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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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226 14. Das akustische Modell<br />

Da bei diesen diskreten Hidden-Markov-Modellen das Berechnen der<br />

Emissionswahrscheinlichkeiten durch ein einfaches Nachsehen in einer<br />

Tabelle geschieht, sind solche Erkenner besonders schnell. Gegebenenfalls<br />

kann sogar auf die Verwendung teurer Fließkommaoperationen verzichtet<br />

werden. Diskrete HMM-Spracherkenner haben aber durchweg eine schlechtere<br />

Leistung (immerhin könnte jedes diskrete HMM durch ein kontinuierliches<br />

” simuliert“ werden). Sie bieten sich daher nur für Spezialaufgaben an,<br />

bei denen keine großen Erkennungsfähigkeiten verlangt werden oder für<br />

Systemen deren Hardware-Ressourcen beschränkt sind.<br />

Da die mit großem Abstand beliebteste Modellierung vom Emissionswahrscheinlichkeiten<br />

Gauß-Mischverteilungen sind, haben sie sich im Sprachgebrauch<br />

inzwischen als Bestandteil eines Hidden-Markov-Modells etabliert. So<br />

spricht man von Semikontinuierlichen Hidden-Markov-Modellen, meint damit<br />

aber vielmehr Hidden-Markov-Modelle mit kontinuierlichem Merkmalsraum<br />

und Gauß-Mischverteilungen mit gekoppelten Mittelwerten und Kovarianzmatrizen.<br />

Betrachten wir zunächst (voll) kontinuierliche Hidden-Markov-Modelle.<br />

Sie zeichnen sich dadurch aus, daß jede Spracheinheit ein eigenes komplettes<br />

Codebuch mit Gauß-Verteilungen und den dazu gehörigen Mixturgewichten<br />

hat. Kein Parameter dieses Codebuchs wird von anderen Spracheinheiten mit<br />

genutzt (s. Abb. 14.2). Der große Vorteil solcher Modelle ist die Möglichkeit<br />

der sehr feinen Modellierung.<br />

Abb. 14.2. Voll kontinuierliches Modell (keine gemeinsame Nutzung von Co-<br />

debüchern)<br />

Die Nachteile voll kontinuierlicher Modelle bestehen vor allem in der<br />

meist sehr großen Zahl an Parametern und in dem damit verbundenen<br />

großen Bedarf an Daten zur robusten Schätzung dieser Parameter. Auf den<br />

ersten Blick mag man den Eindruck haben, daß auch der Aufwand für die

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