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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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74 6. Phonetische Grundlagen<br />

Glottale<br />

Bei einigen Lauten wie dem silbeninitialen h im Deutschen entsteht die Reibung<br />

der Luft an der Stimmritze. Die Stimmbänder sind nicht in Schwingung,<br />

verengen aber die Stimmritze. Bei vielen silbeninitialen Vokalen ist die Glottis<br />

vor Beginn der Silbe geschlossen. Bevor die Stimmbänder anfangen zu<br />

schwingen, wird unterhalb der Stimmbänder etwas Druck aufgebaut. Beim<br />

Öffnen der Stimmritze entsteht dann ein kleiner Plosivlaut, der sogenannte<br />

Glottale Verschlußlaut, IPA-SymbolÈ. In der fließenden Sprache ist der Verschlußlaut<br />

kaum merklich, bei genauer Analyse des Sprachsignals ist er aber<br />

meistens deutlich zu erkennen.<br />

6.3.4 Besondere Eigenschaften<br />

Viele Laute haben neben dem Artikulationsort und der Artikulationsart diverse<br />

andere Eigenschaften, nach denen Sie unterschieden werden können.<br />

Stimmhaftigkeit<br />

Einer der offensichtlichsten und wichtigsten Eigenschaften eines Lautes ist<br />

die Frage, ob er stimmhaft oder stimmlos ist. Wenn man sich beim Sprechen<br />

die Finger an den Kehlkopf hält, kann man die Vibrationen der Stimmbänder<br />

spüren. Auch im Sprachsignal ist es sehr einfach stimmlose Laute (vergleichbar<br />

mit ungeordnetem Rauschen) von stimmhaften Lauten (erkennbare, sich<br />

wiederholende Wellenform) zu unterscheiden.<br />

Aspiration<br />

In der alten deutschen Rechtschreibung, wie sie bis Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

gültig war, wurden viele T-Laute, die heute mit einfachem T geschrieben<br />

werden, noch mit TH geschrieben (z.B. thun statt tun). In dieser Schreibweise<br />

spiegelte sich die Tatsache wider, daß die meisten T-Laute mit einem<br />

unmittelbar folgenden ” Ausatmen“ artikuliert werden, also aspiriert sind. Da<br />

die Aspirationseigenschaft im Deutschen nicht zur Unterscheidung von Lauten<br />

dient, und da es so gut wie keine nicht-aspirierten T laute gibt, ist die<br />

TH-Schreibweise fast nur noch bei Fremdwörtern aufrechterhalten worden.<br />

Stärke<br />

Bei einigen Lauten werden verschiedene Artikulationsstärken unterschieden.<br />

Im Deutschen spielt die Unterscheidung von schwach artikulierten Lauten<br />

(Lenes) und stark artikulierten Lauten (Fortes) keine Rolle.

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