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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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28.1 Die Rolle der Spracherkennung 447<br />

werden, wenn Folien nicht mehr linear durchgearbeitet werden oder wenn sie<br />

mit Bezug auf den Inhalt referenziert werden (zum Beispiel kann der Benutzer<br />

sagen “Zeige noch einmal die Folie mit der Tabelle mit den Ergebnissen der<br />

Experimente!“), dann kann dieser Dienst des Vortragsraumes noch hilfreicher<br />

sein. Die Entscheidung, ob eine neue Folie angezeigt werden soll, kann auf<br />

zwei Informationen basieren: Einmal die aktuelle Phase des Vortrags (welche<br />

Teile wurden schon bearbeitet, welche stehen bevor, worüber redet der Vortragende<br />

gerade) und zum anderen durch spezielle Auslöser, also bestimmte<br />

Wörter oder Phrasen, die eine bestimmte Folie mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

identifizieren. Das können Wörter oder Wortfolgen aus der Folienüberschrift<br />

sein, oder Wörter, die nur auf einer einzigen Folie auftauchen beziehungsweise<br />

einen sehr hohen tfidf-Wert bezüglich einer Folie als Dokument haben.<br />

Unter der Voraussetzung, daß die vorgesehene Reihenfolge der Folien<br />

bekannt ist, kann eine Zuordnung der aktuellen Äußerung des Vortragenden<br />

zu einer Folie mit Hilfe eines DP-Algorithmus bestimmt werden. Dabei<br />

werden die vom Spracherkenner hypothetisierten Wörter mit denen auf<br />

den Folien verglichen (der Vergleich kann durchaus ” fuzzy“ stattfinden,<br />

so daß Wörter dennoch als ähnlich angesehen werden, auch wenn sie<br />

sich in ihre Flexionsform oder Zusammensetzung unterscheiden. Andere<br />

Ähnlichkeitskriterien wie bei der HDLA (s. Abs. 16.7.2) sind auch sinnvoll.<br />

Unter Berücksichtigung alles bis zu einem Zeitpunkt Gesagten kann ein<br />

Viterbi-Pfad berechnet werden, aus dem hervorgeht, welche Folie die zu<br />

diesem Zeitpunkt wahrscheinlichste ist. Der Anteil der Zeit, während der<br />

sich das System irrt und eine falsche Folie annimmt wird als Tracking-Fehler<br />

bezeichnet (engl. to track = verfolgen). In Abb. 28.3 zeigt der obere Balken<br />

der tatsächlichen zeitlichen Verlauf der benutzten Folien eines Vortrags,<br />

darunter die angenommenen Folien des Systems (nur aus den Hypothesen<br />

des Erkenners gefolgert). Die hellgrauen Bereiche sind diejenigen, in denen<br />

das System richtig liegt, die dunkelgrauen Bereiche sind die Tracking Fehler.<br />

Abb. 28.3. Tracking-Fehler

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