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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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einem Wort.<br />

2.3 Spontaneität 21<br />

Zu erkennen, daß ein akustisches Fragment einen Wortabbruch darstellt<br />

und kein eigenständiges kurzes Wort ist, ist meist nur mit Intelligenz und<br />

Wissen über den Kontext machbar. Deshalb stellen abgebrochene Wörter<br />

automatische Spracherkenner vor besondere Probleme.<br />

2.3.3 Deutlichkeit der Aussprache<br />

Spontane Sprache zeichnet sich auch dadurch aus, daß man sich keine<br />

Zeit nimmt, jedes Wort deutlich zu artikulieren. Das führt zum Weglassen<br />

(Elision) einzelner Laute, ja sogar ganzer Silben. So entstellte Wörter sind<br />

schwieriger zu erkennen. Oft kommt es vor, daß verschiedene Wörter zu den<br />

gleichen kleinen Fragmenten zusammenschrumpfen. Ohne Kontextwissen ist<br />

es nicht möglich festzustellen ob der Laut s“ die Abkürzung für es“, für<br />

” ”<br />

” das“ oder für ist“ ist. Genauso schwierig ist es zu bestimmen, ob der Laut<br />

”<br />

” n“ von ” den“, ” ein“ oder einen“ kommt.<br />

”<br />

Neben Elisionen gibt es auch andere Undeutlichkeiten. So werden Laute<br />

entstellt, indem beim spontanen Sprechen vermehrt Koartikulationseffekte<br />

durch sich überlagernde oder gegenseitig beeinflussende Laute auftreten. Es<br />

werden nicht nur einzelne Laute anders artikuliert als bei sorgfältig geplanter<br />

Sprache, sondern ganze Lautfolgen werden durch andere ersetzt. Nicht selten<br />

geht das so weit, daß eine Wortfolge wie ” haben wir“ ersetzt wird durch<br />

etwas wie ” hammer“. Solche extremen Koartikulationen kommen nicht nur<br />

in Dialektsprache sondern auch bei Sprache vor, die man auf den ersten<br />

Blick als Hochdeutsch bezeichnen würde.<br />

2.3.4 Betonte und unbetonte Pausen<br />

Da beim spontanen Sprechen nur ein Minimum an Planung stattfindet, aber<br />

manchmal doch viel Planung nötig, muß das Sprechen für diese unterbrochen<br />

werden. <strong>Mensch</strong>en verwenden vier Methoden, um die Planungspausen<br />

zu überbrücken. Die erste und einfachste ist, einfach nicht zu sprechen<br />

und während der Denkphase still zu sein. Die zweite ist das berühmte<br />

” äh“, das in verschiedenen Ausprägungen existiert. Im Deutschen sind<br />

die Formen äh“ und ähm“ die beliebtesten, aber auch mh“ wird gerne<br />

” ” ”<br />

verwendet. In anderen Sprachen sind andere solcher betonter (emphatischer)<br />

Pausen üblich. In einigen Sprachen werden sogar komplizierte Lautfolgen,<br />

ja sogar mehrsilbige Wörter zum Pausenfüllen benutzt wie zum Beispiel im<br />

Japanischen das Wort ano“. Die dritte Technik besteht darin, die zuletzt<br />

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