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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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12.1 Probleme mit einfachen Mustervergleichern 179<br />

viele Daten, daß jedes zu erkennende Wort darin vorkommt.<br />

Sprecherunabhängigkeit<br />

Wir wollen Sprache von jedem beliebigen Sprecher erkennen können, ohne<br />

daß vorher eine Einlernphase nötig wäre. Das bedeutet, daß wir keine<br />

sprecherspezifischen Muster abspeichern sollten, sondern versuchen müssen,<br />

das aus dem Sprachsignal zu extrahieren, was über alle Sprecher hinweg<br />

invariant ist. Zumindest sollten wir versuchen die Varianz über verschiedene<br />

Sprecher irgendwie zu modellieren.<br />

Kontinuierliche Sprache<br />

Wir wollen nicht auf die Erzwingung von Stillepausen zwischen einzelnen<br />

Wörtern setzen. Jeder Sprecher soll ganz natürlich sprechen dürfen und dabei<br />

Pausen machen, wann er es für richtig hält. Dabei werden wir das Problem<br />

der Koartikulationseffekte lösen müssen. Ein Wort, das isoliert gesprochen<br />

wird, hört sich ganz anders an, als wenn es in einem Satz gesprochen wird.<br />

In einigen Sprachen – wie zum Beispiel dem Englischen oder Französischen<br />

– fallen die Koartikulationseffekte wesentlich deutlicher aus als in Sprachen<br />

wie Deutsch oder Japanisch. So spricht der US-Amerikaner Wörter, die mit<br />

einem S-Laut enden aus, als würden sie mit einem SH-Laut enden, wenn<br />

die Wörter gefolgt werden von einem Wort, das mit einem Y-Laut beginnt<br />

(z.B.: this year → thishyear). Ganz extrem wird es aber, wenn durch die<br />

Koartikulation eigentlich neue Wörter entstehen, so finden heute schon die<br />

koartikulierten Folgen want to oder give me als neue Wörter wanna und<br />

gimme Einzug in Wörterbücher. Auch im Deutschen gibt es derart heftige<br />

Koartikulationen: Wir sagen zum Beispiel solche Dinge wie hammer“ statt<br />

”<br />

” haben wir“ oder ” haste“ statt hast du“. Ein einfacher Mustervergleicher<br />

”<br />

hätte damit fast unlösbare Probleme. Unser idealer Erkenner sollte damit<br />

zurechtkommen.<br />

Unbekannte Wörter<br />

Es soll möglich sein, auch nicht trainierte Wörter dadurch zu erkennen,<br />

daß ihre Komponenten erkannt werden, und das Wort als Sequenz seiner<br />

Komponenten definiert wird. So erreichen wir eine Unabhängigkeit des<br />

Erkenners vom Vokabular. Im Idealfall kann der Erkenner unverändert für<br />

jede Aufgabe verwendet werden, wenn zuvor eine Datei erstellt wurde, in<br />

der steht, wie die zu erkennenden Wörter aus den Untereinheiten gebildet<br />

werden können.

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