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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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228 14. Das akustische Modell<br />

Codebücher voll kontinuierlicher Systeme. Da alle Gauß-Verteilungen für<br />

jede Beobachtung xt nur einmal ausgewertet werden müssen, können ohne<br />

nennenswerten zusätzlichen Aufwand für die Berechnung der Emissionswahrscheinlichkeiten<br />

sehr viele verschiedene Spracheinheiten mit eigenen<br />

Mixturgewichten verwendet werden.<br />

In der Praxis hat sich allerdings herausgestellt, daß die mangelnde Modellierungsfeinheit<br />

semikontinuierlicher Systeme von Nachteil ist, so daß auch<br />

Mischformen zwischen voll kontinuierlichen Systemen und semikontinuierlichen<br />

mit einem Codebuch entwickelt wurden. Bei diesen Mischformen teilen<br />

sich nicht mehr alle Spracheinheiten ein gemeinsames Codebuch, sondern<br />

mehrere Einheiten einer Gruppe. Gruppen können zum Beispiel Phoneme<br />

sein. Dann ergeben sich phonetisch gekoppelte semikontinuierliche Hidden-<br />

Markov-Modelle (s. Abb. 14.4, in der Literatur gelegentlich als PTSCHMM<br />

bezeichnet: phonetically tied semi continuous hidden Markov models. Die verschiedene<br />

Teile eines Phonems, die dasselbe Codebuch verwenden können<br />

zum Beispiel die zeitlichen Segmente zu Beginn, in der Mitte und am Ende<br />

sein, die jeweils mit einem eigenen HMM-Zustand modelliert werden. Verschiedene<br />

Ausprägungen eines Phonems könnten zum Beispiel die verschiedenen<br />

Erscheinungsformen je nach Kontext (s. Kap. 17) sein.<br />

Verschiedene Teile bzw. Verschiedene Teile bzw.<br />

Ausprägungen Ausprägungen<br />

von Phonem 1 von Phonem 2<br />

Phonem 1 Phonem 2 ...<br />

Abb. 14.4. Phonetisch gekoppeltes semikontinuierliches Modell (ein Codebuch je<br />

Phonem)<br />

Weitere Verfeinerungen gibt es bei subphonetisch gekoppelten Modellen.<br />

Bei diesen teilen sich verschiedene Ausprägungen des gleichen<br />

Phonemsegments ein Codebuch, während jede Ausprägung eine eigene<br />

Mixturgewichteverteilung hat.

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