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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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2.8 <strong>Kommunikation</strong>sart 29<br />

zu erkennende Aufgabe Vokabulargröße<br />

Ein/Aus-Schalter, Not-Aus-Schalter 1<br />

Triviales Menü (Ja/Nein) 2<br />

Ziffern 0 bis 9 (z.B. Telefonwahl) 10 + x<br />

Einfache <strong>Maschine</strong>n bedienen 20 − 500<br />

Informationssysteme<br />

(Zugfahrplan, Flugbuchung, Resource Management) 500 − 5 000<br />

Alltägliche <strong>Kommunikation</strong> 10 000 − 20 000<br />

Bürokorrespondenz 20 000 − 60 000<br />

Normales Englisch −200000<br />

Deutsche Zeitschrift (Süddeutsche) während eines Jahres 1 600 000<br />

Tabelle 2.1. Einige Beispiele für Vokabulargrößen<br />

Bei Dialogen oder gar bei Diskussionen mit mehreren Beteiligten kommen<br />

Probleme hinzu, die bei einzelnen Sprechern nicht zu erwarten sind, wie zum<br />

Beispiel das Abbrechen des Sprachflusses mitten im Satz, weil gerade eine<br />

andere Person spricht, oder auch das Inswortfallen oder Gleichzeitigsprechen<br />

mehrerer Sprecher.<br />

Der Stil der Sprache hängt auch stark davon ab, was man vom <strong>Kommunikation</strong>spartner<br />

erwartet. Mit einer vertrauten Person spricht man viel<br />

umgangssprachlicher, verwendet häufiger Dialekte, akustische Verschmierungen<br />

und Floskeln, die alle Gesprächspartner kennen. Beim Reden mit<br />

Fremden spricht man in der Regel deutlicher und vorsichtiger.<br />

Solange das Sprechen mit <strong>Maschine</strong>n nicht alltäglich ist - und vermutlich<br />

auch dann nicht, wenn es soweit ist - ist der Dialog mit <strong>Maschine</strong>n oft<br />

irgendwie unangenehm. Als Anrufbeantworter noch eine Besonderheit waren<br />

und in Deutschen Telefonbüchern sogar durch ein Q neben der Telefonnummer<br />

gekennzeichnet waren, empfanden viele Leute das Sprechen einer<br />

Aufnahme als sehr unnatürlich und irgendwie seltsam. Anrufbeantworter<br />

sind inzwischen alltäglich geworden. Dennoch sprechen sehr viele anders als<br />

mit einem menschlichen Gesprächspartner.<br />

Wenn man <strong>Mensch</strong>en dabei beobachtet, wie sie sich mit <strong>Maschine</strong>n unterhalten<br />

(z.B. mit einer Zugfahrplanauskunft oder einem System, das Auskunft<br />

über das Kinoprogramm gibt) kann man oft zwei Extreme beobachten.<br />

Manche <strong>Mensch</strong>en sprechen übervorsichtig und artikulieren übertrieben<br />

langsam mit vielen Pausen, verwenden ein vereinfachtes Vokabular und<br />

reden ähnlich wie mit einem Kind oder einem <strong>Mensch</strong>en der die Sprache

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