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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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30 2. Eigenschaften und Taxonomie von Sprache und Spracherkennern<br />

nicht versteht. Andere wiederum versuchen sich so zu verhalten als würden<br />

sie mit einem <strong>Mensch</strong>en reden, was oft dazu führt, daß die Grenzen des<br />

Erkennungssystems überschritten werden, und das System sich nicht wie<br />

erwartet verhält. Teilweise wird dann versucht, das System ins Lächerliche<br />

zu ziehen oder zu provozieren. Meist endet das damit, daß der Benutzer<br />

enttäuscht (oder manchmal auch erheitert) die <strong>Kommunikation</strong> aufgibt.<br />

2.9 Wie schwierig ist Spracherkennung<br />

Im Jahr 1971 hat die von der US-Amerikanischen Regierungsagentur ARPA<br />

eingesetzte ” Speech Understanding Systems Study Group“ einen Bericht [?]<br />

verfaßt, in dem die so genannten 19 Dimensionen von sprachverstehenden<br />

Systemen aufgelistet werden. Diese 19 Eigenschaften beschreiben insbesondere<br />

die Schwierigkeit der Erkennungsaufgabe. Es waren dies im einzelnen:<br />

Art der Sprache (Speech) einzelne Kommandos oder fließend<br />

Anzahl der Spracher einer oder mehrere<br />

Art der Sprecher Muttersprachler, Dialekt, etc.<br />

Art der Umgebung Geräusche, Lärm<br />

<strong>Kommunikation</strong>ssystem Übertragungsmedium, Telefon<br />

Systemtraining Menge der Trainingsdaten<br />

Sprechertraining Vorbereitung der Benutzer<br />

Vokabulars Größe und ” Freiheit“ des Wortschatzes<br />

Art der Sprache (Language) Menge der syntaktischen Regeln<br />

Aufgabe des Systems Menge der semantischen Regeln<br />

Sprecherpsychologie Modell des Benutzers<br />

Interaktivität Komplexität des Dialogs<br />

Zuverlässigkeit Welche/Wieviele Fehler sind tolerierbar<br />

Rechenzeit Wie schnell muß das Ergebnis vorliegen<br />

Rechnerleistung Anforderung an die Hardware<br />

Speicher Anforderung an den Rechnerspeicher<br />

Systemorganisation Komplexität des gesamten Systems<br />

Kosten Preis aller Bestandteile<br />

Fertigstellungstermin Wann wird das System fertig sein<br />

Abgesehen davon, daß uns heute einige Punkte als überspezifiziert erscheinen,<br />

insbesondere die Menge der Punkte über die Systemanforderungen,<br />

gibt es einzelne Dimensionen, die wir heute anders formulieren würden als<br />

1971. Immerhin war die Erkennung völlig freier Sprache mit Vokabularen in<br />

der Größenordnung von 10 5 Wörtern damals noch nicht machbar. So würden<br />

wir heute die Dimension ” Vokabular“ ergänzen durch die Perplexität der<br />

Aufgabe (die Zahl der im Mittel an einer Stelle des Erkennungsvorgangs zu

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