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Konsum - Technische Universität Dresden

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Montag<br />

10<br />

Peters Lebensblog<br />

<strong>Konsum</strong>: Papier<br />

von Peter | Veröffentlicht am Montag<br />

Danach mussten wir Skripte kaufen. Der Copyshop hatte leider nur<br />

Skripte auf Recyclingpapier. Ich war zwar erstaunt, dass das Papier<br />

sehr hell und damit nicht augenunfreundlich ist, aber ich frage mich<br />

ernsthaft, ob es nicht viel aufwendiger ist, Papier zu recyclen anstatt<br />

einfach neues herzustellen? Das Recycling benötigt doch Unmengen<br />

von Wasser zum Reinigen, wie soll das am Ende noch umweltfreundlich<br />

sein?<br />

Auf dem Weg nach Hause habe ich mir noch einen Kaffee zum mitnehmen<br />

geholt. Auf dem Mülleimer neben dem Imbiss türmten sich<br />

schon ein Berg aus Pappbechern und -tellern sowie Plastikbesteck.<br />

Ob das noch getrennt der gleich verbrannt wird?<br />

Papierverbrauch in<br />

Deutschland und weltweit<br />

Papier ist neben Kunststoff das am meisten genutzte<br />

Material, welches wir täglich verwenden:<br />

für Skripte, Pappe, Getränkekartons und<br />

Pappbecher; im Büro und im Haushalt. In den<br />

letzten Jahren verbrauchte jeder Deutsche im<br />

Durchschnitt 226,1 kg Papier pro Jahr 1 . Auf alle<br />

Studierenden der TU <strong>Dresden</strong> bezogen, kommt<br />

man auf einen Tagesverbrauch von ca. 22 Tonnen!<br />

Damit gehören wir neben Japan und den<br />

USA zu den größten Papierverbrauchern weltweit<br />

2 und das trotz neuer Medien, wie E-Mails,<br />

Social Networks und Handys, die vielerlei<br />

Kommunikation ins Elektronische Verlagern.<br />

Der Verbrauch steigt weiterhin dramatisch:<br />

und zwar jährlich um das Dreifache und das<br />

obwohl die digitale Revolution eine Reduzierung<br />

versprach.<br />

Alternative Recyclingpapier<br />

Recyclingpapier ist die ökologische Alternative<br />

zu Frischfaserpapier. Gegenüber der Produktion<br />

von Frischfaserpapier werden mehr als 60 %<br />

Wasser und Energie eingespart und auch die<br />

CO 2 -Emissionen verringern sich um fast 20 % 3 .<br />

Altpapier wird in einer Lösung aufgeweicht,<br />

wobei es in die einzelnen Papierfasern zerlegt<br />

wird. Der entstandene Brei wird gewaschen<br />

und nichtfasrige Teile herausgefiltert. Dann<br />

folgt der Deinking-Prozess, bei dem die Druckfarbe<br />

entfernt wird. Der Zellstoff wird glatt gestrichen<br />

und getrocknet. Auch hierbei werden<br />

am Ende oft noch zusätzlich Frischfasern hinzugemischt.<br />

Es entsteht ein Recyclingpapier,<br />

das der Qualität von Frischfaserpapier absolut<br />

ebenbürtig ist.<br />

Die negativen Vorurteile gegenüber Recyclingpapier<br />

sind längst widerlegt. Papierstaus<br />

und Staub, die den Drucker unbrauchbar machen,<br />

gehören der Vergangenheit an. Durch die<br />

bessere Verarbeitung gasen keine Harze oder<br />

Druckfarben mehr aus. Das Bundesamt für Materialprüfung<br />

hat nachgewiesen, dass heutiges<br />

Recyclingpapier für einige hundert Jahre archivierbar<br />

ist. Und auch der obligatorische Grauton<br />

ist Schnee von gestern. Recyclingpapier gibt<br />

es heutzutage in allen Weißegraden. Bei einer<br />

100er Weiße vermag das menschliche Auge<br />

nicht mehr zwischen Recycling- und Frischfaserpapier<br />

zu unterscheiden. Jedoch sollte man<br />

sich bewusst sein, dass durch das Bleichen bei<br />

der Herstellung hellerer Papiere die Umwelt<br />

mehr belastet wird, als bei der Herstellung<br />

dunklerer Recyclingpapiere.

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