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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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16.6 Verschiedene weitere Sprachmodelle 279<br />

Sprachmodells kann von der HMM-Struktur innerhalb der Wörter abstrahiert<br />

werden, so daß ein Automat mit n Zuständen (einer für jedes<br />

Wort) entsteht. Es gibt keine Ausgezeichneten Start- und Finalzustände,<br />

jeder Zustand kann diese Rolle übernehmen. Ein Trigramm Sprachmodell<br />

würde einen erheblich komplizierteren Automaten ergeben, der statt n<br />

Zuständen n 2 hätte. Bedenkt man aber, daß nicht alle Wortfolgen explizit<br />

modelliert werden müssen, dann wäre es grundsätzlich möglich auch wesentlich<br />

kompliziertere Grammatiken als Bigramme und Trigramme in einem<br />

Zustandsautomaten zu kodieren.<br />

Einige Forscher [?] gehen dazu über, das Sprachmodell und die Wort-<br />

HMMs zusammen in einen einzigen großen Automaten zu stecken, der<br />

dann sowohl große oder komplizierte Wortkontexte als auch die akustische<br />

Modellierung der Wörter inklusive varianter Aussprachen berücksichtigt.<br />

Nach einer Umwandlung in einen deterministischen Automaten und einer<br />

anschließenden Minimierung desselben entsteht ein Automat (Transduktor<br />

mit gewichteten Übergängen, engl. weighted finte state transducer WFST),<br />

der mit einer Viterbi-Suche durchlaufen werden kann.<br />

Endliche Automaten entsprechen an sich regulären Grammatiken, können<br />

also nicht beliebige kontextfreie akzeptieren. Die menschliche Sprach selbst<br />

läßt sich nicht einmal mit kontextsensitiven Grammatiken beschreiben, und<br />

schon gar nicht mit kontextfreien. Demnach stellen endliche Automaten einen<br />

sehr schlechten Mechanismus zur Modellierung der natürlichen Sprache dar.<br />

In der Praxis läßt sich aber oft relativ viel mit Hilfe einfacher Automaten<br />

ausdrücken. Insbesondere für kommandoorientierte Benutzerschnittstellen<br />

bieten sich Netzwerke wie in Abb. 16.4 an.<br />

Achtung<br />

Abb. 16.4. Automat<br />

ǫ<br />

ǫ<br />

Roboter<br />

bring<br />

hole<br />

besorge<br />

ǫ<br />

ǫ<br />

ǫ<br />

mir<br />

drei<br />

zwei<br />

kleine<br />

kleine<br />

große<br />

große<br />

ǫ<br />

ǫ<br />

Tassen<br />

Solche Netzwerke lassen sich sehr einfach in HMM-artige Automaten<br />

wandeln, mit denen dann die Hypothesensuche durchgeführt wird. Sie sind

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