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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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334 19. Parameterraumoptimierung<br />

Geräusche. Man nimmt einfach a priori an, daß die akustische Erscheinung<br />

der Stille nicht von den davor oder danach gesprochenen Worten abhängt.<br />

Als weiteres Beispiel des Einsatzes von A-priori-Wissen kann man die<br />

Zustandsübergangswahrscheinlichkeiten ansehen. Im JANUS-Erkenner<br />

werden diese für alle artikulatorischen akustischen Modelle einfach einmalig<br />

festgesetzt und dann nicht mehr verändert.<br />

Kopplung über den Kontext<br />

In die Entscheidung, ob zwei akustische Modelle gekoppelt werden sollen,<br />

kann auch Kontextinformation einfließen. Zwei Modelle können sich ihre<br />

gesamten akustischen Parameter teilen, wenn sie das gleiche Phonem<br />

oder Subphonem in verschiedenen aber bezüglich eines Maßes ähnlichen<br />

Kontexten modellieren. So bietet es sich an, Phoneme, deren zwei oder drei<br />

rechte und linke Nachbarn gleich sind, aber der weiter entfernte Kontext sich<br />

unterscheidet, gemeinsam zu modellieren, in der Erwartung, daß durch die<br />

verschieden weiten Kontexte der Unterschied der Akustik unbedeutend ist.<br />

Datengetriebene Kopplung<br />

Der statistisch korrekteste Weg ist die datengetriebene Kopplung. Dabei<br />

wird ein Distanzmaß zwischen verschiedenen Parametern oder Parametermengen<br />

definiert. Diejenigen Parametermengen, die eine sehr kleine Distanz<br />

haben, werden gemeinsam modelliert. Wenn die Parametermengen einzelnen<br />

akustischen Modellen entsprechen, spricht man von einer Ballung dieser<br />

Modelle. Modellballung wird in fast allen leistungsfähigen Spracherkennern<br />

eingesetzt. In der Regel handelt es sich dabei um eine hierarchische Ballung,<br />

meist unter Verwendung von Entscheidungsbäumen.<br />

19.3 Architekturentwurf<br />

Während für die Suche der besten Parameter eines gegebenen parametrischen<br />

Modells etablierte und gut verstandene Algorithmen (z.B. Maximum<br />

Likelihood) existieren, gibt es keine Möglichkeit, uniform zu berechnen, welches<br />

parametrische Modell das beste ist. Man beschränkt sich daher darauf,<br />

zwischen zwei (oder mehr) verschiedenen Modellen dasjenige auszuwählen,<br />

das gemäß eines festgelegten Kriteriums das bessere ist. Für die Einstellung<br />

der Architekturvariablen bedeutet das, daß zum Beispiel an einem gegebenen<br />

System unter verschiedenen möglichen Modifikationen diejenige tatsächlich<br />

vorzunehmen ist, der die größte Gewinnerwartung zugeordnet wird.

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