18.09.2013 Aufrufe

Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

262 16. Verwendung von Sprachmodellen<br />

die Entscheidung zwischen zwei Erkennerhypothesen treffen, die akustisch<br />

identisch sind.<br />

Sprachmodelle können auch dazu dienen, den Suchraum einen HMM-<br />

Erkenners für kontinuierliche Sprache einzuschränken. Wenn man bedenkt,<br />

wie stark die kombinatorische Explosion der Zahl der möglichen Wortfolgen<br />

ist (man denke an Sätze mit zwanzig bis dreißig Wörtern aus einem Vokabular<br />

von 50000), bietet sich der Einsatz eines Sprachmodells zur Auswahl<br />

von in Frage kommenden Wortfolgen und somit zur Steuerung der Suche des<br />

Erkenners an. In der Tat kann man so viele Suchpfade, die zwar akustisch<br />

wahrscheinlich sind aber syntaktisch oder semantisch absurden Wortfolgen<br />

entsprechen würden, frühzeitig beschneiden und viel Suchaufwand einsparen.<br />

16.2 Wahrscheinlichkeiten von Wortfolgen<br />

Erinnern wir uns noch einmal an die Fundamentalformel der Spracherkennung<br />

(14.2):<br />

ˆW = argmaxP(X|W)<br />

· P(W)<br />

W<br />

Die Aufgabe des Sprachmodells ist die Berechnung von P(W). Geht<br />

man davon aus, das W = (w1, w2, . . . wn), also eine Folge von n Wörtern ist,<br />

dann läßt sich P(W) schreiben als<br />

P(W) = P(w1) · P(w2|w1) · P(w3|w1, w2) · · · P(wn|w1, w2, . . .wn−1), (16.1)<br />

wobei P(w1) die Wahrscheinlichkeit dafür ist, daß eine Wortfolge mit<br />

dem Wort w1 anfängt, und P(wi|w1, w2, . . . wi−1) die Wahrscheinlichkeit<br />

dafür ist, daß das Wort wi gesprochen wird unter der Voraussetzung, daß<br />

die ganze Worthistorie w1 bis wn−1 davor gegeben ist.<br />

Prinzipiell wäre es auch möglich gewesen, die Definition ” rückwärts“ zu<br />

machen und zu definieren:<br />

P(W) = P(wn) · P(wn−1|wn) · P(wn−2|wn−1, wn) · · ·P(w1|w2, w3, . . . wn)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!