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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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22 2. Eigenschaften und Taxonomie von Sprache und Spracherkennern<br />

gesprochene Silbe in die Länge zu ziehen bis die Planung beendet ist, und<br />

der Redefluß fortgesetzt werden kann. Die vierte wird häufiger bei Sprachen<br />

mit vielen einsilbigen Wörtern (z.B. im ostasiatischen Raum) beobachtet.<br />

Dabei wird eine Silbe mehrfach hintereinander wiederholt. Das hört sich<br />

für manche Hörer ähnlich an wie Stottern, es handelt sich aber um einen<br />

anderen Effekt.<br />

2.3.5 Wiederholungen und Stottern<br />

Wiederholungen entstehen zum Beispiel, wenn man nach einer Unterbrechung<br />

z.B. durch eine betonte oder unbetonte Pause weiterspricht und dabei<br />

eine Phrase vollständig sprechen will: ” Da drüben steht eine - eine Vase.“<br />

Bei diesem Satz wurde nach der Pause die Nominalphrase ” eine Vase“ als<br />

komplette Einheit gesprochen.<br />

Andere Wiederholungen entstehen wie im vorigen Abschnitt beschrieben<br />

durch Ausfüllen von Planungspausen, dann aber normalerweise nur mit<br />

einsilbigen Wörtern.<br />

Mehrsilbige Wörter werden manchmal wiederholt, wenn der Sprecher den<br />

Eindruck hat, daß die erste Version nicht korrekt oder schwer verständlich<br />

ausgesprochen wurde.<br />

Schließlich gibt es auch noch beabsichtigte Wiederholungen, teilweise um<br />

der Verständlichkeit Willen, teilweise aus rhetorischen Gründen. Solche Fälle<br />

sind aber, da beabsichtigt, keine spontansprachlichen Effekte im eigentliche<br />

Sinne.<br />

Das Wiederholen von einzelnen Wortfragmenten, oft nur Fragmente<br />

von Silben oder einzelne Phoneme, landläufig auch Stottern genannt, stellt<br />

Spracherkenner vor Probleme. Stottern kann verschiedene Ursachen haben,<br />

auf die wir hier aber nicht eingehen wollen.<br />

2.3.6 Artikulatorische Geräusche<br />

Häufiger als bei geplanter oder vorgelesener Sprache tauchen bei spontaner<br />

Sprache Geräusche auf, die wir <strong>Mensch</strong>en leicht ” herausfiltern“ und so<br />

ignorieren können. Für einen automatischen Spracherkenner sind aber<br />

Atemgeräusche, Schmatzlaute und andere Geräusche, die durch den Artikulationsapparat<br />

verursacht werden kaum anders als reguläre Phoneme auch.<br />

Die häufigste Methode, dieses Problem anzugehen, besteht darin, solche

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