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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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6.3 Gruppierung von Phonemen 67<br />

für Diphthonge (Vokalübergänge) und Affrikate (bestimmte Doppelkonsonanten),<br />

die aus akustischer Sicht ganz klar kein einzelner Laut sondern eine<br />

Folge mehrerer Laute sind.<br />

6.3 Gruppierung von Phonemen<br />

Es gibt sicherlich viele sinnvolle Arten, Phoneme in Gruppen zusammenzufassen.<br />

Die Motivation liegt dabei aus der Sicht des Spracherkennungsforschers<br />

in der Hoffnung, daß Phoneme, die in einer Gruppe liegen, eine gewisse<br />

Gemeinsamkeit haben, welche sich gegebenenfalls maschinell lernen läßt<br />

und so eine automatische Klassifikation vereinfachen könnte. Insbesondere<br />

besteht die Hoffnung, aus der Tatsache, daß der Artikulationsapparat sich<br />

beim Sprechen stetig bewegt und keine Sprünge von einem Zustand in eine<br />

völlig anderen machen kann, schließen zu können, daß die Manifestation<br />

eines Lautes davon abhängt, welches der vorhergehende und der nachfolgende<br />

Laut ist. Im Kapitel 17 werden Beispiele dafür gegeben, wie diese<br />

Kontextabhängigkeit für die Spracherkennung modelliert werden kann.<br />

Im folgenden werden Phoneme unterschieden nach ihrer Artikulationsart<br />

(physikalisches Phänomen), den Ort der Artikulation im Vokaltrakt und<br />

einiger anderer besonderer Eigenschaften.<br />

6.3.1 Vokale und Konsonanten<br />

Die erste Unterteilung von Lauten lernt man schon früh in der Schule,<br />

nämlich diejenige in Vokale und Konsonanten. Hierbei bezeichnen Vokale<br />

solche Laute, die allein artikuliert und ” gehalten“ werden können, während<br />

Konsonanten nur zusammen (con-) mit anderen Lauten gut klingen (sonant).<br />

Auf den ersten Blick sind diese Unterscheidungen relativ einfach zu<br />

treffen. Bei näherer Betrachtung muß man im Deutschen allerdings zu den<br />

üblichen fünf Vokalen A, E, I, O, U (jeweils mit mehreren IPA-Symbolen)<br />

zumindest noch die Umlaute Ä, Ö, und Ü hinzunehmen. Etwas strittiger<br />

wird dann die Frage, ob auch Doppellaute wie EI und EU als Vokale zu<br />

betrachten sind. Im übrigen sind auch viele im allgemeinen den Konsonanten<br />

zugeordnete Laute wie M, N, S und andere problemlos allein artikulierbar.<br />

In der Tat gibt es in vielen Sprachen (vor allem in den slawischen)<br />

Wörter, die ganz ohne Laute auskommen, die im Deutschen als Vokale gelten.<br />

Daher sind die deutschen Bezeichnungen Selbstlaute“ für Vokale und<br />

”<br />

” Mitlaute“ für Konsonanten irreführend. In der Spracherkennung wird

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