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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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1.2 Anwendungsbeispiele 5<br />

Die Erkennungsleistungen kommerziell erhältlicher Erkenner sind schon<br />

im sprecherunabhängigen Zustand (also noch bevor der Erkenner auf einen<br />

bestimmten Sprecher eintrainiert wurde) so hoch, daß damit bestimmte<br />

kleinere Aufgaben relativ zuverlässig gelöst werden können. Um beim<br />

fließenden Diktieren jedoch so wenige Fehler wie möglich zu machen, ist es<br />

immer noch hilfreich, den Erkenner auf die Stimme des Diktierenden zu<br />

adaptieren. Diktiersysteme funktionieren um so besser, je bekannter und<br />

eingeschränkter die Domäne, das Themengebiet des Diktats, ist. Wenn ein<br />

Diktiersystem zum Diktieren beliebiger Briefe verwendet wird, macht es<br />

mehr Fehler als wenn es in einer relativ kleinen bekannten Domäne wie<br />

zum Beispiel das Diktieren von ärztlichen Diagnosen oder pathologischen<br />

Berichten oder Anklageschriften eines Anwalts verwendet wird. Dabei<br />

haben automatische Spracherkenner mit komplizierten Wörtern, wie sie<br />

oft von Fachleuten eines Gebietes verwendet werden, überraschenderweise<br />

sehr wenige Schwierigkeiten, während ihnen alltägliche Begriffe meist mehr<br />

Probleme bereiten. Dieser Sachverhalt wird in späteren Kapiteln erklärt.<br />

1.2.2 Steuerung von Geräten<br />

Während noch vor wenigen Generationen die Eltern ihren Kindern die<br />

Benutzung von ” Geräten“ in Haus und Hof zunächst verbaten und wenn sie<br />

alt genug waren, erklärten, kann man heute immer öfter den Fall beobachten,<br />

daß Kinder ihren Eltern erklären müssen, wie der Computer funktioniert,<br />

wie man ins Internet kommt, den neuen Herd, die Kaffeemaschine, den<br />

Wecker oder den Videorecorder programmiert. Offensichtlich übersteigt<br />

die Komplexität vieler moderner Geräte die Bereitschaft vieler <strong>Mensch</strong>en,<br />

den Umgang mit Ihnen zu lernen. Es gibt zwar Tendenzen, die Bedienung<br />

komplizierter Geräte zu vereinfachen, allerdings steigt oft auch parallel dazu<br />

Funktionsumfang derselben immer weiter an.<br />

Eine Studie der Universität Dortmund [?] kommt zu dem Schluß:<br />

” Betrachtet man die Zugriffsmöglichkeiten, so erscheint einem die<br />

sprachliche <strong>Kommunikation</strong> am geeignetsten, weil sie für den Bewohner am<br />

einfachsten zu benutzen ist und wohl auch die gewünschten Informationen<br />

am schnellsten vermittelt.“<br />

Auf die Frage, welches Gerät im Haushalt am schwierigsten zu bedienen<br />

ist, nennen die meisten <strong>Mensch</strong>en den Videorecorder, obwohl es inzwischen<br />

recht viele Vereinfachungen für seine Programmierung gibt. So gibt es relativ<br />

verständliche Menüs, den Zugriff über Videotext-Seiten, die Verwendung<br />

von ShowView Nummern und ähnliches. Die Ausschreibung zu einer Di-

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