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Konsum - Technische Universität Dresden

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der auch immer die Problematik der erneuerbaren<br />

Energiequellen verdeutlicht, ist die<br />

Versorgungssicherheit. Aufgrund der Unberechenbarkeit<br />

von Wind, Sonneneinstrahlung<br />

und Wasserlauf kann man mit erneuerbaren<br />

Energien keine konstante Versorgung sichern.<br />

Die einzigen Konzepte, die dort eine gewisse<br />

Stabilität aufweisen, sind jene, die in Deutschland<br />

noch nicht etabliert sind.<br />

Doch das alles bedeutet nicht, dass ein Umstieg<br />

nicht nötig wäre oder gar sinnlos. Wenn<br />

wir unsere Energieversorgung umstellen, müssen<br />

auch wir uns umstellen. Der Punkt, an dem<br />

wir dabei als <strong>Konsum</strong>enten ansetzen können,<br />

ist der Verbrauch. Damit ist nicht nur die Elektroenergie<br />

zu Hause aus der Steckdose gemeint,<br />

sondern auch die Energie, die wir mit unseren<br />

<strong>Konsum</strong>gewohnheiten verbrauchen.<br />

Das muss nicht bedeuten, dass wir wieder in<br />

der Steinzeit leben sollen. Wir müssen unsere<br />

täglichen Prozesse effizienter gestalten. Dabei<br />

ist wieder einmal der wichtigste Aspekt der<br />

bewusste <strong>Konsum</strong>. „Deutschland verbraucht<br />

immer weniger Energie“ 2 steht auf der Webseite<br />

des Umweltbundesamtes. Doch welche Aussagekraft<br />

haben Energiebilanzen, die nur die<br />

direkt verbrauchte Elektroenergie mit einbeziehen?<br />

Viele unserer Güter werden aufgrund der<br />

Produktionskosten ins Ausland verlagert. Das<br />

bedeutet, dass viele Güter auch importiert werden<br />

müssen und weder die Produktion dieser<br />

Güter, noch ihr Transport taucht in einer Energiebilanz<br />

auf. Dies trifft zum Beispiel auf unsere<br />

komplette Elektronik zu.<br />

Die Anschaffung eines neuen Kühlschranks,<br />

der eine bessere Effizienzklasse aufweist, macht<br />

eigentlich nur Sinn, insofern das alte Gerät<br />

nicht mehr funktionstüchtig ist. Und auch nur<br />

dann wenn eine Reparatur nicht mehr möglich<br />

ist. Doch eine Reparatur ist hierzulande meist<br />

teuerer als die Anschaffung eines neuen Geräts,<br />

was die Menschen nicht gerade dazu motiviert,<br />

den „ökologischeren Schritt“ zu gehen.<br />

Auch bei Essen, Heizung, Internet und<br />

Warmwasser ist jede Menge Energie im Spiel,<br />

die wir nicht direkt verbrauchen. Sie wird für<br />

unsere Bedürfnisse verbraucht, nur an anderer<br />

Stelle.<br />

Energie zu sparen ohne dabei auf unseren<br />

heutigen Wohlstand zu verzichten ist erfüllbar,<br />

wenn wir bereit sind mehr Zeit in Überlegungen<br />

bzgl. unseres <strong>Konsum</strong>s zu stecken. Brauchen<br />

wir wirklich alles, was es zu kaufen gibt?<br />

Und deckt der Preis denn immer die ökologischen<br />

Dienstleistungen unserer Umwelt ab?<br />

Die Politik könnte eine Anpassung des Wirtschaftssystems<br />

auf die Bedürfnisse der Umwelt,<br />

ohne die wir nun einmal nicht auskommen,<br />

vornehmen. Ein möglicher Ansatz ist die<br />

ökosoziale Marktwirtschaft, auf die hier nicht<br />

näher eingegangen werden kann. Es sei so viel<br />

gesagt, dass dort der Aspekt des Umweltschutzes<br />

direkten Einfluss auf die Preisbildung findet<br />

und somit der ökologischste Weg meistens<br />

der langfristig günstigste und nachhaltigste ist.<br />

Auf politischer Ebene finden tiefgreifende<br />

Wandlungen eher selten statt. Zu viele Interssen<br />

sind im Spiel und große Veränderungen<br />

sind immer teuer. Die Verantwortung verbleibt<br />

also bei uns. Zu entscheiden welche Stromart<br />

wir beziehen möchten, ob es der neue LED-<br />

Fernseher sein muss oder ob wir das Obst aus<br />

Neuseeland brauchen. Es muss nicht immer<br />

eine Revolution sein, man kann die Welt auch<br />

mit kleinen Schritten verändern.<br />

1 www.umweltbundesamt.de<br />

2 www.umweltbundesamt.de/energie/index.htm<br />

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Donnerstag<br />

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