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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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1.2.3 Sprach-zu-Sprach-Übersetzung<br />

1.2 Anwendungsbeispiele 7<br />

Im Jahr 1992 wurde vom Bundesministerium für Forschung und Technik<br />

das Projekt VERBMOBIL ausgeschrieben, das zum Ziel hatte, ein kleines,<br />

portables Sprach-zu-Sprach-Übersetzungssystem zu entwickeln, mit dem sich<br />

Geschäftsleute mit Partnern, deren Sprache sie nicht sprechen, unterhalten<br />

können. Es konnte zwar ein Vorführgerät entwickelt werden, aber die<br />

Leistung – insbesondere der Komponenten, die nach der Erkennung für die<br />

Übersetzung des Erkannten zuständig waren – hinter den ursprünglichen<br />

Hoffnungen zurückblieb. Eine brauchbare Übersetzungsrate konnte nur für<br />

stark eingeschränkte Aufgaben wie zum Beispiel die Vereinbarung eines<br />

Termins erreicht werden.<br />

1.2.4 Hilfe für Behinderte<br />

Für blinde <strong>Mensch</strong>en ist meist das Gehör der wichtigste der Sinne. So<br />

ist hat auch die akustische <strong>Kommunikation</strong> einen wesentlich höheren<br />

Stellenwert als bei Sehenden. Wie sehr wir auf die visuelle Information<br />

um uns herum angewiesen sind, merken wir erst, wenn wir sie nicht mehr<br />

haben. Wir brauchen sie nicht nur, um selbst Nachrichten zu empfangen,<br />

wir brauchen sie auch, um Nachrichten abzuschicken. Um einen Text in<br />

das Textverarbeitungssystem einzugeben müssen wir uns vorher die visuelle<br />

Information über die Position der Tasten besorgen. Und weil wir beim<br />

Schreiben viele Fehler machen, brauchen wir ständiges Feedback, um zu<br />

kontrollieren, ob das was wir tippen wollten, auch wirklich angekommen ist.<br />

Für Blinde fehlt sowohl die visuelle Orientierung als auch das Feedback.<br />

Obwohl viele Blinde erstaunliche Fähigkeiten entwickeln, um trotzdem in<br />

ihrer Umgebung zurecht zu kommen, so sind die Problemlösungsstrategien<br />

oft mit erheblichem Mehraufwand – sowohl zeitlich als auch technisch –<br />

verbunden. Computertastaturen können mit einer zusätzlichen Braille-Zeile<br />

ausgestattet sein, aber das Lesen von Braille geht selbst für den schnellsten<br />

Leser immer noch viel langsamer als das Lesen von gedrucktem Text mit<br />

sehenden Augen. Das Leben könnte für Blinde wesentlich erleichtert werden,<br />

wenn sie weniger auf die oben beschriebenen Orientierungs- und Feedbackinformationen<br />

angewiesen wären. Wäre es nicht wesentlich einfacher, in einen<br />

Fahrstuhl zu steigen und das gewünschte Ziel zu sagen, statt erst die Wände<br />

nach den Knöpfen abzusuchen und dann mit etwas Glück aus der Anordnung<br />

dieser herauszuinterpretieren, welcher was bedeuten könnte. Zwar sieht man<br />

oft auch mit Braille beschriftete Tasten in Fahrstühlen, aber es gibt immer<br />

noch zahlreiche Geräte und <strong>Maschine</strong>n, für die das nicht gilt. Versuchen Sie<br />

einmal, ohne Hinzusehen Ihren Videorecorder zu programmieren, sofern das<br />

nicht auch mit Hinsehen problematisch ist.

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