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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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25.2 Identifikation von Sprachen (LID) 417<br />

herangezogen werden. Sie können im wesentlichen in unterteilt werden in<br />

akustisch-phonetische Merkmale der Sprache, phonologische und<br />

phonotaktische Merkmale der Sprache, prosodische Merkmale der<br />

Sprache, Regeln über die Bildung von Wörtern einer Sprache aus<br />

Wortteilen, Regeln über die grammatikalische Struktur der Sprache:<br />

• Akustisch-phonetische Merkmale<br />

In verschiedenen Sprachen treten bestimmte Phoneme unterschiedlich<br />

häufig auf. Jede Sprache hat einen ureigenen Satz von Phonemen, der<br />

gelegentlich durch den Einfluß einiger Fremdwörter angereichert wird.<br />

Anzahl und Art der Phoneme können von Sprache zu Sprache stark<br />

variieren. So gibt es in der französischen Sprache vergleichsweise viele<br />

Nasallaute, die im Hochdeutschen so gut wie nie (außer in aus dem<br />

Französischen kommenden Fremdwörtern wie Restaurant“) vorkommen.<br />

”<br />

Das Deutsche hat den typischen velaren Reibelaut ç (wie im Wort<br />

” ich“), der vielen Nichtdeutschen beim Lernen der Sprache besondere<br />

Schwierigkeiten macht. Englisch ist berühmtberüchtigt für dasÌwie in<br />

” thin“ oder daswie in the“.<br />

”<br />

• Phonologische und phonotaktische Merkmale<br />

Verschiedene Sprache haben verschiedene Regeln, die definieren, wie<br />

phonetischen Einheiten zu Silben und Wörtern konkateniert werden<br />

können, oder zumindest, wie wahrscheinlich diese Konkatenationen sind.<br />

Die Hawaiianische Sprache ist dafür bekannt, daß sie sehr vokalreich ist<br />

und zwischen den Vokalen oft glottale Stopplaut vorkommen. Im den<br />

slawischen Sprachen können Laute wie r undsilbenbildend sein, etwa bei<br />

prst (Finger), was im Deutschen nicht erlaubt ist.<br />

• Prosodische Merkmale<br />

Prosodische Eigenschaften wie Betonung, Intonation, Rhythmus, Tempo<br />

und Pausen sind auch hilfreich, um Sprachen zu klassifizieren. Tonale<br />

Sprachen wie Vietnamesisch oder die chinesischen Sprachen haben eine<br />

ganz andere Intonationscharakteristik als die deutsche Sprache.<br />

• Regeln über erlaubte Wortbildungen<br />

Ähnlich wie Sprachen einen eigenen typischen Phonemsatz haben, so gilt<br />

dies erst recht für den Wortschatz. Wenn von einem LID-System erwartet<br />

wird, daß es eine Sprache identifizieren kann, auch wenn sie von einem<br />

Nichtmuttersprachler akzentuiert ausgesprochen wird, dann besteht bei<br />

Untersuchung der phonetischen Merkmale die Gefahr, daß der Sprecher<br />

bevorzugt die Phoneme seiner eigenen Sprache verwendet (zum Beispiel<br />

verwenden viele Deutsche beim Englischsprechen das ” deutsche“ r, ein v

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