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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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2. Eigenschaften und Taxonomie von Sprache<br />

und Spracherkennern<br />

In diesem Kapitel wollen wir einige Eigenschaften von Spracherkennern und<br />

Spracherkennungsaufgaben besprechen. Diese werden uns helfen, schneller<br />

beurteilen zu können, wie schwierig einzelne Aufgaben mit der heutigen Technik<br />

zu lösen sind, und welche Aufgaben welche Ressourcen und welche Erfolgsaussichten<br />

haben. So werden wir im folgenden auch eine Taxonomie der<br />

Spracherkennung einführen, eine Sammlung von Begriffen, mit denen Erkennungssysteme<br />

beschrieben werden, wie Automobile mit PS, Hubraumzahlen<br />

und Beschleunigungszeiten.<br />

2.1 Sprecherabhängigkeit<br />

Da wir nicht ausreichendes Wissen darüber haben, was genau die Akustik<br />

eines Wortes oder eines Phonems ausmacht, haben bisher alle Ansätze,<br />

Sprache rein wissensbasiert zu erkennen keinen zufriedenstellenden Erfolg<br />

gehabt. Das größte Problem ist, daß ein und dasselbe Wort, ja sogar ein<br />

und derselbe Laut auf quasi unendliche viele verschiedene Arten artikuliert<br />

werden kann. Wir <strong>Mensch</strong>en besitzen die faszinierende Gabe, bestimmte<br />

Laute sofort identifizieren zu können, egal ob sie normal gesprochen oder<br />

geschrien oder geflüstert oder gesungen werden. Es ist auch egal, von welcher<br />

Person sie gesprochen werden. Unser Gehirn befähigt uns, sehr schnell diese<br />

sprecherspezifischen Eigenschaften eines Sprachsignals von denen, die über<br />

alle Sprecher hinweg in etwas konstant sind, zu trennen und die Erkennung<br />

der Sprache auf dem sprecherunabhängigen Teil des Signals durchzuführen.<br />

In der automatischen Spracherkennung sind einige andere Abhängigkeiten<br />

des Sprachsignals bekannt und haben ähnliche Probleme wie die Sprecherabhängigkeit.<br />

Im allgemeinen kann man sagen, die akustische Ausprägung<br />

eines Lautes oder Wortes variiert mit einigen Variablen wie zum Beispiel<br />

der Variablen ” Sprecher“ oder ” Übertragungsleitung“ oder ” Hintergrundgeräusche“<br />

oder ” Sprechstil“. Es leuchtet ein, daß statistische Verfahren,<br />

die wir mangels Wissen über das Sprachsignal verwenden müssen, größere<br />

Probleme haben, Modelle für bestimmte sprachliche Einheiten zu schätzen,<br />

wenn die Beispielmuster stark variieren. Daher funktionieren Erkenner, die

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