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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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12 1. Nutzen und Anwendungen<br />

Spracherkennern überlassen, solange die Erkennungsgenauigkeit nicht sehr<br />

nahe bei 100% liegt.<br />

Es ist aber zu erwarten, daß in Zukunft im Auto einige zusätzliche<br />

Funktionen einziehen werden, die heute noch gar nicht oder nur wenig<br />

verbreitet sind. Alle Hersteller von Automobilen planen für die Zukunft<br />

sogenannte Car-PCs, also vollwertige Computer mit leistungsstarker Hardware,<br />

einem Betriebsystem und vielfältiger Software. Viele Funktionen, die<br />

heute in verschiedenen Geräten stecken (Radio, Navigation, Bordelektronik,<br />

Fahrtenbuch etc.) können dann in einem Gerät vereint werden. Das wird<br />

zum einen Kosten senken und zum anderen neue interessante Möglichkeiten<br />

eröffnen. Insbesondere wird es möglich sein, während der Fahrt Arbeiten zu<br />

erledigen, die heute kaum machbar sind. So werden Autofahrer das Auto<br />

auch als mobiles Büro nutzen können. Das Auto wird eine Verbindung zum<br />

Internet haben, es wird möglich sein, E-Mails zu diktieren, abzuschicken<br />

oder E-Mails von anderen Leuten zu empfangen. Man wird während der<br />

Fahrt im World-Wide-Web surfen können, das Navigationssystem wird<br />

nicht nur den Weg zum Ziel weisen, sondern wird sich mit dem Fahrer<br />

unterhalten können und auch über freie Hotelzimmer und Zimmerpreise, die<br />

Speisekarten naheliegender Restaurants oder die aktuellen Programme der<br />

Kinos in der Umgebung informieren. Eine derart komplizierte Interaktion<br />

kann – wenn überhaupt – nur mit natürlicher Sprache gemacht werden. Es<br />

wäre dem Fahrer weder zuzumuten, seine Eingaben per Tastatur oder Mini-<br />

Joystick zu machen, noch daß er eine Sammlung von Kommandowörtern<br />

oder Sequenzen derselben auswendig lernen müßte, um die Funktionen des<br />

Car-PCs zu steuern. Spontane unvorbereitete Sprache ist aber wesentlich<br />

schwieriger zu erkennen als zum Beispiel sorgfältig vorgelesene Sprache. Die<br />

grammatikalische Korrektheit und die Freiheit von Aussprachefehlern wird<br />

auch nachlassen, wenn wie beim Autofahren davon auszugehen ist, daß die<br />

Hauptkonzentration des Sprecher bei anderen Aktivitäten als dem Sprechen<br />

liegt, nämlich dem Beobachten des Verkehrs und dem Führen des Fahrzeugs.<br />

Schließlich kommt noch eine dritte Problematik hinzu: Die akustischen<br />

Verhältnisse in Fahrenden Autos sind alles andere als ideal. Störgeräusche<br />

kommen vom Motor, dem Autoradio, Blinkern, Scheibenwischern, dem<br />

Fahrtwind, eventuellem Regen und von anderen Verkehrsteilnehmern. Die<br />

Qualität des Sprachsignals, hängt zudem von der Kopfstellung des Fahrers<br />

ab und davon, ob die Fenster geöffnet oder geschlossen sind.<br />

Die Anstrengungen auf dem Gebiet der Spracherkennung im Auto zielen<br />

vor allem auf die Problematik der großen Variabilität und der niedrigen<br />

Qualität der Sprachsignale ab. In [?] [?] wird gezeigt, wie es möglich ist,<br />

basierend auf Spracherkennern, die für Erkennung in einer Büroumgebung<br />

entwickelt wurden, durch kleine Änderung und durch das Wissen über die<br />

typischen Geräusche in Autos, automatisch Erkenner zu erzeugen, die in

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