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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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23. Verstehen von Sprache<br />

In den Anfängen der Spracherkennung waren die erkennbaren Vokabulare<br />

und auch die daraus konstruierbaren Sätze so einfach, daß die Bedeutung<br />

des Gesprochenen durch einfaches Nachsehen in einer zuvor angelegten<br />

Tabelle machbar war. Die ersten ernsthaften und weit verbreiteten Spracherkennungssysteme<br />

mit sehr großen Vokabularen waren Diktiersysteme.<br />

Bei solchen Systemen spielt die Bedeutung des Gesagten aus der Sicht<br />

des Erkenners nur eine untergeordnete bzw. gar keine Rolle. Auch wenn<br />

es möglich ist, die Erkennungsgenauigkeit durch Verstehen zu verbessern,<br />

beschränken sich Diktiersysteme auch heute noch größtenteils lediglich auf<br />

die Ausgabe von Wortfolgen, ohne dabei zu beachten, welchen Sinn diese<br />

haben. Bei Diktieraufgaben ist ein Verstehen auch nicht nötig. Die vom<br />

Benutzer gestellte Aufgabe ist dann erfüllt, wenn die gesprochene Wortfolge<br />

auf dem Bildschirm erscheint.<br />

Bei zahlreichen <strong>Kommunikation</strong>saufgaben ist es nötig, die Bedeutung des<br />

Gesprochenen zu erkennen, und das geht ab einer gewissen Komplexität der<br />

Sprache nicht mehr durch Nachsehen in einfachen Tabellen. Spezielle Algorithmen<br />

sind nötig, um mit Hilfe eines Kommandos ” Robbie, ich habe Durst.“<br />

den Haushaltsroboter dazu zu bewegen, ein Getränk zu holen oder zumindest<br />

die Frage zu stellen, was der Benutzer denn gerne trinken möchte.<br />

23.1 Verstehen gesprochener Sprache<br />

Geschriebene (elektronisch vorliegende) Texte sind aus mancherlei Gründen<br />

einfacher maschinell zu verstehen, als gesprochene Sprache. In der Regel kann<br />

man davon ausgehen, daß Personen, die Texte schreiben, dabei wesentlich<br />

mehr Zeit zum Überlegen und Formulieren von Sätzen haben als wenn sie<br />

spontan sprechen müssen. So sind grammatikalische Fehler in Texten viel<br />

seltener zu finden. Spontane Sprache enthält außerdem zahlreiche Effekte,<br />

die die eigentliche Wortfolge mit viel Ballast (emphatische Pausen, Stotterer,<br />

Wortabbrüche, Geräusche etc.) anreichern. Zusätzlich macht dann noch der<br />

Spracherkenner Fehler, so daß die Wortfolge, deren Sinngehalt verstanden<br />

werden soll, weit mehr von dem abweicht, was der Sprecher sagen wollte, als

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