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Sprachliche Mensch-Maschine-Kommunikation

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92 7. Grundlagen der Signalverarbeitung<br />

Verschiebung<br />

F(f(t − T)) = e −iωT F(f) (7.42)<br />

F(e −iω0t f(t)) = F(ω − ω0) (7.43)<br />

Faltung<br />

F(f ∗ g) = F(f) · F(g) (7.44)<br />

Für die Verarbeitung von Sprachsignalen sind vor allem die Linearitätseigenschaft<br />

und die Faltungseigenschaft von Interesse. Dies leuchtet<br />

besonders ein, wenn wir die Produktion von Sprache entsprechend dem<br />

Quelle-Filter Modell (s. Abs. 4.1.4) betrachten, dann gibt es ein Anregungssignal<br />

u(t), das in der Regel an der Stimmritze entsteht, und einen Kanal<br />

v(t), der durch die Form des Vokaltraktes geprägt wird. Man kann die<br />

Abstrahlfunktion l(t) der Lippen und Nasenlöcher getrennt betrachten oder<br />

auch der Einfachheit halber mit in den Vokaltraktkanal einfließen lassen.<br />

Der Vollständigkeit wegen sollte man auch noch den Kanal betrachten,<br />

der in der Schallübertragung durch die Luft a(t) und in der elektrischen<br />

Signalübertragung vom Mikrophon bis zum Analog/Digital-Wandler m(t)<br />

gegeben ist. Berücksichtigt man auch hier, daß die Hintereinanderausführung<br />

mehrerer Faltungsoperationen wieder eine Faltung ist, so kann man auch<br />

alle Kanäle zu einem einzigen h(t) zusammenfassen.<br />

Die Fouriertransformierte des gemessenen Signals s(t) = u(t) ∗v(t) ∗l(t) ∗<br />

a(t) ∗ m(t) = u(t) ∗ h(t) ist dann S(ω) = U(ω) · V (ω) · L(ω) · A(ω) · M(ω) =<br />

U(ω) · H(ω) wobei S, U, V, L, A, M und H die Fouriertransformierten von<br />

s, u, v, l, a, m und h sind. Aus der recht komplizierten Operation der Faltung<br />

eines Signals mit der Kanaleigenschaft im Zeitbereich entsteht also eine<br />

recht einfache Multiplikation im Frequenzbereich.<br />

Betrachten wir die Fouriertransformierte eines einfachen Impulses (Abb.<br />

7.6), also ˆ δ = F(δ). Wir können dies mit ein wenig salopper Mathematik wie<br />

folgt berechnen:<br />

F(δ)(ω) =<br />

∞<br />

δ(t)e<br />

−∞<br />

−iωt dt = e −iω·0 = 1 (7.45)<br />

Oder, wenn wir berücksichtigen, daß ω = 2π/T, können wir auch<br />

schreiben F(δ)(t) = 1<br />

2π , wobei t jetzt nicht mehr als Kreisfrequenzvariable<br />

(Einheit: Radialwinkel pro Sekunde) sondern als Zeitfrequenzvariable<br />

(Einheit: 1.0 pro Sekunde) betrachtet wird.

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