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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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4.2 Anatomie des Gehörs 53<br />

Nasenraum verbunden. Die Eustachische Röhre dient vor allem dazu, den<br />

Druckunterschied zwischen dem Raum hinter dem Trommelfell und dem<br />

Außendruck auszugleichen. Wir empfinden eine schnelle Druckänderung<br />

zumeist unangenehm, weil dadurch das Trommelfell in die eine oder andere<br />

Richtung gedehnt wird, bevor der Druck über die Eustachische Röhre<br />

ausgeglichen wird. Gelegentlich kann man den Druckausgleich absichtlich<br />

herbeizwingen, indem man sich die Nase zuhält und soviel Druck aufbaut,<br />

daß die Eustachische Röhre ” durchgepustet“ wird. Das Trommelfell und die<br />

drei Gehörknöchelchen bilden das Mittelohr. Direkt mit dem Trommelfell ist<br />

der Hammer verbunden. Dieser überträgt die Schwingungen auf den Amboß,<br />

welcher diese wiederum an den Steigbügel weitergibt. Der Steigbügel ist<br />

am so genannten ovalen Fenster mit dem Innenohr verbunden. Hinter dem<br />

ovalen Fenster befinden sich die Gehörschnecke und die darüber liegenden<br />

Bogengänge. Beide sind mit einer Flüssigkeit gefüllt, die die Schwingungen<br />

des ovalen Fensters aufnimmt. In der Gehörschnecke sind letztendlich die<br />

Rezeptoren, die die Bewegung der Flüssigkeit an die Nervenstränge des<br />

Gehörnervs weitergeben.<br />

Ein Querschnitt durch die Gehörschnecke (Cochlea) ist in Abb. 4.11<br />

dargestellt. Von Bedeutung sind hier insbesondere die Haarzellen auf der<br />

Basilarmembran. Diese Härchen werden von der schwingenden Flüssigkeit<br />

angeregt. Dabei reagieren verschiedene Bereiche der Basilarmembran unterschiedlich<br />

stark auf bestimmte Frequenzen.<br />

Abb. 4.12 stellt die Reaktion einzelner Haarzellen auf verschiedene<br />

Frequenzen dar. Jede Kurve im Schaubild entspricht einem Härchen. Einige<br />

Härchen reagieren überhaupt nicht auf Frequenzen über ca. 1000 Hz, andere<br />

reagieren ganz besonders auf Frequenzen von mehreren tausend Hz und<br />

nur ganz wenig auf niedrige Frequenzen. Die hier dargestellten Messungen<br />

wurden zwar an einem Katzenohr durchgeführt, qualitativ unterscheiden<br />

sie sich aber nicht vom menschlichen Ohr. Eine weitere Auffälligkeit im<br />

Schaubild ist, daß auf der x-Achse die Frequenz logarithmisch aufgetragen<br />

ist, d.h. es gibt wesentlich mehr Härchen, die auf niedrige Frequenzen<br />

reagieren als solche, die auf hohe Frequenzen reagieren. Härchen, die nur<br />

auf Frequenzen über 1000 Hz reagieren, gibt es gar keine. Dies deutet<br />

darauf hin, daß für das Gehör – und insbesondere für das Verstehen von<br />

Sprache – vor allen die niedrigeren Frequenzen von Bedeutung sind. Ein<br />

Spracherkennungssystem könnte diese Feststellung nutzen.

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