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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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Abb. 8.9. Filterbänke wachsender Größe<br />

8.2 Spektralranalyse 117<br />

Bleibt noch zu klären, wie die einzelnen Filter am besten zu wählen sind.<br />

In zwei verschiedenen Experimenten wurden zwei Funktionen, die Mel-Skala<br />

und die Bark-Skala [?] [?] gefunden, die an die entsprechenden Funktionen<br />

des menschlichen Ohrs angelehnt sind.<br />

Der Begriff Mel ist die Abkürzung für Melody und ist darin motiviert,<br />

die Frequenzskala so in Abschnitte zu unterteilen, wie sie ein (ungeübter)<br />

<strong>Mensch</strong> einteilen würde. Bei den Mel-Experimenten werden Probanden Töne<br />

verschiedener Frequenzen vorgespielt, und die Hörer müssen schätzen, um<br />

welche Frequenz es sich handelt. Trägt man in einem Koordinatensystem die<br />

geschätzten Frequenzen f ′ (mit der Einheit 1 Mel) gegen die tatsächlichen f<br />

(mit der Einheit 1 Hz) auf ergibt sich eine in etwa logarithmische Kurve. Im<br />

Mittel läßt sich diese Kurve approximieren durch<br />

f ′ = 1125 log(0.0016f + 1) (8.3)<br />

Die so genannte Bark-Skala ist benannt nach dem deutschen Akustiker<br />

von Barkhausen. Die Idee hierbei ist es, Versuchspersonen zwei Töne<br />

vorzuspielen und die Hörer dann entscheiden zu lassen, ob es sich um zwei<br />

verschiedene oder um die selben Frequenzen handelt. Weil das menschliche<br />

Ohr tiefere Frequenzen besser auflösen kann, ist zu erwarten, daß zwei Töne<br />

mit den Frequenzen 100 Hz und 110 Hz besser voneinander zu unterscheiden<br />

sind, als zwei Töne mit den Frequenzen 1000 Hz und 1010 Hz. Für<br />

jeden Frequenz gibt es somit eine kritische Bandbreite (minimale hörbare<br />

Frequenzdistanz) gemessen in der Einheit 1 bark. Trägt man die kritische<br />

Bandbreite gegen die Frequenz auf, ergibt sich eine ähnlich gekrümmte<br />

Kurve wie bei der Mel-Skala.<br />

In Abb. 8.11 sind verschiedene Möglichkeiten der Berechnung von Filterbänken<br />

dargestellt. Wenn das diskrete Kurzzeitspektrum 100 Koeffizienten<br />

liefert, und am Ende 10 Filterbänke erzeugt werden sollen, so werden<br />

diese in der Praxis meist in Form von überlappenden Intervallen berechnet.<br />

Der achte Filterbank-Koeffizient ist in der Abb. grau dargestellt. Er wird<br />

als die Gewichtete Summe der Spektralkoeffizienten im Bereich des grauen<br />

Dreiecks berechnet. Hierbei beginnt und endet jedes Dreieck in der Mitte der<br />

angrenzenden Bereiche, und die Höhe des Dreiecks gibt die Gewichtungsfaktoren<br />

an. Da bei einer solchen Definition die Summe der Integrale unter allen

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