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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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2.6 Die Signalqualität 27<br />

Allerdings besteht die Problematik bei der Telefonspracherkennung nicht<br />

nur in der kleineren Bandbreite der Signale, sondern auch darin, daß die<br />

Telefonleitungen und die Übertragungsgeräte (Telefone, Vermittlungsstellen,<br />

usw.) die Signale zusätzlich verzerren.<br />

Schließlich bleibt noch zu erwähnen, daß der Sprechstil beim Telefonieren<br />

sich vom Sprechen mit einem direkt sichtbaren Gegenüber unterscheidet.<br />

Gestik und Mimik werden bei rein akustischen Telefonen nicht übertragen<br />

und können somit nicht als zusätzliches <strong>Kommunikation</strong>smittel verwendet<br />

werden. Daher werden oft Sachverhalte, die sonst mittels Gesten ausgedrückt<br />

werden, mit Worten umschrieben. Auch das Wissen um die Verschlechterung<br />

des Sprachsignals führt dazu, daß man teilweise versucht, überdeutlich zu<br />

sprechen (Hyperartikulation).<br />

2.6.3 Hintergrundgeräusche<br />

Auch wenn bei Nahbesprechungsmikrophonen nur wenige Probleme mit<br />

Hintergrundgeräuschen zu beobachten sind, so kann man dennoch feststellen,<br />

daß bei hochspezialisierten Erkennern, zum Beispiel solchen, die stark auf<br />

einen bestimmten Sprecher in einer bestimmten Umgebung eingestellt sind,<br />

wie die ersten kommerziell erhältlichen Erkennungssyteme, der Wechsel der<br />

Umgebung oder auch das Hinzukommen von Hintergrundgeräuschen, die in<br />

der Trainingsphase noch nicht vorhanden waren, zu geringerer Erkennungsleistung<br />

führt.<br />

In vielen Fällen ist die Verwendung von Nahbesprechungsmikrophonen<br />

nicht opportun. Das Tragen eines Bügelmikrophons schränkt in einigen<br />

Situationen die (Bewegungs-)Freiheit des Sprechers zu sehr ein. Bei der<br />

Bedienung von Automaten, z.B. eines Fahrkartenautomaten am Bahnhof,<br />

kann nicht erwartet werden, daß der Benutzer sich ein Mikrophon zum<br />

Munde führt oder seinen Mund nahe an das Mikrophon halten muß.<br />

Auch beim Autofahren ist es angenehmer, wenn das Mikrophon nicht am<br />

Kopf befestigt ist, sondern sich beispielsweise irgendwo am Armaturenbrett<br />

befindet. Bei dieser Entfernung sind aber zahlreiche Geräusche wie das<br />

Motorengeräusche, der Lärm der anderen Verkehrsteilnehmer, die Geräusche<br />

von Geräten am und im Auto (Blinker, Scheibenwischer, Radio) deutlich in<br />

der Sprachaufnahme zu hören.<br />

Während es bei einigen Autogeräuschen wie dem eigenen Motor und<br />

dem Radio möglich ist, diese dort abzugreifen, wo sie entstehen und dann<br />

mittels relativ einfacher Filter aus der Sprachaufnahme nahezu komplett<br />

zu entfernen, so ist dies bei anderen Geräuschen, vor allem der Sprache

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