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VORSTAND TRANSPARENT<br />

Bevor ich zum heutigen Thema der Rubrik „VORSTAND TRANSPARENT“ komme,<br />

nämlich zu den Argumenten, die beim <strong>Vorstand</strong>sbeschluss über die Klubsonderschau<br />

Salzburg 2012 berücksichtigt wurden, seien mir noch zwei Bemerkungen in<br />

eigener Sache gestattet:<br />

Zunächst bedanke ich mich bei allen Terrierfreunden, die zur Handlungsweise<br />

des <strong>Vorstand</strong>s ihre Zustimmung geäußert oder zumindest ihr Verständnis signalisiert<br />

haben.<br />

Nachdem es wegen des von mir in der vorherigen Rubrik „VORSTAND<br />

TRANSPARENT“, gebrauchten Ausdrucks „Dissidenten“ zu einigen Irritationen<br />

gekommen ist, möchte ich folgendes klarstellen:<br />

1. Ich habe niemals jene als „Dissidenten“ bezeichnet, die für eine Klubsonderschau<br />

in Salzburg 2012 sind (denn dann wäre ich ja selbst mit<br />

zwei weiteren <strong>Vorstand</strong>smitgliedern zu den Dissidenten zu zählen), und<br />

auch nicht jene Vereinsmitglieder, die bei der Entlastung des alten und<br />

bei der Wahl des neuen <strong>Vorstand</strong>es mit „nein“ gestimmt haben, sondern<br />

nur jene Personen, die mit anonymer Agitation dazu aufgefordert<br />

haben, den <strong>Vorstand</strong> für das Geschäftsjahr 2010 nicht zu entlasten und<br />

gegen die Wahl des neuen <strong>Vorstand</strong>es zu stimmen.<br />

2. Das Wort „Dissident“ kommt aus der lateinischen Sprache (dissidens<br />

bedeutet „abgesondert“) und bezeichnet einen Andersdenkenden („Der<br />

Große Duden“, Band 5, Fremdwörterbuch). Die Bezeichnung als Dissident<br />

ist daher weder Schimpfwort (wie von manchen behauptet), noch<br />

ist die gelegentlich geäußerte Behauptung richtig, dass Dissidenten nur<br />

in einer Diktatur möglich sind.<br />

3. Doch selbst dann, wenn es richtig gewesen wäre, dass Dissidenten nur<br />

ein einem totalitären Regime vorkommen können, so wären die Dissidenten<br />

jene Personen, die sich gegen diese Diktatur auflehnen, womit<br />

der Begriff „Dissident“ im Sinne der westlichen Werteordnung sogar<br />

äußerst positiv besetzt wäre. Ich kann daher die Aufregung jener, die<br />

sich über diese Bezeichnung beschwert haben, weil sie dieser irrigen<br />

Meinung gewesen sind, „Dissident“ wäre abwertend, überhaupt nicht<br />

verstehen.<br />

Doch nun zum heutigen Thema, nämlich zur Erläuterung der Argumente, welche der<br />

<strong>Vorstand</strong> bei seiner Entscheidung vom 5. Mai 2011 bei der Frage berücksichtigt und<br />

abgewogen hat, ob eine Sonderschau des ÖKfT in Salzburg 2012 veranstaltet werden<br />

soll. Dabei wurden wirtschaftliche Aspekte, der Ort der Ausstellung, organisatorische<br />

Aspekte, das Prestige für den Verein, die Aussteller einer Klubsiegerschau und<br />

kynologische Aspekte berücksichtigt<br />

1. Wirtschaftliche Aspekte<br />

Das scheinbar stärkste Argument für die Abhaltung der Klubsonderschau ist<br />

der dabei zu erwartende satte Gewinn. Ein Ehrenmitglied hat daher auch in


(anlässlich der Sonderschau am Sachsengang) verteilten Zetteln gemeint,<br />

dass es sich unser Klub scheinbar leisten kann, auf etwa EUR 5.000,00 zu<br />

verzichten.<br />

In unserem Fall ist das Argument allerdings nicht so stark, wie es auf den ersten<br />

Blick scheint. Es mag manche überraschen, aber in Wahrheit kann es sich<br />

unser Klub gar nicht leisten, so einen satten Gewinn anzustreben. Gemäß § 2<br />

unserer Satzung hat der ÖKfT einen gemeinnützigen, nicht auf Gewinn ausgerichteten<br />

Zweck. Die Frage, ob der Verein sich so einen satten Gewinn entgehen<br />

lassen soll, kann sich bei einem nicht auf Gewinn ausgerichteten Verein<br />

eigentlich gar nicht stellen.<br />

Wenn man die Frage so versteht, ob es sich der ÖKfT leisten kann, auf derartige<br />

Einnahmen zu verzichten, ist die Antwort ebenfalls: Ja! Der Verein hatte<br />

Ende 2010 ein Vermögen von rund EUR 43.000,00 und wirtschaftet mittelfristig<br />

zumindest ausgeglichen. Es besteht daher kein zwingender Anlass, das<br />

Vermögen im Jahr 2012 unbedingt um den oben genannten Betrag zu erhöhen.<br />

Aus der Sicht eines erfolgreichen Unternehmers oder einer ebensolchen Unternehmerin<br />

mag es durchaus unvernünftig erscheinen, sich so einen Gewinn<br />

entgehen zu lassen, aber ein Hundeverein ist eben kein Unternehmen und<br />

daher die Anhäufung von Gewinnen kein Argument.<br />

Aus wirtschaftlichen Gründen wären daher die Einnahmen aus einer Sonderschau<br />

für den Verein erfreulich, aber nicht notwendig.<br />

Ort der Ausstellung<br />

Der Ausstellungsort im Schlosspark Anif ist zweifellos überaus attraktiv und<br />

bei schönem Wetter ein ausgesprochen gutes Argument. Ich selbst nehme gerne<br />

jedes Jahr ein einer Klubsonderschau eines anderen Hundevereins in einem<br />

anderen Schlosspark teil. Bei schlechtem Wetter verkehrt sich die Situation<br />

aber eher ins Gegenteil.<br />

Was das Wetter in Salzburg betrifft, sind daher die meteorologischen Optimisten<br />

eindeutig dafür und die Pessimisten wohl eher dagegen.<br />

Organisatorischer Aspekt<br />

Dass die Klubsonderschauen von der sonstigen Welthundeausstellung räumlich<br />

getrennt statt findet, kann ein Vorteil, aber auch ein Nachteil sein. Organisatorisch<br />

ist es (vorsichtig ausgedrückt) zweifellos eine Herausforderung.<br />

Wenn diesbezüglich vom Ausstellungsreferent des ÖKfT Bedenken geäußert<br />

werden, der sich mit der Organisation von Hundeausstellungen zweifellos<br />

besser auskennt, als ein Teilnehmer (Aussteller, Richter oder Ringpersonal),<br />

so sind diese Bedenken nicht so einfach vom Tisch zu wischen. Dabei ist es<br />

unerheblich, ob die (zu Recht oder zu Unrecht) befürchteten organisatorischen<br />

Probleme in die Kompetenz und Verantwortung des ÖKV oder in jene des<br />

ÖKfT fallen.


Selbst wenn ich in diesem Punkt anderer Meinung bin, als unser Ausstellungsreferent,<br />

so ist es unfair und unzulässig, seine diesbezüglichen Bedenken gewissermaßen<br />

als „Spinnerei eines Einzelnen“ abzuqualifizieren. Wer das tut,<br />

weil es zu diesem Thema eben auch andere Meinungen gibt als jene der Befürworter<br />

der Sonderausstellung, der verhält sich in meinen Augen in ganz extremer<br />

Weise undemokratisch.<br />

Dass der Ausstellungsreferent des ÖKfT diese Bedenken schon von Anfang<br />

an geäußert hat, spricht nicht gegen die Zulässigkeit solcher Bedenken. Ob<br />

sie ausgereicht hätten, einen <strong>Vorstand</strong>sbeschluss für eine Sonderausstellung<br />

zu verhindert, steht auf einem anderen Blatt. Ich werde noch darlegen, dass<br />

es sehr leicht auch hätte kommen können, dass sich der <strong>Vorstand</strong> für und<br />

nicht gegen eine Sonderausstellung entschieden hätte.<br />

Prestige<br />

Eine gelungene Klubsonderschau ist sicher gut für das Prestige des veranstaltenden<br />

Vereins, ebenso wie eine weniger gut gelungene eher negativ ist.<br />

Beim Prestige ist die Argumentation der Befürworter der Sonderausstellung allerdings<br />

etwas uneinheitlich. Während sie bei der Organisation darauf hinweisen,<br />

dass „eh alles der ÖKV macht“, orten sie den Prestige-Gewinn einer vom<br />

ÖKV organisierten Veranstaltung beim ÖKfT. Ob das die ausländischen Aussteller<br />

auch so sehen würden?<br />

Realistisch betrachtet wird beim Prestige wohl auch etwas für unseren Verein<br />

abfallen. Ob dieser Eindruck positiv oder negativ ist, hängt sehr wesentlich<br />

vom Wetter und von der (nicht in der Hand des ÖKfT, sondern des ÖKV liegenden)<br />

Organisation ab.<br />

Aussteller einer Klubsiegerschau<br />

Es dürfte wohl kein Zweifel daran bestehen, dass Klubschauen in erster Linie<br />

für Klubmitglieder organisiert werden, während zu Welthundeausstellungen<br />

vorwiegend Aussteller kommen, die man sonst in Österreich wenig bis gar<br />

nicht sieht.<br />

Für die meisten der befragten Klubmitglieder reichen die zwei traditionellen<br />

Klubschauen völlig aus, während sie zu einer Klubschau im Rahmen einer<br />

Welthundeausstellung nicht gekommen wären.<br />

Ein positiver Aspekt einer Klubsonderschau ist sicher, dass dadurch unter<br />

Umständen internationale Aussteller als neue Mitglieder geworben werden<br />

könnten. Fraglich ist andererseits, ob es wirklich unser Ziel ist, dass jemand<br />

nur deshalb Mitglied unseres Vereins wird, weil er dadurch die Chance für einen<br />

weiteren Titel erwerben will und den Klubbeitrag gewisser Maßen nur als<br />

erhöhtes Nenngeld ansieht (Stichwort: „Eintagesmitglied“).<br />

Die Antwort auf diese Frage ist wohl grundsätzlicher Art: Sollen Klubsonderschauen<br />

für Klubmitglieder veranstaltet werden oder soll jemand Klubmitglied


werden, nur um an einer Klubsonderschau teilnehmen zu können? Aus der<br />

Sicht eines Vereins wird wohl eher die erste Lösung die richtige sein.<br />

Kynologische Aspekte<br />

Es wurde in diesem Zusammenhang hervorgehoben, dass eine Klubsonderschau<br />

im Rahmen einer Welthundeausstellung eine hervorragende Gelegenheit<br />

wäre, die schönsten Terrier aus aller Welt auch einmal in Österreich zu<br />

bewundern. Dazu ist allerdings keine Klubsonderschau notwendig, weil diese<br />

Hunde auch im Rahmen der Welthundeausstellung zu sehen sind.<br />

Die zahlreichen Pro- und Contra-Argumente ließen im <strong>Vorstand</strong> eine ausgeglichene<br />

Abstimmung erwarten. Die Abstimmung über die Klubsiegerschau in Salzburg 2012<br />

in der <strong>Vorstand</strong>sversammlung vom 5. Mai 2011 erfolgte (wie von den Befürwortern<br />

der Ausstellung zu Recht gefordert) zum frühest möglichen Zeitpunkt (auch der ÖKV<br />

hatte erst kurz davor beschlossen, den Rasseklubs diese Möglichkeit anzubieten)<br />

und brachte unter den sechs anwesenden <strong>Vorstand</strong>smitgliedern dann auch tatsächlich<br />

eine Pattsituation von drei Stimmen dafür und drei Stimmen dagegen. Dazu ist<br />

folgendes zu bemerken:<br />

1. Die drei Gegenstimmen haben keineswegs die Argumente nicht berücksichtigt,<br />

die für die Ausstellung gesprochen haben, ebenso wie die Stimmen für die<br />

Sonderausstellung natürlich auch jene Punkte berücksichtigt haben, die dagegen<br />

sprechen. Es war nur so, dass die einen der Meinung waren, dass die Argumente<br />

gegen die Ausstellung schwerer wiegen als jede dafür, während die<br />

anderen die Auffassung vertraten, dass die Vorteile gegenüber den Nachteilen<br />

überwiegen.<br />

2. Die Behauptung, dass „der <strong>Vorstand</strong>“ gegen die Sonderausstellung wäre, ist<br />

erkennbar falsch, denn knapper kann eine Abstimmung nicht ausgehen. Damit<br />

wird auch das Märchen von den „hörigen“ <strong>Vorstand</strong>smitgliedern, die sich angeblich<br />

willenlos dem „übermächtigen Ausstellungsreferenten“ beugen (wie<br />

von einigen behauptet wurde), ins Reich der Fabeln verwiesen.<br />

3. Gemäß der Satzung des ÖKfT gab die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag<br />

gegen die Klubsonderschau. Man kann zum Ergebnis stehen, wie man<br />

will, aber die Entscheidung ist demokratisch und satzungsgemäß zustande<br />

gekommen.<br />

4. Hätte die damalige Schriftführerin (eine erklärte Befürworterin der Klubsonderschau)<br />

nicht „im Interesse der Terrier“ beschlossen, einen Tag vor der <strong>Vorstand</strong>ssitzung<br />

aus dem <strong>Vorstand</strong> auszutreten, dann hätte es bei der Abstimmung<br />

eine Mehrheit von 4 zu 3 für die Klubsonderschau in Salzburg 2011 gegeben.<br />

Von den beim <strong>Vorstand</strong>sbeschluss berücksichtigen Argumenten ist die Frage zu unterscheiden,<br />

warum es in Salzburg 2012 keine Klubsonderschau des ÖKfT geben<br />

wird. Die Antwort habe ich (wenn das auch von einigen offenbar in der Aufregung<br />

überhört wurde) bereits in der Generalversammlung 2011 gegeben: Weil es in der<br />

entscheidenden <strong>Vorstand</strong>ssitzung dafür keine satzungsgemäße Mehrheit gegeben<br />

hat.


Warum die einzelnen <strong>Vorstand</strong>smitglieder in der <strong>Vorstand</strong>ssitzung dann tatsächlich<br />

dafür oder dagegen gestimmt haben, muss bei einer demokratischen Abstimmung<br />

nicht erläutert werden (ebenso wenig musste jemand nach der Generalversammlung<br />

2011 begründen, warum er für oder gegen eine Entlastung oder die Neubestellung<br />

des <strong>Vorstand</strong>es gestimmt hat). In einer Demokratie wird bis zur Abstimmung diskutiert,<br />

aber nach der Abstimmung werden die Stimmen nur noch gezählt und nicht<br />

mehr bewertet.<br />

Dass ein <strong>Vorstand</strong>sbeschluss gegen die Veranstaltung einer Klubsonderschau in<br />

Salzburg 2012 keine völlig unbegreifliche Entscheidung sein kann, zeigt auch die<br />

Tatsache, dass (nach dem derzeitigen Stand) nicht einmal die Hälfte der dafür in<br />

Frage kommenden Verbandkörperschaften des ÖKV von dieser Möglichkeit Gebrauch<br />

machen werden. Das bedeutet zwar nicht, dass deshalb auch für den ÖKfT<br />

keine Klubsonderschau veranstaltet werden soll, doch ist daraus zu ersehen, dass<br />

beide Entscheidungen (ja oder nein zur Sonderschau) zumindest vertretbar sind.<br />

Zum Abschluss noch mein Appell, die Polemik gegen das Abstimmungsergebnis der<br />

<strong>Vorstand</strong>ssitzung vom 5. Mai 2011 einzustellen: In einer Demokratie kann jeder seine<br />

eigene Meinung äußern, aber es ist undemokratisch, jene nur deshalb als „engstirnig“<br />

oder den Klub schädigend zu bezeichnen, die anderer Meinung gewesen sind.<br />

Dass manche dieser Kritiker damit genau das tun, was sie den <strong>Vorstand</strong> (wenn auch<br />

zu Unrecht) vorwerfen, möchte ich nicht weiter erörtern.<br />

In den nächsten Beiträgen zu diesem Thema werde ich erläutern,<br />

aus welchen Gründen der <strong>Vorstand</strong> am 9. Juni 2011 beschlossen hat, keine<br />

neuerliche Abstimmung zu diesem Thema durchzuführen,<br />

wie sich der <strong>Vorstand</strong> zu der im Zusammenhang mit der rund um diese Beschlüsse<br />

und aus Anlass der <strong>Vorstand</strong>sumbildung geäußerten Kritik stellt und<br />

welche Überlegungen für die Umbildung des <strong>Vorstand</strong>es maßgeblich gewesen<br />

sind.<br />

Ich hoffe, dass die Rubrik „VORSTAND TRANSPARENT“ auch weiterhin auf das<br />

Interesse der Vereinsmitglieder stößt.<br />

Dr. Norbert Pirker, Vizepräsident

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