz»<br />

mit, die sie dem Piloten notfalls zeigen können.<br />

Im Kontrollturm in<br />

Payerne herrscht konzentrierte<br />

Ruhe. Im<br />

Führungsraum des Flie-<br />

gerdienstes arbeiten der<br />

Commander In Chief <strong>und</strong> der Chief Flight<br />

Operations der Luft waff e mit einem Auge auf<br />

die gesamte Luft lage der Schweiz. Es herrscht<br />

ein konstanter Fluss von Piloten, die letzten<br />

Informationen beziehen <strong>und</strong> dann zu ihren<br />

Maschinen gehen.<br />

«Ich überwache den Einsatz der Flugzeuge.<br />

Wenn eine Maschine ein technisches Problem<br />

hat, muss ich entscheiden, was zu tun ist»,<br />

erklärt Major Th omas «Pipo» Peier, heute<br />

Commander In Chief. Der Chief Flight Operations<br />

regelt die Flugoperationen <strong>und</strong> den Fliegerdienst.<br />

Am Nachmittag ist in Bussy eine<br />

Bestattung angekündigt. Er weist die Piloten<br />

an, die Zone zu meiden.<br />

Die Franzosen melden:<br />

verdächtiges Luftfahrzeug<br />

15:45 Thomas<br />

Zweifel kehrt zurück<br />

in die Einsatzzentrale<br />

<strong>und</strong> löst seinen Vorgänger<br />

ab. Dieser fasst<br />

kurz die Ereignisse der letzten halben St<strong>und</strong>e<br />

zusammen. Sie verabschieden sich, Th omas<br />

nimmt vor dem Radarbildschirm Platz <strong>und</strong> setzt

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!