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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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14.4 Parameterkopplung 231<br />

Zustand s B mit der besten (d.h. höchsten) Emissionswahrscheinlichkeit<br />

zum Zeitpunkt t nicht der Zustand sqt des Viterbi-Pfades ist, dann werden<br />

fi(B) und fi(qt) jeweils um einen kleinen Wert verändert, so daß bqt(xt)<br />

vergrößert und bB(xt) verkleinert wird. In [?] konnte so die Fehlerrate<br />

gegenüber einem System mit gleichgewichteten Strömen um 20% bis über<br />

40% reduziert werden.<br />

• Verwendung artikulatorischer Merkmale:<br />

Die Verwendung mehrerer unabhängiger Ströme bietet sich auch an bei<br />

der Abstraktion von Phonemen und der Erkennung mit Hilfe artikulatorischer<br />

Eigenschaften. Diese sind in Abs. 6.3.2 beschrieben und umfassen<br />

Eigenschaften wie Stimmhaftigkeit, Artikulationsort und so weiter. Nun<br />

ist es möglich, die Emissionswahrscheinlichkeit für einen Zustand als das<br />

– gegebenenfalls gewichtete – Produkt der Klassifikationswahrscheinlichkeiten<br />

der für diesen Zustand relevanten Artikulatorischen Eigenschaften<br />

zu definieren [?] [?]. Auf diese Art kann die Notation eines Phonems als<br />

Wortuntereinheit beibehalten werden, jedoch ist die Modellierung mehr<br />

an der akustischen als an der linguistischen Manifestation orientiert.<br />

Ein weiterer Vorteil der Verwendung artikulatorischer Merkmale besteht<br />

in ihrer relativ hohen Sprachenunabhängigkeit. So konnte gezeigt werden<br />

[?] [?], daß sie auch gewinnbringend für multilinguale Spracherkenner (s.<br />

Kap. 25) eingesetzt werden können.<br />

14.4 Parameterkopplung<br />

Parameterkopplung manifestiert sich auf verschiedene Arten:<br />

• mehrere reale Phänomene teilen sich ein Modell<br />

• mehrere Modelle teilen sich einige Parameter<br />

• einzelne Parameter eines Modells werden mit entsprechenden Parametern<br />

anderer Modelle interpoliert (geglättet)<br />

Die Motivation für die Parameterkopplung ist einmal die Gleichbehandlung<br />

gleicher oder ähnlicher Phänomene, und außerdem die Erwartung, daß<br />

bei weniger Parametern diese robuster trainiert werden können. Wenn man<br />

die Entwicklung von Spracherkennern als eine Mischung zwischen Technik<br />

und Kunst ansehen möchte, so hat die Wahl der Parameterkopplung den<br />

größten Anteil an der Kunst. Vergleicht man die Architektur verschiedener<br />

Systeme, die an DARPA Evaluationen teilnehmen, so stellt man fest,<br />

daß im wesentlichen alle Hidden-Markov-Modelle und nahezu identische

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