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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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444 28. Der moderne Vortragsraum<br />

Warum bieten sich gerade Vorträge und Vorlesungen als Einsatzgebiet<br />

der sprachlichen <strong>Mensch</strong>-<strong>Maschine</strong>-<strong>Kommunikation</strong> an? Die zwei wichtigsten<br />

Motivationsgründe sind die Unterhaltung einer durchsuchbaren Datenbank<br />

und die ” Multimedialisierung“ von Vortragsräumen.<br />

” Es ist klar, was in der Informationsgesellschaft die knappste Ressource<br />

ist. Die menschliche Aufmerksamkeit.“ sagte einmal Herbert Simon, zu<br />

Lebzeiten Nobelpreisträger und Professor für Wirtschaftswissenschaften,<br />

Psychologie und Informatik an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh,<br />

USA. Das Zitat faßt mehrere Forderungen an die <strong>Kommunikation</strong>stechnologie<br />

zusammen, Computer sollen ubiquitär sein, damit sie den <strong>Mensch</strong>en<br />

jederzeit und überall helfen können. Sie sollen pervasiv sein, also alle<br />

wichtigen Lebensbereiche durchdringen, und – ganz wichtig – sie sollen<br />

unsichtbar sein, also keine Aufmerksamkeit der Benutzer auf sich ziehen,<br />

sondern den <strong>Mensch</strong>en ermöglichen ihre gesamte Aufmerksamkeit den<br />

kommunizierten Inhalten sowie den anderen <strong>Mensch</strong>en, mit denen sie<br />

kommunizieren, zu widmen.<br />

Vorträge und Vorlesungen sind typische Ereignisse die als primäres Ziel<br />

die <strong>Kommunikation</strong> zwischen <strong>Mensch</strong>en haben. Ein moderner Vortragsraum<br />

sollte dafür sorgen, daß diese <strong>Kommunikation</strong> möglichst effizient und<br />

problemlos durchgeführt werden kann.<br />

28.1 Die Rolle der Spracherkennung<br />

Ein moderner Vortragsraum sollte ein multimodales System sein, das alle<br />

natürlichen <strong>Kommunikation</strong>sarten unterstützt. Die Sprache darf dabei<br />

nicht isoliert behandelt werden, sondern sie muß zusammen mit anderen<br />

Modalitäten interpretiert werden. Da Sprache aber zweifellos die einfachste<br />

und schnellste <strong>Kommunikation</strong>sart für komplizierte Sachverhalte ist, übernimmt<br />

sie in einem intelligenten interaktiven Raum die wichtigste Rolle<br />

unter den Modalitäten. In einem interaktiven Vortragsraum gibt es im<br />

wesentlichen drei verschiedene Arten von Sprache. Die erste ist solche, die<br />

direkt an den Raum gerichtet ist und Kommandos oder Anfragen an den<br />

Raum enthält oder Teil eines Dialogs mit dem Raum ist. Diese Sprache<br />

muß zwar nicht perfekt erkannt werden, aber dennoch nahezu perfekt<br />

verstanden werden. Erkennungsfehler sind weniger wichtig, wenn das System<br />

das gesagte dennoch versteht. Die zweite Art ist die Vortragssprache, also<br />

das, was der Redner über sein Thema erzählt. Diese Sprache muß weder<br />

perfekt erkannt noch verstanden werden. Es genügt, wenn die wichtigsten<br />

Inhalte erkannt werden, damit der Raum in der Lage ist, dem Vortrag zu<br />

folgen und abschätzen zu können, in welchem Stadium sich der Vortrag

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