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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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26. Zusätzliche Modalitäten<br />

Zweifellos ist die natürliche Sprache in den meisten Fällen die schnellste<br />

Methode, Information aus unserem Bewußtsein in einen Rechner einzugeben.<br />

Es gibt allerdings recht viele Situationen, in denen Sprache entweder<br />

überhaupt nicht verwendet werden kann (unter Wasser, im Theater, Konzert<br />

oder allgemein bei Veranstaltungen, bei denen Stille von den Anwesenden<br />

erwartet wird), und es gibt Situationen, in denen die <strong>Kommunikation</strong><br />

per Sprache durch andere Informationsübertragungskanäle unterstützt<br />

werden kann. Wir bezeichnen die unterschiedlichen Informationsübertragungskanäle<br />

üblicherweise als Modalitäten, nicht zu verwechseln mit<br />

dem gleichen Begriff im Zusammenhang mit der modalitätenabhängigen<br />

Modellierung Akustischer Modelle. <strong>Kommunikation</strong>ssysteme, die verschiedene<br />

<strong>Kommunikation</strong>skanäle unterstützen, werden als multimodale Systeme<br />

bezeichnet. In diesem Kapitel werden einige der wichtigsten Modalitäten und<br />

ihre Kombination mit Spracherkennung zu multimodalen Systemen erläutert.<br />

26.1 Lippenlesen auf Videoaufnahmen<br />

Taube <strong>Mensch</strong>en können oft mit erstaunlicher Genauigkeit Sprache von<br />

den Lippen sprechender <strong>Mensch</strong>en ablesen. Natürlich geht das nicht immer<br />

gut. Es gibt zahlreiche Wortpaare, die nicht anhand der Lippenbewegungen<br />

voneinander unterscheidbar sind. Zum Beispiel ” hart“ und ” Art“. Außerdem<br />

kann man noch relativ verständlich sprechen, ohne dabei die Lippen<br />

nennenswert zu bewegen, wie es viele Bauchredner in Varietes vorführen.<br />

Zum Leidwesen vieler Tauber sprechen viele Nicht-Bauchredner auch so, daß<br />

das Ablesen von den Lippen kaum möglich ist. Aber selbst bei perfekter,<br />

sehr deutlicher Aussprache ist eine <strong>Kommunikation</strong> nur mit Lippenlesen<br />

sehr schwierig und sehr fehlerbehaftet. Dennoch ist es so, daß das Bild der<br />

Lippen die Erkennung eines dazugehörigen akustischen Signals unterstützen<br />

kann. Dazu gibt es das kognitive Experiment, bei den <strong>Mensch</strong>en eine Video<br />

vorgespielt wird, auf dem das Gesicht einer Person zu sehen ist, die ein<br />

Wort wie zum Beispiel ” Bach“ spricht. Die Tonspur des Videos ist allerdings<br />

ausgetauscht durch eine Aufnahme auf der die Person ” Fach“ spricht. Die zu

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