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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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25.1.3 Komposition von Wörtern<br />

25.2 Identifikation von Sprachen (LID) 415<br />

Wer erinnert sich nicht mehr an die Wörter ” Donaudampfschiffahrtsgesellschaft“<br />

oder ” Radelrutschrunkelrübenscheibenräder“, die auch heute noch<br />

Schülern die für das Deutsche typische Kompositionsfähigkeit von Wörtern<br />

durch Konkatenation einzelner teilweise flektierter Wörter veranschaulicht.<br />

25.2 Identifikation von Sprachen (LID)<br />

Für das automatische Erkennen der Identität einer Sprache (engl.: Language<br />

IDentification, LID) gibt es verschiedene Anwendungen. Multilinguale<br />

Systemen haben den Zweck, in verschiedenen Sprachen benutzt werden zu<br />

können. Sie müssen irgendwie festgestellten, in welcher Sprache der Sprecher<br />

gerade spricht. Dies kann im nicht ergonomischen Fall so geschehen, daß der<br />

Sprecher bevor er anfängt zu sprechen mit Hilfe eines Auswahlschalters die<br />

entsprechende Sprache wählt und dann der passende Erkenner die Hypothesen<br />

liefert. Im ergonomischen Fall geschieht dies vollautomatisch. Sinnvoll<br />

ist das zum Beispiel bei Informationskiosken für Touristen, Messeständen<br />

und telefonischen Informationsdiensten.<br />

Angewandt wurde LID in der Praxis sogar bei einigen kalifornischen<br />

Notrufzentralen. Eine berühmte Einrichtung ist zum Beispiel der Language<br />

Line Interpreter der amerikanischen Telefongesellschaft AT&T im<br />

Zusammenhang mit der Notrufnummer 911 [?] . Anrufer, die in Not oder<br />

Panik geraten sind, sprechen häufig in ihrer Muttersprache einfach darauf<br />

los, auch wenn sie die englische Sprache ausrechend beherrschen, um ihr<br />

Problem zu beschreiben. LID kann hier helfen, Leben zu retten, wenn<br />

die Sprache eines hilfesuchenden Anrufers erkannt wird und dadurch, daß<br />

möglichst schnell ein verstehender Gesprächspartner zugeschaltet wird,<br />

schneller Hilfe geleistet werden kann. Im deutschen Forschungprojekt<br />

VERBMOBIL wurde zwischen verschiedenen Sprachen (Deutsch, Englisch,<br />

Japanisch) hin und her übersetzt. Dabei durften die Benutzer ohne vorher<br />

zu deklarieren, in welcher Sprache sie sprechen wollten, in das Gerät<br />

hineinsprechen und das Gesprochene übersetzten lassen. Andere denkbare<br />

Anwendungen liegen im Bereich der Überwachung und Sicherheitstechnik,<br />

zum Beispiel um alle Telefonate zwischen zwei Ländern herauszufiltern,<br />

die in einer bestimmten Sprache durchgeführt wurden. Im Hinblick darauf,<br />

daß die Welt immer ” kleiner“ wird, und auf internationaler Ebene immer<br />

mehr <strong>Kommunikation</strong> stattfindet, wird die Aufgabe der LID immer wichtiger.<br />

Für die LID wurden zahlreichen verschiedene Verfahren untersucht<br />

und ausgewertet. Die Aufgabe der Identifikation von Sprachen ist mit der<br />

reinen Spracherkennung und der Identifizierung von Sprechern verwandt.

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