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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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12.4 Die drei Probleme der Hidden Markov Modelle 191<br />

Der gesuchte Wert für die Wahrscheinlichkeit, bei gegebenem HMM λ die<br />

Beobachtung X = x1, x2, . . .xn zu machen, läßt sich direkt aus den Gl. 12.4<br />

und 12.5 folgern:<br />

P(X|λ) =<br />

n<br />

αT(j) (12.7)<br />

j=1<br />

Durch die rekursive Definition von αt(j) läßt sich nun P(X|λ) statt<br />

durch Gl. 12.3 in O(T · n T ) mit dem Forward-Algorithmus viel schneller in<br />

O(T · n) berechnen (unter der Annahme, daß die Zahl der Übergänge mit<br />

positiver Wahrscheinlichkeit für jeden Zustand durch eine kleine Konstante<br />

nach oben begrenzt ist). Der Forward-Algorithmus ist zudem auch sehr<br />

speichereffizient, weil zu jedem Zeitpunkt t lediglich Speicherplatz für die<br />

αt−1(. . .) und die αt(. . .) benötigt wird. Alle zuvor berechneten α1...t−2(. . .)<br />

werden nicht mehr benötigt. D.h. aus der Sicht eines DP-Algorithmus<br />

werden immer nur zwei Spalten der DP-Matrix im Speicher gehalten.<br />

Mit Hilfe des Forward-Algorithmus läßt sich auch ein Erkennungsalgorithmus<br />

konstruieren. Hierbei gehen wir davon aus, daß eine Sprachaufnahme in<br />

eine von K Klassen klassifiziert werden muß. Diese Klassen könnten beispielsweise<br />

einzelne Phoneme, ganze Wörter oder sogar Phrasen sein. Gesucht ist<br />

also zu einer Aufnahme X die Klasse Ĉ mit:<br />

Ĉ = argmax<br />

C<br />

P(λC|X) = argmaxP(X|λC)<br />

· P(C) (12.8)<br />

C<br />

wobei λC das zur Klasse C gehörende HMM ist, und P(C) die zuvor<br />

ermittelte a priori Wahrscheinlichkeit für die Klasse C ist. Die Klassifikation<br />

läuft so ab, daß für alle in Frage kommenden Klassen mit Hilfe<br />

des Forward-Algorithmus P(X|λC) berechnet wird und unter allen das<br />

Maximum entsprechend Gl. 12.8 gewählt wird.<br />

Experiment 12.3: Erkennung mit dem Forward-Algorithmus<br />

Starten sie das Applet WeatherHMM und klicken Sie auf Rücksetzen .<br />

Geben Sie irgend eine Folge X von Beobachtungen ohne Zustände ein.<br />

Wählen Sie einmal das Sommer-Modell und klicken Sie auf die Schaltfläche<br />

Evaluieren . Das Ergebnis ist der Wert P(X|Sommer). Berechnen sie<br />

entsprechend P(X|Winter).<br />

Unter der Annahme, daß P(Sommer) = P(Winter) kann man nun schließen,<br />

daß wenn P(X|Sommer) > P(X|Winter) und die Beobachtung X gemacht<br />

wurde, die aktuelle Jahreszeit eher der Sommer ist.

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