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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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332 19. Parameterraumoptimierung<br />

19.2.1 Kopplung von<br />

Zustandsübergangswahrscheinlichkeiten<br />

Eine korrekte Schätzung der Zustandsübergangswahrscheinlichkeiten hat<br />

sich in den letzten Jahren als eher weniger bedeutend herausgestellt. Der<br />

Hauptzweck dieser Parameter ist – neben der Definition der erlaubten<br />

Zustandsfolgen – die Modellierung der Aufenthaltsdauern in den einzelnen<br />

Zuständen. Im folgenden seien die drei wesentlichen Gründe für die geringe<br />

Bedeutung dieser Parameter aufgeführt:<br />

Inkompatibilität zwischen Dichtewerten und Wahrscheinlichkeiten<br />

Während die Zustandsübergangswahrscheinlichkeiten echte Wahrscheinlichkeiten<br />

sind, müssen sie während der Berechnung eines Viterbi- oder<br />

Forward-Backward-Pfades mit den Dichtewerten der Emissionswahrscheinlichkeiten<br />

multipliziert werden. Da erfahrungsgemäß die Varianz der<br />

Dichtewerte einer hochdimensionalen Normalverteilung viel größer ist als<br />

die Varianz der echten Wahrscheinlichkeiten, werden alle Entscheidungen<br />

während des Viterbi- oder Forward-Backward-Algorithmus von den<br />

Emissionswahrscheinlichkeiten dominiert. Der Einfluß der Zustandsübergangswahrscheinlichkeiten<br />

kann vernachlässigt werden.<br />

Längenmodellierung durch die Emissionswahrscheinlichkeiten<br />

Da fast alle Spitzenspracherkenner sehr einfache HMM-Topologien verwenden,<br />

bei denen drei bis sechs linear angeordnete Zustände verwendet werden,<br />

wird die Aufenthaltsdauer in einem HMM-Zustand im wesentlichen von der<br />

Paßgenauigkeit der akustischen Modelle gesteuert. Ob ein Zustand verlassen<br />

und der Nachfolgezustand betreten werden sollte, kann ausreichend sicher<br />

nur mit Hilfe des akustischen Modells entschieden werden.<br />

Explizite Längenmodellierung<br />

Durch die Verwendung von Zustandsübergangswahrscheinlichkeiten können<br />

nur sehr eingeschränkte Wahrscheinlichkeitsverteilungen über die Aufenthaltsdauern<br />

in einzelnen Zuständen realisiert werden. Wenn die<br />

Wahrscheinlichkeit dafür, daß ein Zustand sein eigener Nachfolgezustand ist,<br />

p beträgt, dann berechnet sich die Wahrscheinlichkeit für einen Aufenthalt<br />

eines Viterbi-Pfades von t Zeiteinheiten als p t−1 · (1 − p). Es handelt sich<br />

also um eine einfache Exponentialverteilung. Durch geschicktes Anordnen<br />

mehrerer Zustände, die dasselbe akustische Modell verwenden, läßt sich zwar<br />

auch jede beliebige kompliziertere Verteilung approximieren, jedoch lohnt<br />

sich dieser Aufwand nicht. Stattdessen bietet sich eher an, eine explizite

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