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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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26.4 Fehlerbehandlungsmethoden 427<br />

zeichnet die Tagesschau auf. Wenn man aber diesen Satz in ein Diktiersystem<br />

eingibt, so ist jeder einzelner Fehler ärgerlich und muß korrigiert werden.<br />

Bei den frühen käuflichen Diktiersystemen konnte man ein Codewort<br />

verwenden, das den Erkenner darüber informierte, daß das letzte Wort<br />

falsch erkannt wurde. So konnte man zum Beispiel ” oops“ sagen und das<br />

mißverstandene Wort wiederholen. Ein doppeltes Oops würde zum Ersetzen<br />

des vorletzten Wortes verwendet werden können. Entsprechend viele Oops<br />

hintereinander würden den Cursor um genauso viele Wörter zurück setzen.<br />

Selbst wenn man davon ausgeht, daß Fehlerkennungen sehr selten sind,<br />

so ist das Problem meistens nicht durch einfaches Wiederholen des falsch<br />

erkannten Wortes gelöst. Entweder spricht man das Wort bei der Wiederholung<br />

genauso aus wie beim ersten Mal, was dazu führt, daß der Erkenner<br />

genau den gleichen Fehler noch einmal macht, oder man tendiert zur<br />

Hyperartikulation und versucht das Wort überdeutlich auszusprechen, was<br />

dazu führt, daß es sich für den Erkenner ganz anders ” anhört“ als reguläre<br />

nicht hyperartikulierte Beispiele und so erst recht zu Erkennungsfehlern führt.<br />

Wenn wir uns zum Ziel setzen, einen Text möglichst schnell in einen<br />

Computer einzugeben, dann stellt sich die Frage, ob eine reine Eingabe per<br />

Sprache inklusive der nötigen Korrekturen tatsächlich die schnellste Methode<br />

ist. Zweifelsfrei wäre eine fließen gesprochene Spracheingabe wesentlich<br />

schneller als eine Eingabe per Handschrift, Tastatur oder Buchstabieren.<br />

Eine Eingabe per Tastatur ist sicher die am wenigsten fehleranfällige, dafür<br />

aber auch viel langsamere als die Sprache – zumindest für den durchschnittlichen<br />

Computerbenutzer.<br />

In [?] werden verschiedene Methoden der Fehlerkorrektur miteinander<br />

verglichen und anhand von Benutzerstudien gezeigt, daß bei einer geeigneten<br />

Auswahl von Korrekturmechanismen ein Text signifikant schneller eingegeben<br />

werden kann als nur mit Sprache allein (s. Abb. 26.3).<br />

Zum Korrigieren eignen sich neben der Wiederholung von Abschnitten<br />

einer Äußerung auch die Neueingabe per Tastatur oder Handschrift. Auch<br />

das sprachliche Buchstabieren eines Wortes ist möglich und insbesondere<br />

dann sinnvoll, wenn es sich um ein Wort handelt, das sich nicht im Erkennervokabular<br />

befindet. Schließlich ist es oft am einfachsten, ein Wort aus<br />

einer Liste auszuwählen. Dabei wird, wenn das fehlerhaft erkannte Wort<br />

identifiziert ist, auf dem Bildschirm eine Liste von Alternativen angeboten.<br />

Dann kann mit Hilfe des Mauszeigers – oder des Fingers im Falle eines<br />

Touchscreens – das in der Liste hoffentlich vorhandene korrekte Wort<br />

ausgewählt werden.

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