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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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414 25. Erkennung verschiedener Sprachen<br />

Probleme bereiten zu können.<br />

25.1.1 Definition eines Wortes<br />

In der Welt der Sprachen, die die lateinische oder kyrillische oder ähnliche<br />

Schriften verwenden, ist die Definition eines Wortes relativ einfach. Ein Wort<br />

ist das, was zwischen zwei Leerzeichen steht. Diese Definition hätte schon<br />

vor über 2000 Jahren standgehalten, einer Zeit in der noch keine Rede von<br />

Computerautomation und ASCII- oder UNI-Codes war.<br />

Aber schon beim Betrachten des Deutschen ist man sich nicht immer<br />

sicher, was aus linguistischer Sicht als einzelnes Wort betrachtet werden<br />

sollte. Wie wäre es mit ” Rad fahren“ gegenüber ” radfahren“ oder ” Europameisterschaft“<br />

gegenüber ” Europa Meisterschaft“. Die neulich eingeführte<br />

Rechtschreibreform hilft, die Konfusion diesbezüglich noch zu erhöhen. Aber<br />

auch in anderen einfachen Sprachen ist die Wortdefinition nicht immer klar.<br />

Im relativ einfachen Englischen kann man ” videotape“ neben ” video tape“<br />

verwenden. Noch schwieriger wird es in fernöstlichen Sprachen wie dem Chinesischen<br />

und dem Japanischen. Selbst wenn dort klar wäre, ob ein Partikel<br />

Teil des dazugehörigen Wortes ist oder ein eigenständiges Wort ist. Japaner<br />

und Chinesen unterscheiden in der Regel nicht die Zwischenräume zwischen<br />

Silben und Wörtern. Bei einer gegebenen Folge von Chinesischen Silben ist<br />

die korrekte Zusammenfassung in Wörter oft nur mit pragmatischem Wissen<br />

und mit dem Wissen über den Kontext, in dem sich die Silbenfolge befindet,<br />

möglich.<br />

25.1.2 Flektierende Sprachen<br />

Deutsch zählt zu den stark flektierenden Sprachen. Englisch und viele asiatische<br />

Sprachen, vor allem Chinesisch und Japanisch, sind nicht flektierende<br />

Sprachen. Bei flektierenden Sprachen werden semantische Modifikationen<br />

eines Wortes (Genus, Tempus, Kasus, Numerus, etc.) meist durch Anhängen<br />

oder Verändern bestimmter Morpheme, manchmal auch durch Ändern<br />

des Wortstammes gekennzeichnet. Bei nicht flektierenden Sprachen ergibt<br />

sich die Semantische Disambiguierung aus dem Kontext, manchmal durch<br />

Voranstellen oder Folgen eines zusätzlichen Wortes. Zwar gibt es auch<br />

im Englischen einige wenige Flexionen, sie beschränken sich aber auf die<br />

Partizipbildung, das Plural-S, das Possesiv-S und die Verbformen für die<br />

dritten Personen.

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