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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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5. Akustische Grundlagen<br />

Zum Verständnis der Spracherkennung und insbesondere zum Verständnis<br />

der dabei verwendeten Algorithmen für die Verarbeitung von Sprachsignalen<br />

sind Kenntnisse über die physikalische Natur von Sprachsignalen nützlich. In<br />

diesem Kapitel werden die Eigenschaften von Schall, dem Träger von Sprachsignalen<br />

beschrieben.<br />

5.1 Was ist Schall<br />

Aus physikalischer Sicht ist Schall eine Longitudinalwelle, die sich in einem<br />

Medium ausbreitet. Das Medium bestimmt nicht nur die Ausbreitungsgeschwindigkeit<br />

sondern auch die Dämpfung verschiedener Frequenzbereiche.<br />

Bei der Ausbreitung von Schall bewegen sich die Moleküle des Mediums,<br />

indem sie die Anregung durch die Schallquelle in Ausbreitungsrichtung<br />

weitergeben. Wenn wir von Schall sprechen, denken wir beim Medium<br />

meistens an Luft. Bei Luft, genauso wie bei anderen Gasen, ändert sich<br />

der Druck durch Kompression des Mediums. Bei anderen Medien (z.B. bei<br />

Flüssigkeiten) scheidet Kompression aus, aber auch bei solchen Medien gibt<br />

es Druckwellen, bzw. Eigenschwingungen und Resonanzen.<br />

Eine elementare Schallwelle zeichnet sich dadurch aus, daß der Druck an<br />

einer Stelle sich wie eine Sinusfunktion verhält, also beschreibbar ist durch<br />

eine Wellenlänge, eine Amplitude und eine Phase. Jeder konstante Ton ist<br />

die Überlagerung von elementaren Wellen.<br />

Für die Spracherkennung ist nur die Schallübertragung durch die Luft<br />

interessant. Der Luftdruck wird in Pascal (Pa) gemessen. Der durchschnittliche<br />

Luftdruck auf der Erdoberfläche beträgt 10 5 Pa (der Standard<br />

Luftdruck, 10 5 Pa = 1 bar). Der kleinste Druckunterschied, den wir als<br />

hörbar empfinden, beträgt etwa 10 −5 Pa (= 10 − 10 bar). Das sind zehn<br />

Größenordnungen kleiner als der Standard Luftdruck. Eine sehr laute<br />

Schallquelle, z.B. der Knall beim Abfeuern einer Gewehrkugel, erzeugt<br />

in unmittelbarer Umgebung ein Geräusch, dessen Luftdruckschwankung<br />

nur ca. 10 2 Pa erreicht. Das ist weniger als der Unterschied zwischen dem

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